Schließlich waren sie gestern Nacht alle in ihr Bett gekrabbelt. Mia war innerhalb von zwei Minuten eingeschlafen als wäre sie tot. Am Morgen wachte sie auf und schmunzelte. Wieder so ein komischer Traum. Zumindest war diesmal keiner gestorben …Sie hatte geträumt dass sie für die Presse mit Siwon zusammen war. Sie hatten sich verabredet in einer Lounge in irgendeinem Park. Mia war ziemlich aufgebrezelt gewesen. Einer der Piloten, mit dem sie letztes Jahr ausgegangen war, hatte sie angerufen und fragte ob er sich mit ihr treffen könne. Sie sagte ihm, dass sobald Siwon da war er gehen musste, doch es machte ihm nichts aus. Siwon hatte einige Verspätung. Während Markus einige Drinks nahm, trank Mia nur Tee und wurde immer stinkiger. Dann kam noch ein Freund von Markus dazu, der auch Pilot war, doch er half – wieso auch immer – hinter der Theke mit und wollte Mia unterstellen, dass sie zu viel trinken würde. Sie regte sich tierisch darüber auf und verließ die Bar, als ihr Siwon entgegen kam, doch auch ihn ließ sie stehen. Der Parkplatz, auf dem ihr Auto stand war ziemlich voll, weil neben dran ein kleiner Rummel aufgebaut war – wieso auch immer. Sie hatte Angst dass die beiden Kerle ihr hinterher kommen würden und versteckte sich dort im Spiegelkabinett. Dort verirrte sie sich dann so, dass sie nicht mehr raus fand.
Mia seufzte als sie den Traum Revue passieren ließ.
„Also ein Traumdeuter würde sich an mir eine goldene Nase verdienen ….“
Noch bevor ihr Wecker klingelte ging sie duschen und packte ihren Koffer. Ihr Vater war da und Mia war aufgeregt. Sie würden gegen Mittag in Seoul landen. Die M-Mitglieder würden gleich wieder ins Studio gehen, Heechul hatte um 17 Uhr eine Radiosendung, doch da musste sie nicht mit, also musste sie Eunhyuk und Leeteuk später nur zu Sukira begleiten, ansonsten hatte sie den Tag frei. Mia schickte ihrem Dad die Adresse von SME, auf Koreanisch für den Taxifahrer und schrieb dass er sie dort um 14 Uhr treffen sollte.
Mia ging alle Zimmer durch um zu gucken, ob alle wach waren. Es waren alle wach, bis auf Leeteuk. Schmunzelnd stand sie vor dem Bett und überlegte wie sie ihn wecken sollte, doch die anderen hatten da schon ihre eigenen Pläne. Die Minibar war nun wirklich nicht groß, doch in jedem Minigefrierfach waren ein paar Eiswürfel. Shindong sammelte alle Eiswürfel die er finden konnte und schlich sich langsam an Teukie ran. Mia ging vorsichtshalber auf Sicherheitsabstand und beobachtete nur wie Shindong und Eunhyuk die Decke anhoben und die Eiswürfel darunter kippten. Sofort zappelte Leeteuk schreien, kämpfte sich aus dem Bett und rannte den beiden quer durch die Etage hinterher – im Pyjama. Donghae hatte alles gefilmt und stellte es bei Twitter online. Nett, wirklich nett.
Beim Frühstück war dann alles wieder okay und für dass das sie gestern Nacht doch recht lange wach waren, schienen sie ganz schön fit zu sein. Henry setzte sich neben sie. Donghae hatte ihm erzählt dass sie in schon mal in China gewesen war und Henry wollte alles darüber wissen.
„What was your favorite city?“
“I really liked Shanghai. It’s mega huge but I really liked it. The park around the river, the rodeo road, I enjoyed it.”
“What about Beijing?”
Mia blies die Backen auf.
