Irgendwie landete die Gesellschaft am Ende bei Jiyong und irgendwie artete es mal wieder völlig aus. Plötzlich waren da so viele Menschen und Musik und die Cocktails, die Jiyong Mia mischte waren anscheinend viel zu stark.
Mia wachte auf, im Bett mit Jiyong und Bill.
Verschlafen schaute sie nach links, dann nach rechts und dann fragte sie sich, ob heute Nacht etwas passiert war, von dem es besser war, dass sie es vergessen hatte. Dann stellte sie aber fest, dass sie noch ihre Klamotten an hatte und wenn sie betrunken genug gewesen war, um sich nicht daran zu erinnern, wann oder wie sie in dieses Zimmer gekommen war, dann wäre sie bestimmt auch zu betrunken gewesen ihre Klamotten wieder an zuziehen.
Es war gerade mal 6 Uhr und sie schlich sich aus dem Schlafzimmer des Rappers. Überall lagen Leute und sie bahnte sich ihren Weg in die Küche.
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„Schon wach?“
Es dauerte nicht lange, da kam Bill in die Küche. Er sah etwas zerzaust aus und brachte mit dem Look Mia zum Grinsen.
„In Korea schläft man nicht mehr als 3 Stunden, sonst hat man nicht genug Zeit … für all die anderen Sachen…“
Bill setzte sich zu ihr.
„Kakao?“, fragte er ungläubig, als er in ihre Tasse blickte, mit der Hoffnung es sei Kaffee.
„Ich mag keinen Kaffee… sag mal, was ist heute Nacht alles noch passiert?“
„Sag bloß du hast einen Filmriss?“
„Nein … ich wurde geblitzdingst…“
Da lachte er herzlich.
„Ich muss ein paar Sachen erledigen, denkst du ihr kommt hier klar? Ich sag Bescheid, dass man euch erst heute Nachmittag in Aktivitäten einbindet, okay? Oh übrigens, heute Abend läuft meine Radiosendung und danach die von Super Junior, habt ihr Lust mich zu begleiten?“
„Klar, wenn ich bis dahin eine Dusche von innen sehe…“
„Ich denke das bekommen wir hin.“
„Okay, bis später dann…“
Bill lehnte sich rüber und umarmte sie, doch Mias verdutzter Blick machte ihn verlegen.
„Ich mag dich, ich find dich cool. Sind wir Freunde?“
„Klar“, erwiderte sie grinsend. Für dass, das sie die beiden nicht wirklich einschätzen konnte, waren sie Mia schon irgendwie ans Herz gewachsen.
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„Na, wo kommst du denn um diese Uhrzeit her?“
Natürlich wusste Donghae wo sie gewesen ist, Jiyong hatte ihm geschrieben und deswegen hatte er sie auch in Ruhe gelassen.
„Von Jiyong. Du Schatz, ich muss mal raus. Ich muss Emails bearbeiten und mich um die ganzen Weihnachtsdinger kümmern. Ist es okay für dich wenn ich uns ein Hotelzimmer miete bis Morgen? When I go to SME I can not concentrate with all those people and my tongue feels so fluffy even though I brushed my teeth twice already … and I think I need to sleep.“
„Kein Problem … was machst du mit den Zwillingen?“
„Ich bestimme ihren Schedule und ihr Schedule sagt bis zum Nachmittag ‚Freizeit‘.“
„Denke aber daran dass du heute die Halle abnehmen musst.“
„Ja, ich weiß. Ich werde rechtzeitig dort sein und dann mit Bill und Tom zu KBS fahren.“
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Mia nahm sich also ihr Köfferchen und fuhr ins Hyatt – wenn schon, denn schon. Sie kam sich jetzt schon total erledigt vor, dabei lagen noch zwei Super Shows vor ihr. Vielleicht war sie auch einfach doch noch nicht so fit, wie sie angenommen hatte.
Mit einem Päckchen Zigaretten und einem Frühstücksteller im Zimmer, setzte sie sich an ihre Emails. Einige Bestätigungen von Partner waren gekommen, der Weihnachtsmarkt nahm wirklich langsam Gestalt an. Die Kunstschule hielt sie auf dem Laufenden, wie viele Christbaumkugeln sie fertig hatten, auch das lief. WWF würde einen Stand mit Plüschtieren haben, deren Erlös gespendet wurde, dann würde es zwei Stände geben mit Schnitzereien, einen Stand mit Schneebällen, drei Glühweinstände, einen Stand mit Bratwürstchen und Spießen, es würde einen Suppenstand geben, einen Stand mit Knobibaguette, dann würde es Stände geben mit Mützen, Handschuhen, Schals und Muffs, einen mit Kerzen, zwei Stände mit Weihnachtsdeko, zwei Schmuckstände, noch weitere Essens- und Getränkestände, mitunter einen vom Roten Kreuz und noch andere. Insgesamt waren es um die 40, dazu kam die Bühne und die Ecke vom Weihnachtsmann UND der Tannenbaum in der Mitte.
