Gegen 03:30 Uhr setzte sie das Taxi Zuhause ab, denn weder Donghae, noch Mia wären im Stande gewesen Auto zu fahren.
Gegen 8 Uhr war Mia wieder wach, war duschen gewesen und saß unten im Wohnzimmer, eingemurmelt in einer Decke und ausgestattet mit einem heißen Kakao. Zuhause, in Deutschland, hatte sie gewisse Weihnachtstraditionen gehabt. Am Heiligabend hatte sie morgens mit der Familie gefrühstückt, dann waren sie in ihre Stammkneipe auf einen Umtrunk mit ihren Freunden gefahren. Nachmittags ging es dann in die Frankfurter Innenstadt um sich das Glockengeläut anzuhören – ihre Mama liebte das – und danach war die Bescherung. Diese wurde durch weiteres Glockengeläut aus dem CD Player eingeleitet und danach gab es Fondue. Am 1. Weihnachtsfeiertag kamen die Brüder und am 2. waren sie meistens bei Mamas bester Freundin gewesen. So war es immer gewesen.
Nun lebte sie in Seoul, hatte ein neues Zuhause und hatte ihre Familie vergrößert und sie wusste, dass es Zeit war für neue Traditionen, eigene Traditionen und doch war sie etwas wehleidig.
.
.
In zwei Stunden wurden die Welpen kommen und sie würden gemeinsam Frühstücken. Heute stand das Weihnachts-Special von Music Core an und die anderen Mitglieder würden Donghae und Eunhyuk zu ihrem Auftritt mit ‚Oppa, Oppa‘ begleiten. Zusammen hatten sie dann noch einen Auftritt mit ‚Mr. Simple‘ und alle Idols würden ‚We wish you a merry christmas‘ singen. Die meisten waren heute Abend bei ihre Familie. Sowohl Leeteuks, als auch Eunhyuks Eltern hatten Mia und Donghae eingeladen. Donghae hatte beides abgesagt, da er zumindest Fondue machen wollte. Yesung und Zoey würden zum Abendessen kommen und danach würden sie zur Mitternachtsmesse gehen. Mia kam sich vor wie auf einer Hochzeit: Etwas Altes (das Fondue), etwas Neues (die Mitternachtsmesse) und etwas Blaues (Donghaes Geschenk). Sie hatte sich auf die Messe eingelassen, weil sie wusste, dass es ihm viel bedeutete. Seine Mama war nicht da, der Schedule der Jungs war viel zu voll und sie hätten sich ohnehin kaum gesehen. Wenn er schon seine Mama nicht hatte, sollte er zumindest Gott haben.
Sie trank den Kakao aus und zog los um Frühstück zu besorgen. Sie fuhr zu Paris Baguette und Two Some Coffee, weil jede Kaffee/Bäcker-Kette andere Sachen hatte und Mia nicht die ultimative Kette gefunden hatte, bei der sie alles fand, was sie suchte. Danach ging es zum E-Mart. Sie schaffte es das ganze Auto voll zu stopfen und das war nur für heute! Morgen war die große Feier, doch da hatte sie das Catering, welches sie auch an Thanksgiving hatte. Morgen würden circa 50 Leute kommen und das Catering konnte sich eben so gut um die Bratwürstchen kümmern. Des Weiteren brachten sie Getränke wie Wein, Bier, Softdrinks und Soju. Sie dachte daran, dass sie Jaejoong nicht eingeladen hatte. Wahrscheinlich war es gut so. Ihr Verhältnis zueinander war, wenn sie alleine waren, einfacherer, als wenn sie mit anderen zusammen waren. Und er hatte ja jetzt seine neue Freundin. Sie war bildhübsch, Mia hatte auch nichts anderes erwartet. Den ganzen Abend hatte sie wie eine Puppe neben den Sänger gesessen, der sich nur mit mäßigem Interesse um sie gekümmert hat und oft hatte die junge Frau alleine dort gesessen und auf Jaejoong gewartet. Wie es wohl war, mit jemanden wie ihm zusammen zu sein, wenn man mit dieser ganzen Gesellschaft nichts zu tun hatte? Donghae und Mia klebten ja auch nicht die ganze Zeit zusammen, doch jeder von ihnen hatte Anschluss zu anderen.
