Es war gegen 1 Uhr, als Mia und Donghae nach Hause kamen. Alles lag still unter einer neuen Decke von Schnee und ihre Schuhe knarrten, als sie hoch zur Haustür liefen. Die Rentiere waren das einzige, was leuchtete. Noch eine Woche hatten sie Zeit sich an der Weihnachtsdekoration zu erfreuen, bis zu den Heiligen Drei Königen und dann würde Mia Knut feiern und die Weihnachtsbäume vom Parkhaus werfen – natürlich würde sie vorher gucken, dass unten niemand stand, beziehungsweise würde es wohl darauf ankommen, wer da unten stand.
„Was ein Tag…“, seufzte Donghae, als er die Tür aufschloss und den Lichtschalter bediente. In diesem Moment fanden sie sich in einem Wald aus blauen und rosa Luftballons wieder.
„ÜBERRASCHUNG!“ und von überall her sprangen Welpen aus ihren Verstecken.
Das Ehepaar brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen was hier los war. Jedenfalls hatte die Weihnachtsdekoration Konkurrenz bekommen: Babysachen. Innerlich dachte Mia, dass das zwar nicht wirklich gut zusammen passte, aber was soll’s.
„Wir wollten uns entschuldigen, weil wir uns vorhin aufgeführt haben wie Idioten“, sagte Leeteuk und die Deutsche gingt zu ihm, um ihn zu drücken.
„Es war Kyuhyuns Idee“, flüsterte Leeteuk in ihr Ohr.
.
.
Die Welpen hatten praktisch ganz Dongdaemun aufgekauft – zumindest was Babysachen betraf. Sie hatten einen doppelte Kinderwagen, zwei wunderschöne altmodische Kinderwiegen – sie waren zwar optisch altmodisch, hatten aber eingebaute Babyphones und wippten automatisch durch einen kleinen Motor. Sie hatten sogar zwei Babyanzüge, auf dem einen stand ‚Super‘ und auf dem anderen ‚Junior‘ und um das Geschlechterproblem zu umgehen, waren sie einfach blau, weil das ja die SJ Farbe war. Sie hatten Schnuller und Windeln und Spielzeug, Riesenplüschtiere und Babydecken. Darüber hinaus hatten sie über 100 Luftballons mit Helium gefüllt. Natürlich freute sich Mia, doch es brachte eigentlich Unglück ein Babyzimmer so früh einzurichten. Es konnte so viel passieren, so viel schief gehen und deswegen würden die Sachen erst mal im Keller landen.
.
.
Sie saßen noch lange zusammen und redeten über Babykram.
„Habt ihr schon Namensideen?“, fragte Ryeowook.
„Wenn ein Junge dabei ist, würde ich ihn gerne Jonghyun nennen.“ Unsicher schaute Mia zu Donghae, doch der grinste und drückte ihre Hand.
„Und wenn es zwei werden?“
Das Paar schaute sich grübelnd an.
„Minjae!“, sagten sie gleichzeitig und finden an zu kichern.
„Ihr zwei seid einfach gruselig einig“, kam es von Hangeng.
„Und als zweiten Vornamen Jonghyung Ace und Minjae Sirius.“
„Du bist immer noch nicht über ihren Tod hinweg?“, schlussfolgerte Donghae und Mia schüttelte seufzend den Kopf.
„Und wenn es Mädchen werden?“, fragte Sungmin, denn er hoffte er würden Mädchen werden.
„Ich mochte immer Thalia, aber ich weiß nicht ob das in Korea gut ist.“
„Thalia ist sehr schön“, stimmte Donghae zu.
.
.
Etwas später fand Mia Kyuhyun in der Küche.
„Dankeschön.“
„Ich hab nur die Spülmaschine angestellt.“
„Das meine ich nicht.“
Kyu legte das Handtuch weg und drehte sich zu ihr um.
„Ich weiß ich bin nicht immer fair zu euch. Du hast einen wichtigen Platz in meinem Leben und auch wenn ich weiß, dass wir zwei so was hier,“ er schaute sich um, „nie hin bekommen hätten, so wünsche ich es mir manchmal.“
„Eines Tages wirst du die Richtige finden.“
„Ich weiß, ich bin großartig, das worauf jede Frau sich freuen kann, ich bin nur eben auch ungeduldig.“
Die deutsche rollte die Augen, was sollte man dazu noch sagen?
.
.
Schließlich warfen sie die Welpen raus. Morgen hatten sie einen langen Tag vor sich.
„Sollten wir die Sachen nicht weg räumen? Was ist wenn Kim denkt uns Morgen zu besuchen?“, fragte Donghae und schaute sich in seinem Baby-Weihnachts-Haus um.
„Dann sagen wir, dass das die Wünsche der Welpen für das kommende Jahr sind und wenn er dann heraus findet, dass ich schwanger bin, können wir sagen das die anderen uns mit ihren Wünschen verhext haben und das es ihr Schuld ist und dann bekommen sie den Ärger“, erwiderte Mia trocken.
„Das ist extrem heechul.“ Und ein neues Adjektiv erfunden.
.
.
Am nächsten Morgen war es Donghae, der als erstes aufwachte. Jedoch nicht ohne Hilfe, denn er hatte sich extra den Wecker gestellt. Er schlich sich aus dem Schlafzimmer und fuhr alle Lieblingsbäckereien von Mia ab um ihr ein riesiges Frühstück vorzubereiten – auch er hatte daran gedacht, dass sie ja jetzt für drei aß, vergaß dabei nur, dass die anderen zwei ja viel kleiner waren, als die Mama.
