Von wegen eine Stunde extra geöffnet für die Idols – Inzwischen war es 1:30 Uhr! Aber gut, man muss das differenzieren, denn zuerst waren sie einkaufen gewesen, Leuchtsterne, Kerzen, Weihnachtsdeko – was sie alles so da hatten auf dem Weihnachtsmarkt. Dann hatten sie gegessen und vor allem die Jungs hatten einen Wettbewerb daraus gemacht jedes Gericht der Grillbude einmal zu essen. Die Mädels fanden das geringfügig widerlich und verzogen sich von dem Stand.
Nun standen sie am Glühweinstand und die anderen Händler waren schon weg. Noch immer hatten sie die Lichter an und die Musik spielte weiter, dem Wirt schien es nichts auszumachen und alle plauderten fröhlich vor sich hin. Mia trank heiße Schokolade und tingelte von einem Grüppchen zum nächsten. Die Mädels von 4Minute waren schon gut dabei, was den Alkoholpegel betraf, aber sie giggelten viel rum und neckten die Jungs.
„Mia, hast du mal kurz?“, fragte sie Jiyong und die Deutsche nickte. Gemeinsam setzten sie sich in den Garten vom Haus vom Weihnachtsmann. Würde er sie wegen Kaylee fragen? Wollte er ihr das Weihnachtsgeschenk schicken oder gar selbst nach L.A. fliegen? Letzteres war unwahrscheinlich, denn auch sein Terminplan musste im Moment ziemlich voll sein.
„Ich habe etwas Verrücktes vor“, begann er.
„Weißt du, das mag ich an dir – man weiß immer woran man ist.“
Grinsend ließ sie sich neben ihn in den Kunstschnell fallen.
„Ich überlege mir eine Freundin anzuschaffen.“
Wie anschaffen? Man schaffte sich eine Mikrowelle an, aber doch nicht einen Menschen.
„Okay, ich brauch mehr Informationen.“
Der Rapper seufzte, es schien ihm fast schwer zu fallen darüber zu reden.
„Ich weiß nicht ob dir aufgefallen ist, dass ich … wie soll ich sagen … sexuell experimentierfreudig bin…“
„Du meinst bi?“ Sie hatte ihn zwar noch nie mit einem Mann gesehen, aber sie hatte es vermutet.
„Weißt du für mich ich Liebe und Sex Energie, es ist egal ob Mann oder Frau, man tauscht Energie aus und empfängt welche. Ich mag es nicht in Schubladen gesteckt zu werden. Du weißt sicherlich dass Bi- oder Homosexualität hier nicht gerade erwünscht ist. Ich war schon öfters in Situationen, in denen es recht knapp war, also habe ich überlegt eine Freundin einzustellen, damit die Gerüchte verschwinden.“
Ja, Homosexualität galt in Korea noch als Krankheit. Leute aus dem Entertainment, die sich dazu bekannten, wurden aus der Szene verbannt. Stellt sich mal einer vor, so was würde Jiyong widerfahren!
„Du inszenierst einen Skandal, um andere zu verdecken? Gerissen.“
Jiyong schubste sie leicht an und grinste frech. Wenn man überlegte, hatte ihre und Donghaes Beziehung aus den gleichen Gründen begonnen.
„Do you have someone in mind – and please don’t tell me it’s Kaylee.“
„Oh Gott nein!“, sagte Jiyong eilig und Mia fiel ein Stein vom Herzen – so etwas würde ihre Assistentin emotional nicht verkraften.
„Ich möchte jemanden, der nicht von hier ist, ich will nicht, dass man zu viel über sie herausfinden kann, um sie zu schützen.“
„Hmm…“, gar nicht so einfach.
„Da ist die Cousine eines Freundes … Laila. Sie lebt in Amerika. Sie ist halb Koreanerin, irgendwie. Wir waren früher zusammen in der Schule – sie ist jünger als ich. Sie ist hübsch, sehr hübsch eigentlich und schlau, sie hat tolle Noten, ist sportlich… In der Grundschule wäre ich mit ihr ausgegangen, wenn sie nicht so viel jünger wäre“, lachte der Rapper.
„Aber wieso sollte sie sich darauf einlassen? Wenn ihr Leben dort gut funktioniert?“
Nur für den Kick für den Augenblick? Nur um als Prestige-Freundin eine koreanischen Rappers alles zu verlassen, was man kannte?