„Ich verschwende nur meine Gedanken…“, murmelte sie, packte die letzte Tüte ins Auto und brachte den Einkaufswagen weg.
.
.
„Wieso hast du mich nicht geweckt, ich wäre mit dir gekommen.“
Empört schaute Donghae zu seiner Frau, die, bepackt wie ein Esel, sich die Treppen hoch kämpfte. Er trug dabei seinen Rudolph Pyjama, an dessen Kapuze sogar eine rote Nase war.
„Und dich zwingen dich umzuziehen? Niemals“, lachte sie. Er schaute an sich herunter.
„Wieso? Was ist damit?“, fragte er irritiert und rannte ihr ins Haus hinterher.
.
.
„Und last but not least der letzte Weihnachtsbaum!“
„Wow, du hast dir echt Mühe gegeben!“, sagte Bill, nachdem ihm Mia eine virtuelle Führung via Skype durch ihr Weihnachtshaus gegeben hatte. In Los Angeles war es jetzt Nachmittag, gestern. Bill skypte praktisch in die Zukunft.
„Ich mag Weihnachten“, erwiderte sie und ließ sich auf’s Bett fallen.
„Ich auch, aber hier in L.A. kommt irgendwie nicht so richtig Weihnachtsstimmung auf – auch wenn die Amerikaner ganz groß im Schmücken sind.“
„Wieso seid ihr nicht nach Hause geflogen?“
„Meine Mom macht Urlaub auf Hawaii – da ist die Stimmung auch nicht weihnachtlicher. Vielleicht fliegen wir ja doch zu dir“, scherzte er und lachte.
„Von mir aus, Morgen rennen hier 50 Leute rum, zwei mehr oder weniger machen den Bock auch nicht fett.“
Sie horchte auf, als die Klingel ging.
„So, die Welpen sind da, ich wünsche euch frohe Weihnachten – oder bis Morgen!“
„Euch auch frohe Weihnachten“, meinte der Sänger grinsend und zwinkerte ihr zu.
.
.
Unten war schon großes Geschnatter zu hören. Mia drückte Nari, Yoani, Miyon und Zoey an sich. Wenigstens ein wenig weibliche Unterstützung.
„Das war eine tolle Party gestern!“, sagte Yoani und die anderen nickten.
„Das Wichteln war cool“, kam es von Sungmin.
„Oh ja“, pflichtete Mia grinsend bei. Ja, Lee Soo-man hatte gegen die Regeln verstoßen, glich es jedoch durch Kreativität und einem anscheinend schlechten Gewissen wieder aus.
Sie hatten ein langes, ausgelassenes Frühstück. Es war schön einfach so zusammen zu sitzen und zu plaudern.
„Wenn wir jetzt schon mal alle zusammen sind“, fing Mia an. „Was machen wir an Silvester?“
Alle seufzten – wieso war es so schwer zu entscheiden, was sie an Silvester machten?
„Ich bin dafür, dass wir einfach was essen gehen.“
„Auf gar keine Fall! Wir brauchen die größte Party in Seoul!“
„Nein, lieber eine kleine Party im ausgewählten Kreis.“
„Das Hyatt macht eine Party.“
„Dann ist das noch die Party die an verschiedenen Locations ist.“
„Ja, aber da kommen wir nicht rein.“
„Doch, Mia wurde von Jiyong eingeladen.“
„Ach so.“
„Ich will lieber etwas Ruhiges machen, vielleicht am Hangang etwas Feuerwerk.“
„Hallo? Es ist sau kalt!“
Mia saß da und hörte den anderen zu. Es war ihr erstes Silvester in Korea, das letzte von Leeteuk, bevor er in die Armee ging, das erste Silvester mit ihrem Ehemann, es musste etwas Besonderes werden.
„Wir fliegen nach Busan“, sagte sie und alle hörten auf zu reden.
