„ Mia!“, flüsterte Siwon, doch die Assistentin reagierte nicht.
„ Mia, get up.“
Mürrisch drehte sich die Frau um und zeigte Siwon die kalte Schulter. Unsicher schaute er sich um, er wollte ihr ja nicht zu nahe treten. Sanft schüttelte er sie an der Schulter.
„ Woosit?“, murmelte Mia verschlafen. Sie drehte sich um, sah Siwon und schaute fragend.
„ What happend?“
Sie hatte ihren Wecker auf 9 Uhr gestellt, wenn sie vorher geweckt wurde, lag doch schon wieder was in der Luft.
„ What time is it?“
Ohne die erste Antwort abzuwarten schaute sie auf die Uhr an der Wand. 07:08 zeigte sie an und Mia wurde schlagartig wieder müde.
„ I thought you might want to go jogging with me.“
Sprachlos starrte sie ihn an. Der böse Engel auf ihrer Schulter, der merkwürdigerweise die Gestalt von Kyuhyun angenommen hatte, sagte ihr dass er ja wohl einen Vogel hatte sie so früh zu wecken, dass sie den Schlaf verdient hatte. Der gute Engel auf ihrer Schulter, der plötzlich aussah wie Ryeowook, sagte ihr dass er es nur gut meinte, dass er ihr zeigte, dass er gerne Zeit mit ihr verbrachte und sie die gleichen Interessen teilten. Wookie hatte Recht. Mia seufzte und setzte sich auf.
„ Give me 5 minutes.“
Lächelnd verschwand Siwon, er war ja echt süß. Wie sie alle. Wie war das überhaupt möglich? Jeden anderen hätte sie zum Frühstück gebraten und auf einen Toast gelegt, wenn er sie geweckt hätte. Sie schlüpfte in einen Jogginganzug, machte sich einen Pferdeschwanz, putzte sich die Zähne und stieß dann im Flur auf Siwon.
Sie gingen lange joggen, die Luft war so frisch durch den Schnee und er war noch niemand unterwegs. Noch nicht mal Fans standen vor der Wohnung. Zwischen drin machten sie eine Pause und Dehnübungen. Heute Abend würde sie das erste Mal mit zum Tanztraining kommen und wollte sich nicht blamieren. Das Video würde etwas anders werden, als das, was sie bisher gemacht hatten und im Video musste alles perfekt sein, kein Platz für Patzer und schlampige Bewegungen.
Siwon war ziemlich fit und Mia bemerkte, dass er für sie extra etwas langsamer machte. Er war wirklich ein toller Kerl, er kümmerte sich um die Leute in seiner Umgebung. Nach gut 40 Minuten machten sie eine Pause.
„ Later I will go to a bible lesson, want to come with me?“
Siwon war Christ, Katholik soweit sie wusste und ziemlich religiös. Mia fand es beneidenswert und dämlich zugleich.
„ Ehm … thanks, but no thanks.“
Siwon hob erstaunt die Augenbrauen.
„ I am not a Christian.“
Gut, man hatte sie als Baby irgendwann getauft. Ist ja nicht so, als hätte sie sich dagegen wehren können. Sie hatte sich auch nicht konfirmieren lassen. Seid sie zwölf Jahre alt war hatte sich Mia mit dem Thema ‚Religion‘ auseinander gesetzt und sie hatte beschlossen, dass die Christen ihr nicht genügten. Sie gab ihr keine Antworten oder nur welche die sie nicht befriedigten und als sie 18 Jahre alt war, trat sie aus der Kirche aus.
Siwon setzte sich neben sie.
„ Do you believe in God?“
Wieso dachte man immer, dass nur wenn man kein Christ war, man an gar nichts glaubte? Es gab ja auch noch die Buddhisten, die Taoisten und zig andere Religionen auf dieser Welt.