Eigentlich lief alles super. Sie wartete noch auf die Papphütten, die sollten aber nächste Woche kommen, dann brauchten sie noch den Weihnachtsbaum und Mia hatte vorgegeben, dass er mindestens 6 Meter hoch sein musste – maximal konnten sie 8 Meter in der Halle aufstellen – und sie brauchten Zweige für die Deko.
Als Mia sich um 10 Uhr noch mal hinlegte, hatte sie das Gefühl wenigstens ihre Arbeit gemacht zu haben und gönnte sich noch ein paar Stunden Schlaf.
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Gegen 15 Uhr wachte sie auf, deutlich erholter und machte sich fertig um in die Halle zu fahren.
„Und wir brauchen Obst – Birnen, Äpfel, Bananen, Sachen die man einfach bereit stehen hat … wo ist die Ecke für die Familien? Ich möchte nicht dass sie mitten drin sitzen, es ist zu hektisch hinter der Bühne…“
Die Assistentin lief gerade die Gänge unter der Bühne ab und ein Mitarbeiter von SME folgte ihr und machte Notizen. In den Gängen war zwar immer eine Lichtleiste, doch in dem Dämmerlicht erkannte man nicht viel. Also kroch sie mit einer Taschenlampe durch die Gänge und schaute sich alle Ecken und Durchgänge. Mia wollte vermeiden, dass ihre Schützlinge von Schrauben oder Nägel verletzt wurden, doch bisher sah alles gut aus.
Dann ging sie die Kostüme durch, schaute nach den richtigen Größen und das alles in einer Ordnung hing, die Sinn ergab. 5 Kilometer später bekam sie einen Anruf, dass Bill und Tom da seien.
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„Hallo ihr zwei! Na, geht’s euch gut?“
Strahlend ging sie auf die beiden zu, die nur einen Blick austauschten.
„Wie kann sie so wach sein?“
„Wie kann sie so laut sein?“
„Sie hat doch gestern auch getrunken, oder?“
„Vielleicht war es nur Wasser und sie hat uns reingelegt…“
„Jetzt stellt euch mal nicht so an!“, protestierte die Frau und lachte.
„Das wird ja wohl nicht die erste durchgezechte Nacht sein, die ihr hattet. Los jetzt, wir haben noch viel zu tun.“
Mia klatschte in die Hände und scheuchte die beiden zu ihrem Van.
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In Gedanken war Mia Zuhause, also in dem neuen. Heute war der Tag, der Tag der Möbel. Sie fragte sich, wie es Zuhause wohl aussah, ob Kaylee und Zoey klar kamen, doch Kaylee schickte ihr nur regelmäßig Nachrichten, in denen stand, das alles super lief. Aus diesem Grund rief sie nicht an, sie wollte die beiden nicht stören.
„So, wir gehen heute Abend mit Herrn Soo-man, unserem Geschäftsführer, und einigen Managern essen in einem total schicken Restaurant und deswegen style ich euch jetzt um“, eröffnete Mia und war froh dass sie noch schnell die Kindersicherung in den Türen aktiviert hatte.
„Was?!“
„Ich weiß ihr habt euren eigenen Stil und das ist auch gut so, aber in gewissen Momenten, muss man sich einfach etwas anpassen und SO bekomme ich euch nicht in das Restaurant rein.“
Sie wehrten sich ganz schön, die komplette Fahrt bis zum Times Square hatte Mia Diskussionen mit ihnen. Auch als sie ihnen versprach, dass sie nur zwei Stunden bleiben mussten, weil sie dann eh für die Radiosendung los mussten und sie sich dann wieder umziehen durften, befriedigte die Zwillinge nicht wirklich…
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Mia schlug die Hände vor’s Gesicht, als die beiden aus der Umkleidekabine raus kamen. Sie trugen beide einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd, ohne Krawatte. Den total entnervten Blick der beiden ignorierte sie völlig.
„Ihr seht so umwerfend aus!“
Nun waren sie aber doch neugierig.
„Wirklich?“, fragten sie gleichzeitig.
Sie ging lächelnd auf sie zu und streifte über Bills Anzug.
„Ihr seht aus wie zwei feine, gutaussehende, junge Männer.“
Sicher, sie hatten immer noch ihre ausgeflippten Haare und Piercings und Schmuck, doch so ein Anzug machte einfach immer was her und auch Jungs mochten es Komplimente zu bekommen und fühlten sich dann so geschmeichelt, dass sie die Anzüge an behielten.