Als die Deutsche aufwachte, war neben ihr die Seite leer. Sie blieb noch etwas liegen und grübelte. Der letzte Tag des Jahres. Wow. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte sie gedacht, dass Jahr würde nie enden. Wie zum Beispiel als sie den Monat bei Dong Bang Shin Ki war. Es war so viel passiert, an manches dachte sie gerne zurück, an manches nicht. Sie wusste noch wie angepisst sie war, als sie erfahren hatte, dass sie aus SNSD und den anderen ein Cheerleaderteam machen sollte. Und wie hat es geendet? Mit einem Haufen neuer Schwestern. Oder das ziemlich nackte Photoshooting mit Jaejoong. An sich war diese ganze Yunho-Jaejoong Kiste von Anfang an ziemlich suspekt gewesen. Oder 2PM. Viele Dinge hatten sich besser entwickelt, als sie jemals gedacht hatte. Sie hatte Wooyoung so gern gewonnen, Mia konnte es sich nicht mehr vorstellen ihn nicht als Freund zu haben. Und alles hatte in ‚Once in a Blue Moon‘ angefangen. Auch die Sache mit Jihoon hatte ihr Gutes gehabt. Es war ja nicht so, als hätten sie und Jihoon keine guten Zeiten gehabt, im Gegenteil. Sie hatten viele tolle Momente gehabt und doch hatte sie immer gewusst, dass sie sich selbst etwas vormachte. Mia hatte dieses Jahr so viele Orte gesehen. Sie waren in New York gewesen und hatten diesen tollen Helikopterrundflug gehabt und die Nacht im New York Palace war auch einmalig gewesen. Sie hatte Jason in Los Angeles nach so lange Zeit wieder gesehen und sie hatten einen tollen Urlaub in Brasilien gehabt. Die Idee mit der leuchtenden Weltkarte im Wohnzimmer mussten sie unbedingt noch umsetzen.
Mia hatte eine riesige Familie bekommen, so viele Brüder und Schwestern und sie hatte sie alle unheimlich gerne. Niemals würde sie diesen Ort wieder verlassen, Seoul war ihr Zuhause.
Vor einem Jahr hatte sie gedacht ‚Das nächste Jahr wird so krass!‘ und nun dachte sie genau das Gleiche. Im nächsten Jahr würde sie sich völlig neuen Aufgaben stellen, wie zum Beispiel Mutter sein. Dieser Gedanke gruselte sie dann so sehr, dass sie aufstand.
„Na, wollen wir gucken was der Papa so treibt?“
Jetzt sprach sie auch schon mit ihnen. Kopfschüttelnd stand Mia auf und zog sich ihren Victoria’s Secret Morgenmantel über – auch schwanger konnte man sich sexy fühlen.
.
.
In der Küche fand die Deutsche ein riesiges Frühstück vorbereitet.
„Did you invite anybody?“, fragte sie ungläubig.
„Nope, das ist alles für uns. Ich habe sogar Kindersekt … weil du ja kein Alkohol mehr trinken darfst.“
Super… Kindersekt, doch der Rest der Auswahl sah sehr lecker aus und so ließ sich Mia bewirten.
„Bist du sicher, dass du heute nach Busan fliegen möchtest? Wir können auch hier etwas machen.“
„Donghae, fang noch nicht mal an. Ich bin im 2. Monat, du glaubst doch nicht, dass ich nicht mehr fliege?“
Paris noch mal verpassen? Im Leben nicht. Gerade als er etwas erwidern wollte, klingelte es. Sein Mund schnappte zu und motzig schaute er in Richtung Tür. Es war klar gewesen, dass wenn man so viel Essen auftischte, es jemand praktisch riechen würde.
Der Sänger stand auf um die Tür zu öffnen und fand sich Angesicht zu Angesicht mit Zoey. Diese fing sofort an ihn zu schlagen.
„What did you and you’re Wolverine sperm do to my friend?!“
Schützend hob er die Hände und flüchtete für der Kanadierin.
.
.
„How do you feel?“ Zoey hatte diesen Blick drauf, den man Leuten gab, die gerade erfahren hatten, dass ihr Körper von Metastasen zerfressen war und sie nur noch ein paar Tage zu leben hatten.
„I’m fine.“
„Yes you are“, erwiderte Zoey und es hörte sich so an, als würde sie ihr nicht glauben.
„Everything’s gonna be fine. I know a personal trainer – he’ll get you in shape faster than you say ‚baby fat‘.“
„Um … thanks … I guess…“
Mia hatte genaue Vorstellungen über das Leben nach der Schwangerschaft. Zum einen würde sie nicht stillen. Ihre Mom hatte auch nicht gestillt. Um ehrlich zu sein nur, weil sie drei Wochen nach Entbindung zum Skifahren wollte. Mia war bei ihren Großeltern und beim Kindermädchen geblieben. Es mag sich hart anhören, aber die Deutsche war nicht der Meinung ein schlechteres Verhältnis zu ihrer Mutter zu haben, nur weil sie nicht ein Jahr lang an ihrer Brust gehongen hatte. Und sie war auch groß und gesund geworden. Mia würde nicht zu diesen Müttern gehören, die in der Öffentlichkeit einfach ihre Brust auspacken, obwohl sie gestehen musste, das in Korea generell noch nicht gesehen zu haben. In Deutschland machten das viele und meistens die Frauen, deren Brüste man nicht sehen wollte. Die heißen Bräute taten das einfach nicht. Sie erinnerte sich daran, wie diese eine Familie immer zu ihr in die Pizzeria gekommen war und die Mutter immer die Brust raus geholt hatte, wenn Mia an den Tisch kam um eine Bestellung aufzunehmen. Sie wäre fast jedes Mal in Ohnmacht gefallen, wenn sie ihre Kolosse von Milch-Aquädukten ausgepackt hatte. Wieso taten diese Frauen das?
