Gegen 8 Uhr steckte Onew den Kopf in Jonghyuns Zimmer und grinste.
„Schaut euch das an!“ Er winkte die anderen heran und alle betrachteten Jonghyun der noch immer an Mia gekuschelt schlief.
„Was denkt ihr was gestern passiert ist, dass sie nicht nach Hause wollte?“, fragte Key der sich viel mehr Sorgen um Mia als um Jonghyun in seiner jetzigen Position machte.
„Keine Ahnung, Streit gab es zu Hause nicht, dass hätte man mitbekommen.“ Stimmt, sonst verbreitete sich so was ja schnell über Twitter, Cyworld oder Sukira, doch nichts was gestern umher ging war irgendwie auffällig.
Mia wachte von dem Geflüster aus und orientierte sich erst Mal. Sie fühlte sich nicht mehr so elend wie gestern Nacht, so billig, so benutzt, es war halt geschehen, jetzt konnte sie daran nichts mehr ändern. Was vergangen war, war vergangen und vielleicht es genau das was sie gebrauchte hatte um das Kapitel Jaejoong endgültig abzuschließen.
Vorsichtig weckte sie Jonghyun der sie streckte und sie breit angrinste, jemanden zum Kuscheln im Bett zu haben, hatte auf jeden Fall was für sich. Die anderen hatten schon Frühstück gemacht, warteten aber auf die beiden. Mia würde nicht zu spät sein, Kibum war am Morgen beim Dreh, aber die anderen hatten erst ab Nachmittag etwas zu tun und würden wahrscheinlich selbst noch schlafen.
„Key, dein Shampoo ist der Wahnsinn!“, sagte Jonghyun fröhlich und die anderen verstanden gar nichts mehr, nur Mia lachte.
„Er wird Onew immer ähnlicher, ich weiß meistens nicht was er will“, flüsterte Taemin zu Minho der zustimmend nickte. Sie frühstückten in Ruhe und Mia hatte richtig Hunger.
„Geht es dir denn etwas besser?“, fragte Key.
„Ja, danke dass ich hier bleiben konnte.“ Sie nahm es nicht als selbstverständlich und rechnete es ihnen hoch an.
„Kein Problem, du kannst immer zu uns kommen, wenn etwas ist“, versicherte ihr Onew.
Mia fuhr mit den anderen zu SME und im Flur kam ihr Kim entgegen. Er blieb stehen, schaute die Assistentin an. Sie hatte noch immer Keys Jogginganzug an und war nicht geschminkt, hatte die Haare nur hochgesteckt. Normalerweise sah sie immer top gestylt aus, sie so zu sehen brachte bei Kim die Alarmglocken zum Klingeln.
„Alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig.
„Yeah, don’t worry.“
Von wegen, Kim machte sich schon Sorgen, doch er war sich sicher, dass wenn es etwas mit den Jungs zu tun hätte, sie zu ihm kommen würde, zumindest erwartete er das.
Auch im Büro wurde Mia skeptisch angeschaut, doch sie ignorierte die beiden Kolleginnen und machte sich an die Emails. Saturn hatte ihr geschrieben und natürlich fiel der Termin genau in die Drehzeit. Sie schrieb zurück dass Donghae und Siwon zu diesem Termin verhindert wären und ob sie einen Ersatz für ihn wollten – bei 11 Kerlen hatten sie ja die Auswahl. Des Weiteren hatte Kim ihr das neue Super Junior M Video geschickt und sie schaute es sich aufmerksam an. Das Lied war gut, das Video auch, sie zweifelte nicht an dem Erfolg in China und war gespannt wie die tatsächlichen Verkaufszahlen aussehen würden. Mia war einige Stunden mit den Mails und dem Update der englischen Seite beschäftigt und wurde zur Mittagszeit von Kim nach Hause geschickt, mit der Bitte Mittagessen zu organisieren.
Auf dem Weg zur U-Bahn bekam Mia den Schock ihres Lebens als sie sich selbst begegnete – in Plakatform. Sie hatte nicht gedacht dass die Kampagne so schnell anlaufen würde und betrachtete sich selbst. Sie sah ganz anders aus, das Make-Up, die Haare und natürlich das Nachbearbeiten, dennoch erkannte man sie und eine Frau die neben Mia stand schaute zwischen dem Plakat und Mia hin und her. Bevor sie Mia ansprechen konnte ging sie weiter und in die U-Bahn.
Sie hatten in diesem leckeren Restaurant um die Ecke etwas zu essen holte. Der Besitzer kannte Mia mittlerweile und schaute sie auch etwas irritiert an, als sie mit ihrem Jogginganzug in das Lokal kam. Meine Güte, konnte man nicht mal einen lockeren Tag haben?