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„Wow, sieht das gut aus!“
„Wäre die richtige Definition nicht ‚Siehst DU gut aus‘?“, fragte Bill.
„Sie weiß was ich meine!“
Mia hatte ein schwarzes, kurzes Kleid an, das im Dekolletee aussah wie eine Korsage, doch es ging bis hoch zum Hals und war langärmlig nur dass dort nur schwarze Spitze auf durchsichtigem Stoff war. Dazu trug sie schwarze Pumps und eine große, schwarze Tod’s Handtasche.
„So, jetzt sehen wir zumindest so aus,als würden wir zusammen gehören“, meinte sie und schnappte sich die beiden.
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Während des Abendessens spielte Mia großteils Übersetzer zwischen den einzelnen Parteien und schrieb sich nebenbei mit Donghae, der in ihrem Hotelzimmer sich eine Auszeit gönnte.
Zoey hatte ihnen geschrieben, dass man sie ab 0 Uhr im Haus erwartete und keine Minute früher. Donghae versuchte nun wiederum Mia zu beruhigen und schrieb, dass wenn alle Stricke rissen, sie ja immer noch das Hotelzimmer hatten.
Immerhin gab es in dem Restaurant normales Essen, was in Mias Welt ‚Steak‘ bedeutete. Damit konnte sie nie etwas falsch machen.
„Ich finde du machst das sehr gut mit den beiden“, meinte Herr Soo-Man zu Mia.
„Danke.“
„Sie scheinen sich hier schon recht wohl zu fühlen, du integrierst sie in die Gemeinschaft. Denkst du, dass ihnen gefällt, was sie bisher gesehen haben?“
„Ich denke das es kulturelle vieles gibt, was sie nicht kennen, aber sie sind sehr offen und verstehen sich mit den anderen Künstlern gut.“
Während Mia sprach, versuchte Bill ihr von ihrem Gemüse zu klauen, doch sie haute ihm rechtzeitig auf die Finger.
„Mein Gemüse!“
„Du hast in die andere Richtung geguckt!“
Der Geschäftsführer beobachtete die beiden lächelnd, ja Mia hatte zwar andere Methoden, doch sie schaffte es, dass die Leute sie in ihr Herz ließen. Sie war kein abgebrühter Manager, der alles nach einem Schema durchlief. Sie baute eine emotionale Bindung auf und somit schweißte sie Leute zusammen. Zugegeben, der CEO von SME war sich sicher, dass es bestimmt einige Dinge gab, die er gar nicht wissen wollte – wie durchgemachte Nächte mit Künstler von anderen Entertainments – doch an für sich war er zufrieden mit der Deutschen.
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Bill und Tom bestanden noch im Auto darauf sich umzuziehen. Mia drehte sich weg und hielt sich die Augen zu.
„Mia, kannst du mir grad mal meinen Gürtel reichen?“, fragte Tom.
„Netter Versuch…“
„Tausende Mädchen würden alles dafür geben uns nackt zu sehen und du willst nicht“, neckte er sie weiter.
„Schon mal Gedanken gemacht wieso das so ist?“, erwiderte sie frech.
Heute Morgen im Hotelzimmer hatte sie sich Videos von Tokio Hotel angeguckt, um ihren Horizont zu erweitern, doch sie konnte ihnen einfach nichts abgewinnen. Als Menschen waren sie toll, aber die Musik war in Mias Ohren grausig. Bill war nicht der beste Sänger, zugegeben, er hatte Ausstrahlung – so wie auch Leeteuk nicht der beste Sänger war und man hatte ihn trotzdem unheimlich lieb und könnte sich Super Junior nicht ohne ihn vorstellen – doch es war nicht nur seine Stimme, sondern einfach die Musik, mit der sie nicht anfangen konnte.
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„Also, ich habe in jeder Sendung ein Thema, das ausschlaggebend für die Musik sein wird, zum Beispiel ‚Best of Boygroups‘, ‚Best of Hip Hop‘ und danach suche ich Songs raus.“
„Was ist heute das Thema?“, wollte Bill wissen.
„Best of Disney.“
Eine Sekunde Schweigen, dann fingen sie an zu lachen.
„Wie cool! Ich kann es kaum erwarten meinen Senf dazu abzugeben.“
„Wow… ihr wollt mit auf Sendung gehen?“
„Du hast uns doch gestern gefragt, ob wir mitkommen wollen“, erinnerte sie Tom.
„Ja, mitkommen, nicht mitmachen.“
„Willst du nicht dass wir mitmachen?“ Bill hörte sich enttäuscht an.
