Ihr denkt bestimmt, dass sie in dem neuen Haus geschlafen haben, oder? Die Befürchtung hatte Donghae allerdings auch! Aber nein, Mia war brav und sie fuhren irgendwann nach Hause.
Als Donghae gegen 7 Uhr aufwachte, war Mia schon nicht mehr im Bett. Er folgte einfach dem klickendem Geräusch ihrer Tastatur. Manche würden denken sie spiele ein Ego-Shooter, doch Donghae wusste, dass das Mias normale Tipp-Geschwindigkeit war.
„Schon wach?“, fragte er müde. Immerhin hatte sie noch ihren Jogginanzug an.
„Jup, um 9 Uhr werdet ihr zum Training abgeholt. Frühstück habe ich im Dorm schon vorbereitet. Ich fahre nicht mit, ich geh mit Zoey Möbel kaufen… keine Sorge, ich habe euch für heute Mittag schon Essen bestellt, gegen 17 Uhr komme ich dann auch. Und ich habe hier noch Sachen für den Weihnachtsmarkt fertig gemacht, euren Terminplan auf der Homepage upgedated, das Catering für’s Wochenende bestätigt, die Emails beantwortet und ich habe euch eure Terminpläne auf eure Handys geschickt.“
Sie hatten nämlich extra ein App für den Schichtplan, wenn Mia etwas eintrug, wurden die Termine im App automatisch synchronisiert und keiner konnte sich beschweren, dass er nicht wusste wo er wann zu sein hatte.
„Hast du geschlafen?!“ Die Frage war berechtigt.
„Sure I did! Until … 5: 30 or something, but now everything is organized, today’s training is without the other dancers anyway. After you left I will take a nap for another hour and then Zoey picks me up at 10. I’ve got an meeting at 11 in that one shop…“
„Ich habe dir doch gesagt du sollst dir nicht so einen Stress machen…“
„Ich hab keinen Stress. Es ist Sonntag, ich hab theoretisch frei. Ich hab alles schon erledigt und Möbel kaufen sehe ich als Hobby an.“
War ja nicht die erste Wohnung die sie einrichtete…
„Okay, aber wenn es dir zu stressig wird heute Abend, dann bleib zu Hause.“
„Na klar.“
Mia lächelte und Donghae wusste, dass sie ihn nicht ernst nahm. Genau so gut hätte er ihr auch sagen können, sie solle vom Dach hüpfen, er hätte die gleiche Antwort bekommen …
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Das Nickerchen tat Mia noch mal gut und als Zoey vor der Tür stand, hatte Mia eine Tüte von Dunkin Donut vor der Nase rumschweben.
„I know you – you haven’t been eating until now, so: eat.“
„Yeah Mom…“
Für wen hielt Zoey sich? Ryeowook?! Doch als würde sie ’nein‘ zu Donuts sagen.
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Sie fuhren nicht in das tolle Chicki-Micki-Möbelhaus, in dem sie für Yoochun die Möbel ausgesucht hatte. Mia war Verfechterin de Preis-Leistungs-Verhältnis. Also fuhren sie in ein normales Möbelhaus in einem Industriegebiet gelegen.
„You think they’ve got bobby-cars?“
Als die Deutsche das riesige Möbelhaus nur ansah, taten ihr die Beine weh.
„Are you skinny enough to fit in the kids-seat in the carts?“
Mia haute ihre Freundin und dann begannen sie ihre Reise. Das Motto: Nur auf das Wichtigste konzentrieren. Ist klar…
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Was kaufte sie alles? Zwei Couchen, eine für das Wohnzimmer, eine für die Sitzecke. Zwei Sessel, einen Hocker, der zu der Couch für das Wohnzimmer passte – und die war so bequem! Zoey musste Mia praktisch von der Couch zerren. Sie suchte einen großen Esstisch aus dunklem Holz aus, denn sie hatten unten diesen tollen, hellen Steinboden, auf der einen Seite würde eine Bank sein, auf der anderen Seite drei Stühle und sie holte zwei Ersatzstühle für die Kopfseiten. Und einen flauschigen Teppich für unter den Tisch. Sie suchte eine TV-Wand aus, ein Sideboard für das Esszimmer, noch ein Sideboard, einen Sessel für das Ankleidezimmer, eine Holzbank und einen Schrank für das Bad und – ganz wichtig – Handtücher und Matten. Mias altes Bad war ja von den Jungs rosa gestaltet worden, doch dass würde ihr in dem neuen, schicken Haus nicht in die Tüte kommen. Dann natürlich noch Schnickschnack wie Stehlampen, Deckenfluter, Tischlampen, Körbe für … was weiß ich was, aber sie sahen schick aus, ein Schuhregal für den Eingangsbereich und ein riesiges Bett, mit 2×2 Meter für ihr riesiges Schlafzimmer.
