Gegen 00:30 Uhr fuhren sie auf den Parkplatz vom Loft.
„Willst du noch hoch kommen auf einen ‚Kaiserschmarrn‘?“ Normale Leute fragten, ob man auf einen Kaffee oder einen Wein oder meinetwegen auch ein Bier noch hochkommen wollte.
„Oh, lecker, gerne!“
Kaiserschmarrn kannte er auch von Mia und liebte es.
Als sie zur Eingangstür gingen, schaute Skye hoch zum Super Junior Loft. Alle Lichter waren aus und wahrscheinlich waren sie noch unterwegs. Zumindest war das wahrscheinlicher, als das sie schon am Schlafen waren. Für Vampire war es noch viel zu früh zum Schlafen.
Sie liefen den Flur entlang und Kai fing an ‚Because of you‘ zu singen. Skye konnte nicht anders, als einzustimmen und öffnete die Tür. Beide stockten, als sie Jiyong auf der Couch sahen.
„Puddin? Was tust du hier?“
„Ich habe den letzten Flieger genommen, um den Valentinstag mit dir zu verbringen, aber du hattest ja anscheinend andere Pläne.“
Skye fand es total süß, wollte sich aber nicht solche Vorwürfe machen lassen.
„That’s not fair! Woher hätte ich wissen sollen, dass du kommst? Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich mich nicht an Pläne halte, von denen ich nichts wusste.“
Jiyongs Blick blieb finster, Kais Stichwort.
„Ich gehe mal liebe, wir sehen uns morgen früh?“
„Was ist morgen früh? Ein romantisches Frühstück?“, fragte Jiyong. Skye strafte ihn mit einem verständnislosen Blick.
„Sie haben Probe!“
Kai ging und Skye hatte das Gefühl, als hätte Jiyong getrunken.
„Ich habe dich gefragt, ob das Ganze okay für dich ist. Wenn es das nicht ist, dann sag es und ich beende es“, meinte Skye aufrichtig und setzte sich zu ihm. Ja, er hatte getrunken.
„Was willst du beendet? Ihr verbreitet euch im Internet wie ein Lauffeuer! Irgendwelche Bilder in einem Whirlpool und heute beim Essen … Es ist schon raus Skye, die Welt denkt ihr seid ein Paar.“
Sie hatte noch nicht einmal Zeit gehabt im Internet nach sich und Kai zu schauen, sie hatte keine Ahnung wie weit das Gerücht schon gestreut hatte.
„Ich will dich nicht verlieren, nicht so.“ Zu ihrer Überraschung stiegen Jiyong Tränen in die Augen. Ja, ja, Alkohol. Skye zog ihn in ihre Arme und schaukelte ihn leicht.
„Keine Sorge, alles wird gut“, versprach sie ihm.
Gegen 02:30 Uhr öffnete Siwon die Tür zu Skyes neuer Wohnung. Er hatte gesehen, dass das Licht noch an war und kam mit einer süßen Entschuldigung – in Form von Kuchen und Pudding.
„Hey Skye, bist du noch wach?“
Erst im zweiten Moment fand er sie auf der Couch, sie setzte sich hoch und hatte den Zeigefinger auf den Mund gelegt. Erst jetzt bemerkte er Jiyong.
Skye stand auf und ging mit Siwon vor die Tür. Sie sah müde aus.
„Alles okay?“
„Ja, ja, alles in Ordnung. Wie kann ich dir helfen?“ Siwon war im Moment nicht ihr engster Vertrauter. Er war der einzige von Super Junior, der wusste, dass sie keine wirklich Beziehung mit Kai hatte und bisher hatte er sie nicht verraten, aber bei all ihren Streitereien in den letzten Tagen wollte Skye ihm nicht noch mehr erzählen.
„Ehm … ich habe dir etwas von der Party mitgebracht.“
„Oh, Kuchen!“
Sie schlich sich rein und holte zwei Gabeln und dann setzte sie sich mit Siwon auf den Boden und teilte den Kuchen mit ihm. Siwon hatte das Loft und Skye die Wohnung und trotzdem saßen sie im Flur.
„Es tut mir leid, dass ich mich unpassend verhalten habe.“
Skye schaute bei diesem Geständnis auf.
„Schon gut.“
„Nein, ich vermisse dich, wir alle vermissen dich … Eunhyuk besonders, aber er gewöhnt sich schnell an hübsche Frauen“, sagte Siwon und lachte fröhlich. „Ich komme wohl nur nicht so gut mit Ablehnung klar.“
In diesem Moment hätte Skye alles gegeben, um das als Video oder Tonaufnahme zu haben. Sie hätte Millionen dafür bekommen! Und die eigene Genugtuung.