Mia hatte schon mit 14 beschlossen, dass ihre Kinder auch Flaschenkinder werden würden. Und sie würde per Kaiserschnitt entbinden. Ihren Tempeleingang würde man nicht kaputt machen, so viel stand fest. Kaiserschnitte konnte man in den Terminplan legen. Und Donghae würde auf keinen Fall dabei sein, wobei man bei einem Kaiserschnitt ohnehin als Mann nicht dabei sein durfte, weil es eine OP war, doch sie verstand generell nicht, wieso man Männer zur Entbindung mitnahm – außer natürlich man wollte den letzten Rest sexueller Anziehungskraft Zunichte machen. Vielleicht hatte sie da merkwürdige Einstellungen, aber reinreden lassen würde sie sich nichts. Und natürlich bekamen sie ein Kindermädchen.
„I can’t believe that they did all of this by theirselfs…“
„Huh?“
Zoey deutete um sich herum,die Luftballons und die Babysachen. Donghae schaute verschreckt um die Ecke, doch Mia winkte ihn zu such.
„Beruhigt?“, fragte er Zoey, mit einem gewissen Sicherheitsabstand.
Zoey schaute zu Donghae, dann zu Mia.
„OMG.“
„What?“
„We have to do the wedding sooner, so you still fit in the designer dresses.“
„OMG!“, kam es von Mia und Donghaes Traum von einem romantischen Frühstück waren endgültig aus.
.
.
Die kommenden zwei Stunden verbrachten die Freundinnen darüber zu spekulieren, wie und wo Mia zunehmen würde, um das Kleid voraus zu planen. Donghae, der Yesung zur Rettung angerufen hatte, saß mit seinem Bandkollegen auf der Couch, völlig resigniert.
„Maybe I should wear Latex, it is kinda strechy“, grübelte Mia und sah sich schon in einem weißen Catsuite vor dem Traualtar treten. Würden sie halt eine Themenhochzeit machen – Jiyong hätte sicherlich viel Spaß beim Organisieren von der I-Tasia-Hochzeit.
„Mädels, der Latex kann warten, noch passt du in all deine Klamotten und die müssten langsam mal in einen Koffer.“ Donghae tippte mit dem Zeigefinger auf seine Uhr. Mia schaute auf ihr Handy.
„Was? Schon so spät?! Wieso hast du nichts gesagt?!“
„Ihr zwei ward … leicht beschäftigt.“
Sie waren zwar nur eine Nacht weg, doch es war eine besondere Nacht und einige Vorkehrungen mussten getroffen werden.
.
.
Da Mia unter Zeitdruck sehr produktiv war, überraschte es Donghae nicht sonderlich, dass sie keine halbe Stunde später fertig gepackt und angezogen im Wohnzimmer stand.
„Kacha!“, und so zog die Truppe los – fast. Da öffneten sie die Tür und diesmal stand Kim vor der Tür.
„Oh, hallo Kim.“ Mia setzte ein zuckersüßes Lächeln auf.
„Hallo Mia, na, wollt ihr irgendwo hin?“
„Nur zum Mittagessen.“
„Mit Koffern?“ Der Mann hob die Augenbrauen, als er zu den Gepäckstücken blickte.
„Du weißt doch wie wichtig unsere Sicherheit ist. Wir werden uns öfters umziehen.“
„Aha. Und ihr habt nicht zufällig vor Reiß-Aus zu nehmen?“
„Ohne es mit dir abgesprochen zu haben, Kim wirklich, was denkst du nur von uns?“, lachte Mia fröhlich und legte den Arm um seine Schultern, um ihn weiter in das Haus zu führen.
„Starte den Wagen. Warte unten.“ Mia wand sich zu Donghae, dessen Blick leichte Spuren der Fassungslosigkeit aufwiesen, doch er stellte seine Frau nicht in Frage und schlich sich mit Zoey raus. Mia schlenderte mit Kim weiter.
„Weißt du, nach einem Jahr deiner Erziehung solltest du mir mehr zutrauen, du verletzt … ahhh.“
Mia brach auf den Knien zusammen und krümmte sich.
„Mia!“ Kim und Yesung stürzten sich gleichzeitig zu der Frau.
„Mia! Was ist los?“
„Ah… Schmerzen … durch den Sturz… Kim, oben im Schlafzimmer sind meine Tabletten, kannst du sie bitte holen? Auf dem Nachttisch?“
Kim schaute panisch zu ihr und zu Yesung, stand dann aber auf und eilte los. Mia sah den Manager durch den Wintergarten laufen, durch den Flur und dann die Treppen nach oben. In diesem Moment sprang sie auf.
„Los, schnell!“
Völlig perplex schaute Yesung ihr nach.