„Ihr Leben funktioniert nicht. Sie ist hier in Seoul aufgewachsen, später zogen sie nach Amerika, weil der Vater hier nicht klar kam. Ihre Mutter ist vor ein paar Jahren gestorben, der Vater zog zu seiner Verwandtschaft nach Amerika und ist wohl vom rechten Weg abgekommen. Laila war Jahrgangsbeste und hatte ein Stipendium. Sie studierte Medizin und musste dann das Studium abbrechen, weil ihr Vater den Kredit nicht mehr abbezahlt hatte. Sie hat jetzt drei Jobs um die Schulden ihres Vaters zu begleichen, aber wenn du mich fragst, ist er ein Dreckschwein. Er hat Laila ihrer Heimat entrissen, ihrer Familie und er hatte eine Tochter gehabt, auf die man nichts anderes als stolz sein kann und er zerstört ihr Leben.“
Mia hörte ihm zu, wow, er hatte sich mit diesem Mädchen wirklich beschäftigt. Die Frage war aber noch immer, ob sie mit dieser Situation klar kommen würde oder nicht.
„Und nun?“
„Was meinst du? Bin ich total verrückt?“
„Ja, aber das ist auch gut so. Du versuchst zwei Menschen auf einmal glücklich zu machen, dass ist erst einmal nichts Schlimmes.“
„Aber sag es bitte niemanden, selbst Donghae nicht. Wenn ich so etwas machen, dann muss es so gut es geht geheim bleiben.“
„Na dann viel Spaß.“
Geheimhaltung in der Kpop Szene, sehr witzig. Wobei sie und Donghae sich ja auch gut schlugen.
.
.
Auf dem nach Hause Weg schrieb sich Mia mit Junho und Wooyoung. 2PM waren für ihr Konzert in Tokyo, da Mia den Weihnachtsmarkt beaufsichtigte, musste sie das Konzert absagen und nun kamen sich die beiden betrogen vor – und verschwendeten viel Zeit damit Mia ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen.
So leise wie möglich versuchte sie sich Zuhause rein zu schleichen.
„Wo warst du so lange?“
Donghae lag in einem Giraffen-Pyjama auf der Couch und setzte sich verschlafen auf. Unfassbar das sie ihn geheiratet hatte … Kind.
„Auf dem Weihnachtsmarkt Schatz.“
„Ich hab auf dich gewartet.“
„Tut mir leid.“
„Bekomme ich eine Belohnung?“
Mia wusste sofort von was Donghae da sprach.
„In diesem Aufzug? Kannst du vergessen mein Freund.“
Damit stand sie auf und ging nach oben, während die Giraffe etwas enttäuscht ihr hinter her guckte. Donghae musste also lernen, dass das was er auf der Bühne machte um Tausende Fans zu begeistern, ziemlich unsexy war, wenn man eine ‚Belohnung‘ wollte.
.
.
Heute war die Vor-Eröffnung von Kona Beans. Es war als Probelauf gedacht und die Welpen würden teilweise auch kommen. Die richtige Eröffnung wäre dann Morgen und Leeteuk, Kyuhyun und Sungmin würden sich natürlich auch zeigen – Fanservice. Darüber hinaus war heute Wintersonnenwende, es war der kürzeste Tag des Jahres – von den Sonnenstunden, natürlich hatte der Tag weiterhin 24 Stunden. Mia hatte überlegt zu fast, doch bei all dem, was im Moment los war, würde sie das wahrscheinlich nicht hin bekommen. Dazu kam, das sie Welpen-Muttis sie später beim Pre-Opening ohnehin füttern würden, Religion hin oder her.
Nach dem Pre-Opening würden Super Junior dann auf den Weihnachtsmarkt kommen für das Weihnachstkonzert. Ein ganz normaler Tag also.
.
.
Mias Tag begann damit, dass sie den Weihnachtsmarkt eröffnete und alle Stände abging, um zu gucken, ob alles in Ordnung war. Der Verkauf der Waren lief gut, Mia hatte aber auch allen gesagt, dass der Andrang wahrscheinlich sehr groß sein würde und das sie viele Waren mitnehmen sollten. Allein schon gestern wurden mehr als 1200 Seoul-Weihnachtskugeln verkauft, bei knapp 2000 Gästen, die gestern den Weihnachtsmarkt besucht hatten, war das eine Menge.
„Frau Martin!“ Der Professor, der am Stand war winkte ihr zu.