„Siwon, ich habe dich gerne. Du bist von Grund auf anständig und du bist jemand, auf den man sich verlassen kann. Aber ich glaube nicht, dass wir zusammen passen. Wir sind zu unterschiedlich und eines Tages wirst du eine tolle Frau finden, die wie ein Puzzlestück zu dir passt. Aber ich bin kein Puzzle, eher ‚malen nach Zahlen‘.“
Siwon fing an zu lachen, er verstand kein Wort, war aber der Meinung zu wissen, auf was sie hinaus wollte.
„Vielleicht hast du Recht, aber ich vermisse meine Freundin Skye.“
„Die hast du nie verloren“, versicherte sie ihm.
Um 06:30 Uhr dachte Skye es wäre Krieg ausgebrochen. Ein unheimlich lautes Geräusch, dessen Herkunft Skye nicht wirklich zuordnen konnte, hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Es stellte sich als Jiyongs Wecker heraus. Er war an das Geräusch wohl besser gewöhnt und schlug noch nicht mal die Augen auf, sondern brummte nur vor sich hin und stellte den Wecker aus.
„Ich muss zum Flughafen“, murmelte er und streckte sich.
„Zum Flughafen?“
„Ja, zurück nach Tokyo, ich war nur für die Nacht hier.“
„Ich hole dir einen Kaffee.“
Sie stand auf und lief rüber zum Loft. Irgendwann heute müsste sie sich eine Kaffeemaschine holen.
Im Loft war noch niemand wach und die Amerikanerin hoffte nicht zu viel Lärm zu verursachen.
Jiyong kam gerade aus der Dusche, als Skye wieder drüben war.
„Es tut mir leid.“ Es sah fast aus, als hätte er physische Schmerzen, als er sich entschuldigte.
„Manchmal reagiere ich über. Und du hattest Ouzo.“
„Ja, den hatte ich wohl“, sagte sie mit Blick auf die leere Flasche. Sie bräuchte ein Alkoholversteck. Oder ein Zahlenschloss für den Kühlschrank. Früher waren sie richtig kreativ gewesen, wenn es darum ging Alkohol zu verstecken. Einmal waren sie auf Skifreizeit gewesen und jemand hatte gesagt, dass die Lehrer die Taschen kontrollieren würden. Also mussten sie den Alkohol intelligent verstecken. Skye hatte in der Packung von laktosefreier Milch den Vodka versteckt. Eine Klassenkameradin hatte den Alkohol in einer Bodylotionflasche gehabt, die allerdings nicht richtig dicht war und während der Fahrt ausgelaufen ist. Ihre ganzen Klamotten hatten nach Jack Daniels gerochen und seither hatte man Mandy nur noch ‚Mandy Daniels‘ genannt. Natürlich hatten die Lehrer die Taschen nicht kontrolliert. Als hätten die nichts anderes zu tun.
Sie schauten sich an und Skye merkte, wie etwas kaputt ging zwischen ihnen. Es war nur ein kleiner Riss, doch wenn sie ihn nicht reparierten, würde er irgendwann alles zum Einsturz bringen. Sie mochte es nicht, wenn man ihr nicht vertraute, aber vielleicht hatte sie gar kein Vertrauen verdient. Hatte sie nicht viel zu viel Spaß mit Kai? Hatte sie bei Jiyong nicht immer das Gefühl irgendwelchen Anforderungen gerecht werden zu müssen.
Es war zu früh und Skye war zu müde, als dass sie jetzt darüber nachdenken wollte.
Als Jiyong ging, küsste er sie kurz und Skye schaute ihm nach, wie er in das Taxi stieg.
Unruhig und viel zu aufgewühlt machte sie sich ebenfalls fertig. So konnte sie nicht schlafen und in der Akademie wartete genug Arbeit auf sie.
Gegen 8 Uhr kam sie dort an. Normalerweise war um diese Uhrzeit noch nicht viel los, doch heute tummelten sich viele, überwiegend weibliche, Leute in dem Trainingscenter. Hatte sie etwas verpasst? Spendeten sie wieder Blut? Wenn sie Blut spendeten, dann Skye mit Sicherheit nicht. Sie hatte genug Blut gespendet, an den Gott von Everland. Evergod.