„Jetzt komm schon!“
Sie rannten aus dem Haus, die Treppe runter über das private Parkdeck, durch die Tür und dann weiter zum Treppenhaus. Es blieb Yesung keine Zeit zu fragen, es würde nur Momente dauern, bis Kim begreifen würde, dass Mia ihn gelinkt hatte. Donghae wartete unten auf der Straße, die beiden sprangen auf den Rücksitz und Donghae gab Vollgas. Die Deutsche drehte sich um und sah oben auf dem Dach ihres Parkhauses Kim stehen, man konnte nur erkennen, dass er brüllte, hörte aber nicht was.
„Schatz?“, begann Donghae.
„Hm?“
„Kann es sein, dass wir gar nicht nach Busan fliegen dürfen?“
„Quatsch. Niemand hat gesagt, dass wir nicht nach Busan fliegen dürfen, ich habe nur nicht explizit danach gefragt ob es gestattet ist.“
Super Junior hatten heute Abend keinen Schedule, wenn sie die Stadt nicht verlassen dürften, hätte man ihnen das mitteilen dürfen. Nach dem Prinzip ‚Wenn ein Baum fällt und niemand ist da um es zu hören, macht es dennoch Geräusche‘, hatte sich Mia gedacht ‚Alles ist erlaubt, solange es keiner verbietet‘.
„Das ist übel“, kam es von Yesung.
„Jetzt heul nicht rum. Ihr seid doch keine kleinen Kinder mehr, ihr werdet doch wohl mal selbst euren Silvesterabend gestalten dürfen“, motzte Zoey ihn an.
„Das ist übel“, wiederholte sich Yesung.
„Das hast du schon mal gesagt“, bemerkte Mia.
„Ich dachte es wäre es wert noch einmal zu sagen.“
„War es nicht“, erwiderten die beiden Frauen gleichzeitig.
.
.
Im Dorm angekommen blieb nicht viel Zeit. Sicher würde das Dorm der nächste Ort sein, an denen er nachschauen würde. Mia erklärte also schnell die Situation.
„Du kidnappst uns“, bemerkte Kyuhyun trocken.
„Nein, ihr seid keine Kids mehr.“
„Du bist ein ganz schöner Klugscheißer geworden.“
„Das bringt uns nicht weiter“, ging Leeteuk dazwischen noch bevor die Assistentin äußern konnte.
„Ich weiß nicht ob wir Kim so verärgern sollten“, wand Sungmin ein.
„Also es ist ja nicht so, als würden wir zu einer Swingerparty fliegen … oder?“ Auch Siwon war vorsichtig geworden, Mia hatte ihn einmal mehr als ihm lieb war in diesem einen Jahr überrascht.
„Nein.“
„Na dann … mir gefällt es zwar nicht, dass Kim dagegen ist, aber was soll schon passieren?“
„Wir haben keine Securitys dabei“, meinte Ryeowook.
„Ja, aber das haben wir hier in Seoul auch nicht. Wenn wir in Seoul bleiben und zu einer Party gehen würden, hätten wir auch keine Securitys dabei, oder?“ Da hatte Eunhyuk nicht unrecht und einige nickten.
„Ich glaube Kim erwartet, dass wir nicht feiern gehen, dass wir Zuhause bleiben oder getrennt feiern, um nicht so viel Aufmerksamkeit zu erregen.“ Leeteuk schien unentschlossen.
„Ich sag euch was, wir hatten alle ein hartes Jahr. Ihr habt euch diesen Abend verdient. Wir sind erwachsene Männer, wir gehen ständig aus, ihr seid eine Flugstunde von Seoul entfernt, Kim soll sich mal locker machen. Ich sag: macht euch los, bevor es zu spät ist und ihr den Abend geknebelt verbringt. Feiert gebührend in das neue Jahr rein!“
Heechuls Ansprache begeisterte die Welpen, auch wenn Mia vermutete, dass er sie nur dazu anstachelte, um später bei Kim zu sagen ‚Seh her, ich bin der Gute der Band, denn ich bin mit meinem Hintern zu Hause geblieben – bestraf sie‘, doch auch das war ihr egal.
.
.
Doch auch Kim war nicht untätig gewesen. Als sie am Flughafen von Gimpo ausstiegen, konnten sie SM Securitys sehen, die sich an den Eingängen verteilt hatten.
„Toll, was jetzt?“, flüsterte Eunhyuk.
„Wieso flüsterst du?“, wollte Donghae wissen.
„Man, weil wir in geheimer Mission sind!“
„Ja, aber die hören dich nicht, auch wenn du normal sprichst.“
Mia schaute die beiden genervt an.
„Also, wir schleichen uns rein. Kim weiß nicht ob wir von Gimpo oder von Incheon fliegen. Er kann nicht beide Flughäfen komplett überwachen. Wir suchen uns den Eingang, der am schlechtesten Bewacht ist und gehen direkt zur Sicherheitskontrolle. Ich habe uns bereits eingecheckt und unsere Trollys gehen als Handgepäck durch.“ Somit mussten sie weder zum Check In, noch zur Gepäckabgabe.
„Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl, dass du das alles von Anfang an geplant hast“, kam es von dem Bandleader.
„Natürlich“, gab sie zu. Hey, wenn sie dieses Jahr eines bewiesen hatte, dass sie zwar nicht gut im Verstecken war, im Fliehen jedoch schon.