„Nach Busan?“, fragte Donghae.
„In Busan im Hafen ist doch immer die große Feier, mit viel Feuerwerk und es ist etwas wärmer als hier. In der ganzen Innenstadt wird gefeiert, mit Liveauftritten und Essensständen und die Tempel haben offen. Wir fliegen morgens nach Busan, checken in ein schickes Hotel ein, in dem wir abends dinieren und dann gehen wir zum Hafen, schauen uns die Show an und stürzen uns ins Partyleben.“
Alle schauten sich schweigend um, Leeteuk war der erste, der das Schweigen brach.
„Das hört sich super!“ Und das reichte, um alle zum Jubeln zu bringen.
„Da brauchen wir eine deutsche Tussi, die uns erklärt, wie man Silvester in Korea feiert!“, stellte Shindong fest, grinste jedoch dabei.
.
.
Nachdem das geklärt war, beendeten sie ihr Frühstück und fuhren zum Aufnahmestudio von Music Core. Immer wenn die Welpen zusammen bei solchen Sendungen waren, war das Chaos vorprogrammiert. Donghae und Eunhyuk scheuchten ja schon viele rum, doch alle zusammen waren wie ein Schwarm Bienen. Heechul war dabei, durfte aber natürlich nicht auftreten. Mia fand ihn draußen rauchend.
„Wieso wolltest du mit?“ Er brauchte ihr nicht zu sagen, dass es hart war dabei zu stehen und selbst nichts tun zu dürfen.
„Weil ich es vermisse, ich vermisse sie, das all das.“
„Aber es macht dich auch nicht glücklicher hier zu sein.“
„Ich weiß, aber ich bin Masochist.“
„Das weiß ich.“
Sie standen eine Weile draußen in der Kälte und Mia grübelte und grübelte und dann hatte sie eine Idee.
„Komm mit!“ Sie schnappte sich Heechuls Hand und zog ihn bis zur Garderobe, auch wenn er darauf beharrte alleine gehen zu können.
.
.
„Ich weiß wie Heechul mitmachen kann!“
Wieder schaffte es die Frau die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
„Wir verkleiden ihn als Weihnachtsmann!“
„Was?!“, beschwerte er sich.
„Hey, immerhin eine Möglichkeit mit zu machen – du hast geheult.“
„Ich hab nicht geheult!“
„Bei Hangeng haben wir das am Anfang auch so gemacht“, räumte Sungmin ein.
„Ja, aber bei Heechul geht es ums Militärgericht“, äußerte Leeteuk seine Bedenken über die Aktion. Soweit hatte Mia nicht gedacht. Traurig schaute sie zu Heechul.
„Hey, war einen Versuch wert“, sagte er aufmunternd und zog los um andere zu ärgern.
.
.
Der Aufnahmeleiter sagte ihnen Bescheid, dass sie gleich mit ‚Oppa, Oppa‘ dran waren. Die anderen SuJu Mitglieder würden erst in der zweiten Hälfte des Liedes dazu kommen, gingen aber auch schon auf ihre Position. Immerhin passten jetzt Donghaes und Eunhyuks goldene und silberne Anzüge – man könnte sagen sie seien Weihnachtskugeln.
Wenn die anderen dabei waren machte es irgendwie mehr Spaß. Sie alberten rum und waren ausgelassen. Der ‚Mr. Simple‘ Auftritt war erst später und Mia bestellte Mittagessen für die Truppe.
„Schatz?“
Mia schaute von ihrem Laptop auf, fand Donghae vor ihrer Nase und einen Mistelzweig über ihnen schweben – der an einer Angel befestigt war, die von Kikwang von Beast gehalten wurde. Grinsend lehnte sie sich zu ihm rüber und küsste ihn.
‚Oooooh‘ machten die anderen.
„So und jetzt Leeteuk und Eunhyuk“, sagte der Beast Sänger frech und wurde mit Gebrüll aus der Garderobe gehetzt.
„Ich hoffe Weihnachten ist okay für dich, auch wenn deine Familie nicht da ist.“
„Meine Familie ist da“, meinte Mia und küsste ihn wieder. Langsam drückte er sie gegen die Wand.
