Einer großen Herausforderung mussten sich die SHINee Jungs aber noch stellen: Wer bekam welches Zimmer?
Erst einmal war das DBSK Dorm echt cool. Es lag im 21. Stock des Gebäudes, man hatte einen traumhaften Ausblick, es gab ein Gäste WC, es war nach am SuJu Dorm und das Gebäude war gefühlte 120 Jahre jünger, als das Haus, in dem SHINee bisher gewohnt hatten. Die Küche sah modern aus, es gab einen Balkon und die Fenster reichten bis zum Boden.
Eine coole Tapete war in den Schlafzimmern zu finden, was dem Ganzen einen individuellen Touch gab und die Wohnung war größer als die bisherige. Jackpot! Irgendwie bekam Mia nur nicht das Gefühl los Ärger deswegen zu bekommen, doch es war ihr egal, es ging um die Küken und sie hatte Jonghyun versprochen sich um sie zu kümmern.
.
.
Übrigens hatte ‚Ärger‘ einen Namen – Choi Jin, der Manager von SHINee.
Kurz nach 1 Uhr stand er in dem neuen Dorm.
„Was geht hier vor?“, fragte er wütend und machte den Eindruck, als hätte man ihn aus dem Bett geholt. Mia wollte gerade antworten, da stürmte auch noch Kim in die Wohnung.
„Was ist hier los?“
„SHINee sind hier eingezogen“, sagte Mia simple – simple, eigentlich war es das auch.
„Wer hat dir die Berechtigung gegeben solch eine Entscheidung zu treffen?“, fragt Choi Jin.
„Ich mir selbst.“
„Was?!“, kam es von den beiden Männern.
„Wenn ich kurz etwas sagen dürfte …“, begann Onew, wurde aber von Mia unterbrochen.
„Jungs, geht auf euer Zimmer!“
„Aber ..“, wand Key ein, der es nicht einsah wie ein Kind behandelt zu werden, doch Mias Blick genügte vollkommen um ihn zum Schweigen zu bringen.
.
.
„Hast du gewusst, dass sie Jonghyuns Zimmer nicht betreten haben?“, fragte sie Jin.
„Nein, ich .. ehm ..“
„Sie konnten dort nicht mehr leben, sie kamen mit den Erinnerungen nicht klar. Ich habe ihnen angeboten zu renovieren oder umzuziehen und sie haben sich entschieden umzuziehen.“
„Gut, das kann ich verstehen, aber musste das unbedingt heute sein? Wieso wurde ich nicht gefragt?“
„Weil du dich bisher auch nicht um sie gekümmert hast! Du bist ihr Manager, wenn sich einer um sie kümmern sollte dann wohl du. Doch anstatt zu schauen wie sie mit der ganzen Situation klar kommen, hast du sie einfach in Ruhe gelassen. Jemand musste etwas tun.“
„Da gebe ich ihr Recht…“, kam es von Kim, der sich klammheimlich und vor allem unerwartet auf Mias Seite geschlagen hat.
„Aber musste es heute sein? Und dann auch noch dieses riesige Dorm?“, wand Jin ein.
„Ob heute oder Morgen, spielt es wirklich eine Rolle? Und wieso nicht dieses Dorm? Wer ist denn Anwärter für dieses Dorm? SNSD haben selbst ein großes Dorm, F(x) sind auch nur vier und bis M81 soweit ist, ist ein anderes Dorm frei.“
Es ist ja nicht so, als hätte Mia gar nicht darüber nachgedacht, doch es ist wie sie sagt: Wer sonst?
M81 würden vorerst in ihrem Dorm bleiben, ohnehin waren sie noch Trainees und ein genauer Termin stand immer noch nicht fest. Jetzt wo diese B.A.P. Band schon raus gekommen war, konnte Mia sich gut denken, dass sich SME noch etwas Zeit ließ, damit es nicht wie ein Boygroup-Battle aussah.
Choi Jin wollte etwas erwidern, doch schien ihm nichts Angemessenes einzufallen. Mia stand da mit verschränkten Armen und einem Blick der sagte ‚Ich weiß ich bin im Recht‘.
„Gut, da das nun alles geklärt ist, schlage ich vor Jin, dass du wieder ins Bett kannst.“
Mia schaute zu Kim, sie hatte damit gerechnet, dass es von dieser Seite mehr Ärger geben würde. Jin seufzte und nickte.