Sobald sie die Tür aufgeschlossen hatte hörte sie Stimme, zumindest Heechuls, Leeteuks und Sungmins. Doch irgendwie war es komisch. Mia schaute um die Ecke, doch die Küche war mit transparenter Folie abgehangen. Sie schob diese beiseite und sah wie die drei und Eunhyuk und Shindong in der Küche saßen. Sie hatten die ganze Küche in Folie eingepackt und auf dem Tisch stand Eiscreme, Kimchi und einige andere Speisen. Dazu kam das jeder von ihnen eine breite, durchsichtige Brille auf hatte, wie Labormitarbeiter. Irgendwas war hier komisch.
„Was ist denn hier los?“
Die anderen hatten Mia nicht bemerkt und erschreckten sich zu Tode.
„Mia!“
Die Hälfte von ihnen sprang auf und versuchte den Tisch hinter ihnen zu verstecken.
„Was ist hier los?“, fragte sie noch mal und Sungmin kam auf sie zu.
„Wir wollten eine Essensschlacht machen, aber nach vorgestern Abend dachten wir uns dass du böse wirst, wenn wir die Küche einsauen, deswegen haben wir vorgesorgt.“
Mia schaute sich um, schaute zu den Jungs, die schauten zu ihr und warteten ihre Reaktion ab. Es dauerte ein paar Sekunden, doch dann fing Mia herzlich an zu lachen und drückte Sungmin an sich. Alle waren überrascht, normalerweise bekam sie die Krise, aber Mia war im Moment einfach nur froh zu Hause zu sein.
Immerhin konnte sie die Welpen überreden mit der Essensschlacht zu warten bis sie zu Mittag gegessen hatten und sie setzten sich ins Wohnzimmer. Leeteuk beobachtete seine Assistentin genau. Er hatte keine Ahnung wo sie gestern Abend gewesen war oder was passiert war, es war ihm auch egal, wenn sie reden wollte, konnte sie zu ihm kommen, doch was ihm wirklich zu schaffen machte, war die Tatsache dass sie nicht hatte nach Hause kommen wollen. Er verstand ja dass sie manchmal aufdringlich sein konnten, aber auch nur weil sie sich umeinander kümmerten und sorgten, wenn man ihnen sagte man wolle seine Ruhe, dann hielt sich auch der Großteil daran und sie hatte ein eigenes Zimmer.
Nach dem Essen ging Mia hoch um sich umzuziehen und Leeteuk kam ihr hinterher.
„Kann ich mit dir reden?“
„Klar“, sagte Mia und setzte sich auf ihr Bett.
„Ich möchte nicht mehr dass du irgendwo schläfst ohne zu sagen wo.“
Er war ausgesprochen ernst, Mia hatte nicht gedacht dass er sich darum kümmerte.
„Du bist Teil dieses Haushaltes, dieser Familie, wenn du deine Ruhe haben willst, dann brauchst du das nur zu sagen und wir lassen dich in Ruhe, aber ich möchte nicht mehr dass du nicht nach Hause kommst, weil du nicht denkst dass wir dir keine Privatsphäre geben.“
Mia saß mit großen Kulleraugen vor ihm, so einen Vortrag hörte man selten von Leeteuk, aber sie fand es sehr süß und war gerührt.
„Ich habe bei SHINee geschlafen“, meinte sie und Teukie betrachtete den Jogginganzug.
„Ich wusste er kommt mir bekannt vor.“
„Tut mir leid, ich werde euch immer sagen wo ich schlafe, versprochen.“
Mia nahm Teukie in den Arm und die beiden knuddelten ein paar Momente. Ja, sie war hier zu Hause, sie vertraute ihnen und hatte sie lieb. Sie konnte immer nach Hause kommen. Wie sehr sie diese jungen Männer in ihr Herz geschlossen hatte …
„So und jetzt machen wir eine Essensschlacht!“
Mia jubelte und zog sich nur etwas an, was sie versauen konnte. Von Heechul bekam sie eine Schutzbrille ausgehändigt. Es wurden keine Teams gegründet, man konnte sich aber verbünden, das war nicht verboten. Sie verteilten sich in der Küche, jeder hatte eine Schüssel sich aussuchen dürfen, die anderen musste man sich vom Tisch ergattern. Mia schnappte sich eine Schüssel mit Chilisauce und ging auf Position.
