Den Rest des gestrigen Tages, hatte Skye bei Jiyong verbracht. Nach dem Essen mit Herrn Yang war sie ziemlich k.o. gewesen. Jiyong hatte Skye bei sich zuhause abgesetzt und war selbst noch mal weg gefahren. Sie hatte es gerade noch so geschafft sich auszuziehen und war dann auf die Couch gefallen.
Als er zurückkam, sah er ihre ganzen blauen Flecke und verharrte kurz, bevor er sie weckte und es war das erste Mal gewesen, dass er Angst hatte ihr weh zu tun. Sie konnten froh sein, dass sie sich nichts gebrochen hatte oder keine schweren Verletzungen erlitten hatte. Alles Mögliche hätte passieren können.
Am Abend zeigte Skye dann Jiyong welche Möbel sie ausgesucht hatte, doch seine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
„Was ist los?“, hatte sie ihn gefragt.
„Ich mag es eher etwas … schicker“, hatte der Rapper erwidert. Wenn er es nicht erwähnt hätte, wäre es Skye nie aufgefallen …
„Schick hat nichts mit Geld oder Kitsch zu tun. Es gibt auch minimalistisch Schick.“
„Ja, aber ein Bett aus Holzpaletten ist auch nicht minimalistisch Schick.“
„Da hast du Recht, das ist Urban.“
Skye mochte Urban, wobei die Kombination wichtig war. Die Wohnung an sich war schon urban, weil sie die alten Backsteinwände auch innen hatten und man die Stahlträger erneuert hatte und die metallenen Schiebetüren als Eingangstüren. Allerdings hatte Skye auch immer eine Alternative. Die Alternative zu einem Palettenbett war das Futonbett. Jiyong schaute jetzt interessierter, wobei eine Note Skepsis sein Gesicht noch nicht verlassen hatte. Skye erklärte ihm, wie sie es sich vorgestellt hatte, mit Tatami Matten und Schiebetüren über die komplette Länge, gegenüber vom Fenster, als begehbaren Kleiderschrank und LED Spots im Boden, die für indirektes Licht sorgen würden. Sie hatte sich einige Gedanken darüber gemacht.
„Kein Wasserbett?“, fragte er hoffnungsvoll.
„Kein Wasserbett“, bestätigte Skye. Selbst heute hatte sie lieber auf der Couch geschlafen, als im Bett. Das sollte zu denken geben.
Als Küche hatte sie eine weiße Lackküche ausgesucht. Das war kein Problem. Seine hier war auch aus weißem Lack.
Da der offene Hauptraum nicht so groß war wie im Super Junior Loft, hatte Skye eine Sitzecke rausgesucht aus schwarzem Leder und dunklem Holz. Sie würden nicht die riesigen Partys werfen, also sollten sechs Plätze ausreichend sein. Auch damit war er einverstanden. Und als Couch hätte sie gerne eine schwebende Couch, ähnlich wie im Loft, nur nicht als geschlossenen Kokon, sondern einfach eine große Liegefläche mit einer erhöhten Rückenlehne und vielen Kissen, wie eine Hollywoodschaukel. Dazu zwei große Spitzsäcke und die Leinwand nicht am Fenster, sondern an der Wand neben der Küche. Wieder schaute er skeptisch.
„Die Decken sind so hoch“, beschwerte sie sich. Die Decke im Schlafzimmer war nicht so hoch, weil über ihrem Schlafzimmer ein Zimmer aus der Nachbarwohnung lag. Die Wohnungen waren verschachtelt wie bei Tetris und griffen ineinander. Skye fand das an sich toll, sie hätte sich ja auch eine der Wohnung aussuchen können, die normale Deckenhöhen hatten, aber normal konnte ja jeder.
Jiyong segnete das soweit alles ab, doch Skye wusste, dass noch irgendetwas kommen würde.
„Was ist mit dem Bad?“
„Mit dem Bad?“, fragte Skye.
„Ja, was machen wir mit dem Bad?“
„Nichts … also ein paar Schränkchen und … Teppiche…“
Jiyong fing an zu lachen.
„Du planst diese ganze Wohnung durch, inklusive Lichtkonzept und für das Bad lässt du dir nichts einfallen?“
Jetzt schmollte sie. In einer Mietswohnung gab es nur beschränkte Gestaltungsmöglichkeiten in Bädern. Und wenn man etwas änderte, dann war immer ein Presslufthammer beteiligt.
