Auch diese Nacht schlief Mia nicht wirklich gut und war schon um kurz nach 6 Uhr wieder wach. Leise schlich sie sich aus ihrem Schlafzimmer um Heechul noch ein wenig Zeit zu lassen und ging runter ins Wohnzimmer. Mit ihrem MBA auf dem Schoß suchte sie nach geeigneter Musik für das neue Programm. Es war klar dass der Anfang von Far East Movement sein würde ‚Poppin bottles in the ice … like a blizzard‘, allerdings bräuchte sie einen anderen Beat, denn sie wollte das Programm mit mindestens vier Liberties eröffnen und von sollten einige ein paar Saltos machen. Ja, das war ein guter Plan.
Sie hörte auch so mal in das Album von Far East Movement rein und fand einen guten Beat. Sie spielte das Album auf ihren MBA und fing an einen Tanz zu machen. Nicht dass sie nicht schon genug mit Tänzen um die Ohren hätte, aber wenn sie nächsten Monat ein Video machen sollten, mussten sie fit sein. Mia hatte sicher gut zehn Tänze von früher noch, aber sie hatte auch viele neue Ideen, viele neue Musik war raus gekommen und über die Jahre hinweg, in denen sie kein Cheerleader gewesen ist, hatte sie trotzdem hin und wieder Tänze gemacht.
Hankyung war der Nächste der aufstand und verschlafen zu der Assistentin guckte, als er das Wohnzimmer durchquerte.
„Morgen …“, seine Stimme war noch heißer und er setzte sich auf die Couch.
„Guten Morgen und wie war deine erste Nacht hier?“ Mia schaute zwar zu ihm, hörte aber nicht auf zu tanzen.
„Gut … bis auf Donghae …“ Er erklärte nicht wieso, aber Donghae folgte kurz darauf aus der gleichen Richtung und gesellte sich zu Hankyung.
„Habt ihr nichts zu tun? Los macht Frühstück!“
Sie mochte er nicht so angestarrt und beobachtet zu werden, zumindest nicht wenn sie gerade dabei war einen Tanz zu machen.
Nach und nach standen alle auf, doch da war es für Mia schon wieder an der Zeit zu gehen. Alle waren noch in ihren Pyjamas, als Mia durch die Wohnung fegte um ihre Sachen zusammen zu suchen.
„Have fun today, alright? The video is going to be great! You all have been working so hard!“
Da kam der Cheerleader in ihr raus.
„Kommst du uns heute besuchen?“, fragte Leeteuk. Er war es gewohnt dass Mia sonst immer dabei war und es fühlte sich komisch an, dass sie heute die Band nicht begleiten würde. Ihm war klar dass sie nicht viel Zeit hatte um die Tänze aufzuholen, er wusste aber auch dass wenn Mia so weiter machen würde, dass ihr Körper sich irgendwann wehren würde.
„Vielleicht. Wenn ich Zeit finde. Übrigens, ich schlafe heute Abend bei Jihoon.“
Schweigen. Komisches Schweigen. Mias linke Augenbraue hob sich, was war denn hier los?
„Aber heute ist unser letzter Tag, bevor Siwon und ich Morgen wegfliegen, wir wollten heute Abend feiern gehen!“
Alle schauten zu Donghae und manche dachten sich ‚genial‘. Mia seufzte, sie hatte fast vergessen dass die beiden für den Dramadreh nach Taiwan fliegen würden.
„Okay, I’m thinking about it, but I gotta go now.“
Mist. Mist. Mist. Da hatte sie wirklich nicht dran gedacht. Aber sie hatte Jihoon schon zugesagt. Andererseits wollte sie ihn auch nicht mitnehmen, dass eine waren ihre Freunde, der andere ihr Freund, keiner sollte sich fehl am Platz vorkommen. Sie musste heute versuchen früher aus dem Studio zu kommen, dann könnte sie mit den Jungs etwas essen gehen und danach würde sie zu Jihoon fahren. Ja, das könnte klappen.
Auf dem weg von der U Bahn Station zu SM Town lag ein Dunkin Donuts wo Mia sich erst mal mit Frühstück ausstattete.
TJ hatte sich bereit erklärt heute etwas früher anzufangen und so trafen sie sich im Tanzstudio.
„Bereit?“ Er lächelte die Frau an die noch mit einem Donut im Mund versuche sich die Schuhe an zu ziehen und die auf seiner Frage nur nickte.