„Nein, nein, das ist es nicht, aber dürft ihr das überhaupt? Was sagt euer Manager? Und ist es okay, ich mein ihr habt euch ja extra zurück gezogen …“
Die Zwillinge schauten sich an, zuckten mit den Schultern und grinsten.
„Das geht schon.“
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„Ladys and Gentlemen, welcome to Puck Up, deine geschmischtsprachige Radiosendung aus dem Herzen Koreas, begrüßt euch zu einem weiteren Freitagabend!“
Jubel wurde eingespielt.
„As you all know Leeteuk, Eunhyuk and me visited 2PM at their concert in Jakarta last week but today we’re back and instead of visiting somebody I have two visitors here! Please give it up for Bill and Tom from the German band Tokio Hotel!“
„Hi there!“
„Guten Abend!“
„The twins are in Seoul for a visit and I happened to meet them the first time in person. I can tell you, these guys are pretty amazing and I’m so honored to have them here with me tonight.“
„It’s our pleasure. Mias has been showing us around in Seoul, she showed us many cool places and it feels like we’re already living here, so thanks for taking care of us“, meinte Bill und Tom nickte.
„Liebe Zuhörer, ihr könnt gerne Fragen ins Studio schicken, wir bitten euch aber um Verständnis, dass die beiden nicht alles beantworten können. Deswegen überlegt euch gut, was ihr sie fragen wollt und vielleicht bekommt ihr dann eine Antwort“, klärte Mia auf Deutsch, weil sie davon ausging, dass sie meisten Fragen aus Deutschland bekam.
„But let’s not forget that this show always got a theme and todays motto is: BEST OF DISNEY!“
Da grölten sie alle los.
Es sollte eine lustige Stunde werden. Ihre Musiktitel gingen von der Schönen und das Biest ‚Be our guest‘ zu ‚Tales as old as time‘ zu Herkules ‚I won’t say I’m in love‘, zu Arielles ‚Kiss the girl‘, über Aladins ‚A whole new world‘.
Die drei sangen bei jedem Lied fröhlich mit und jeder hatte eine Geschichte zu den Filmen zu erzählen.
„Als Arielle raus kam, wollte ich unbedingt eine Meerjungfrau werden“, erinnerte sich Mia.
„Ach, wirklich?“Bills amüsierter Ton war nicht zu überhören.
„Arielle tut alles dafür um ein Mensch zu werden und du wolltest eine Meerjungfrau sein? Hätte Ursula euch nicht einfach tauschen können?“, schlug Tom vor.
„Hey, unter Wasser ist toll.“
„Ja, und so …fischig.“
„Fische sind Freunde!“, klärte sie auf.
„Kein Futter“, beendeten die beiden den Satz gleichzeitig und fingen an zu lachen.
Natürlich hatten sie auch Klassiker wie ‚Supercalifragilisticexpialidocious‘ aus Mary Poppins und ‚Probier’s mal mit Gemütlichkeit‘ aus dem Dschungelbuch. Dieses Lied wählte sie tatsächlich in Deutsch und die drei sangen lauthals mit:
„Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit jagst du den Alltag und die Sorgen weg. Und wenn du stets gemütlich bist und etwas appetitlich ist, dann nimm es dir egal von welchem Fleck! Was soll ich woanders, wo’s mir nicht gefällt? Ich gehe nicht fort hier, auch nicht für Geld! Die Bienen summen in der Luft, erfüllen sie mit Honigduft und schaust du unter den Stein erblickst du Ameisen die hier gut gedeih’n, hier probier mal zwei, drei vier!“
Sie hatten viel Spaß und Tom und Bill beantworteten einige Fragen von den Zuhörern wie was ihr Lieblingsessen in Korea ist, ob sie Super Junior kennen gelernt haben und ob sie Deutschland vermissten. Mia ließ die beiden selbst die Fragen aussuchen, so konnte nichts schief gehen.
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Nach Pucker Up blieben sie noch, um sich eine Weile SuKiRa anzugucken. Bill und Tom waren fasziniert, wie viele Fans trotz der Kälte kamen und sich die Sendung anschauten. Doch es war eine verlässliche Quelle die Jungs live zu sehen.
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Bets of Disney Playlist:
Be your guest (Beauty & the beast)
Tales as old as time (Beauty & the beast)
Breaking Free (High School Musical)
I won’t say (I’m in love) (Hercules)
Kiss the girl (Arielle)
I just can’t wait to be king (Lion King)
Part of your world (Arielle)
A whole new world (Aladdin)
Circle of life (Lion King)
Reflection (Mulan)
Probier’s ma mit Gemütlichkeit (Jungle Book)
Supercalifragilisticexpialidocious (Mary Poppings)