Sie fuhren in das Parkhaus und stellten dort die Autos ab. Es gab mehrere Aufgänge, die Frage war nur, welcher nicht bewacht wurde. Normalerweise würden sie bei so vielen Leuten mit Taxis oder Vans fahren, Mia ging davon aus, dass man sie noch nicht entdeckt hatte.
„Die Luft ist rein.“
Sie schaute durch die Tür zum Terminal und konnte niemanden entdecken. Eilig huschten sie in das nun freie Gelände, als plötzlich Big Mike vor ihnen stand und die Arme verschränkte.
„Got’cha.“
„Big Mike…“
Aus der Traum von Silvester. Auge in Auge standen sie mit ihrem Richter.
„Mike …“
„You don’t have time for chit chat, get going!“
Alle schauten fragend von Big Mike zu Mia, unwissend, ob er sie an der Nase herumführte oder nicht.
„Get going!“
Das ließen sich die Welpen nicht zweimal sagen und eilten zu dem Eingang der Sicherheitskontrolle. Mia blieb zurück und drückte den Amerikaner.
„Thanks.“
„I knew you were trouble – but it’s much more fun this way.“
Grinsend eilte Mia den anderen hinterher. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie atmete erleichtert aus, als sie in dem gesicherten Bereich war.
Sie alle versuchten nicht zu auffällig zu sein, Fans lauerten überall und am Ende bekam Kim noch spitz, wohin sie reisen würden. Gespannt warteten sie bis zum Boarding und beobachteten den Transitbereich, immer in der Annahme, ihr Manager hätte sich auf die Schnelle ein Ticket gekauft, um ihnen hinterher zu kommen.
Doch nichts dergleichen geschah.
.
.
Mia saß am Fenster des Flugzeuges und sah Seoul unter sich kleiner werden. Hatte sie ein schlechtes Gewissen? Vielleicht, doch sie wusste, dass wenn sie Kim gefragt hätte, sie entweder es verboten oder eine Armee von Security an die Seite bekommen hätten.
„Du bist schon ganz schön durchtrieben?“, flüsterte Donghae ihr ins Ohr.
„Wenn er von den Zwillingen erfährt tötet er uns ohnehin. Ich wollte noch ein schönes Silvester haben.“
Oder er würde nach Neuguinea schicken, wo sie heimlich leben und die Kinder bekommen würde, damit niemand von ihnen erfuhr. Der Deutschen lief ein kalter Schauer über den Rücken – es wäre Kim zuzutrauen.
.
.
In Busan am Flughafen wartete eine Stretchlimousine auf die Truppe. Der Fahrer empfing sie in der Ankunftshalle mit einem Schuld auf dem ‚Blaue Hirsche fliegen tief‘ stand.
„Wow, du verstehst wie man inkognito bleibt“, spottete Leeteuk und kicherte.
„Es ist besser, als wenn ‚Super Junior‘ darauf stände, oder?“
„Ja, aber ernsthaft … blaue Hirsche? Wie kommst du auf so was?“ Shindong wuschelte ihr durch die Haare, als er vorbei ging und schoss ein Bild mit dem Fahrer und dem Schild.
.
.
In die Limousine stand der Champagner schon bereit und zum ersten Mal stießen sie heute an.
„Auf die letzte Nacht unseres Lebens!“, riefen sie feierlich, denn sie gingen alle davon aus, dass sie Morgen gesteinigt werden würden. Für Mia gab es natürlich keinen Alkohol, es gab Kinder-Sekt, den sie argwöhnisch beäugte. Die letzten zwei Monate hatte das bissi Alkohol, was Mia ohnehin nur trank auch nichts aus gemacht. Wenn sie nicht ausgerutscht wäre, wüsste sie jetzt noch gar nichts von der Schwangerschaft und die Zwillinge müssten Silvester auch irgendwie überstehen. Aber nein, als pflichtbewusste, werdende Mutter mit einem Stretch-Hochzeitskleid trank sie natürlich kein Alkohol. Mia überlegte, was aus ihren Babys wohl geworden wäre, wenn sie während der Zeit, als sie mit Jiyong öfters gefeiert hatte, schon schwanger gewesen wäre. Wahrscheinlich wären sie mit drei Augen geboren worden.
.
.
Das Park Hyatt in Busan stand auf einer Art Landzunge, von der sich Mia ziemlich sicher war, dass sie künstlich erschaffen wurde und war Teil eines modernen Gebäudekomplexes, bestehend aus mehreren Hochhäusern. Wie Pfeiler ragten die Häuser aus dem Boden, zeigten wie Finger zum Himmel.
Von ihrer Suite im 29. Stock hatten sie Ausblick auf die Gwangan Brücke. Die Gwangan Brücke in Busan war wie die Banpo Brücke in Seoul. Es war wohl eines der am häufigst geschossenen Bilder in Busan. Noch war es Tag und es war eine Brücke, doch wenn die Sonne unter gegangen war und die Lichter anfingen zu leuchten, dann wäre die Brücke wie eine leuchtenden Grenze zwischen der Dunkelheit.
Um ehrlich zu sein hatte Mia noch nicht viel von Busan gesehen. Sie war nur einmal dieses Jahr hier gewesen, als sie mit Donghae, Yesung und Zoey mit dem Wagen her gefahren war und die halbe Nacht eine Panne gehabt hatten. Während die Jungs sich dazu entschlossen hatten ins Spa zu gehen, gingen die Mädels shoppen.