„ Sure, I believe in God and the Goddess.“
„ A Goddess?“
„ Sure, make total sense, doesn’t it? You need to have the sun and the moon, the oceans and the sees, the woods and the animal, a man and a woman, without all of this you can not create new life.“
Mia war Keltin, wenn man das noch so sagen konnte, hätte aber auch gut in der religion der Vampire in House of Night gepasst, die viele Parallelen hatten. Heut zu Tage wurde man oft als Wicca bezeichnet, auch wenn sie selbst sich nicht zu den Wicca zählte. Es gab Unterschiede zwischen dem alten Glauben der Kelten und dem neuen Glauben der Wicca, auch wenn es viele Parallelen gab. Sie hatte England bereist, war zu den Kraftpunkten der Kelten gefahren und hatte die Nachtwache vor Stonehenge gehalten, so wie es überliefert wurde. Zugegeben, die letzten Jahren waren stressig und Mia hatte nicht so regelmäßig an jedem Neumond gefastet und Rituale an den Feiertagen gemacht, doch in ihrem Herzen wusste sie, dass die Göttin bei ihr war und jeden Morgen, wenn sie aufstand, begrüßte sie schweigend den neuen Tag und lächelte der Sonne entgegen.
Siwon blinzelte nur, davon hatte er noch nie etwas gehört.
„ It’s okay, don’t be like this“, Mia lachte nervös, sie hatte ihn nicht verschrecken wollen.
„ We say that the light oft he Gods fallen to earth through a diamond, so they sparkel in many different colors. Every color is a religion. That means even if you are a christian and somebody else is a buddhist and another one a moslem, we all pray tot he same God and Goddess, it’s just our ways of praise, which are different, not our Gods. There is just one God and one Goddess.“
In Siwons Ohren hörte sich Mia in diesem Moment ziemlich weise an. Er las die Bibel und er glaubte daran und auch wenn es hieß, dass man keine anderen Götter aus dem Einen verehren sollte, so hörte sich Mias Erklärung ziemlich plausibel und demokratisch an. Und wenn man es genau nahm, kam Maria an eine Göttin ziemlich nahe ran. Zumindest könnte man sagen, dass sie die heiligste, weibliche Person im christlichen Glauben war.
„ I never heard of a religion like this, but if we got some time, I would like to heare more about it.“
Mia lächelte, es war nicht immer einfach und selbst in Europa konnten nur die Wenigsten mit dem Begriff ‚Wicca‘ etwas anfangen, auch wenn es das geläufigste war, mit dem Mia ihre religiösen Ansichten beschreiben konnte.
„ Whenever you want.“
Es würde sicherlich ein anregenden Gespräch zwischen den beiden geben und Mia freute sich darauf. So machten sie sich wieder auf den Weg nach Hause. Als sie dort ankamen verlangte Mia ein Sauerstoffzelt und in der Wohnung roch es unheimlich gut. Wookie hatte Frühstück gemacht und hatte Reis gebraten – die Quelle des Geruchs. Die anderen saßen schon um den Tisch und Siwon und Mia gesellten sich hungrig dazu.
Wookie kochte wirklich gut und Mia aß mal etwas und naschte nicht nur hier und da. Das mit dem duschen hatte jetzt auch keinen Sinn mehr, in einer halben Stunden würden sie abgeholt werden zum Tanztraining. Danach könnte sie duschen und mit den Jungs zu einem Auftritt fahren. Sie packte ihre Sporttasche mit Wechselklamotten und Duschsachen, Föhn und was eine Frau noch alles so brauchte. Wieso brauchten Frauen eigentlich so viel? Wieso musste das Leben so stressig sein? Gut, sie wollte gut aussehen und sie mochte es Komplimente zu bekommen – ich mein, hallo? Wer mochte das nicht?
Big Mike kam hoch um sie abzuholen und grinste Mia an.
„ Since you’ll be dancing in the vid, do I need to be your bodyguard too?“
„ Can you save me from these guys?“, fragte Mia trocken und deutete auf die Musiker. Big Mike lachte herzlich.
„ No chance!“, antwortete er und lachte weiter.
„ No, then I don’t need you help.“
Damit ging sie an ihm vorbei und die Jungs fragten sich nur über was sich die beiden so herzlich amüsierten.
„ Irgendwie komme ich mir verarscht vor “, sagte Kangin beim Vorbei gehen.