“Well … I didn’t liked Beijing that much … I can’t even tell you why, it was just … I don’t know, if you wanted to go somewhere you always had long walks and there was nothing in between. Shanghai is different, no matter where you go on your way there you have a lot of shops, restaurants and shopping centers …”
Henry kam ja nicht aus China, deswegen konnte er mit der Kritik ganz gut umgehen.
„Maybe you have been at the wrong places. The next time you’re in Beijing I show you around and you need to visit Hong Kong!”
“A lot of people tell me that …”, grübelte sie. Alle ihre chinesischen Bekannten hatten ihr gesagt dass sie Hong Kong sehen müsste. Gut, sie war nur 2 Wochen in China gewesen und hatte ja auch Tibet mit gemacht, dafür hatte sie ziemlich viel gesehen, aber alles kann man nie sehen.
Schließlich ging sie noch mal in alle Zimmer, um zu gucken ob jemand was vergessen hatte. Zum Beispiel wie Donghae sein Handy. Seufzend packte sie es ein. Eunhyuk hatte sein Ladegerät vergessen, irgendwie müsste sie ihm das mal antackern. Mia entschloss sich es ihnen nicht gleich zu geben und überlegte neue Regeln aufzustellen. Früher im Cheerleading mussten die Mädels für jeden liegengelassenen Gegenstand 5 € zahlen, zum einen dachten sie dann eher an ihre Sachen, zum anderen würde es die Mädels teurer kommen den Gegenstand neu zu kaufen. So was würde sie auch einführen.
Am Flughafen wurden sie von Hunderten Fans erwartet. Kim hatte damit gerechnet und wollte deswegen extra früh los fahren. Die Sänger gaben Autogramme und schossen Bilder mit Fans. Es war ein Kampf bis zu dem Check-In Schalter und das Sicherheitspersonal, sowohl des Flughafen als auch das von Super Junior, hatte alle Hände voll zu tun. Kim checkte wieder für sie alle ein. Diesmal wollte Mia keine große Aktion bei der Sicherheitskontrolle und ging zu jedem einzelnen um ihm Schmuck, Metallteile und Gürtel abzunehmen und siehe da: Niemand hat gepiepst. Irre. Mia war stolz auf sich und händigte den Männern ihre Sachen wieder aus, inklusive Hae sein Handy.
„Was? Ich hatte es vergessen?! Danke das du es gefunden hast!“, freute er sich, aber er ahnte nicht was noch kommen würde. Mia hielt die Hand auf und verwirrt schaute er darauf.
„50.000 Won bitte.“
„Wieso?“
„Weil ich eine neue Strafe einführe für liegengelassene Gegenstände damit ihr endlich mal mehr darauf achtet.“
Donghae schaute ziemlich schuldig drein und Eunhyuk lachte herzlich.
„DU brauchst gar nicht so zu lachen, hier ist dein Ladekabel, 50.000 bitte.“
Damit reichte sie ihm sein Ladegerät und sein Lachen erstarb, dafür fing Donghae jetzt an und zog ihn auf.
„Was machst du mit dem Geld?“, wollte Eunhyuk wissen und packte seine Geldbörse aus.
„Ich spare es für euren Urlaub. Ich bin mir sicher dass wir bis Mai genug zusammen haben um Necker Island drei Wochen lang zu mieten“, sagte sie zuversichtlich. Wohl gemerkt: Necker Island kostet 19.000 € – pro Woche. Da die Jungs das aber schon wieder cool fanden, zahlten sie die knapp 35 € gerne und Mia bekam das Gefühl, dass sie in Zukunft mit Absicht Dinge liegen lassen würden. Irgendwie kontraproduktiv, aber zumindest für ein gemeinsames Interesse.
Kim und Yun saßen etwas abseits der Gruppe und Mia ging zu ihnen.
„Darf ich kurz mit euch sprechen?“, fragte sie und die beiden Manager tauschten einen Blick aus, bevor sie nickten.
„Well I had a really crazy idea“, begann sie, dachte sich dann aber dass es vielleicht nicht gerade der idealste Start war.