„Sag den Jungs, dass es mir Leid tut und ich mich ab heute wieder mehr um sie kümmern werde.“
„Sag es ihnen doch selbst und komm morgen früh zum Frühstück“, schlug Mia lächelnd vor und er nickte.
„Ich werde hier sein.“
Dann wand sich Jin noch mal zu Kim um.
„Irgendwie war sie angenehmer, als ihr Koreanisch noch nicht so gut war…“
„Ich weiß … es ist nur erfrischend, dass ich mal nicht ihr Ziel bin“, sagte der Manager mit zufriedenem Grinsen.
.
.
Als die Tür hinter Jin zu viel, hatte die Deutsche ein siegessicheres Grinsen auf den Lippen – und dann drehte sie sich zu Kim um. Der schaute finster und zwickte sie in den Oberarm.
„Au! Onkel, was soll das?!“
„Onkel?!“
„Na für Oppa bist du ja wohl etwas zu alt …“
Sie schauten sich einen Moment schnaubend an.
„Mia, es ist nicht so als würde ich nicht gut finden, was du für die Jungs tust und was du Choi Jin vorgeworfen hast, stimmt auch, doch ist es wirklich nötig, dass ich mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt werde, weil meine Assistentin mal wieder zum Kamikaze geworden ist?“
Also so oft war das ja nun auch nicht vorgekommen …
„Tut mir leid… ich wollte Pizza bestellen, bleibst du zum Essen?“
Liebe ging doch bekanntlich durch den Magen. Der Mann schien die Situation kurz abzuwägen und fing dann an zu lachen.
„Na wenn ich schon wach bin …“
Und so bestellten sie eine Pizza mehr.
.
.
In der Zwischenzeit half Mia den Küken beim Betten beziehen. Key und Onew würden ihr eigenes Zimmer bekommen und Minho und Taemin würden sich das andere Zimmer teilen. Die Kleider auf den Kleiderständern konnten sie recht schnell in den Schränken verstauen und bald sah es schon recht heimisch in dem Dorm aus. Noch ein paar Bilder hier, ein paar Vasen dort und sicherlich würden die Jungs den Platz bald gefüllt haben.
„Danke Noona, für alles“, sagte Onew während des Essens.
„Ich möchte euch nur wieder glücklich sehen … und auf der Weihnachtsfeier.“ Das war ja der eigentliche Grund für ihren Besuch gewesen.
.
.
Gegen 4 Uhr 30 fiel Mia dann Zuhause ein. Zum Glück hatten Super Junior, neben der Vorbereitung für das Konzert, relativ wenig zu tun, so dass sie es sich mal gönnte den Wecker auf 9 Uhr zu stellen.
„Na, Küken wieder glücklich?“, fragte Donghae verschlafen.
„Ja, Küken wieder glücklich.“
Mia war aufgefallen, dass seine Klamotten noch immer auf dem Boden lagen … na der konnte sich auf etwas gefasst machen…
.
.
Mia hatte ursprünglich geplant im SHINee Dorm zu schlafen, doch nachdem sie Jin zum Frühstück eingeladen hatte, hatte sie sich gedacht, dass es vielleicht besser wäre, wenn die Band mit ihrem Manager etwas Zeit verbringen würde.
Eigentlich stand bis auf SuKiRa nur Training auf dem Programm, weshalb Mia auch nur in ihre Victoria’s Secret Jogginghose stieg und einen Oversize-Pulli anzog. Chillen war angesagt und es wurde auch schon langsam sau kalt da draußen.
Am Vormittag hatten die Jungs Training im Fitnessstudio. Da brauchten sie keine Assistentin, da hatten sie Personal Trainer. Vor allem vor der Super Show, wo man zumindest von Siwon und Leeteuk erwartete das sie sich auszogen, mussten noch ein paar Muskeln aufgebaut werden.
Mia pflanzte sich also auf die Couch und bearbeitete die Emails von Zuhause aus.
.
.
Gegen 13 Uhr kam Kaylee mit Essen vorbei.
„I’ve got normal food!“, rief sie fröhlich, als sie die Tür rein kam und damit meinte sie: Hamburger, Nuggets und Pommes. Um ehrlich zu sein mochte es Mia gar nicht so schwer zu essen. Das koreanische Essen war viel gesünder und lag nicht wie ein Stein im Magen, aber die Burger waren echt klasse.