„Hey, kein Porno hier, geht in ein Love Hotel“, maulte Kyuhyun ohne von seinem Laptop auf zu gucken. Donghae seufzte und ließ seine Frau los.
.
.
Vor Super Junior waren Girls Generation dran. Die Welpen standen schon hinter der Bühne, Mia ging noch mal alle ab um die Outfits zu checken. Sie richtete Leeteuks Kragen und streifte ihm über die Schulter.
„Ich bin sehr stolz auf euch“, sagte sie zu ihm, wie eine Mutter es zu ihrem Kind sagte. Der Bandleader grinste breit und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Wir sind auch stolz auf dich. Warte hier, wir sind gleich wieder da“, damit stürmten sie auf die Bühne. Mia schaute ihnen grinsend nach, ja, das war ihre Rasselband. Die Assistentin holte Wasser und stellte sich die letzten Momente neben die Bühne, beobachtete ihre Schützlinge. Vor einem Jahr hatte sie mit ihrer Familie zusammen gesessen, ungewiss was das kommende Jahr alles bringen würde. An vieles hatte sie nicht gedacht, nie hätte sie gedacht, dass sie diese verrückten Kerlchen so schnell ins Herz schließen würde, dass sie sich verlieben und zurück geliebt werden würde, auch Hochzeit stand nicht auf ihrem Plan und nun wo sie hier stand und sich ihrer sentimentalen Weihnachtsstimmung hingab, dachte sie an vieles, was sie dieses Jahr erlebt hatte und konnte mit gutem Gewissen sagen, das hier, in Korea, bei Donghae und Super Junior, der Platz war, an den sie gehörte.
Natürlich war nicht alles schön und lustig gewesen. Sie hatte Jonghyun verloren und sie sagte ’sie‘, wie sie selbst und nicht wie sie alle, weil sie das einfach einmal egoistisch sehen musste. Sie hatte ihn so lieb gehabt, noch immer sah sie ihn in der Stadt der Drachen stehen, wirres Zeug reden, dass sie einfach nicht verstanden hatte.
Sie hatten ein Erdbeben erlebt, sie hatte eine Freundin verloren. In einem Lied von Celtic Women hieß es ‚Now I have moved and I’ve kept on moving
Proved the points that I needed proving
Lost the friends that I needed losing
Found others on the way
I have kissed the fellas and left them crying
Stolen dreams, yes, there’s no denying‘
Sie war davon gezogen, 8435 Kilometer um genau zu sein. Sie hatte sich bewiesen, in allen Ebenen, die die koreanische Entertainment Industrie ihr geboten hatte. Sie hatte Freunde verloren und neue gewonnen. Sie hatte Kyuhyun in gewisser Weise das Herz gebrochen und hatte Jihoon den Traum einer perfekten Familie genommen und mit Donghae erlebt.
„Liebling?“
Mia schaute auf, vor ihr ein strahlender Donghae und es gab nichts, was sie bereute.
.
.
Zum Ende der Sendung sangen alle gemeinsam ‚We wish you a merry Christmas‘ und auch hinter der Bühne umarmte man sich und wünschte sich frohe Weihnachten.
„Fahren wir nach Hause?“ Donghae legte den Arm um sie.
„Sehr gerne.“
Dort angekommen, ließen sich die beiden synchron auf die Couch fallen. Gestern die Feier, heute früh raus und die Aufnahmen.
„Okay, ich will ehrlich zu dir sein“, begann Mia.
„Entweder wir haben jetzt Sex, gehen dann duschen und machen uns fertig ODER wir machen ein Stündchen Schläfchen.“
Sie schauten sich einen Moment an.
„Schlafen!“, sagte das Paar gleichzeitig und lachte dann. Sie hievten sich also hoch in das Super Junior Chillzimmer, kuschelten sich in den Totoro-Schlafsack und schlummerten ein, während sie Schneeflocken zählten.