„I was thinking about the guys getting holiday this year.“
“Holiday?”, fragte Kim.
“Yeah like, flying somewhere, Australia, Mexico or Hawai, like a real holiday”, erklärte Mia und versuchte zuversichtlich zu lächeln.
“Du weißt dass sie viel zu tun haben.”
„Ja, aber es wird doch möglich sein mal eine Woche oder zwei Urlaub zu machen. There are no roboters, they are humans and so they have rights. For so many years they have been working a lot and never complained about it, denkt ihr nicht dass sie sich das verdient haben?”
Mia die Menschenrechtlerin. Sie überlegte die ‘Ihr habt gesehen was mit Hangeng passiert ist’-Karte zu spielen, wenn nötig.
„Wir werden darüber nachdenken“, erwiderte Kim schließlich. Es war ein Anfang, auch wenn Mia nicht vor hatte dieses Thema schleifen zu lassen.
„Verrätst du uns von dem der Knutschfleck ist?“, fragte Yun und betrachtete Mias Hals. Das Ding war noch immer zu sehen und die Stylistin hatte gestern gut geflucht über das Ding.
„Jaejoong“, antwortete sie ehrlich. Die beiden Männer schauten sich an und grinsten.
„Wir sind nicht zusammen, er mag es nur mich zu … markieren…“ Sie versuchte aus der Scheiße wieder raus zu kommen, hatte aber das Gefühl, dass sie es nur schlimmer machte. Diskussion zwecklos, sollten sie denken was sie wollten.
Natürlich saß sie im Flugzeug wieder neben Kyuhyun. Sie hatte seinen Schlüssel um und er betrachtete ihn. Unglaublich wie dieses Mädchen es schaffte sie alle in ihren Bann zu ziehen. Gut, Jaejoong war schwierig gewesen, doch mittlerweile schien selbst er Mia zu mögen. Er sagte es zwar nicht so, aber er machte auch keine fiesen Aktionen mehr. Sobald sie wirklich anfangen würde in dem Business zu arbeiten, außerhalb der gewohnten Leute, würde sie sicher auf Leute stoßen, die sie nicht leiden konnten, allein schon wegen den ganzen Vorurteilen Ausländern gegenüber und Kyuhyun fragte sich ob Mia hart genug für das Geschäft war. Mia kuschelte sich an ihn und noch bevor der Captain sie begrüßte, schlummerte sie vor sich hin – Choco auf ihrem Schoss tat es ihr gleich.
In Seoul war das Fanaufkommen ähnlich wie in Manila. 20 Securitys hatte Mike zusammen getrommelt um die Sicherheit für die Jungs zu gewährleisten. Mia lief vorne bei ihm mit und schaute sich immer wieder um. Die Sänger blödelten herum, schossen Bilder und telefonierten.
Im Headquarter angekommen ging Mia nur schnell ihre Emails durch, druckte sich den Plan für die kommende Woche aus und besprach mit Eunhyuk und Leeteuk wann sie die beiden für Sukira abholen würde. Heute Abend waren zwei Schauspieler eingeladen. Mia kannte sie nicht und war gespannt. Es war kurz vor 2 Uhr, sie schaute in den Spiegel, ärgerte sich dass sie kein Halstuch dabei hatte und richtete ihre Haare. Sie überlegte mit ihrem Dad ins COEX zu fahren oder doch lieber in die Innenstadt? Schmunzelnd fuhr sie den Fahrstuhl runter und fand ihren Vater mit seiner 3. Ehefrau im Foyer – mit Jaejoong. Lächelnd plauderte er mit ihrem Dad auf Englisch. Mia stockte, zog die Augenbrauen zusammen, das roch nach Sabotage.
Grinsend ging sie auf ihren Dad zu und umarmte ihn.
„Daaaaaaad!“
„Toooooochter!“
Sie drückte die Helga und schaute dann in die Runde.