„Liebes, mir gehört das Gebäude und ja, wir schwingen den Hammer … also lassen schwingen. Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um das Bad.“
„Aber Puddin? Bitte nichts Gruseliges.“
Skye wusste das Jiyong sehr stilbewusst war, aber manchmal, so schien es, da raste er auf dem stilvoll Highway, verpasste die richtige Ausfahrt und fuhr geradewegs in Crazy Town rein.
Am nächsten Morgen spielte Skye noch nicht einmal mit dem Gedanken zu arbeiten, was sie nicht davon abhielt in die Akademie zu fahren, doch das hatte aber auch ganz andere Gründe. Mia war noch nicht da und Skye nutzte die Chance kurz die Mails zu checken. Seit die ‚Royal Vampires‘ Fortsetzung bestätigt war, schien Mia dreimal so viele Anfragen zu bekommen, wobei das wiederum von SM Entertainment geregelt wurde und Mia durfte nicht eigenständig Aufträge zu Shootings oder Interviews bezüglich Royal Vampires annehmen. So langsam hatte Skye den Schwung raus.
Sie hatte sich Standardtexte in Englisch, Koreanisch, Chinesisch und Japan gespeichert, die höflich erklärten, dass sich die Leute an SM Entertainment wenden sollten – wo sie nie eine Antwort bekamen, denn Leute, die wussten was sie taten, wanden sich direkt an SME, aber das war nicht Skyes Problem.
Man konnte schon von Weitem hören, wenn Mia ankam, den die ersten fingen an sie zu begrüßen und Skye schaltete ihren Bildschirm aus, damit es so aussah, als wäre der Computer nicht an. Gerade als sie ihre Tasche hochnahm, lief Mia an der Tür vorbei und stockte.
„Was tust du da?“
„Guten Morgen, eigentlich suche ich Kai, ich dachte sein Terminplan liegt hier vielleicht irgendwo“, log sie und lächelte fröhlich.
„Er hat heute frei, wollte aber noch etwas in Studio 3 fertig machen“, meinte Mia. „Und jetzt raus da.“
Skye fand Kai in dem Studio. Er hatte die Kopfhörer auf, fing aber an zu grinsen, als er die Amerikanerin sah.
„Hey, wie geht es dir heute?“
„Schon besser. Sag mal, was machst du heute?“
„Ehm … eigentlich nicht viel, wieso?“
„Kaufst du mir ein Auto?“
Nun stutzte er, wie so oft bei Skye.
„Also mit meinem Geld.“
„Du willst dass ich dir ein Auto mit deinem Geld kaufe?“
„Ja“, bestätigte sie. Der verwirrte Blick in manchen Gesichtern ließ sie an ihren Koreanisch-Kenntnissen zweifeln, doch anscheinend war mit denen alles okay, wohl nur mit deren Bedeutung nicht.
„Nur aus Neugier … wieso?“
„Weil du du bist und ich ich und wenn ich heute ein Auto kaufe, muss ich wahrscheinlich drei Monate darauf warten, während du ein Auto wahrscheinlich sofort mitnehmen kannst.“
„Du nutzt mich aus?!“, fragte er empört, hatte aber Probleme ein Grinsen zu verbergen.
„Ja, total, deswegen zahle ich danach das Mittagessen.“
„Deal.“
Ein paar Kilometer von der Akademie entfernt fand Leeteuk Siwon vor seinem Laptop und setzte sich ihm gegenüber.
„Wie kann ich dir helfen?“, fragte Siwon, nachdem er einige Minuten von Leeteuk angestarrt wurde.
„Was hast du mit Skye getan?“
„Was meinst du?“
„Ich habe sie gestern im Flur gefunden, in einem Pyjama und mit Hausschuhen und sie hat sich geweigert ins Loft zu gehen und seither war sie nicht hier gewesen, noch nicht mal ihren Laptop hat sie geholt und irgendwie habe ich das Gefühl, dass du der Grund bist.“
„Ich habe ihr nur meine Meinung gesagt zu dieser Kai-Jiyong Geschichte, das ist alles und wenn sie mit der Wahrheit nicht klar kommt, dann kann ich ihr auch nicht helfen.“
Obwohl er sauer auf sie war, nein, das stimmt so nicht, er war nicht sauer, er war verletzt. Siwon hatte ihr seine Gefühle offenbart, die in seinen Augen schon vorher sehr gut erkennbar gewesen sind und gut, er verstand dass sie mit Jiyong zusammen war. Er hatte seine Chance verpasst, war zu spät gewesen oder was auch immer, aber nun flirtete sie auch noch mit Kai rum und das war mehr als sein Ego ertragen konnte. Nichts desto trotz schätzte er ihr Vertrauen. Skye hatte ihm erzählt, was wirklich los war und auch wenn er es nicht gut fand, so schätzte er doch, dass sie es ihm gesagt hatte und Siwon wollte dieses Vertrauen auch nicht brechen.