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Geschlagene 6 Stunden verbrachten sie in dem Möbelhaus, Mia rannte viermal raus um eine zu rauchen, sie aßen zu Mittag und am Ende erklärten sie dem einen Angestellten, dass das ganze in einer Woche geliefert sein musste. Er wollte schon zu einem ‚Das geht nicht‘ ansetzen, doch seien wir ehrlich, wer hatte schon eine Chance gegen Zoey und Mia im Doppelpck? Geht nicht – gibt’s nicht.
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Irgendwann gönnten sich auch die Welpen mal eine Verschnaufpause.
„Und, denkst du Mia wird fündig?“ Ryeowook schnappte sich einen Apfel und setzte sich neben Donghae.
„Wahrscheinlich hat sie das ganze Haus schon fertig eingerichtet, inklusive Waschküche und Werkbank“, lachte Teukie und einige nickten.
„Ich mache mir da keine Sorgen. Sie hat ein Händchen für Einrichtung. Irgendwie weiß sie welche Sachen gut zusammen aussehen.“ Nach Donghaes Ton zu urteilen, war das für ihn ein Buch mit sieben Siegeln, er hatte ja aber auch noch nie ein Haus oder eine Wohnung einrichten müssen.
Er hatte Zuhause gelebt und dort hatte man mit dem gelebt was da war. Dann war er in die Dorms gezogen und dort war auch schon immer alles da gewesen. Natürlich hatte er mal ein Bild aufgehängt, aber er musste sich noch so wirklich Gedanken darum machen.
„Es ist der Wahnsinn, was sich dieses Jahr alles getan hat“, sagte Sungmin zu Donghae.
„Das verliebt sein … die Streits, Jihoon und dann die Hochzeit und jetzt ein Haus! Es hat sich in diesem Jahr ganz schön viel getan. Wer hätte gedacht, dass du als nächstes heiratest und ein Haus baust?“
„Ich!“, rief Leeteuk.
„Donghae ist total häuslich und harmoniebedürftig. Es hat mich überrascht, dass Shindong zuerst geheiratet hat, aber ich denke, dass Donghae der erste Papa sein wird …“
Die Jungs lachten fröhlich.
„Na ja Kinder … aber Mia? Ich glaube sie tut immer nur so, als würde sie Kinder nicht mögen, aber sie hat auch eindeutig gesagt … warte, wie hatte sie es ausgedrückt? Ah ja: Klar und du verdrückst dich dann zwei Jahre in die Armee und machst dir ein schönes Leben, während ich mich um Kind und Haushalt kümmern kann, mein Freund, das kannst du vergessen“, erinnerte sich Donghae.
„Also werden wir bis nach dem Militärdienst warten und der muss auch noch warten, erstens will ich Super Junior noch nicht alleine lassen, zumal nächstes Jahr auch Leeteuk weg ist und ich genieße Mia viel zu sehr. Der Gedanke nur alle paar Wochen nach Hause zu kommen ist grausam. Oder ich muss ganz schnell in der Armee Karriere machen, damit man mir eine Assistentin erlaubt und dann hole ich Mia zu mir!“
„Ach so und wer kümmert sich dann um uns!“, beschwerte sich Eunhyuk.
„Dann ist mein bester Freund weg und unsere Assistentin auch, super Idee.“
„Wir können ja gleichzeitig zur Armee gehen und dann hast du Mia auch als Assistentin“, schlug Donghae vor und Eunhyuk war begeistert.
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Etwas weiter saßen Mia und Zoey, ziemlich erledigt, auf einer Couch im Möbelhaus.
„Hey, do you know where I get a Christmas tree… a real one?“
Zoey schaute zu Mia.
„Yeah, my Mom always wants real tree.“
„Good, I need three.“
„Three?“
„Donghae loves Christmas so I want to put a blue Christmas tree at the entry – you know because it’s SJ colors. I want to put a bronze-silver-golden in the couch room and a red-golden one in the bedroom.“
Ihre Freundin zog die Augenbrauen hoch, aber hey, sie hatten ja jetzt Platz, also wieso nicht ausnutzen?
„Do you have that much Christmas stuff?“
„I’ve ordered many things in Germany, but besides that, I’ve got a plan.“
„A plan?“
„I’m gonna kidnap Donghae to Germany!“
„What? When?“
„After the Mnet Music Awards in Singapore. I already booked the flight. We’ll be going to Frankfurt first and he’ll love the christmas market. Besides that in Frankfurt is this great housing stuff shop I want to go to. Yeah and I’ve gots ome other stuff planed. But it’s just 3 days, so it’s gonna be a bit stressful. But he couldn’t miss German Christmasmarkets.“
Wahrscheinlich würde sie ihn gar nicht mehr Heim bekommen! Vor ihrem inneren Augen sah sie ihn schon an den Weihnachtsbaum vom Frankfurter Christkindlmarkt gebunden.
„You really love him, right?“
„Who? The man I’ve married and live together? Why would you think that?“, fragte Mia sarkastisch.