„ Wir wurden wahrscheinlich verarscht“, stellte Yesung fest und ließ Kangin auch stehen. Alle schienen gut gelaunt zu sein und freuten sich für das Video zu proben. Sie hatte das Skript noch nicht gelesen und würde es sicher bald bekommen, denn sie hatte noch so gar keine Idee wo gedreht wurde und wie es am Ende aussehen sollte. Lee Jong hatte sich Verstärkung für die Choreografie geholt und stellte seinen Tanzkollegen vor.
„ Mia, ich möchte das du mit Kyuhyun tanzt.“
Kim hatte ein paar Sachen besprochen und erklärt und sich nun zu Mia umgewandt. An Eunhyuks Gesicht konnte sie sehen, dass er ‚Einspruch‘ gerne gebrüllt hätte, es aber runter schluckte. Ihr war es egal, solange es nicht Donghae war. Es war anfangs ein großes Gewusel, weil einige der Tänzerinnen den Tanz noch nicht richtig kannten und bis am Ende jeder richtig aufgestellt war schien es eine Ewigkeit zu dauern. Mia war vergleichsweise groß und da Kyu auch nicht der Kleinste war, konnte sie verstehen, dass sie mit ihm tanzen sollte. Zuerst gingen sie die Stellen, an denen die Mädchen mittanzten, langsam durch, damit die anderen Mädchen den Tanz lernen konnten. Sie kamen an die eine Stelle, an der die Jungs die Mädchen nach hinten kippen würden und sich die Jungs zu ihnen runter beugten, als Lee Jong „STOP“ rief und jeder die Position halten musste, damit er Korrekturen vornehmen konnten. Da hing sie nun,Kyus Hand auf ihrem Rücken um sie zu halten, seine andere in ihrer Hand.
„ You do enjoy yourself, hm?“, fragte sie grinsend.
„ Maybe“, entgegnete er und lächelte breit..
„ You are light“, meinte er dann weiter und Mia hob die Augenbrauen.
„ Viele Mädchen in Europa sind nicht so leicht“, rechtfertigte er seine Aussage.
Gut, es war ein wenig Absicht gewesen. Sie hatte im Juni noch 62 kg gewogen, bei 171 cm Größe war das eigentlich Idealgewicht, doch sie wollte in Korea nicht ganz so auffallen. Also hielt sie Diät, machte Sport und bestellte sich so tolle Pillen aus Amerika, die tatsächlich halfen. Als sie im September nach Seoul geflogen war hatte sie fast 4 kg verloren und eine super Figur, doch mittlerweile war sie auf 55 kg und ziemlich schmal. Neben den Jungs kam sie sich manchmal immer noch zu dick vor. Vor allem Ryeowook und Leeteuk waren dünn und hatten eine Hüftbreite, von der sie nur träumen konnte. Es war doof, ja, vielleicht. Es hätte ihr egal sein können, sie war nur hier um ihre Arbeit zu machen, aber wenn sie nicht abgenommen hätte, hätte Kyuhyun sie jetzt nicht so leicht halten können und somit hatte es auch wieder etwas Gutes.
Lee Jong erreichte die beiden und korrigierte Kyus Haltung ein wenig und dann waren sie erlöst und konnten weiter tanzen. Sie hatten alle viel Spaß an der Sache und blödelten rum, schmissen die Pärchen neu zusammen und am Ende tanzte Shindong mit Heechul. In Mias Augen hätte man die Kombi so lassen können.
Zwei Stunden später stand Mia endlich unter der Dusche. Alles musste sehr schnell gehen, denn Siwon, Donghae, Eunhyuk, Kyuhyun und Sungmin hatten einen Auftritt bei einer Kaufhauseröffnung. Danach hatten sie noch eine Autogrammstunde und ein Interview. Auch die Jungs hatten sich geduscht und halbwegs fertig gemacht, der Rest wurde im Van erledigt.
Man schmuggelte sie durch den Lieferanteneingang rein. Nur durch’s Vorbeifahren konnte man die Masse an Fans sehen und Mia war wieder einmal fasziniert von dem Beliebtheitsgrad der Band. Sie fuhren in die Tiefgarage in einen abgeschlossenen Bereich und wurden dann in eine Umkleide gebracht. Es waren schon einige Leute von der Presse da und anders als erwartet stürzten sie sich auch auf Mia und fragten nach ihrer Beziehung zu Donghae, schossen Bilder und kesselten sie ein. Zum Glück war Big Mike da und zog Mia in einen anderen Raum. Sie war völlig paralysiert und in ihrem Kopf hörte es sich an wie in einem Bienenstock.