Leeteuk hingegen seufzte.
„Sie muss ihre eigenen Erfahrungen und vielleicht auch Fehler machen. Das musste Mia auch, nur das wir uns bei Mia auch nicht überall rein gehängt haben. Aber für Mia hast du auch nicht so empfunden, wie für Skye, richtig?“
Siwon schaute auf, er hasste es, wenn Leeteuk Gandalf spielte. Sonst war Siwon Gandalf und versuchte allen Trost und Rat zu spenden.
„Sie ist alt genug, sie muss wissen was sie tut.“
Leeteuk sparte sich ein weiteres Kommentar. Wenn Siwon in dem Liebesdreieck hing würde es ihn wahrscheinlich auch nicht stören, aber auch ein Choi Siwon durfte mal ein angeknackstes Ego haben.
„Bring es in Ordnung, Eunhyuk ist heute Nacht jede Stunde aufgestanden, um zu gucken, ob sie da ist.“
Skye und Kai waren zusammen zu Jeep gefahren und sie hatte ihm genau erklärt, welchen sie möchte. Als sie bei Jeep ankamen, war Skye nur die Beraterin und ließ so Kommentare fallen wie ‚Wären der Night Eagler in Diamond Black nicht schöner?‘ oder ‚Schau mal, der da drüben hat ein Panorama-Dach‘.
„Was ist es mit euch Amerikanern und großen Autos?“, fragte Kai während der Probefahrt, die er natürlich vornehmen musste und nicht Skye.
„In große Autos passen mehr Sachen rein“, stellte sie fest und brachte ihn zum Lachen.
„Wie viele Leichen musst du denn aus deinem Keller schaffen?“
„Einige“, erwiderte sie trocken.
Viele Idols profilierten sich mit Sportwagen, doch der junge Sänger musste zugeben, dass so ein Jeep schon seine Vorteile hatte. Mit allem Drum und Dran kostete der Wagen 85 Millionen Won. Er fragte Skye nicht woher sie das Geld hatte. Er hielt sie schon für eine vernünftige Person, sie würde sich nicht so ein Auto holen, wenn sie es nicht finanzieren könnte.
Als der Verkäufer dann vorschlug die Anmeldung zu übernehmen und den Wagen dann später an Kai auszuliefern, winkte Skye entschieden ab.
„Machen Sie sich keine Umstände, ich mache das“, sagte sie lächelnd. Wenn die die Anmeldung machen würden, würde der Wagen ja auf Kai laufen. Mit Mia hatte sie schon geklärt, dass die Versicherung über die Firma laufen konnte und hatte schon die vorläufige Versicherungsnummer. Der Mitarbeiter stutzte kurz, Service gehörte in Korea dazu, vor allem wenn man so berühmte Kunden hatte. Auch den Betrag ließ sie von ihrer Kreditkarte abbuchen.
„Sind Sie sicher, dass sie kein Limit auf der Kreditkarte haben?“, fragte der Mann am Schalter und ein anderer Kollege schaute über die Schulter. Panik stand in seinem Gesicht.
„Bei dieser Kreditkarte gibt es kein Limit“, flüsterte er dem Kollegen zu und schaute dann zu Skye.
„Bitte entschuldigen Sie Frau Jones, wir werden die Unterlagen fertig machen und Ihnen gleich bringen. Möchten Sie noch einen Kaffee?“
„Sehr gerne“, erwiderte sie und ging zurück zu Kai, der davon nichts mitbekam.
15 Minuten später saß Skye singend im Auto, Kai auf dem Beifahrersitz. Sie hatte Übergangs-Schilder bekommen, die zwei Wochen lang gültig waren.
„Wo möchtest du essen gehen?“, fragte sie ihn, schließlich hatte sie ihm eine Belohnung versprochen.
„Vielleicht auf die Karosugil? Ich kenne da ein gutes Restaurant und es ist auch etwas öffentlicher“, erwiderte er. Gut, sie sollten ja erwischt werden. So parkte sie auch auf der Straße und als sie ausstiegen, legte er den Arm um ihre Schulter.