Die Essensschlacht artete total aus, auch wenn sie mit einem recht gehabt hatten: Wenn sie die Küche nicht abgedeckt hätte, wäre Mia total ausgerastet. Sie hatten Nudeln in den Haaren hängen, Suppe war auf dem Boden verteilt und in Leeteuks Gesicht klebte Marshmallowcreme. Nach 20 Minuten sah die Küche aus wie ein Schlachtfeld, es stank, sie klebten und sie hatten einen riesigen Spaß dabei! Sie waren alle am Lachen und bald schon ziemlich erschöpft.
„What the …“, doch Big Mike konnte den Satz gar nicht beenden, da bekam er Heechuls Kimchi-Schleuder mitten ins Gesicht. Alle drehten sich erschrocken zu dem Security um und fingen dann an zu lachen. Mike fand das weniger witzig, hatte sich aber in den vergangenen Jahren damit abgefunden, dass er gegen solche Aktionen nichts tun konnte. Allerdings schickte er sie mit einem Ton ins Bad, der keine Widerrede duldete.
Sungmin und Eunyhuk würden in eine Tanzschule gehen und einer Jugendgruppe einen Tanz beibringen, den sie bei einer Aufführung dann präsentieren sollten. Mia begleitete sie und wie sie erwartet hatte, waren auch einige Mütter da um die beiden Sänger zu sehen und verlegen nach Autogrammen zu bitten. Es machte ihnen nichts aus, wie immer und irgendwann ging es sogar mit dem Tanztraining los. Die Kinder waren zwischen 11 und 14 Jahren und für das, dass sie so klein waren, stellten sie sich recht geschickt an.
Sie wurde abgelenkt als sie eine SMS von Jihoon bekam. ‚Can’t wait until tomorrow‘ schrieb er und sie strahle. Sie hatte Freunde, sie hatte eine Familie und ein Zuhause und jetzt hatte sie noch einen heißen Typen, der sie mochte. Zur Hölle mit Jaejoong und seinen Kulleraugen.
‚Me neither‘, schrieb sie ihm zurück. Überrascht schaute sie ihr Telefon an als zurück kam ‚Then let’s not wait, how’s your schedule today?‘. Heute schon? Später würde sie Heechul, Yesung und Sungmin zu einer Radioshow begleiten, aber das sollte so gegen 21 Uhr zu Ende sein. Da Leeteuk und Eunhyuk mit Kim heute zu Abend essen würden, würden sie alleine zu Sukira gehen und theoretisch hatte sie dann frei. Sie schrieb ihm zurück dass sie gegen 21:30 Uhr Zeit hätte und fragte ob es ihm zu spät sei. Nein, war es nicht. Mia musste wie ein Honigkuchenpferd am smilen sein, denn sie erntete einen suspekten Blick von Eunhyuk, als er das Training beendete.
Sie hatten nicht lange Zeit und fuhren zurück zu SME wo Mia Yesung und Heechul einsammelte und dann ging es schon gleich zum Radiosender. Mia hatte in der Zwischenzeit eine Antwort von Saturn bekommen, nun fragten sie nach Sungmin und Kyuhyun. Mia telefonierte kurz mit Kim um es absegnen zu lassen und schickte ihnen eine Antwort zurück. Wow, die Jungs würden nach Amsterdam fliegen.
Jihoon hatte ihr geschrieben dass ein Auto sie abholen würde. Es war ihr ganz Recht, die Jungs sollten davon noch nichts wissen – ebenso der Rest der Welt.
Sie bekam gar nicht so wirklich mit was bei der Radiosendung alles erzählt wurde, aber ein Thema war wohl Heechuls leicht weibliche Seite und er sang ständig irgendwelche Lady Gaga Lieder und brachte alle zum Lachen.
„Ist es okay wenn ihr euch selbst ums Abendessen kümmert?“, fragte sie nebenbei als sie im Auto saßen.
„Wieso? Was machst du?“, fragte Sungmin neben ihr.
„Ich bin verabredet“, sie sagte das so dahin, in der Hoffnung dass es sich locker genug anhören würde um keinen Verdacht zu schöpfen.
„Mit wem?“ Mist, schon wieder Heechul.
„Mit … das geht dich nichts an…“, meckerte sie aus Verzweiflung.
„Sag schon.“
„Nein, ich habe Teukie versprochen zu Hause zu schlafen und das werde ich, also – none of your business.“
Heechul schmollte leicht und verschränkte die Arme. Mia wusste dass dieser Kampf noch nicht vorbei war, aber im Moment hatte er keine andere Wahl. Sie hatte ja keine Ahnung wo sie hingehen würden und versuchte sich so neutral wie möglich an zu ziehen. Da Jihoon größer war als sie, konnte sie es wagen Absätze anzuziehen. Sie glättete sich die Haare zurück und schminkte sich. Die anderen saßen in der Küche und waren am Essen.