„ Damn journalist.“
Mike schloss die Tür hinter sich ab und schaute finster drein.
„ Let me out“, bat Mia, die hinter ihn getreten war. Völlig verdattert schaute er zu der Frau hinab.
„ I need to do this, it will never stop if I keep hiding and remember: you are not my bodyguard.“
Aus Frauen sollte man mal schlau werden. Mürrisch schloss er die Tür wieder auf und ließ Mia raus. Ruhig erklärte sie der Presse dass sie keine Beziehung – außer einer geschäftlichen – zu Donghae hatte. Sie räumte ein, dass sie auch Teile ihrer Freizeit mit ihnen verbrachte, aber auch nur weil es ein Teil ihres Jobs war und dass sie die Jungs alle sehr gerne hatte, aber mit keinem von ihnen eine intime Beziehung pflegte. Mias Herz schlug ihr bis zum Hals und sie konnte Donghae sehen, der genau so belagert wurde und immer wieder ihren Blick suchte. Zehn Minuten später hatte Big Mike alle raus geworfen und zurück blieben die Sänger mit Mia und neben Mike noch zwei weiteren Bodyguards.
Natürlich musste Mia Kim informieren und schrieb ihm eine Email, in der sie auch erklärte, was sie gesagt hatte, nicht dass sie Morgen wieder ein Gespräch mit ihm führen musste. Dann war es so weit und die Jungs wurden auf die Bühne geschickt. Alle setzten ihr bestes Lächeln auf und machten ihre Show.
„ Mike, think it’s okay for me to sneak out for 30 minutes?“
Mia wollte noch ein paar Sachen einkaufen und etwas frische Luft bekommen. Als sie vor dem Einkaufzentrum stand konnte sie die Musik hören und lächelte. Sie waren es wert, den Stress, das ganze Theater, sie waren es einfach wert.
Nach der Beruhigungskippe ging es Mia schon fast wieder gut und sie stürzte sich in den Supermarkt. Sie liebte Orte an denen keine Touristen waren und sie sich nicht auskannte – Supermärkte eigneten sich toll dazu. Sie kaufte frisches Obst und Fleisch, heute Abend würde sie mal kochen. Dazu musste man sagen, dass Mia keine tolle Köchin war, aber die Sachen, die sie kochen konnte, schmeckten fantastisch. Mit drei vollen Einkaufstüten kam sie zurück und ließ sich vom Fahrer kurz den Van auf machen, damit sie die Sachen hinein stellen konnte. Der Auftritt war mittlerweile vorbei und die fünf saßen brav in einer Reihe und unterschrieben Poster, CDs, DVDs, T-Shirts und Autogrammkarten. Sie plauderten mit den Leuten, machten Bilder und drückten ihre Fans. Fanservice. Doch es schien ihnen nichts auszumachen und Mia fragte sich, wie es wohl war einer von ihnen zu sein. Jemand ohne Privatleben, der seine Freundin nicht öffentlich zeigen durfte und immer fröhlich sein sollte. Es war sicher nicht leicht, auch wenn die meisten von ihnen sich in den letzten 6 Jahren so daran gewöhnt hatten, dass sie vielleicht gar nicht mehr wussten wie es war ein normales Leben zu haben. Sie schüttelte den Gedanken ab, es hatte keinen Sinn sich Gedanken zu machen. Sie hatten sich alle ihr Schicksal ausgesucht – oder dagegen gewehrt, wie man letztes Jahr an Hankyung gesehen hatte. Eines Tages würde es vielleicht ruhiger um sie werden, doch im Moment waren sie so erfolgreich, dass man sich Korea ohne Super Junior nicht mehr vorstellen konnte.
Wenig später gaben sie noch ein Interview und fuhren dann nach Hause. Kangin und Yesung waren zu Hause, Kibum drehte eine Folge der aktuellen Serie, in der er mitspielte, während Ryeowook bei einer Radiosendung war und Sungmin mit Leeteuk im Studio um eine Voicemail für die Homepage aufzunehmen.