„Wir haben einen Freund von dir getroffen, er versteht kein Deutsch, oder?“, fragte Helga und schaute zu Jaejoong.
„Kein Wort.“ Und das hatte auch seine Vorteile.
„Also er sieht ganz schön gut aus!“, sagte die ältere Frau, jetzt wo sie keine Gefahr lief sich zu blamieren.
„Ich habe ihn eingeladen mit uns weg zu gehen“, sagte ihre Vater und Mias Augen wurden groß. Zum Glück hatten sie die angebliche Beziehung der beiden nicht mitbekommen, ansonsten wäre er nicht so nett zu ihm.
„Woher wusste du dass sie hier sind?“, sagte sie zu Jaejoong der nur unschuldig grinste.
„Liebes, du solltest wissen dass ich vieles weiß.“
Böse funkelte sie ihn an, aber gut, wenn ihr Vater ihn eingeladen hatte, würde sie ihn jetzt wohl nicht mehr los bekommen.
„Dein Koreanisch ist ganz schön gut!“, sagte Helga begeistert und brachte Mia von einer schnippischen Bemerkung ab.
„Tja, ich komme nicht drum herum.“
Gemeinsam fuhren sie ins COEX. Ihr Dad erklärte dass es Helgas Idee gewesen ist einen Stop Over in Seoul zu machen und dass man Mia zu Hause ganz schön vermisste. Mit ihrer Familie konfrontiert zu werden war auch für Mia nicht leicht, natürlich vermisste sie die Heimat, wobei es im Moment schwierig war zu entscheiden, was sie tun würde, wenn sie die Wahl hätte. So stressig das Leben in Seoul auch war, so genoss sie es, kein Tag war wie der davor und jeder Tag brachte etwas Neues.
Im COEX angekommen zog Jaejoong einen Mundschutz an. Mia rollte die Augen.
„Du weißt schon dass dich deine Manga-Augen verraten, nicht dein Mund?“
Daraufhin klappte er es hoch, so dass die Augen verdeckt waren und grinste. Er erinnerte sie etwas an die Grinsekatze aus Alice im Wunderland.
„Du bist sehr albern.“
Mit dem Zeigefinger zog sie den Mundschutz ein Stück vor und ließ ihn dann los. JJ zuckte zusammen, doch sehr kann es nicht weh getan haben. Vater und Stiefmutter verstanden natürlich kein Wort und schauten zwischen beiden nur hin und her.
„Was hat es mit dem Mundschutz auf sich?“, fragte Mias Dad.
„Zum Einen denken die tatsächlich, dass die Dinger gegen Krankheiten helfen, zum Anderen willst du nicht dass man ihn erkennt. Er und die Band zu der er gehört sind hier extrem bekannt und du hast noch keinen asiatischen Mob gesehen.“
Jaejoong zog sich die Kappe tief und ließ den Mundschutz auf. Er wollte auch einfach mal weg gehen, raus gehen ohne ständig angequatsch zu werden, ohne ständig jemanden Rechenschaft ablegen zu müssen. Helga war vom COEX begeistert und ließ sich von Mia alles erklären, während JJ und ihr Dad sich über Autos unterhielten. Ihr Dad verkaufte Autos und JJ fuhr gerne Auto – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Sie sprachen beide nicht toll Englisch, Mia hört mit halbem Ohr zu und grinste vor sich hin, doch irgendwie verstanden sie sich.
Schließlich gingen sie etwas Essen.
„Sag mal, hast du hier eigentlich ein Auto?“
Mia seufzte, sie vermisste ihren Emmett.
„Nein.“
„Wie du hast kein Auto? Das müssen wir ändern!“
„Ne, ne, lass mal. Erstens will ich hier kein Auto fahren, der Straßenverkehr ist wie Achterbahn fahren. Ich wohne mit zehn Kerlen zusammen, die alle ein Auto haben, wenn ich also eins brauche, dann leihe ich es mir. Wegen 10 Monaten brauche ich kein Auto und du weißt was ich verdiene, ich bin nur froh dass ich keine Wohnung zahlen muss und komme jetzt kaum klar“, erklärte sie ihm.