Sie landeten auf der Gwangbok Street, was ein ‚busanisches‘ Myeongdong war. Die Mädels stürzten sich also ins letzte Shoppingfieber in diesem Jahr, als Yoani Mia dabei erwischte, wie sie verträumt vor Babyklamotten stand.
„Hörst du auf? Wenn dich hier einer sieht, weiß bald jeder das ihr Nachwuchs bekommt.“
„Ab einem gewissen Punkt sieht man es eh…“, murmelte Mia und ging zurück zu den anderen. Die Babys würden im Sommer kommen, mitten in der Regenzeit. Die letzten Wochen, mit dem schwülen Wetter, würden ein Horror werden. Sie sah sich hochschwanger in ihrem Teich liegen, mit einem Wassermelonensaft. War es schon zu spät für eine Leihmutter? Mia verdrängte den Gedanken und eilte den anderen hinterher.
.
.
Drei Stunden später fielen sie wieder, voll beladen, im Hotel ein.
„Wieso habe ich so einen kleinen Koffer mitgenommen?“ Verzweifelt schaute die Deutsche zu ihrem Koffer und Donghae fing herzlich an zu lachen.
„Hast du nicht in Deutschland gesagt du gehst nie wieder shoppen?“
„Das ist … was anderes.“
Sie legte sich auf das Bett. Donghae trug nur einen Bademantel und sah ziemlich entspannt aus. Um 19 Uhr würden sie zum Dinner gehen, bis dahin hatten sie Freizeit.
„Wir könnten eine Bootstour machen, bis zum Abendessen …“
„Oder“, wand Donghae ein, „wir könnten hier bleiben …“
Sie schauten sich einen Moment in die Augen und fielen dann übereinander her.
.
.
Pünktlich um 19 Uhr trafen sich alle für das Silvester-Dinner im Hotel. Sie hatten sich fein gemacht, trugen Abendkleider und Anzüge. Wenn sie später raus gehen würden, für das Festival, würden sie sich etwas Warmes anziehen, doch da sie sich im Moment nur im Hotel bewegten, konnten sie sich rausputzen.
Man hatte ihnen einen großen runden Tisch zugeteilt, der feierlich mit viel Glitzer und Funkel geschmückt war. Es gab ein 8-Gänge-Menü, alle studierten die Karte, um zu bestellen.
„Steak?“
„Hummer!“, beschloss Mia und schlug die Karte zu.
„Hummer?“ Donghae dachte seinen Ohren nicht zu glauben.
„Wir hatten viele Steaks, heute ist Silvester, ich möchte Hummer.“
Nachdem sie alle mit Getränken versorgt waren, erhob sich Leeteuk.
„Ich … ich will gar nicht viele Worte verlieren…“
„Ja, ja, das sagt er immer…“, murmelte Eunhyuk Donghae zu.
„Dieses Jahr ist viel passiert. Nicht alles war gut, wir wurden in unseren Herzen schwer verletzt und das nicht nur einmal. Doch bald beginnt ein neues Jahr und ich möchte, dass ihr die schönen Momente festhaltet und euch an das erinnert, was wir zusammen gemeistert haben. Wir haben ein Album aufgenommen, wir haben die Super Show 4 angefangen und wir hatten unser erstes Konzert in Europa – und wir haben eine Deutsche zu einer ziemlich guten Koreanerin gemacht…“
Mia grinste halbherzig, denn als so gute Koreanerin empfand sie sich noch nicht.
„Nun schauen wir in die Zukunft. Das kommende Jahr wird neue Herausforderungen bringen. Eine Welttournee steht uns bevor, wir werden Dinge erleben, die wir noch nie erlebt haben, aber ich bin zuversichtlich, denn ich habe euch an meiner Seite. Super Junior kann zusammen alles schaffen, wir sind eine Familie und ich bin stolz darauf mit meinen kleinen Brüdern diesen Weg bestreiten zu können – auch wenn wir wahrscheinlich Morgen alle gefeuert werden, wegen dieser Nacht und Nebel Aktion heute… Auf 2012!“
„AUF 2012!“, riefen sie alle und stießen an.
„Keine Sorge, ich werde sagen es war meine Idee und Kim dann von den Zwillingen erzählen. Ich schiebe es auf Unzurechnungsfähigkeit wegen den Hormonschüben“, flüsterte Mia Teukie zu. Dieser lachte und nahm sie in den Arm.
„Ich freue mich sehr für euch!“
Leeteuk liebte Kinder, Mia hatte eine Ahnung, dass er nächstes Jahr sehr oft bei ihnen rumhängen würde.
.
.
Das Essen war hervorragend und alle waren froh aus den eng anliegenden Klamotten raus zu kommen und sich etwas bequemeres anzuziehen. Mia stand am Fenster ihrer Suite und schaute auf die Gwangan Brücke, die wunderschön beleuchtet war.
Donghae umarmte sie von hinten und lehnte seinen Kopf an ihren.
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch…“
Wer hätte das gedacht? All die zerrissenen Gefühle, die Mia geplagt hatten, Zweifel und die Ängste, waren wie weg gewaschen. Als hätte er sie ganz gemacht.
.
.