Natürlich wunderte sich die Amerikanerin, wieso es so wüst in der Wohnung aussah und Mia erklärte ihr, dass sie nicht mehr Donghaes Sachen aufhob und auch dem Houskeeping gesagt hatte, die Klamotten einfach liegen zu lassen.
„You think that’ll work?“
„If it won’t work I’ve got a plan B.“ Und mit dem würde sie ihn rumkriegen, da war sie ziemlich sicher. Er war nur ein Mann und sie eine Frau und die hatten bekanntlich Waffen.
.
.
Am Nachmittag kam er dann nach Hause.
„Puh … ich fühle mich, als könnte ich gerade noch mal duschen gehen.“
„Aha … räumst du noch auf?“
Donghae schaute zu ihr.
„Mia, ich habe dir gesagt, wenn es dich stört, mach es selbst. Ich bin immer noch der Mann im Haus!“
Sie stand auf und ging auf ihn zu. Er rechnete schon praktisch damit eine geklebt zu bekommen, doch es kam ganz anders. Sie zog ihn zu sich und küsste ihn.
„You’re making me so hot when you talk like that …“, raunte sie ihm ins Ohr und presste ihren Körper an ihn. Donghae dachte noch, dass Heechuls Plan wohl doch auf ging und dann schaltete sein Gehirn erst mal aus. Er trug Mia ins Bett und zog sie aus. Er liebte ihren Körper, ihre weiche Haut, wie sie roch und es war egal wie fertig er vom Training war, zu ihr würde er nie nein sagen.
Eine halbe Stunde später …
Donghae war zu stürmisch gewesen, sie merkte es an seinem Körper, bald, bald würde er fertig sein – heute nicht. Mia stand auf und griff nach ihrem Bademantel.
„Was?! Was soll das denn jetzt?“
„Oh, du willst einen Orgasmus von mir? Heute nicht… aber weißt du was? Wenn’s dich stört, mach es doch selbst.“
Und damit ließ sie ihn und seinen hitzigen kleinen Freund liegen und ging in die Küche um eine zu rauchen. Völlig fassungslos lag da nun Donghae.
„Nicht. Ihr. Ernst?!“
Das war das Schlimmste, was sie ihn hätte antun können und sie hatte es getan.
Dieses Biest, dachte er, wenn sie mich nur geschlagen hätte!
Ein paar Minuten später stand er in der Küche und es war ihm sogar egal, dass sie in der Wohnung geraucht hatte.
„Alles ist aufgeräumt“, sagte er heißer. „Können wir es fertig bringen.“
Zufrieden schaute sie zu ihrem Mann.
„Nein, wir fangen jetzt erst an …“
.
.
Gegen 7 fuhr Mia noch mal zum SME. Heute war Cinnas Geburtstag und sie hatte ihm ein Set von extrem tollen Scheren geholt. Sie hatte extra andere Stylisten gefragt, was wirklich gut war und hatte es dann bestellt. Donghae lag im Bett und schlief wie ein Baby, völlig erledigt.
Mia lobte sich nun ihre Klamotten von Northpole. Der Winter kam schnell und nun war es schon stockfinster draußen – trotzdem hatte den ganzen Tag die Sonne geschienen. Das war der Hauptunterschied zwischen Koreas und Deutschlands Winter – in Deutschland wurde es meistens nicht so kalt, dafür hatte man fast monatelang eine geschlossene Wolkendecke und das schlug irgendwann auf’s Gemüt. In Korea konnte es dafür auch mal -20°C werden, doch dafür schien meistens die Sonne. Mia war sich noch nicht klar, was ihr persönlich besser gefiel. Sie war nicht der Typ für Winterdepression, doch sie mochte auch die Sonne.
„Cinna!“
Endlich hatte sie ihn im Keller dabei gefunden, wie er neue Outfits zusammenstellte.
„What are you doing? It’s your birthday, you should celebrate!“
„Once you’ve come my age you avoid telling everybody you’re getting older…“
Mia grinste und schüttelte den Kopf.
„Well, I’ve got access to personnel records, so it’s not your fault I know about it. Anyway, happy birthday!“
Damit reichte sie ihm sein Geschenk und es war das erste Mal, dass sie Cinna quietschen sah.