„Schaust du ab und zu auf dein Konto?“, fragte ihr Vater und hob die Augenbrauen.
„Nein, wieso?“
Nun rollte er die Augen.
„Denkst du ich unterstütze meine Tochter nicht?“
Jetzt war sie wirklich überrascht. Sie erwartete keine Unterstützung, sie hatte sich selbst dazu entschlossen am Ende der Welt einen Job anzunehmen, bei dem sie die Hälfte des Geldes zur Verfügung hatte wie in Deutschland. Seid sie den Künstlervertrag unterschrieben hatte, hatte sie Hoffnung nebenbei noch etwas Geld zu verdienen, aber bei den paar Aufträgen, die sie im Moment hatte – im Klartext: Einer – war das auch keine wirkliche Alternative.
Gemeinsam gingen sie noch ins Aquarium und verbrachten dort einige Zeit. Mia musste zugeben, dass Jaejoong sich wirklich gut benahm und keinen Mist baute. Zum Glück hatten Asiaten Respekt vor älteren Leuten, egal welcher Nation sie angehörten. Doch dann mussten sie schon wieder los. Ihr Vater fuhr weiter in die Innenstadt und sagte ihr, dass sie Morgen, an seinem Geburtstag essen gehen sollten. Sie verabredeten sich für mittags, denn ab 17 Uhr hatten sie Morgen Programm und ihr Vater bat sie darum ein paar der Jungs mitzubringen, für die sie arbeitete. Oh je.
Bevor sie zurück ins Studio fuhren bat Mia JJ darum in ein Einkaufszentrum zu fahren. Sie hatte nicht damit gerechnet dass ihr Vater kommen würde und hatte auch kein Geschenk geholt. Zielsicher steuerte sie einen Spielzeugladen an. Jaejoong guckte skeptisch.
„Du weißt dass das ein Spielzeugladen ist?“
„Jup.“
Er zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts mehr. Ihr Vater liebte Spielereien. Während sie ihrer Mom immer eine Freude mit Schmuck machen könnte, war ihr Vater mehr das Kind im Manne. Sie kaufte ihm einen Roboter für zu Hause. Er hatte einige Funktionen, hatte einen kleinen Kühlschrank im Bauch und konnte auf Sprachbefehl den Fernsehsender umschalten. In den Augen war eine Taschenlampe, so dass er einem im Dunklen den Weg zeigen konnte – ihr Dad würde ihn LIEBEN. Der Sänger lachte nur.
„Weißt du mittlerweile wer dir die Blumen schickt?“, fragte er irgendwann als sie durch den Laden schlenderten.
„No idea, do you?“
Doch er schüttelte grübelnd den Kopf. Sonst wusste er doch auch wieder alles.
„Ich weiß nicht wer dich genug mag, um dir ständig Blumen zu schicken … au!“
Für den Spruch hatte sie ihm oben ins Ohr gezwickt – das tat wirklich weh. Entgeistert guckte er sie an und rieb sich das Ohr.
„Das war gemein.“
„Dito!“, sagte sie und streckte ihm die Zunge raus. Auf dem Weg zurück zu SME holte sie noch Essen, sicher hatten die Welpen nicht daran gedacht mal ab und zu etwas zu sich zu nehmen. Als Mia das Tonstudio betrat ließen sie alles stehen und liegen und stürzten sich wie hungrige Wölfe auf das Essen – inklusive der Tontechniker. Eunhyuk und Sungmin waren im Fitnessstudio und sie sammelte den Moderator ein, um nach Hause zu fahren.
Bumpkin und Pancakes schien es gut zu gehen, müde lagen sie in ihrem Stall herum. Das Wasser war aufgefüllt und sie sahen auch ziemlich satt aus. Sie hörte Leeteuk singen und schlich sich zu ihm ins Zimmer. Er saß vor seinem Keyboard und war dabei ein neues Lied zu schreiben.