„Professor, ist alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich.
„Oh ja, wir sind sehr zufrieden, wir wollten Ihnen ein kleines Geschenk geben, dafür, dass Sie uns so unterstützt haben.“
„Das wäre doch nicht nötig gewesen!“
Mia nahm die Geschenkebox entgegen. In Korea schickte es sich nicht ein Geschenk gleich auf zu machen, obwohl sie ganz schön neugierig war.
„Mach Sie ruhig auf“, der Mann hatte sie durchschaut. Sie lächelte verlegen und öffnete die Schleife. In der Box waren vier Weihnachtskugeln, jeweils eine blaue und weiß Kugel mit Seoul und dann eine blaue und weiße Kugel mit der Skyline von Frankfurt.
„Danke schön!“
„Es ist doch ihr erstes Weihnachten in Korea, ein wenig wollten wir Ihnen die Heimat nahe bringen.“
„Das ist sehr nett.“
Sie verbeugte sich tief und brachte die Kugeln erst einmal in Sicherheit.
.
.
Nach ihrem Rundgang setzte sie sich in das Haus vom Weihnachtsmann, was eigentlich nur ein Lagerraum war, und bearbeitete die Emails die rein gekommen waren. Um die Weihnachtszeit war immer weniger los, viele nahmen sich Urlaub. Die Termine für die nächsten zwei Wochen standen schon und von daher kam gar nicht so viel rein. Die Verkaufszahlen für ‚The warmest gift‘ waren gut. Mia hatte ein Album ganz offiziell gekauft und ihren Eltern geschickt mit dem Aufkleber ‚Für das ‚Frohe Weihnachten‘ bin ich verantwortlich^^ ‚, denn auf der CD Hülle stand ‚Frohe Weihnachten‘ in allen möglich Sprachen und eben auch in Deutsch.
.
.
Am Nachmittag holte Mia dann Sungmin und Kyuhyun ab, um mit ihnen zu Kona Beans zu fahren. Yesung hatte ja auch gelegentlich so Anwandlungen bei Händel & Gretel aufzutauchen und zu denken helfen zu müssen. Es endete damit, dass er den Betrieb komplett lahmlegte, was die Fans zwar nicht richtig störte, doch es war amüsant das zu beobachten. Heute würde es bestimmt ähnlich enden. Kyuhyun beim Arbeiten? Also so richtigen Arbeiten? Für die lustigsten Videos auf Youtube wäre Mia selbst verantwortlich. Vier Securitys waren dabei, der Laden war nicht groß und würde ziemlich voll sein, es konnte schnell zu einer Panik kommen, deswegen würden die Securitys vor allem den Hinterausgang sichern.
Fans waren ja nicht doof. Hintereingang hin oder her, die Fans stürmten sofort auf den Van zu. Mia atmete tief ein, das erinnerte sie an Januar, wo es bei dem Konzert die Panik gegeben hatte.
„Dann können wir ja auch vorne rein gehen“, bemerkte Sungmin trocken.
.
.
Zuerst wurden die Muttis begrüßt und dann bekamen sie einen Crashkurs im Kasse bedienen, denn die ganzen Fans wollten ja natürlich bei ihnen etwas bestellen. Mia stand beim Zugang hinter die Theke und beobachtete ihr zwei hilflosen Welpen.
„Lass sie einfach.“ Kyuhyuns Mama hatte sich neben sie gestellt und grinste.
„Manchmal sind sie wohl doch noch aufgeregt.“
„Scheint so“, erwiderte Mia und seufzte. Mia hätte das anders gelöst, sie hätte die beiden an die Ausgabe gestellt. Da konnten sie dann nicht mehr viel verkehrt machen und auch noch Fangeschenke entgegen nehmen. Stattdessen standen sie vor dem Computer, als wäre es ein Fenster in eine andere Welt.
„Kind, willst du was trinken?“, fragte Teukies Mama.
„Einen Java Chip Konaccino – aber bitte lasse die beiden nicht in die Nähe davon.“
Die Mama lachte und versorgte Mia mit dem Getränk.
.
.
Leeteuk fiel nicht weit vom Stamm, das sah man an seiner Mama. Völlig relaxt ging sie mit den Fans um, plauderte mit ihnen und lachte. Strahlekind. Nach einer Stunde war der Spuck vorbei und sie kämpften sich zurück in den Van.