Doch sie machten Fortschritte. Stück für Stück lernte Mia immer mehr und fühlte sich auch sicherer. Gegen 12 Uhr kamen die SHInee Jungs.
„Hi Mia, wie lange bist du schon hier?“, fragte Onew skeptisch.
„Seid 8 Uhr.“
„Was?!“ Jonghyung und Key hatten sie wohl beide nicht verstanden.
„Denkst du auch mal an Schlafen?“
„Hat auch mal einer Mitleid mit MIR?“, jammerte TJ, der dass Schlammassel ja auch ausbaden musste. Mia tätschelte ihn auf dem Arm.
„Bald ist das erste Konzert, dann wird alles leichter“, sprach sie ihm gut zu.
„Gott sei danke ….“
Die anderen Tänzer ließen nicht lange auf sich warten und das gemeinsame Training begann. Mias Gedanken waren bei ihren Welpen, ob ihnen jemand etwas zu essen geholt hatte? Ob es gesund war? Und tranken sie genug?
In einer Pause hielt Mias es einfach nicht mehr aus und rief Yun an.
„Hallo Mia, was gibt’s?“
„Hallo, ich wollte nur hören ob alles in Ordnung ist.“
Der Mann am anderen Ende stutzte, wieso sollte etwas nicht in Ordnung sein?
„Ja, alles in Ordnung, wir sind fast fertig.“
„Oh das ist gut. Habt ihr genug zu essen? Auch Obst? Und trinken, trinken ist wichtig. I’ve put some tea bags in Leeteuks bag, I know they like the tea …“
Nun verstand auch Yun was der Anruf sollte und lächelte.
„Allen geht es gut, sie jammern ein wenig dass du nicht da bist, aber alles läuft gut, mach dir keine Sorgen, konzentrier dich auf das Training und später hast du deine Jungs wieder“, versicherte er ihr und Mia war etwas beruhigt.
Dann rief sie zu Hause an. Immerhin hatte Hankyung ja praktisch Hausarrest.
„Hallo?“, kam es ihr in einer quietschigen, hohen Stimme entgegen – er versuchte die Haushälterin nachzumachen.
„Ich bin’s, Mia.“
„Ah, hallo Mia.“ Auf einmal konnte er wieder normal reden. Mias Hand klatschte gegen die Stirn. Unter welchem Drogeneinfluss hatte sie eigentlich gestanden sich noch so einen gestörten Mann ins Haus zu holen?
„Wie geht es dir? Alles in Ordnung? Hast du zu Mittag gegessen? Hast du Essen gefunden?“
„Mia, ich könnte geschätzte drei Jahre in dieser Wohnung verbringen ohne zu verhungern, mach dir keine Gedanken. Wie läuft dein Training?“
„Gut. Anstrengend, aber gut.“So ähnlich ließ sich auch ihre Zeit bei Super Junior beschreiben.
„Du, die anderen haben bei einer Tapas Bar einen Raum reserviert, denkst du es ist sicher, wenn ich mitkommen?“ Man hörte eindeutig seine Unsicherheit.
„Du gehörst zu der Band, die anderen werden schon wissen was sie machen.“
Zumindest hoffte das Mia, ansonsten würde das in einer Katastrophe enden. Sie wusste auch nicht, wieso sie nicht einfach zu Hause feiern konnten, dort wo es sicher waren.
Bevor es im Training weiter ging, musste Mia noch Jihoon anrufen und das war das Schlimmste von allen Telefonaten.
„Hey my sweetheart“, begrüßte er sie und Mia fühlte sich noch schlechter.
„Hey … what’s up? How are you?“
„Fine … and you?“
„Well … there is something I need to talk about.“
„Don’t tell me you cancelling tonight?“ Er hörte sich noch nicht mal sauer an, eher traurig und enttäuscht.
„No, I’m not, I’m just coming a little later.“
Erleichtert atmete der Mann am anderen Ende der Leitung aus.
„Good, where should I pick you up?“
„You don’t have to, I can come to your home.“
„No, I wanna pick you up.“
Mia versprach ihm später die Adresse zu schicken und schon ging es weiter im Training.
Sie probten die Partnertänze und Mia und Minho bekamen viel Lob von dem Tanztrainer. Die beiden passten wirklich gut zusammen und sie wirbelten umher. Mit angewidertem Blick stand Jonghyun am Rand.
„Das ist nicht fair, ich wäre ein genau so guter Tanzpartner geworden.“
„Und ich erst!“, wand Onew ein. Key stand neben den beiden und schüttelte den Kopf.