Es war kurz vor 23 Uhr, als sie am Yongdusan Park ankamen. Er lag am westlichen Ende des Hafens, wo das große Feuerwerk stattfand. Um 23 Uhr begann das traditionelle Glockenläuten, um das neue Jahr zu begrüßen, begleitet von einem Konzert. Die Straßen waren voll mit Menschen, überall gab Stände mit Essen und man konnte sich Luftballons holen, um Wünsche für das neue Jahr in die Luft steigen zu lassen. Die Deutsche war kein Fans von Großveranstaltungen, wenn die eigenen Füße kaum den Boden berührten und man nur von der Masse vorwärts getrieben wurde. Sie sagte sich, dass es nach dem Feuerwerk besser werden würde und solange klammerte sie sich an Donghae, um ihn nicht zu verlieren.
Obwohl es in Busan generell etwas wärmer war, als in Seoul, was es in der Silvesternacht natürlich auch hier kalt. SO viel näher zum Äquator lag Busan nun doch nicht. Deswegen hatten sie sich warm eingepackt, mit dicken Mänteln, Schals und Mützen, denn es würde definitiv eine lange Nacht werden.
Erwartungsvoll standen die Menschen vor dem kleinen Tempel in dem Park, als der Countdown begann und jeder zählte mit.
„10…. 9 … 8 … 7…“ Donghae drehte sich zu Mia und grinste. „6…. 5 …. 4 …. 3…. 2…. 1….. FROHES NEUES JAHR!“
Während alle um sie herum in ein Getöse von Jubel explodierten, küsste sich das Paar zum ersten Mal im neuen Jahr.
.
.
Für das Feuerwerk wanderten sie weiter runter zum Hafen, von wo aus sie einen bessern Blick hatten. Die Brücke war gesperrt worden, weil auch dort Feuerwerk aufgestellt war. Sungmin, Ryeowook und Henry zogen los um etwas zu trinken zu holen, damit sie anstoßen konnten. Aus Solidarität hatte Donghae beschlossen auch keinen Alkohol zu trinken, damit Mia sich nicht so alleine vor kam.
Das Feuerwerk war traumhaft. Es war wie, als würde man dem Urknall live zuschauen, Sterne die am Himmel explodieren, in allen Farben und Formen und Nacht zum Tag machten. Rollender Donner von den Explosionen am Himmel hallten in dem Hafen wider.
Die Show ging recht lange und als das Feuerwerk zu Ende war, applaudierte zwar jeder, doch irgendwie war man auch immer traurig, dass es zu Ende war.
„Kommt, lasst uns eine Bar finden“, sagte Shindong zu den anderen und sie zogen weiter.
.
.
Ähnlich wie in Ttukseom oder in Hongdae, gab es auch hier Viertel, die beliebte Ausgehorte waren. Sie hatte praktische die volle Auswahl. Die ganze Stadt schien auf den Beinen zu sein und die Leute drängten sich in die Lokale. Die Truppe suchte sich eine Kneipe nicht vorne auf der Hauptstraße. Auch hier war es voll, doch sie schafften es sich eine Ecke für sich zu ergattern. Mia hatte es nicht bemerkt, doch jetzt wo sie im Warmen saßen, fiel ihr auf wie kalt es draußen doch war.
„So Leute und jetzt eine deutsche Tradition: Bleigießen!“
Donghae packte drei Packungen Bleigießen aus.
„Wo hast du das denn her?“, fragte seine Frau überrascht.
„Hat mir deine Mama geschickt“, erwiderte er, stolz, dass sie es nicht vorher rausbekommen hat.
„Wieso macht man das?“, fragte Ryeowook neugierig und studierte die Hinterseite der Verpackung, was ihn nicht sonderlich weit brachte, da alles auf Deutsch war.
„Also, man tut ein Bleistück auf einen Löffel, hält es über das Feuer, bis es geschmolzen ist und lässt es dann in kaltes Wasser fallen. Das Blei wird wieder fest und je nachdem welche Form es hat, bedeutete es etwas für das nächste Jahr“, erklärte Donghae.
Alle waren näher zusammen gerückt, um zu gucken, was es mit dem Blei auf sich hat. Nachdem alles vorbereitet war begann das große Rätselraten.
„Das ist ein Hahn!“, interpretierte Sungmin bei Leeteuks Bleiguß.
„Nein ist es nicht!“, protestierte der Bandlieder.
„Ein Hahn steht für Eitelkeit“, las Ryeowook vor, der sich von Donghae die koreanische Übersetzung geschnappt hatte.
„Nein, das ist vielleicht eine Henne…“, versuchte es Leeteuk weiter.
„Dann bist du halt eine eitle Frau“, spann Shindong den Faden weiter.
„OMG!“ Zoey drehte sich mit großen Augen zu Mia.
„What?“
„I decided a song for your weddy ceremony entry!“
„You decided…? What, wait, it ain’t got nothing to do with chicken, doesn’t it?“
Zoey zog die Augenbrauen zusammen.
„No!“
„Good.“ Mia fragte sich wie die Frau mitten im Bleigießen auf ihr Hochzeitlied kam.
„Well, which one is it?“
„I won’t tell.“
Die Deutsche seufzte.
„You know sooner or later I’ll have to know.“
„I go for ‚later‘, when Donghae hears it he’ll cry.“
„Great, I’ll march up to my crying man.“
„Hey, ich heul gar nicht so viel!“, wollte sich der Sänger verteidigen, wurde aber in so einem lauten Gelächter begraben, dass er etwas tiefer in seinen Stuhl sank.
.
.