„Wie kann es sein, dass du etwas zu trinken hast und wir, die die ganze Zeit gearbeitet haben, haben nichts?“, beschwerte sich Kyuhyun.
„Willkommen in der Arbeitswelt…“, flötete Mia und saugte weiter an ihrem Konaccino. Natürlich hatte sie zwei Kaffee für die beiden mitgenommen und zauberte sie aus der Tüte. Sungmin freute sich, doch Kyu schaute noch immer finster.
„Nicht witzig.“
„Irgendwie schon“, gab Mia zurück und so fuhren sie zum Weihnachtsmarkt.
.
.
„Bleibst du hier!“
Gerade noch rechtzeitig schnappte Mia sich Ryeowook am Kragen, als er mal wieder versuchte auszubüchsen.
„Aber Mia, das ist so schön da draußen!“
Sie drehte das Kerlchen zu sich um.
„How many times do I have to tell you that the market will be opened after the concert so you guys can check it out.“
„Aber ich will jetzt“, jammerte er weiter. Mia hatte gedacht, dass Donghae das größte Problem werden würde, das Ryeowook so aus der Reihe tanzte war ungewöhnlich.
„Wieso?!“
„Ich hab Hunger.“
„Dann hol ich euch was.“
„Aber ich will selber gucken.“
Mia bekam langsam so ein nervöses Zucken im linken Auge. Sie verstand einfach nicht, wo das Problem war, später hatten sie doch Zeit auf den Weihnachtsmarkt zu gehen und jetzt könnte sie ihnen etwas zu essen holen, also was zum Kuckuck war das Problem?
„Mia…pssst….“, machte Leeteuk und die Assistentin bedeutete Ryeowook sich nicht von der Stelle zu rühren.
„Ich glaube er will zum Weihnachtsmann … wird der später auch noch da sein?“, flüsterte der Bandleader ihr ins Ohr und die Deutsche schaute verdattert.
„Was?! Nein, weil das nicht der echte…!“ Und von drei Seiten kamen Hände auf sie zu geflogen um ihr den Mund zu zu halten.
.
.
„Hey Mike, can you escorte my and Wookie?“
„Where’re you going?“
„To Santa Claus.“
Der Gesichtsausdruck des Amerikaners war genau so fragend, wie der von Mia, doch sie winkte nur ab. Es gab Dinge zwischen Himmel und Erde, die musste man nicht verstehen. Sie nahm also ihren Schützling an die Hand und stellte sich in die Reihe mit den anderen Kindern. Natürlich zogen sie dadurch viel Aufmerksamkeit auf sich, doch dafür war ja Big Mike da. Die Leute schossen Bilder und machten Video.
.
.
„Und ich wünsche, dass wir nächstes Jahr auch so einen tollen Urlaub machen können, wie dieses Jahr in Brasilien und ich wünsche mir, dass die Super Show 4 viele ELF erreichen wird und das alle gesund bleiben und Weihnachtsmann, wenn es möglich wäre, dann wünsche ich mir für Teukie-Hyung eine Freundin, denn es wird langsam echt Zeit und Mia und Donghae sollen Kinder bekommen! Mia will das zwar noch nicht, aber ich denke es wäre ein guter Zeitpunkt und Weihnachtsmann, kannst du dafür sorgen, dass sie Mias Augenfarbe bekommen? Das wäre so super!“
Ryeowook saß auf dem Schoß vom Weihnachtsmann und quatschte ihn voll.
„Ich werde sehen, was ich tun kann, aber hast du auch für dich einen Wunsch zu Weihnachten, kleiner Mann?“, fragte Santa und brachte Wookie zum Grübeln.
„Eigentlich nicht. Ich will das alles so bleibt, wie es ist – oh, an Weihnachten würde ich gerne Rindfleisch essen!“
„Ich denke, das lässt sich machen.“
.
.
Auch im Backstagebereich war Ryeowook Gesprächsthema Nummer 1. Heute waren neben Super Junior auch Rania, T-Ara, CN Blue, Sistar, B1A4 und A Pink zu Gast. Essen für die Welpen holten sie dennoch und darüber freute sich die pseudo-ausgehungerte Bande. Wenn Heechul in der Nähe gewesen wäre, hätte Wookie so eine Aktion vergessen können – die Demütigung hätte bis ans Ende aller Tage gereicht. Doch er war nicht da und Wookie rannte umher, um jedem das Bild mit sich und dem Weihnachtsmann zu zeigen. Von wegen Kinder bekommen – sie hatten schon welche, mindestens 10 Stück, wenn sie SHINee und M81 mit dazu zählte.