„It’s just … he’s done all these things, like building a house and you don’t freak. You just go and by furniture. I panick when Yesung wants to rent a Love-Apartment.“
Die Deutsche kicherte bei der Beschreibung. Mia und Donghae haben von Anfang an irgendwie funktioniert. Klar stritten sie auch mal, doch Yesung und Zoey waren schon ziemlich unterschiedlich, doch das bedeutet nicht, dass sie nicht eines Tages dem anderen blind vertrauen könnten, sie müssen eben nur beide etwas dafür tun.
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Mia schaffte es nicht ihr Versprechen einzuhalten. Um kurz vor 6 war sie erst Zuhause und ziemlich erledigt. Sie hatte das ganze Auto noch voll mit Kissen und Decken, und Kuscheldecken und Bettzeug, als sie sich sagte ’nur 5 Minuten‘.
Gegen 21 Uhr kam Donghae nach Hause und fand seine Frau schlummernd auf der Couch. Er lächelte bei dem Anblick.
„Mein kleiner Hitzkopf…“, flüsterte er und deckte sie zu. Das reichte jedoch, dass sie aufwachte – Mia schlief ja wie Gandalf, nur mit einem Auge.
„Wie spät ist es?“
„Fast 9.“
„Was?!“
Mit einem Ruck setzte sie sich auf.
„Oh nein! Das Training!“
„Schon gut, schon gut, alles okay. Wie war’s Shoppen?“
Donghae setzte sich zu ihr und Mia streckte sich müde.
„Anstrengend.“
Wieder musste sie gähnen.
„Willst du sehen was ich alles gekauft habe?“ Nun war sie doch wieder fit und holte ihr Macbook Air raus. Sie hatte von allem Bilder geschossen, um Donghae dann lang und breit zu erklären, wie sie sich das vorgestellt hatte. Sein visuelles Vorstellungsvermögen war jedoch nicht so ausgereift wie ihres und so war diese ganze Möbelplanung für ihn ein Irrgarten von Couchen, Regalen und Tischläufern.
Die Deutsche zeigte was sie alles fotografiert hatte und erklärte mit Händen und Füßen, wie sie sich das vorstellte.
„Und das passt alles bei uns in das Haus?!“, fragte Donghae überrascht und schaute Mia verdutzt an. In diesem Moment fragte sie sich, ob sie vom gleichen Haus sprachen.
„Grad so“, sagte sie ironisch und Hae fing an zu schmollen.
„Ich habe eben nicht so eine Raumvorstellung!“
„Cupcake, our bedroom is bigger than 20 squaremeters – a 2×2 meter bed will somehow fit in there … I promise…“
Damit gab Donghae sich zufrieden und erinnert sich, wieso er sich aus der Innenplanung komplett raushalten wollte.
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„Was willst du noch machen? Hast du Hunger?“
„Ich würde gerne zum SHINee-Dorm und schauen wie es ihnen geht“, erwiderte Mia.
„Soll ich mit?“
„Wenn du magst … wenn die Jungs aber irgendwas geplant haben … Eunhyuk vermisst dich, glaube ich.“
„Eunhyuk ist auf einem Doppeldate mit Heechul!“, erzählte er grinsend.
„Was?!“
„Ja, Miyon hat eine Freundin und mit der wollen sie Eunhyuk verkuppeln. Da er nicht alleine gehen wollte, wurde es zum Doppeldate.“
„Na da bin ich ja mal gespannt!“
„Und ich erst!“
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So machten sie sich auf zum neuen SHINee Dorm. Da es schon spät war und Mia natürlich nichts zu Abend gegessen hatte (sie hat geschlafen – man muss ja schon Prioritäten setzen), bestand Donghae darauf Essen zu holen. Die Küken waren eh heranwachsende Männer und hatten immer Hunger, deswegen fragte man die gar nicht, ob sie tatsächlich etwas essen wollten.
Bewaffnet mit unzähligen Tüten fielen die beiden in das Dorm ein.
„Mia!“, rief Key fröhlich.
„Essen!“, riefen hingegen die anderen. Die Deutsche strafte sie kurz mit einem finsteren Blick und reichte Onew dann die Tüten. Zumindest hatten sie Recht: Junge Kerle hatten immer Hunger.
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Im neuen Dorm hatte sich schon einige getan. Die Kartons waren ausgepackt, an den Bildern hatten sie eine Galerie gemacht mit den Postern zu Alben und Konzerten und alles wirkte etwas geordneter. Als Mias Blick über die Poster streifte, blieb sie an Jonghyun hängen. Wie er grinste …
„Du vermisst ihn auch sehr.“
Taemin stellte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. Das Küken schoss im Moment so in die Höhe, dass er Mia eigentlich schon auf den Kopf spucken konnte.
„Ja, das tue ich.“
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Das Ehepaar musste erst einmal alles über das neue Haus berichten – von dem sie natürlich auch schon wussten.
„Wie kommt es, das jeder davon wusste, nur ich nicht?“, wunderte sich die Deutsche.
„Wenn’s drauf ankommt, können wir schon zusammen halten“, meinte Onew.
„Vor allem unsere Münder“, merkte Key dann doch noch mal an.