Sie blieben die ganze Nacht wach. Gegen 3 Uhr zogen sie los um nach Essen zu suchen. Das Dinner lag schon eine Weile zurück und so knurrten vor allem den Jungs der Magen. Heute schien die Stadt nicht zu schlafen, sie hatten einiges zur Auswahl.
„Pajeon!“, rief Mia und eilte zu einem Stand. Siwon und Donghae standen zusammen und schauten ihr nach.
„Oh man, ich beneide dich.“
„Weil ich mein Essen nicht mit ihr teilen muss, weil sie das eh alles nicht isst?“
Siwon kicherte.
„Nein, das was ihr habt.“
„Ich denke wir werden dich auch bald unter die Haube bringen. Ich habe das im Gespür.“
„Das hörst sich so an, als wolltest du ein Casting daraus machen.“
„Hmmm…“
.
.
Die Truppe fand eine weitere Bar, es war eine dieser Nächte, die nicht enden sollte, beziehungsweise: die noch nicht zu enden hatte, denn es war nicht so, als wäre das neujährliche Entertainmentprogramm schon zu Ende.
Um 6 Uhr scheuchte Mia alle auf und sie suchten sich Taxis, um sie zum Haeundae Strand zu bringen. Es war Tradition in Busan den ersten Sonnenaufgang mitzuerleben und bei dem Strand stand ein gemischter Haufen aus Leuten, die die ganze Nacht durch gefeiert hatten und denjenigen, die einfach früh aufgestanden waren.
Eine ältere Frau kam zu ihnen und gab ihnen Luftballons mit Karten, auf denen sie ihre Wünsche für das neue Jahr aufschreiben sollten, doch sie durften erst bei Sonnenaufgang steigen. Die Freunde setzten sich in den Strand und schrieben ihre Wünsche auf.
„I really want to take a hot shower.“ Mia war müde und ihr war kalt, aber das mussten sie jetzt noch durchziehen.
„Oh I really want you to take a hot shower too.“
„Just because you wanna shower with me.“ Die Deutsche streckte ihm die Zunge raus und er wurde rot. Das er überhaupt noch rot wurde.
„Hört auf zu flirten, da schaut!“, kam es von Leeteuk und man konnte sehen, wie der Horizont heller wurde. Es wurde noch ein paar Minuten dauern, aber zumindest hatten sie die Gewissheit, dass die Sonne noch da war. Eigentlich war es wie das Ritual am 21. Dezember, nur eben etwas später … und Donghae hatte sich über sie lustig gemacht!
Als die Sonne tatsächlich aufgegangen war jubelten die Leute und Hunderte Ballons flogen in den Himmel. Völlig übermüdet, aber glücklich standen sie Arm in Arm am Strand und schauten den Ballons hinterher.
„Ich werde bei Ebay schauen, ob nicht Fans eure Wunschzettel gefunden haben und dort teuer verkaufen“, sagte Mia und sie lachten. Auch das wäre möglich.
.
.
Bis sie wieder im Hotel ankamen, gab es schon Frühstück und da es sich bekanntlich mit leerem Magen schlecht schläft und die letzte Mahlzeit auch gut vier Stunden her war, stürzten sie sich auf das Frühstücksbuffet.
„Mia?“
„Hm?“ Sie drehte sich zu Donghae um.
„Es ist ja Neujahr und ich muss dir was gestehen.“
„Bitte sag nicht, dass du eigentlich Jihoons kleiner Bruder bist… das wäre doch etwas merkwürdig.“
Donghae schaute sie völlig fassungslos an.
„Wie hast du das heraus gefunden?!“ Mia haute ihn leicht.
„Ich wollte dir das Geheimnis verraten, wieso ich nie aufgehört habe, um dich zu kämpfen.“
Da war jetzt aber auch Mia gespannt.
„Du hast in Shanghai eine Notiz in meinem Handy gespeichert.“
Ihr Kopf ratterte und ratterte, Shanghai? Wann war das denn? Das letzte Jahr hatte gefühlte 34 Jahre gedauert und dann fiel es ihr wieder ein und ihre Augen wurden groß.
„Oh mein Gott! Die hast du gefunden?!“
„Aber na klar“, erwiderte er grinsend.
.
.
Nach dem Frühstück gingen dann alle auf ihre Zimmer. Mia und Donghae nahmen eine heiße Dusche und vielen dann völlig erschöpft ins Bett. Sie würde um 17 Uhr zurück nach Seoul fliegen, bis dahin sollten sie also wieder fit sein. Mia schaffte es gerade noch ihrer Mama eine SMS zu schicken.
„Was hast du auf deinen Wunschzettel geschrieben?“, fragte Mia.
„Das wir noch gaaaaanz viele Kinder bekommen.“
„Was?!“
„Ja, mindestens Acht, habe ich geschrieben.“
„Willst du mich verarschen? Ich bin froh wenn ich die zwei hinter mir habe!“
Donghae ignorierte sie völlig.
„Was hast du auf deinen Wunschzettel geschrieben?“, fragte er zurück.
„Das wir für immer glücklich zusammen sind – was sich erledigt hat, sollte dein Wunsch in Erfüllung gehen.“
Donghae lachte.
„Keine Sorge, ich werde dich nie wieder gehen lassen.“
Und so zog Donghae Mia an sich heran und küsste sie.
.
.
The End
PS: Es gibt noch ein Zusatzkapitel