„Süßer, ich unterbreche dich ungerne, aber wir müssen gleich los …“
Teukie schaute auf und lächelte.
„Kein Problem, wie war dein Date mit Jaejoong?“
Komplett entgeistert schaute sie ihn an. Hatte sie einen Peilsender? War sie Teil des koreanischen Big Brothers? Er zeigte ihr ein Bild von sich und Jaejoong in der Plüschtierabteilung, er hatte einen Riesenhasen gefunden und mit der Pfote Mia geboxt. Jemand hatte sie wohl entdeckt und es um die halbe Welt getwittert.
„It was not a date.“ Das war alles was sie dazu zu sagen hatte. Irre, wie schnell sich Sachen in dieser Stadt verbreiteten. Mia kam sich vor wie bei Gossip Girl.
Gemeinsam fuhren sie zu KBS ins Studio. Sie stellten Mia den beiden Schauspielern vor und dann zog sie sich zurück. Sie ging die Mails durch, durchsuchte das Internet nach News und fand selbst schon auf den englischen Seiten das Bild von ihr und Jaejoong.
‚Nachdem vorletzte Woche bekannt wurde, dass die vermeidliche Beziehung zwischen Super Junior Assistentin Mia Martin und DBSK Sänger Hero nur ein Pressegag war, wurden sie heute wieder zusammen gesehen. Vertraut schlenderten sie durch ein Kaufhaus, alberten herum und redeten locker. Ist vielleicht doch mehr zwischen den beiden? Wollte man die Fans nur glauben lassen, dass es sich um einen Pressegag handelt? Laut Freunden des Sängers hatte Mia öfters bei ihm übernachtet, Hero verweigert derweil die Aussage zu diesen Vorwürfen.
Haben sie Angst vor den Fanreaktionen? Mia Martin hat derweil einen Vertrag bei SM Town unterschrieben als Tänzerin und Model. Kommende Woche wird sie in Tokyo Rains neue Kollektion auf dem Laufsteg präsentieren, wir sind gespannt und werden so schnell es geht Updates bringen!‘
Seufzend klickte sie den Beitrag weg. Sie musste den Kontakt mit Jaejoong abbrechen, es hatte keinen Sinn, es wurde zu viel geredet, zu viel geschrieben und bald würde es ihm schaden. Wieso war sie so traurig? Weil sie Freunde geworden waren. Diese eine Nacht verdrängte sie bei diesem Gedanken gezielt. Es war ja nicht so, als würde sie bewusst seine Gesellschaft suchen, aber Mia musste sich eingestehen dass sie gerne mit ihm zusammen war. Nicht als Partner, nein, mit diesem Gedanken konnte sie immer noch nicht viel anfangen, aber vielleicht gingen sie gerade deshalb so locker miteinander um.
Als Sukira zu Ende war beschlossen die beiden Moderatoren noch etwas mit Mia trinken zu gehen. Sie fuhren mit Eunhyuks Auto in ein Kneipenviertel und steuerten eine Bar an.
„Übrigens, mein Dad hat Morgen Geburtstag und hat mich zum Mittagessen eingeladen, er möchte ein paar von euch kennen lernen und ich wollte fragen ob ihr zwei mitkommen wollt“, sagte Mia und die Begeisterung war groß.
„Klar, wir lernen sehr gerne deinen Vater kennen!“ Leeteuk schien total begeistert und plante eine Torte zu kaufen. Was würde sie ohne diese Kerlchen nur tun? Niemand hatte sie so oft zum Lachen gebracht wie sie. Mia hatte vor auch Sungmin zu fragen, bei Heechul hatte sie etwas Angst und Shindong war Morgen Mittag bei einer Radiosendung. Es beruhigte sie Leeteuk an ihrer Seite zu haben. Auch wenn sie nicht zur Band gehörte, so sah sie in Teukie auch ihren Anführer. Wegen ihm war sie damals nicht gekündigt worden, sie hatte das nicht vergessen und wusste dass es nichts Normales gewesen ist, sondern etwas Besonderes.