Mia liebte es, wenn sie so zusammen lagen. Donghae hatte seine Arme fest um sie geschlossen und sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken. Es war so ein seliger Moment – der jedoch nicht lange hielt. Nach 1,5 Stunden klingelte Mias Wecker sie aus dem Dösen und sie setzten sich auf. Das ganze Haus war beleuchtet im Dunkeln und es sah so schön aus, an diesen Anblick würde sie sich nie satt sehen. In knapp zwei Stunden würden Yesung und Zoey kommen und Mihae machten sich fertig.
Nur weil sie Weihnachten Zuhause verbrachten, hieß das nicht, dass sie sich nicht herrichteten. Donghae zog einen Anzug an und Mia ein Abendkleid. Sie machte sich die Haare und Make Up und zusammen sahen sie aus, als wollten sie auf eine Gala gehen.
„Warte, ich muss dein Geschenk holen!“
Sie eilte die Treppe runter und ging in das Gästezimmer. Bescherung machten sie im ‚2. Wohnzimmer‘, also zwischen den Gästezimmern. Als sie vor Donghaes Geschenk stand, dachte sie daran, dass es schlauer gewesen wäre das Vieh vorher in Position zu rücken und nicht während sie Couture trug. Es war eine riesige Kiste und leicht war sie auch nicht, aber selbst ist die Frau und sie hatte so einen Getränkekistenroller, mit dem sie das Ding vor den Weihnachtsbaum platzierte. Dann schaltete sie Weihnachtsmusik an und positionierte sich.
„Du kannst kommen!“
Donghae kam die Treppe runter und hatte ein Geschenk in der Hand. Als er den großen Karton sah, der in Weihnachtspapier eingepackt war, schaute er ungläubig zu seinem eigenen Geschenk.
„Ich dachte wir schenken uns nichts!“
Eigentlich hatten sie aus gemacht sich nichts Großes zu schenken, weil sie ja das Haus gebaut hatten und es immer noch einrichteten, da er aber selbst ein Geschenk in der Hand hatte, nahm sie seine Beschwerde nicht sehr ernst.
„Es ist nur eine Kleinigkeit“, erwiderte Mia grinsend. Donghae kam auf sie zu und küsste sie, eilte dann kurz weg und kam mit einem weiteren Geschenk wieder.
„Das hat mir Kaylee gegeben, es ist für uns.“
Sie holten sich Kissen, setzten sich auf den Boden und öffneten das Geschenk. Es war ein Fotobuch, mit lauter Bildern von dem Paar. Kaylee hatte es zwar angedroht, doch hatte Mia nicht damit gerechnet, dass sie genug Bilder zusammen kriegen würde. Doch es waren unzählige Bilder, wahrscheinlich hatte die Amerikanerin Hilfe von den anderen gehabt, um diese Sammlung zusammen zu stellen. Das Paar blätterte das Buch durch und sie erinnerten sich an die Momente, wieder einmal musste Mia daran denken, was in einem Jahr alles geschehen war.
„Komm, pack mein Geschenk aus“, forderte sie ihn auf.
„Aber es gibt eine Bedingung: Nicht im Haus.“
„Oh-kay.“ Da Donghae nicht wusste, was sich in dem Geschenk verbarg, konnte er auch schlecht den Inhalt dieser Bedingung einschätzen. Er machte sich also an dem Karton zu schaffen.
„Ein Segway?!“
Mia grinste.
„Ein Segway?!“, fragte er wieder.
„Ja, offensichtlich“, erwiderte Mia lachend.
„Oh man wie cool!“ Und dann begann er nach dem Knopf zu suchen.
„Uh uh, denk an die Bedingung.“
Nun stockte er und ließ die Schultern sinken.
„Oh man, das war nicht fair! Ich wusste nicht was drin war!“
„Kein Segway im Haus.“
„Aber draußen liegt Schnee!“
„Kein Segway im Haus“, wiederholte sie ganz ruhig.
„Gehört der Keller zum Haus?“
Darüber musste Mia nachdenken.