„Ihr glaubt doch im Ernst dass ihr eine Chance hättet.“
Jong und Onew tauschten einen Blick aus, schauten dann zu Key.
„Nein.“
Zumindest waren sie sich da einig.
Mia musste zugeben dass sie sich bei Minho wohl fühlte, er war nicht zu aufdringlich und witzig. Sie lachten fiel und gingen sehr viel lockerer miteinander um, als es am Anfang bei Eunhyuk und ‚I wanna love you‘ der Fall war.
Als das gemeinsame Training gegen 16 Uhr fertig war, machte Mia kurz Pause. Zumindest eine Tanzpause. Im Büro ging sie die Emails durch. Kim hatte für Morgen Nachmittag das erste Cheerleader Training angesetzt und Mia machte sich daran allen Bescheid zu sagen.
Dann kam TJ rein und sagte dass er weg musste. Enttäuscht ließ Mia die Schultern hängen.
„Du bist unzufrieden wenn du nicht 12 Stunden am Tag tanzt, was?“, fragte er lachend, aber in Wirklichkeit war Mia wirklich enttäuscht.
Also ging sie alleine ins Studio und ging die Tänze der letzten Tage noch einmal durch, bis sie um 18:30 geduscht und gestylt SM verließ. Zuerst fuhr sie zu Zoey nach Hause. Die Familie hatte eine riesige Wohnung, etwas außerhalb und an einem Park gelegen. Mia hatte zwar Zoey schon mal abgeholt, doch die Wohnung hatte sie vorher noch nicht gesehen.
Staunend lief sie ihrer Freundin hinterher.
„That’s really nice“, musste sie einfach los werden.
Zoey stellte die Deutsche ihren Eltern vor. Beide wirkten sehr nett, kanadisch eben. Natürlich luden sie Mia zum Abendessen ein, es war ihr wirklich unangenehm abzusagen.
„Well then a next time“, meinte Mr Wright.
„Let’s talk about your cheerleader team.“
„Squad“, korrigierte Mia und fragte sich ob es wirklich gut war, wenn sie ständig die Leute korrigierte.
Sie erzählte wie es dazu kam, wer involviert war und was sie plante. Er schien ziemlich beeindruckt, besonders weil Mia Cheerleadererfahrungen hatte.
„As I told my beloved daughter yesterday, I really do like the idea, it feels a little bit like home coming to korea. So yes, we will sponsor you. This are the contracts, I guess you need your boss to sign them. Just send them to my email so we can donate the money and you can order the uniforms so we hope they will be here by time we’re shooting the commercial.“
Mia bedankte sich unendliche Mal, bis Zoey sie irgendwann an den Ohren weg zog.
„Hey do you wanna join us … we’re going to a tapas bar …“
„You’re trying to hook me, don’t you?“ Zoey kniff die Augen zusammen.
„Me? Hook you up? With who? Naw … I’m just asking my friend to join me for dinner.“
Zoey glaubte ihr kein Wort, sagte aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen doch zu. Nicht nur dass Mia tatsächlich wollte das Zoey Yesung eine Chance gab, nein, es hatte auch angefangen zu regnen und Zoey hatte ein Auto. Und konnte fahren. Das waren in Seoul ja zweierlei Applikationen.
Jedenfalls war Mia froh weibliche Verstärkung zu haben.
In der Lounge angekommen rief sie Eunhyuk an um sie vorne abzuholen und in den separaten Raum zu bringen. Alles war auf Spanisch eingestellt, die Raumfarbe war Orange, an der Wand waren Sombreros und Ponchos genagelt, an der Seite standen Kakteen, dass einige was auffiel war dass es kleine Tische waren, ohne Stühle. Mia fand diese Mischung sehr witzig. Sie setzte sich links zu Leeteuk, neben sie kam Zoey und natürlich setzte sich daneben ein schüchterner Yesung der verlegen vor sich her grinste.
Hankyung saß zwischen Heechul und Shindong. Ob das der ideale Platz für ihn war? Mia hörte sich alle Geschichten zu dem Videodreh an, die die Jungs auf Lager hatten, inklusive Siwons Fast-Tod-Erlebnis als einer der Scheinwerfer nicht hielt und knapp einem Meter neben ihm runter kam. Mia konnte nicht glauben dass so etwas passieren konnte und um ehrlich zu sein sah Siwon noch etwas aufgekratzt auf.