„Absätze … entweder gehst du mit Frauen weg die du nicht magst oder mit einem Kerl der größer ist als du …“ Heechuls Gebrabbel wäre beinahe untergegangen, beinahe. Mia schaute ihn finster an, doch er zuckte nur mit den Schultern.
„Viel Spaß und tu nichts was ich nicht auch tun würde“, damit legte er ein zuckersüßes Lächeln auf und Mia verließ kommentarlos die Wohnung. Unten wartete ein Auto auf sie und der Fahrer stieg aus um ihr die hintere Tür zu öffnen. Sie fuhren eine Weile und entfernten sich aus der Innenstadt, bis sie das Randgebiet von Seoul erreichten. Mia schaute sich neugierig um, wo würde sie heute landen? Es war ihr gut gelungen JJ zu verdrängen, doch bei so einer Fahrt musste sie wieder an gestern denken. Nein, es war nicht der richtige Zeitpunkt um sich die Wunden zu lecken. Irgendwann hielt der Wagen und ließ Mia raus. Jihoon stand vor einem kleinen Restaurant in einer Straße, die ziemlich verlassen aussah. Er lächelte sie an und Mias Kopf war leer gefegt, an wen hatte sie gerade gedacht? Keine Ahnung.
Mia verbeugte sich höflich, doch Jihoon zog sie zu sich um sie zu drücken.
„Schön dass du da bist…“ Diese Stimme … schon wieder bekam sie eine Gänsehaut. Er führte sie in das kleine Lokal. Es war sauber, uhrig und hatte nur wenige Gäste. Jihoon setzte sich mit Mia an einen Tisch in der hinteren Ecke.
„Entschuldige dass ich dich nicht in ein angesagtes Lokal einlade, aber hier sind wir ungestört.“
Mia verzog das Gesicht und musste sich von einem ‚ohhhhh‘ abhalten.
„That’s no problem, I like it, it’s homelike.“ Und sie mochte es tatsächlich. Ständig diese modernen Dinger, sie war in Korea um Korea kennen zu lernen.
„Und ich gehe davon aus das du noch nicht gegessen hast?“ Er hob die Augenbrauen und sie schüttelte leicht den Kopf. Die Wirtin kam und Mia bestellte sich einen Tee, während Jihoon für sie Bulgogi bestellte. Ja, Bulgogi! Eines der wenigen Dinge die Mia tatsächlich mochte.
„So, wir brauchen Regeln.“
„Regeln?“, fragte Mia.
„Du gehörst zu SME, ich zu J.Tunes, deine Manager haben dir sicher gesagt dass du nichts Firmeninternes ausplaudern darfst.“
Mia lachte fröhlich, er hatte wohl etwas Ähnliches durch gemacht.
„That’s right.“
„So my first rule is: Let’s not talk about work.“
Das war ihr ganz recht.
„Aber eines muss ich doch zum Thema Arbeit sagen: Ich habe mich erschreckt als ich mich heute auf einem Plakat gesehen habe!“, erzählte sie und Jihoon verschluckte sich fast, weil er anfing zu lachen.
„Ich hatte vor dir einige der Poster zu schicken, damit du sie als Andenken hast, aber vielleicht ist das doch keine gute Idee.“
„Nein, ich will sie haben…“, jammerte sie und natürlich gab er nach. Da sie sich nicht über die Arbeit unterhalten konnten, unterhielten sie sich über alles andere. Jihoon fragte nach Geschwistern, was sie vorher gemacht hatte, wie sie auf Korea gekommen war, was ihr Lieblingsfilm war und ihr Lieblingsbuch, was sie macht, wenn sie Freizeit hatte, was ihr in Seoul am besten gefiel und ob sie ihre Entscheidung bereute. Sie hingegen wollte alles über seine Amerikaaufenthalte wissen, ob er in New York bei Bendels gewesen war, was er vom Essen hielt und wo er schon in Europa war. Sie redeten und redeten und redeten, aßen und tranken und manchmal schwiegen sie sich einfach nur an. Mia hatte lange nicht mehr so einen lockeren und angenehmen Abend gehabt wie diesen und genoss seine Gesellschaft, er war interessant, hatte viel zu erzählen, viel gesehen und war charmant. Er hatte Mia schon total um den Finger gewickelt und alles an was sie dachte war ‚Nicht zu albern werden‘. Sie wollte als Frau gelten, als jemand der intelligent war und attraktiv.
Allein Mias Reisen waren ein großes Gesprächsthema.