„Mia! That’s crazy! They are way to expensive!“
„I’ve gotta say it’s a bit about my sake too … I mean you also cut my hair, so let’s just say I did something good for me too“, erwiderte sie grinsend und der Brasilianer drückte sie an sich.
„That’s really a great present.“
„You’re welcome.“
Es machte Freude andere glücklich zu machen, vor allem diejenigen, die es wirklich verdienten.
.
.
Schließlich sammelte sie Leeteuk und Eunhyuk ein und ging mit ihnen etwas Essen, bevor sie zu SuKiRa fuhren.
Zur gleichen Zeit klingelte Heechul Sturm unten bei Donghae.
„Was ist denn?!“, motzte Donghae, als er die Tür öffnete und bekam Heechuls Handy fast auf die Nase gedrückt.
„Wieso twittert Mia darüber, dass Frauen das stärkere Geschlecht sind? Was ist aus dem Streit passiert?!“
„Nieder gelegt.“
„Wieso um alles in der Welt?!“
„Schlagfertige Argumente“, war alles was Donghae dazu sagte und dann schloss er die Haustür.
.
.
Mia erzählte Mama und Papa nicht wie sie den Streit gewonnen hatte, nur dass sie gewonnen hatte.
„Ich habe das nicht anders erwartet“, kam es von Eunhyuk und Leeteuk lachte.
„Heechul wird sich fühlen, als hätte er den Streit höchstpersönlich verloren.“
„Heechul?“ Mia wusste nicht was Heechul mit der Sache zu tun hatte.
„Ach, er meinte dass Donghae seinen Mann stehen musste und wir sagten ihm, dass das bei euch nicht funktioniert, weil ihr beiden euch eigentlich viel zu gut versteht und ihr euch wenn nur über Zeug streitet, was eigentlich die Mühe nicht wert ist“, erklärte Teukie.
„Wie Hasennamen“, fügte Eunhyuk hinzu.
„Oder ob du schwanger von Jihoon bist.“
„Oder über liegen gelassene Klamotten.“
Eigentlich hatten sie Recht, die Grundlagen ihrer Streitereien waren meistens immer nur Pillepalle – außer als es um den Dreier ging, da war Donghae wirklich sauer gewesen.
„Aber es ist gut so wie es ist“, betonte Leeteuk, bevor Mia einen falschen Eindruck bekam.
„Wir haben alle so viel Stress, du ja auch und wenn man dann auch noch Zuhause ernsthaft streiten würde, wäre das einfach zu anstrengend. Deswegen sind ja auch so viele von uns Idols Singles, weil unser Kopf eh voll ist und wir uns nicht zusätzlich noch mit Freundinnen beschäftigen können oder wollen. Wenn man dann eine Beziehung wie ihr beiden habt, dann ist es eher entlastend, weil ihr euch gegenseitig unterstützt.“
„Danke“, erwiderte Mia lächelnd. Ja, eine stressige Beziehung in einem schon stressigen Leben ist einfach ZU viel Stress.
Als sie früher normal gearbeitet hatte und das Pokern hatte, war es ihr ja schon Großteils zu stressig gewesen einen Freund zu haben. Der wollte dann immer wissen wo sie war, wollte zum pokern, aber das wollte Mia nicht, weil Zocker einfach beziehungsunfähig wurden. Dann beschwerten sich die Kerle, wenn sie mal alleine in den Urlaub wollte, weil sie das einfach mal brauchte. Mal sich um niemanden kümmern, sich mit niemanden absprechen, tun und lassen was man wollte – das war für Mia wahrer Urlaub. Doch die Kerle dachten dann gleich immer daran, dass sie andere Kerle kennen lernen würde. Fragte sie ihren Freund dann ob er mitkommen wollte, damit das ständige Gequengel endlich mal ein Ende hatte, passte es ihm auch nicht.
Nun hatte sie Donghae und eigentlich war ihr Umfeld viel stressiger als früher und dennoch kamen sie klar. Vielleicht war ihnen einfach bestimmt zusammen zu sein – wenn Mia gewusst hätte, dass sie ihre andere Hälfte in Korea finden würde, wäre sie früher her gekommen.
.
.
Bei SuKiRa saß sie draußen auf der Bank, auf der auch immer die Gäste warteten. Ihr Kopf lehnte an der Wand und sie war eingeschlafen. Leeteuk und Eunhyuk beobachteten ihre Assistentin amüsiert.
„Es gibt Dinge, die ändern sich nie …“