Es war wirklich ein lustiger Abend, sie aßen gut und viel, vor allem Ryeowook hatte ein Auge auf Mia und schob ihr ständig Sachen zu. In ihren Augen hatte jemand, der so klein und zierlich war, nicht das Recht ihr vorzuschreiben wie viel sie zu essen hatte, aber es war okay und Mia hatte auch Hunger. Mit der Sättigung kam die Müdigkeit.
Gähnend saß sie irgendwann neben Heechul und erzählte von den Cheerleaderplänen.
„Aber ich brauche Musik. Richtig coole Musik. Und coole Beats. Kennst du einen guten DJ?“, fragte Mia ihn, denn Heechul kannte irgendwie einen Haufen Leute. Er grübelte kurz und schob ihr noch einen Tequilla zu.
„Ich könnte mal Doo Joon fragen, er hat wirklich ein gutes Gehör und als Tänzer hört man Musik eh ganz anders.“
„Doo Joon?“
„Doo Joon.“
Mia grübelte, trank den Tequilla und grübelte weiter.
„Wer ist Doo Joon?“, fragte sie schließlich. Heechul rollte theatralisch mit den Augen.
„Sag mal wie hast du dich eigentlich auf diesen Job vorbereitet? Er ist Bandleader von Beast.“
Beast, dass sagte Mia doch mehr.
„Ah, die kenn ich!“
Donghae kam zu ihnen rüber und sah etwas schmollig aus.
„Was ist mit dir?“
„Shindong sagt ständig etwas, was ich nicht kenne“, schmollte er und brachte allein schon damit Mia zum Lachen.
„Was kennst du nicht?“, wollte Heechul wissen.
„Ich weiß nicht was ein Body Shot ist!“, jammerte er weiter. Mias und Heechuls Blick berührten sich nur eine Sekunde, aber beide fingen herzlich an zu lachen. Donghae wollte schon aufstehen und weg gehen, als Mia ihm am Arm packte.
„Warte, warte, wir zeigen es dir. Heechul?“
Heechuls Augen waren groß.
„Nein, nein, nein, das kannst du mal schön selbst machen!“
„Ich weiß nicht was von beidem ich witziger finde!“, rief Shindong über den Tisch. Mia und Heechul einigten sich darauf Schnick-Schnack-Schnuck zu spielen, allerdings diese komische, koreanische Version. Hae schaute nur fragend zwischen den beiden hin und her und fragte sich, was so schlimm an einem Body Shot war, dass sie sich zankten, wer es machen muss.
Es war eigentlich klar gewesen dass Mia verlieren würde. So klar. Heechul reichte ihr grinsend noch einen Tequilla.
„Okay, lay down“, befahl sie Hae der gar nichts mehr verstand.
„Leg dich hin“, wiederholte sie und mit skeptischem Blick legte er sich hin. Als Mia dann sein T Shirt anheben wollte, setzte er sich schreckhaft wieder auf.
„Was? Was tust du da?“ Sein geschockter Blick war das Beste, die anderen waren richtig herzlich am Lachen, nur Mia lachte nicht.
„You’ve wanted to know what a body shot is.“
„I’m …. No … sore …“ Sein Dialekt war zum Fressen.
„Vertrau mir.“
Sicher vertraute er ihr, aber hier … SO … vor all den Leuten? Langsam legt er sich wieder hin und ließ sie das T-Shirt anheben. Er war im Moment wieder gut am Trainieren, dass hatte Mia schon vor ein paar Tagen im Mondlicht begutachten dürfen, aber so im Licht, nicht schlecht.
Zuerst streute sie Salz auf seinem Bauch. Donghae hob den Kopf und sein Bauch spannte sich an.
„Don’t move…“
Dann reichte sie ihm eine Zitronenscheibe und stellte ein Shot Glas mit Tequilla auf seinem Bauch.
„Ready?“, fragte sie grinsend.
„No …“, gab er zu, sah aber dennoch ziemlich neugierig aus.
Mia leckte ihm also erst quer über den Bauch das Salz ab, dann nahm sie das Shotglas zwischen die Zähne und trank es und beugte sich dann wieder runter um ihm praktisch die Zitrone aus der Hand zu fressen.
Die anderen grölten und jubelten, selbst Zoey. Mias Augen suchten nach seinen und sie bekam eine Gänsehaut, als er langsam anfing zu grinsen.
„Darf ich das auch machen?“, fragte er leise.
„Niemals!“, entgegnete Mia lachend.