„Wie kann er denken, dass es den Weihnachtsmann gibt?“, wunderte sich die Deutsche kopfschüttelnd, als Ryeowook gerade bei CN Blue war.
„Wer sagt denn, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt?“, fragte Donghae zurück.
„Sag mir nicht du glaubst auch an ihn.“
„Aber natürlich.“
„Ich glaub ich steh im Wald…“, murmelte sie auf Deutsch.
„Beweis mir, dass es ihn nicht gibt!“, forderte Donghae.
„Was meinst du? Wie beweist du, dass es ihn gibt?“
„Das ist ganz einfach, alles existiert, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist“, erklärte ihr Ehemann – die anderen lehnten sich zurück und genossen die Show.
„Das ist keine Grundlage für eine Argumentation“, erwiderte Mia.
„Wieso nicht? Wenn das keine Grundlage für eine Argumentation ist, wieso ist dann die Grundlage einer Argumentation zu sagen, dass etwas nicht existiert, bis bewiesen wurde, das es existiert?“
„Willst du mir sagen, dass du an den Easterbunny, fairies, vampires, the sandman and all those other things believe just because no one can proof that they are not existing? Isn’t it proof enough that all wanna be ’seen a Yeti‘ has proofed to be wrong?“
„Jup und nope, das reicht nicht. Nur weil man etwas noch nicht gesehen hat, heißt es doch nicht, dass es das deswegen nicht gibt! Schau mal wie viele neue Tierarten entdeckt werden oder Unterrassen, von denen vorher niemand etwas wusste. Haben sie erst angefangen zu existieren, weil man sie entdeckt hat? Nein, sie haben vorher auch schon existiert, man hatte sie nur noch nicht entdeckt.“
Mia starrte ihn völlig blank an.
„Ja, aber das eine sind Tiere, die irgendwo im tiefsten Dschungel leben, wo noch nie ein Mensch war oder die in den Weltmeeren leben, die noch nicht richtig erforscht sind, aber wenn der Weihnachtsmann auf einem Schlitten, in einer Nacht alle Kinder der Welt besucht, dann fällt das doch auf! Für was haben wir den Satelliten?“
„Mia … tz tz tz, er ist zu schnell für die Satelliten. Schau mal wie viele Kinder es gibt! Er muss wahnsinnig schnell sein.“
Sie beschloss die Diskussion jetzt zu beenden.
„Also ich finde das eigentlich eine schöne Vorstellung“, fing Siwon an. „Lieber glaubt man an alles, als an nichts zu glauben, nur weil es keine Beweise dafür gibt.“
„Aber etwas zu glauben, heißt dass man es annimmt, aber man weiß es nicht“, erwiderte Yesung. Endlich einer der auf ihrer Seite war.
„Ja, aber müssen wir den alles wissen? Hoffnung basiert auf Glauben, also kann allein die Tatsache, dass man an etwas glaubt Hoffnung bereiten. Zum Beispiel die Spendengelder. Wir hoffen zwar alle, dass wir den Waisenkindern eine Freude bereiten, doch eigentlich WISSEN wir, das es nur ein schwacher Trost ist, denn sie haben immer noch keine Eltern und daran kann ein Weihnachtsgeschenk auch nichts ändern. Es ist die Hoffnung, die uns spenden lässt, nicht das wissen, weil wir hoffen ihnen dennoch irgendwie eine Freude zu bereiten“, wand Leeteuk ein.
Mia stand auf und ging raus um eine zu rauchen, bevor hier drinnen ihr Kopf anfangen würde zu qualmen.
.
.
Draußen hatte es aufgehört zu schneien und es war eine sternenklare Nacht. Wenn es stimmt was die Welpen sagten, gab es dann auch das Nimmerland und war sie tatsächlich dort gewesen? War die Stadt der Drachen echt gewesen und der Abschied von Jonghyun? Wenn man Beweise dagegen brauchte, war es also alles noch Wirklichkeit gewesen? Andererseits, wenn man eine Nahtoderfahrung brauchte, um ins Nimmerland zu kommen, war das ganz schön aufwendig.
.
.
Auch an diesem Abend versackten sie noch lange auf dem Weihnachtsmarkt und Ryeowook fand einen neuen Freund: Feuerzangenbohle.