Je näher sie zu ihrem Büro kam, umso mehr Leute begegneten ihr, bis sie die Quelle des Tumults vor sich sah. Dutzende Angestellte standen vor einem der Trainingsräume und hatten ihre Handys gezückt.
„Was ist denn hier los?“, polterte sie und manche drehten sich kurz um.
„BTS hatten einen Wasserschaden, jetzt trainieren sie hier“, erklärte eine der Frauen, die eigentlich vorne am Empfang saß. Wie eine Horde Fans belagerten sie das Studio. Skye fackelte gar nicht lange rum. Sie ging in das Studio rein – das hatte sich zum Glück noch niemand getraut – und machte die Lichter aus. Die Sänger beschwerten sich und die wilde Horde vor dem Studio ebenfalls.
Die Amerikanerin ging zu der Scheibe, schaltete ihr Taschenlampen-App an und hielt es sich unter das Kinn – für den Gruseleffekt.
„Geht arbeiten! Ich glaube ich spinne! Wenn Mia euch hier so erwischt seht ihr das Innere eines Studios nie wieder! Was ist denn das für ein professionelles Verhalten?! Los! Husch, husch!“
Meckernd und mosernd löste sich die Menschentraube auf, bis Skye niemand mehr auf dem Flur sah. Erst dann machte sie das Licht wieder an und fand sieben Kerle, die genervt schauten und die Arme verschränkt hatten.
„Was sollte das?“, kam es von Suga.
Skye, die der festen Überzeugung war sie gerettet zu haben und die heute jetzt schon zum zweiten Mal völlig grundlos angemacht wurde, zweifelte inzwischen an ihrer Menschenkenntnis.
„Ich habe dafür gesorgt, dass ihr in Ruhe trainieren könnt.“
„Wir haben in Ruhe trainiert“, bemerkte Jungkook.
„Aber … all diese Leute …“ Skye deutete auf die Fensterscheibe.
„Das ist schon okay, wir stehen drauf“, versicherte ihr V.
Für einen Moment war sie wirklich verunsichert, doch dann besann sie sich und ging auf die Sänger zu.
„Dies ist eine seriöse Akademie, in der sich Künstler ungestört frei entfalten können und wo die Mitarbeiter mit angemessener Distanz sich professionell um die Künstler kümmern.“ So. Statement.
„Ehm … hattest du nicht mit Kai im Whirlpool rum gemacht?“, fragte Jimin und die anderen nickten zustimmend.
„Hier werden keine Äpfel mit Birnen verglichen. Das war Freizeit – und ich habe dabei keine Selfies gemacht!“
Skye stampfte aus dem Raum und ging in ihr Büro.
Nicht das sie da sonderlich mehr Ruhe hätte. Das Studio lag auf dem gleichen Gang und jedes Mal, wenn sich jemand vorbei schleichen wollte, fing Skye an zu brüllen.
Um 9 Uhr hatten sie die Faxen dicke. Sie ging in das Lager und schaute sich nach einer Idee um und da lag sie, ordentlich zusammen gerollt im Regal. Ungefähr 100 alte Super Junior Poster würden Skye als Sichtschutz dienen. Sie nahm sich drei Tesafilmrollen und machte sich ans Werk, Poster für Poster.
„Was tut sie da?“, fragte Jin. Sie waren noch beim Aufwärmen, doch bald würde ihr Choreograf kommen.
„Sehr ambitioniert ist sie jedenfalls“, stellte der Bandleader mit einem Grinsen fest und scheuchte sie weiter.
Skye war gerade in der letzten Reihe, als Mia kam und stockte.
„Was tust du?“, fragte sie und schaute in das Studio.
„Mia! Gott sei Dank dass du hier bist! It was so chaotic, you’d have thought it was italian!“ Zoey hatte mal etwas Ähnliches zu Mia gesagt und die Deutsche fing an zu lachen. Sie konnte sich schon vorstellen, was los war, wenn BTS hier einlief.
„Schon okay, das legt sich nach ein paar Stunden wieder, mach dich nicht irre.“
Mia sah die Enttäuschung in Skyes Augen.
„Aber du hast das super gemacht! Und jeder ist am Arbeiten. Danke.“ Da war das Lob, was Skye hören wollte und ihr Blick hellte sich auf. Beruhigt, das Richtige getan zu haben, ging Skye zurück in ihr Büro.
Die Ruhe hielt nicht lange an. Ungefähr eine halbe Stunde später war schon wieder so ein Summen zu hören. Genervt stand sie auf und schaute um die Ecke, zum Studio in dem BTS trainiert, doch da stand niemand. Woher kamen also die Stimmen? Skye ging auf die Suche und wurde schnell fündig.