Irgendwann war es fast 23 Uhr und Mia verabschiedete sich von den anderen. Zoey war so im Gespräch mit Yesung und Sungmin vertieft, dass sie nichts weiter dazu sagte. Nicht dass Zoey noch dachte weil Mia ging, dass sie auch gehen musste. Donghae sah ziemlich enttäuscht aus und die Assistentin drückte ihn an sich, hielt ihn ein paar Momente fest.
„Come back home soon…“
„Werd ich … pass auf dich auf und wenn was ist, ruf an, ok? Und wegen Eunhyuks Geburtstagsgeschenk hab ich dir den Gutschein per Mail geschickt mit allen Daten.“
Mia liebte es wenn er so vor sich hin raunte und halb flüsterte. Mal abgesehen davon ärgerte sich Mia dass es ihr gefiel, dass sie eine Gänsehaut bekam.
Jihoon, Jihoon, Jihoon, sagte sie sich und drückte Donghae ein letztes Mal.
„Jetzt will ich auch gedrückt werden!“
Siwon stand mit ausgebreiteten Armen hinter ihr und natürlich drückte sie auch ihn.
„Wenn ich wieder da bin gehen wir nach Lotte, versprochen.“
„Don’t worry so much and send a text when you arrived.”
In diesem Moment war Mia im Konflikt mit sich. Einerseits wollte sie jetzt nicht schon gehen. Hae und Siwon wären ungefähr einen Monat weg für den Dramadreh. Gerne wäre sie noch geblieben und hätte zu Hause geschlafen. Vielleicht hätten sie die Zelte wieder aufstellen können. Andererseits vermisste sie auch Jihoon. Sie hatte ihn letzte Woche zuletzt gesehen und sehnte sich nach seinen Armen, zumal es nicht gut war so viel Zeit mit Donghae zu verbringen. Das Strand-Erlebnis versuchte sie recht gut zu verdrängen, doch immer gelang es ihr nicht. Er hatte gesagt er liebt sie. Er liebt sie. Mia ging es noch immer nicht in den Kopf. Und sie kam sich vor als würde sie Jihoon betrügen.
Endlich riss sie sich doch los und nahm sich ein Taxi.
Freudestrahlend öffnete Jihoon ihr die Tür und vergessen waren die Zweifel und das Drama um Donghae.
„Meine Süße…“, damit schnappte sich Jihoon Mia und zog sie in seine Arme. Sie schloss die Augen und atmete tief ein, wieso roch er eigentlich immer so gut?
Wenig später lagen sie im Wohnzimmer auf der großen Couch und kuschelten.
„Wirklich, ich habe dich vermisst … es ist so einsam hier, wenn du nicht da bist.“
„Es tut mir leid, ich bin so viel weg …“ Mia tat es wirklich leid. Er war der Weltstar und sie war ständig unterwegs.
„Schon in Ordnung. Wie läuft es mit den Cheerleadern?“
„Gut, wir haben einen Sponsor gefunden und Morgen bestelle ich die Uniforms.“
„Ich kann es kaum erwarten dich in deiner Uniform zu sehen“, meinte er grinsend und brachte Mia zum Lachen. Sie durften beide nicht viele Infos raus geben, Mia sagte ihm nicht welche Musik sie im Kopf hatte, noch wo sie die Sachen bestellen würde. Sie sprachen über die Lateshow, in der sie Morgen gemeinsam auftreten würde.
Hat viel zu reden, alberten viel rum und schmusten. Es war leicht die Zeit mit Jihoon zu genießen. Er massierte sie und küsste dabei ihren Rücken. Mia erlag seinen weichen Lippen total. Sie genossen einander, auch wenn Mias Kopf auf Wanderschaft ging und sie sich fragte wie es wäre hier mit Hae zu liegen. Wären sie im Stande so eine entspannte Beziehung zu führen?
Eindeutig: Nein.
Sie lebten in einer WG mit neun anderen, Entschuldigung, mittlerweile wieder zehn anderen. Nie würden sie so eine Ruhe haben, so eine Zweisamkeit. Doch wieso bekam sie Hae nicht aus ihrem Kopf? Es war anstrengend, seit drei Monaten schwirrte er da ständig rum. Vielleicht sollte sie einfach mal eine Nacht mit ihm verbringen um das Ganze dann abhaken zu können. Nein. Das hatte sie auch bei Jaejoong versucht und man hat gesehen was dabei raus gekommen war.