„Oh und noch etwas. Zwei Freundinnen von mir sind kommen Anfang April nach Seoul für ein paar Tage und ich wollte euch fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn sie bei uns schlafen. Mein Zimmer ist groß genug …“
Erst jetzt fiel ihr ein, dass Kim etwas dagegen haben könnte. Es war ja mittlerweile bekannt das Mia bei ihnen wohnte, wenn da aber noch mehr Frauen dazu kamen, könnte man einen falschen Eindruck bekommen …
Eunhyuk und Leeteuk tauschten einen Blick aus.
„Wie sehen deine Freundinnen aus?“, fragte Leeteuk und Mia schmiss ihm einen Kräcker an den Kopf.
„Hey! Erstens sehen sie gut aus, zweitens hat das damit nichts zu tun! Hättet ihr mich nicht bei euch wohnen lassen, wenn ich hässlich wäre?!“
„Deswegen wohnst du doch bei uns!“, gab Leeteuk frech zurück und Mia war so geplättet, dass ihr nichts darauf einfiel. So traurig wollte er sie aber auch nicht sehen und drückte sie.
„Quatsch, natürlich bist du hübsch…“
„Gut dass wir das geklärt haben, können wir jetzt auf die ursprüngliche Frage zurück kommen?“
„Kennen sie uns?“, wollte Eunyhuk wissen.
„Jup, sie haben mir letztes Jahr sehr viel über euch erzählt“, meinte Mia und stellte fest, dass sie schon wieder von der Ursprungsfrage abgekommen waren. Die Augen der beiden Sänger wurden größer.
„Haben sie auch einen Liebling???“
Mia rollte nur die Augen, war das wichtig? War die Frage, ob die beiden bei ihr schlafen könnten davon abhängig wer ihr Liebling war? Mia musste geschickt an die Sache ran gehen.
„Jaaaaaaa, haben sie.“
Und dann ließen sie Mia nicht in Ruhe, bis sie es ihnen sagte.
„Lise mag … Eunhyuk“, gab sie Preis und ihr Captain fing an zu jubeln.
„Und Lily mag ….“ Donghae, Leeteuk, Donghae, Leeteuk … eigentlich eher Donghae, doch da der wahrscheinlich nicht da war, könnte sie Teukie auch eine Freude machen.
„Teukie-Oppa!“
Als hätte er eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen für Weitspringen bekommen freute er sich wie ein kleines Kind – als hätte er nicht genug Fans. Dennoch war die Grundfrage noch nicht geklärt.
„Also, wie sieht es aus? Können sie bei uns bleiben? Ansonsten müssen sie sich bald ein Hotel buchen.“
Eunhyuk und Leeteuk besprachen sich leise eine Minute lang und drehten sich dann wieder zu Mia.
„Okay!“, sagten sie gleichzeitig und grinsten. Irgendwie wusste Mia genau was sie ihm Kopf hatten.
„Wollt ihr nicht die anderen fragen?“
„Nein“, sagten sie wieder gleichzeitig. Natürlich müssten sie es mit den anderen besprechen, aber es war zumindest ein gutes Zeichen dass die beiden begeistert waren. Schließlich fuhren sie nach Hause. Es war nach 2 Uhr, aber die M-Mitglieder sahen aus, als wären sie auch erst vor Kurzem nach Hause gekommen. Müde ließen sie sich in der Küche und im Wohnzimmer nieder. Mia machte ihnen heiße Schokoladen und reichte ihnen die Tassen.
„Dankeschön…“, murmelte Kyuhyun und lehnte seinen Kopf an ihre Schulter. Mia bemitleidete sie wirklich und würde gerne mehr für sie tun können. Dazu kam, dass Morgen die Uni wieder anfing und sie alle früh raus mussten – zumindest am ersten Tag.