„Brazil?“, fragte er überrascht. „How was it? Have you been to Rio?“
„No, we’ve been near Salvador di Bahia, in a preserve area and it was beautiful. It’s like a lost paradise; I’ve never seen a place this amazing. I mean Tibet was super interesting or Egypt but Brazil was a whole new experience. These long white beaches, the palms and the jungle. Usually I’m kinda restless and after two weeks I wanna go back to work and stuff but I could have just stayed there.“
Mia war wirklich am Schwärmen, zu Recht. Brasilien war eine einmalige Erfahrung gewesen, sie war ausnahmsweise total ruhig gewesen, hatte stundenlang am Strand gesessen und geweint über die Schönheit die sich ihr bot, sie hatte kleine Kapuzineräffchen gefüttert, weil die dort frei herum liefen und Leguane quer durch die Hotelanlage verfolgt. Eines Tages würde sie wieder nach Brasilien fliegen und dann mindestens für vier Wochen, sie vermisste es wirklich.
„This sounds amazing“, gab Jihoon zurück und lächelte.
„It was“, meinte Mia seufzend und fragte sich, wann sie eigentlich Urlaub hatte.
Ein paar Kilometer weiter tigerte Teukie im Wohnzimmer auf und ab. Es war nach 1 Uhr, wo war Mia?
„Hyung, du machst mich irre!“, nörgelte Heechul, der auf der Couch lag. Leeteuk hielt nicht an.
„Es macht mich kirre, mit Kyuhyun konnte ich leben, vielleicht sogar mit Jaejoong, aber nicht zu wissen wo ist, mit wem sie ist, macht mich etwas … ach…“
Schließlich ließ er sich doch auf der Couch nieder. Mia hatte auch ein Privatleben, er sagte ihr ja auch nicht alles, er blieb aber auch nicht die halbe Nacht weg. Wieso konnte sie nicht mit einen von ihnen zusammen sein? Das würde vieles einfacherer machen.
„Wehe du rufst sie an“, erwähnte Eunhyuk der noch am PC saß und mit Donghae chattete, der gerade auch die Krise bekam das Mia ein Date hatte und noch nicht zu Hause war.
Mia leerte die Tasse Tee.
„Vielleicht sollte ich dich langsam nach Hause bringen.“ Es war schon spät und irgendwann morgen früh musste sie wieder aufstehen. Mia wollte noch nicht, sie wollte mit ihm hier die ganze Nacht sitzen und rede. Sicher war das albern, aber zum ersten Mal seit sie in Korea war, hatte sie ein richtiges Date.
Jihoon und Mia verließen das Lokal und er führte sie eine Straße weiter, wo sein Panamera stand. Mia liebte den Porsche, ein Freund in Deutschland hatte auch einen und Mia durfte ihn ab und zu mal fahren. Er hielt ihr die Tür auf und sie lehnte sich zurück. Im Auto plauderten sie weiter und irgendwann lachte Jihoon.
„Ich sehe, Autos haben auf dich nicht die gleiche Wirkung wie Flugzeuge.“
Mia wurde rot, oh man, dass nächste Mal wenn sie fliegen würde, würde sie Koffeintabletten einwerfen.
„Wann soll ich dich Morgen abholen?“
Nun schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihm rüber.
„Nur weil wir heute etwas essen waren, sage ich doch unsere Verabredung Morgen nicht ab, ich hab was geplant!“, verteidigte er sich bei ihrem fragenden Blick.
„Oder hast du schon genug von mir?“ Obwohl er lachte machte es Mia nervös und wieder merkte sie wie ihre Wangen warm wurden.
„Natürlich nicht…“
Er ließ sie vorne an der Ecke raus, Mia hatte die Befürchtung dass die anderen gucken könnten. Er nahm Mias Hand und küsste sie. Also wenn Gänsehaut von nun an der Normalzustand in seiner Gegenwart war, dann würde sie das bald nerven, aber noch fühlte es sich zu gut an, zu frisch. Er überschritt nicht ihren persönlichen Bereich, war nicht zu aufdringlich, er war fast zu perfekt. Jihoon blieb mit dem Wagen stehen bis Mia im Haus war und fuhr dann los.
Mia fand Eunyhuk, Leeteuk und Sungmin im Wohnzimmer. Sie schauten einen Film, schreckten aber alle auf, als sie die Tür hörten.
„Mia!“, rief Leeteuk.
„Mia!“, rief Sungmin hinterher. Was war denn hier los? Sie war doch gerade ein paar Stunden weg gewesen. Allerdings war sie beeindruckt dass keiner von ihnen Fragen stellte, auch wenn ihr zufriedener Gesichtsausdruck auffällig war. Kaum im Bett angekommen kam eine SMS von Jihoon.
‚Sleep well beautiful‘.