EXO hatte Abschlusstraining vor dem Konzert Morgen in Hong Kong und sie trainierten in der großen Halle, auf der die Bühne fast 1:1 auf dem Boden mit Tape eingezeichnet war. Und sie dachten es wäre eine tolle Idee oben ohne zu trainieren. Nun stand die Meute aus Mitarbeitern, die anscheinend zu wenig zu tun hatten, vor diesem Fenster und das Fenster war viel größer, als das im Studio. Nie im Leben würden die Super Junior Poster reichen, um auch noch hier alles zu zu kleben!
Skye kämpfte sich durch die Menge der Schaulustigen und ging in das Studio. Sie machte nicht das Licht aus. Zum einen war der Choreograf schon da, zum anderen hatte sie heute bereits genug Unmut auf sich gezogen. Aber ihr Gesichtsausdruck, der war nicht begeistert.
In der Pause kam Kai mit einem Lächeln auf sie zu gejoggt.
„Hey Babe“, sagte er und gab ihr einen kurzen Kuss.
„Was tut ihr?“, fragte sie.
„Trainieren.“
„Und wieso tut ihr das oben ohne?“
„Weil … uns warm ist?“
Baekhyun hatte das Gespräch überhört und mischte sich ein.
„Wir verteidigen nur unser Revier.“
„Euer Rev… ah okay, ihr seid eifersüchtig auf BTS.“ Jetzt verstand sie woher dieses Alpha-Verhalten kam. Die Jungs sahen das wohl nicht so und entrüsteten sich, wie sie so eine Aussage treffen konnte. Skye nickte nur grinsend.
„Ist klar und deswegen führt ihr euch auf wie Teenager nach dem ersten Hormonschub?“
Weitere Entrüstung! Der Choreograf lachte fröhlich und ließ sich gar nicht stören.
Die Amerikanerin wäre gerne noch einen Moment geblieben, denn hübsch anzuschauen war das Training, doch sie wollte auch nicht dem Stereotypen entsprechen und ging zurück an die Arbeit. Mia war inzwischen bei BTS und trainierte mit ihnen. Die Poster hingen immerhin noch, die anderen hatten Skye wohl zumindest etwas ernst genommen.
Irgendwann hörte sie viele Fußschritte im Flur und Chen blieb in ihrer Tür stehen, während die anderen weiter rannten, in Richtung der Umkleiden.
„Wir gehen mit BTS was essen, kommst du mit?“
Da stutzte die Frau und brauchte ein paar Sekunden.
„Gerne“, erwiderte sie lächelnd.
„Super, Abfahrt in 10 Minuten – sharp.“ Und dann war er auch schon weg. Mia kam als letztes und schaute den anderen grinsend hinterher.
„Frag mich nicht woher sie diese Energie nehmen. Kommst du mit zum Essen?“
„Ja, Chen hat schon Bescheid gesagt.“
Und dann erzählte sie von Jiyongs Besuch in der letzten Nacht. Mia seufzte.
„Er hat dich sehr gerne und er teilt nicht gerne. Versuch nicht allzu sauer zu sein“, sagte Mia schließlich, doch Skye bekam nicht dieses Gespräch aus den Kopf, in dem Mia zu ihr gesagt hatte, dass sie nicht alle retten konnten. War Jiyong schon unrettbar? Skye stritt gar nicht ab manchmal düster und finster zu sein, doch vor allem die Zeit mit Kai erinnerte sie daran, wie es früher war. Als sie noch frei war, ohne sich ständig zu sorgen, einfach das Leben genießen und sie vermisste diese Zeiten.
Das nächste Mal, wenn sie jemand fragen würde, ob sie mit zwei Idol Bands essen gehen wollen würde, würde Skye definitiv länger darüber nachdenken. Sie fragte sich, ob sie alle gegen Tollwut geimpft waren und bemitleidete heimlich die Kellner des Restaurants.
Mia hatte dafür gesorgt, dass sie das Restaurant exklusiv hatten, doch Skye fragte sich, wen Mia damit tatsächlich beschützen wollte – die anderen Gäste oder doch die Musiker?
Die Manager der beiden Bands saßen an einem eigenen Tisch und redeten entspannt miteinander. Skye war zwischen Kai und Suho und Suga erzählte die Geschichte von heute Morgen, als Skye alle verscheucht hatte. Alle waren herzlich am Lachen, inklusive Skye.