Vorgestern war er ihr viel näher gewesen, doch es hatte sie nicht nervös gemacht, was wahrscheinlich am Alkohol und den ganzen Tabletten gelegen hatte, doch heute nahm sie ihn bewusst wahr. Er hatte eine angenehme Höhe. Skye war klein, nicht Ajumma-klein, aber mit 1,63m auch kein Riese, womit sie im Korea auch eigentlich nicht auffiel. Jiyong war nur etwas größer als sie und das war okay, sie musste nur etwas mit den Schuhen aufpassen. Kai hingegen hatte für sie die perfekte Größe, um sich an ihn zu kuscheln. Sie stiegen gemeinsam hoch in den ersten Stock eines Restaurants und zu Skyes Überraschung gab es dort Burger.
„Burger!“, jubele sie auf der obersten Stufe. Könnte dieser Tag noch besser werden? Ein eigenes Auto und Burger! Noch völlig vom Dopamin-Überschuss berauscht zog Kai sie in seine Arme und das überraschte sie kurz. Eine Hand ruhte auf ihrem Rücken, die andere war in ihren Haaren vergraben.
„Du hast wirklich hübsche Augen“, sagte er und hielt ihren Blick fest.
„Du willst jetzt Smalltalk machen?“, erwiderte sie grinsend. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Er war nicht Jiyong, doch selbst Skye konnte nicht abstreiten, dass er attraktiv war und auch noch sympathisch.
„Ich muss gestehen, ich bin etwas nervös“, gab er zu, hielt aber weiterhin ihren Blick fest. Skye bemerkte noch, dass aus dem Lautsprecher vor dem Restaurant Taeyangs ‚Naked‘ lief und mit einem Grinsen stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste Kai. Sie hatte einen kleinen Kuss geplant, wie es sich für Korea gehörte, doch ehe sie sich versah, war sie verschlungen in einen zärtlichen, innigen Kuss. Sobald Skye wieder denken konnte, musste sie Mia eine Standpauke halten – Kai wusste sehr wohl, was er mit seinen Lippen tat.
Das Presse-paar löste sich voneinander und nun grinste Kai.
„Das macht Spaß, wir sollten das öfters machen!“
„Ab wie viel Uhr ist es in Korea gesellschaftlich toleriert Alkohol zu trinken?“, fragte sie benommen, doch er lachte nur fröhlich. Er schien das ganze genießen zu können, doch er hatte auch keine Freundin zu Hause. Schlimm genug, dass sie einen anderen küsste, aber dann auch noch zu Taeyangs Lied? Dieses Trauma würde sie lange begleiten.
Skyes Herzschlag hatte sich irgendwann normalisiert und sie hatte einen Burger bekommen. Natürlich ließ er sie nicht bezahlen, auch wenn sie versuchte ihre Argumentation darauf zu basieren, dass sie die Ältere war. Es gab Dinge in Korea, die würde auch sie nicht ändern können.
„Meinst du uns hat vorhin jemand gesehen?“
„Ich verrate dir etwas, jede Beziehung in Korea, die auffliegt, tut das bewusst. Wir sind durchaus in der Lage heimlich jahrelang Beziehungen zu haben – unser Fans sind gut im Spionieren, doch wir sind auch nicht auf den Kopf gefallen. Jede Beziehung, die es in die Presse schafft, ist dort bewusst platziert worden, wir überlassen da nichts dem Zufall. Irgendwer wird uns schon gesehen haben.“
In Skyes Kopf spielte immer noch ‚Naked‘, ganz schrecklich.
„Haben die anderen etwas zu dir gesagt?“, wollte sie wissen, allein schon um das Lied in ihrem Kopf zu übertönen.
„Sie brauchen gar nicht mehr viel sagen, ich denke sie haben schon mitbekommen was los ist, aber das denken sie seit dem Konzert ohnehin“, erzählte er.
Skye setzte Kai an der Akademie ab und fuhr tatsächlich mal nach Hause. Und was begegnete ihr? Ja, natürlich Siwon, aber nicht einfach nur Siwon, sondern Siwon in einem Anzug. Skye blieb stehen und schaute fragend, erinnert sich aber dann, dass sie sauer auf ihn war und stapfte an ihm vorbei.
„Skye?“
„Was kann ich denn jetzt für dich tun? Ich bin gleich wieder weg, keine Sorge.“
Eigentlich wollte er sich bei ihr für sein Verhalten gestern Morgen entschuldigen, doch wenn sie ihn so anzickte, dann konnte er das auch.