„Die leeren Räume nicht.“
„Juhuuuuu!“
Die Deutsche wusste schon genau wie das später ausgehen würde. Zoey und Mia würden sich ‚Das letzte Einhorn‘ angucken und die Jungs würden im Keller das Ding zu Schrott fahren.
Donghae überreichte Mia ihr Geschenk. Sie setzt sich hin und packte es aus. Es war ein wunderschönes Collier mit Beads-Diamanten.
„Donghae…“ Sie nahm es in die Hand und betrachtete es mit Herzklopfen.
„Diamonds are forever“, sagte er grinsend und küsste sie.
„Darf ich es anlegen?“ Sie nickte und er legte die Kette an.
„Wunderschön … doch jetzt schau weiter.“
Irritiert musterte sie die Schachtel – wie weiter? Er grinste verschmitzt und deutete auf das Schmuckkästchen. Sie nahm den Zwischenboden raus und entdeckte eine Karte.
‚Wir gehen Skifahren‘ stand auf der Karte. Mia schaute auf.
„Ehm … schön…“
„Such weiter …“ Jetzt wurde sie wirklich skeptisch. Eine weitere Karte klebte versteckt auf der Rückseite des Zwischenbodens.
‚Mit deinen Eltern und deinen Brüdern, am 3. Januar‘
Donghae musste sich bei dem quietschhysterischen Anfall seiner Frau die Ohren zuhalten.
„Ich schenke dir nur noch Menschen, über die scheinst du dich mehr zu freuen, als über Diamanten“, meinte er leicht schmollig und Mia drückte ihn.
.
.
Sie skypte sofort ihre Mutter an, der es deutlich schwer gefallen war, nichts zu sagen, um die Überraschung nicht zu verderben.
„Der 3. Januar ist zufällig gewählt, huh?“ Es war der Tag, an dem Mia in Seoul ankam.
„Na ja, es hat was symbolisches, meinst du nicht?“, lachte die Mama.
.
.
Kurz darauf kamen Zoey und Yesung, ebenfalls in Abendgarderobe.
„Siehst du! Ich habe dir gesagt mach dich schick! Kannst du es glauben Mia? Er wollte in einer Jogginghose kommen, weil wir ja nur bei Freunden sind. Das habe ich sofort unterbunden! Hast du eine Vase?“
Zoey war hinter dem riesigen Blumenstrauß so gut wie nicht zu sehen und Mia kicherte amüsiert würde die beiden.
„Frauen, müssen sich immer rausputzen“, murmelte Yesung zu seinem Bandkollegen.
„Immerhin ist es Jesus Geburtstagsfeier“, erwiderte Donghae zwinkernd.
.
.
Nachdem die beiden Männer sich erneut auf das Segway stürzten, deckten die Frauen den Tisch.
„Inviting your family is really a sweet thing – also the necklace…“
„What did you get from Yesung?“
„He played safe and got me a bracelet from Tiffany’s.“
Zoey schüttelte ihr Handgelenk, um das Geschenk zu zeigen.
„I like Tiffany’s“, meinte Mia. Sie dachte an die Kette von Kyuhyun, die er ihr damals geschenkt hatte.
.
.
Das Essen war lecker und ging lang. Mia war von dem Fondue ziemlich voll, nun hätte sie am liebsten eine Jogginghose angezogen, aber sie gingen ja noch zur Mitternachtsmesse. Yesung und Donghae hatten also gar keine Zeit das Segway im Keller zu testen, sie schnappten sich ihre Mäntel und fuhren los.
In der Kirche trafen sie auf Siwon und seine Familie und sie wünschten sich frohe Weihnachten. Sie setzten sich gemeinsam hin und Mia schaute sich um. Sie mochte keine Kirchen. Dieser Geruch von Weihrauch, diese bedrückende Beklemmung. Die Deutsche wünschte etwas Bequemeres an zu haben, in dem es sich leichter atmen ließ.
„Danke Schatz, dass du das machst, ich weiß, dass du keine Kirchen magst“, flüsterte Donghae ihr zu und drückte ihre Hand. Sie unterdrückte die sarkastische Bemerkung, dass sie sein Leben für ihn riskierte und nickte nur.