„Schon gut, schon gut, ich werde euch nicht mehr im Weg stehen, während ihr euch wie die Gorillas zur Paarungszeit profilieren müsst“, gab sie zu, doch über den Vergleich beschwerten sie sich doch, Skye hätte auch Paviane sagen können, da waren Gorillas doch netter.
Nach dem Essen führte Kai sie in den Garten des Restaurants und setzte sich auf eine Bank. Skye wollte sich neben ihn setzen, doch er hob sie rum, so dass sie auf seinem Schoß saß.
„Es ist kalt, ich will nicht, dass du dich erkältest“, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. Sie legte die Arme um seinen Hals und hielt seinen Blick fest.
„Hat sich Jiyong wieder beruhigt?“
„Ich denke schon“, erwiderte sie, doch senkte den Blick. Sie wusste nicht was mit ihr und Jiyong war. Sie hatte ihn wirklich gerne und sie hatten eine tolle Zeit zusammen, meistens und dann gab es Situationen, da hatte sie das Gefühl ihn überhaupt nicht zu kennen.
Kai zog sie näher zu sich, sie hatten beide keine Jacke an und seine eiskalten Hände wanderten unter ihren Pulli. Skye fing an sich zu beschweren, doch er drückte sie so eng an sich, dass sie sich nicht wehren konnte. Er lachte fröhlich und Skye mochte es, wenn er lachte.
„Und? Schauen sie schon alle?“
„Die meisten“, meinte er, als er Skye über die Schulter schaute. Sie versuchten sich unauffällig zu verhalten, doch Kai kannte seine Freunde.
Als sie rein gingen, zog er Skye in eine Ecke, die die anderen nicht einsehen konnten. Skye verstand schon was er vor hatte und sie warteten eine Minute, bevor sie wirklich wieder rein gingen. Ihre Wangen waren rot, was bei der Kälte nichts Ungewöhnliches war, doch es könnte auch etwas anderes heißen.
Mia beobachtete sie, sie hatten ihre Zeigefinger ineinander verhakt, nicht die ganze Hand. Es war eine süße Geste.
Für EXO ging es jetzt an den Flughafen, um nach Hong Kong zu fliegen und der Rest fuhr zurück zur Akademie.
„Sag mal Mia“, fing Skye an, als sie aus dem Wagen stiegen. „Wo kaufe ich am besten eine Kaffeemaschine?“
Die Deutsche fing an zu grinsen.
„Folgen Sie mir.“
Sie führte Sky ein den Keller der Akademie und öffnete eine Tür.
„Willkommen in Mihaes Shoppingcenter.“
Skye war sprachlos. Ein riesiger Raum voll mit …. Mit allem! Fahrräder, Musikanlagen, Lautsprecher und unzähligen anderen Sachen.
„Okay, jetzt habe ich euch durchschaut. Ihr brecht nachts heimlich in Elektroläden ein“, sagte Skye und Mia lachte.
„Nein, mein junger Padawan, das sind alles Geschenke. Für die Akademie, für mich, für Donghae. Vieles spenden wir, doch manche Sachen heben wir auf – zum Beispiel um arme, mittellose Assistenten zu unterstützen. Also, was für eine Kaffeemaschine suchst du? Vollautomat? Mit Kapseln? Mit Mühle? Milchschäumer?“
Yay! Am Ende hatte Skye nicht nur eine Kaffeemaschine, sondern auch einen Bluray-Player, einen neuen Föhn, ein Fußbad mit Massagefunktion und zwei Living Color Lampen von Philips. Mia und Skye wollten die ganzen Kisten direkt in Skyes Auto schaffen, als ihnen in der Tiefgarage BTS begegnete. Alle blieben stehen und die Sänger schauten skeptisch zu den beiden Frauen, die mit Karton vollgepackt waren.
„Also ich will es nicht wissen“, stellte Jimin fest und ging weiter zu ihrem Van. Mia und Skye tauschten einen Blick aus und fingen an zu lachen.
Skye fuhr nach Hause und entlud ihre Beute. Mia würde sich das Wochenende frei nehmen und mit Donghae und den Kindern in ein Skiresort fahren. Und sie hatte Skye verboten zu arbeiten. Also hatte auch Skye ein freies Wochenende. Sie hatte ein so was von freies Wochenende! Mia nicht da. Jiyong nicht da und Kai auch nicht! Was sollte sie tun mit all der Zeit? Sie hatte keine Ahnung.
Wie wäre es mit einer Einweihungsparty? Ja! Also schickte sie eine Nachricht raus an alle und lud sie um Mitternacht ein.