„Dann ist ja gut.“
Sie funkelten sich einen Moment wütend an und dann ging Skye weiter nach oben.
Ryeowook kam mit Yesung und Eunhyuk kurz darauf in das Loft und beobachteten, wie Skye ihre Matratze über die Brüstung warf. Die Sänger tauschten einen fragenden Blick aus.
„Süße, was tust du da?“, rief Eunhyuk, doch Skye sah nicht, dass Siwon unten gerade aus seinem Zimmer gekommen war und fast von der Matratze getroffen worden war.
„Hey!“, beschwerte er sich.
„Oh Entschuldigung, ich dachte dass dein Ego den Aufprall schon abfangen würde!“, keifte sie von oben.
Ryeowook und Yesung, die nicht hier wohnten, waren von der Situation etwas verwirrt.
„Also, sie war mit Jiyong zusammen oder ist es und hat aber auch irgendwas mit Kai am Start, aber mit Siwon streitet sie sich, als wären sie zusammen“, bemerkte Ryeowook. Yesung zuckte nur mit den Schultern.
Eunhyuk hingegen hatte sich etwas näher an die Szenerie heran getraut.
„Skye, was tust du?“
„Ich ziehe aus!“
Ihr Koffer standen schon gepackt oben, dazu noch einige Tüten, mit Dingen, die nicht in den Koffer gepasst haben.
„Du …. Was?!“
„Ich ziehe aus, auf die andere Seite des Gebäudes“, erklärte sie trotzig. Eunhyuk fragte sich wieso sie die Matratze mitnahm, war aber der Meinung, dass es wahrscheinlich kein angemessener Moment war das jetzt zu fragen.
„Na dann bist du wenigstens weit genug weg, das wir deinen ständig wechselnden Männerbesuch nicht mitbekommen!“
„Bitte?!“ Nun fing Skye an Kissen nach ihm zu werfen.
Yesung, Ryeowook und Eunhyuk hingegen standen ungläubig da und schauten den beiden zu.
„Sollten wir … wollen wir etwas … tun?“, fragte Yesung unsicher.
Was taten sie, wenn es Probleme gab? Sie riefen Leeteuk an. Zu ihrem Glück war er gerade auf den Hof gefahren.
„Sagt mal, wem gehört denn der Jeep da unten?“, fragte er ohne sich umzuschauen und blieb dann stehen. Skye und Siwon stritten sich immer noch.
„Das ist aber untypisch“, meinte Leeteuk, mehr zu sich selbst. Sonst war Siwon die Ruhe in Person, wenn das Chaos ausbrach, wer er derjenige, der immer noch total zen war. Ihn so zu sehen war wie eine Sonnenfinsternis – die kam genau so selten vor.
Doch Leeteuk kam gar nicht zum Schlichten, denn Siwon stürmte irgendwann raus und ließ die Gruppe zurück.
„Skye, komm, du musst das nicht alleine machen…“
Leeteuk und Eunhyuk liefen ihr nach, während sie die Matratze quer durch’s Gebäude schob. Sie hatten gar nicht angefangen ihr den Umzug auszureden. Wenn Frauen so waren, dann musste man sie einfach machen lassen. Es hatte jetzt keinen Sinn jetzt mit Logik an die Sache heran zu gehen. Dafür konnten sie helfen, zumal Skye auch noch nicht fit war und ihr eigentlich alles wehtat – was sie natürlich nie zugeben würde.
Eigentlich hatte sie sich ja eine Wohnung in der Nähe von Super Junior ausgesucht, doch allein aus Trotz musste sie ans andere Ende ziehen. Hier waren die Wohnungen kleiner und L-förmig. Skyes Wohnung war ein L auf dem Kopf, vom Hauptraum ging eine Treppe hoch zu dem offenen Schlafzimmer. Da mussten Eunhyuk und Leeteuk die Matratze hoch schaffen. Das war auch der eigentliche Grund, wieso sie die Matratze mitgenommen hatte, weil sie ja noch kein Bett hatte. Yesung hatte ihren Koffer dabei und Ryeowook die Tüten. Skye checkte ob Strom und Wasser funktionierten, doch das war alles in Ordnung. Ansonsten war es recht kahl.
„Skye …“, begann Eunyhuk erneut.
„Stop. You just have to let me go this time.“
„Ich wollte fragen wem der Jeep gehört“, suchte er eine Ausrede und Skye schupste ihn.
„Meiner.“