Neugierige Blicke begleiteten Mia als sie den Kühlschrank mit Lebensmittel füllt. Das Obst und die Früchte schnitt sie in mundgerechte Stückchen, Wassermelone, Honigmelone, Äpfel, Kiwis und Mangos wurde in Schüsseln geschoben und in den Kühlschrank gestellt. Man aß viel mehr Obst, wenn man es nicht aufschneiden musste – der faule Vogel bekommt die Vitamine (oder so ähnlich). Danach machte sie etwas, was sie gerne tat um sich abzulenken oder um Stress abzubauen: Putzen. Sie fragte die beiden Jungs ob es okay war, wenn sie Musik anmachte. Musik war dazu da laut gehört zu werden und Mia behauptete von sich einen guten Musikgeschmack zu haben. Also suchte sie eine Playlist raus und schloss ihren Laptop an der Anlage an. Heutiges Opfer: Fenster. Sie putze wirklich gerne. Manchmal. Wenn sie Zeit hatte auf jeden Fall und ihr erklärter Feind war Staub. Die Wohnung hatte unzählige Fenster und somit war Mia erst mal beschäftigt.
Irgendwann kam Wookie und Sungmin nach Hause und betrachteten Mia mit skeptischen Blick.
„ Was tut sie da?“, wollte Sungmin wissen und Yesung und Kangin antworteten gleichzeitig „ Aufräumen .“
Wookie schaute die beiden strafend an.
„ Mia, you don’t have ….“
Da hatte Kangin ihn auch schon gepackt und den Mund zugehalten.
„ Pssssssst, halte sie nicht auf, wenn das ihre Art von Stressbearbeitung ist, ist das okay für mich “, sagte Kangin gerade laut genug um das Mia ihn hören konnte. Sie begann zu grinsen und drehte sich um.
„ Es ist okay, ich mache das gerne – manchmal “, räumte sie ein, bevor die anderen dachten, dass sie jetzt eine neue Haushälterin hatten.
Dann unterrichtete sie die anderen darüber, dass sie heute kochen wollte. Ryeowook fragte an, ob er helfen konnte und natürlich sagte sie nicht nein. Ansonsten war er es, der oft kochte und sich darum kümmerte dass die anderen regelmäßig was zu essen bekamen. Heute gab es recht früh Abendessen, denn sie hatten heute Abend noch ein Konzert, mit einigen anderen Bands zusammen. Zusammen mit Ryeowook machte sie Nudeln mit Sahnesauce und gebratenen Hähnchenbruststreifen. Sie hatte sogar Oregano gefunden und ordentlich gewürzt. Die Jungs schlugen sich den Magen voll und lobten ihr Essen. Das war wenigstens noch Dankbarkeit. Zu Hause hatte sie immer nur schiefe Blicke geerntet, wenn sie sagte sie würde kochen. Am Wochenende würde sie auf jeden Fall backen. Sie liebte es zu backen und probierte die verrücktesten Dinge aus – bei Super Junior hatte sie perfekte Versuchskaninchen gefunden und musste sich keine Sorgen machen, dass ihnen etwas zu abgedreht war.
Kangin und Siwon machten sogar halbfreiwillig den Abwasch und dann hieß es auch schon wieder losfahren. Es war ein Konzert wo die größten koreanischen Popbands auftreten würden und Mia war ziemlich aufgeregt. Je größer die Menge, um so mehr konnte schief gehen. Mit zwei Autos fuhren sie los, nach etwas zwei Stunden erreichten sie die Konzerthalle und sofort musste der Soundcheck gemacht werden. Unheimlich viele Künstler wuselten durch den Backstagebereich. Mia kannte zwar die Musik, aber zu den wenigsten Bands kannte sie die Gesichter. Sumni und Kairi waren auch mit ihren Bands da und stellten Mia den Mädels vor. Sie waren flippig und durchgeknallt und Mia mochte sie sofort. Natürlich machten ihre Jungs ihr einen Strich durch die Rechnung, denn drei Minuten später stand Eunhyuk vor ihr und zog sie weg. Eifersüchtiger Kerl. Die beiden Girl Groups machten sich über ihn lustig, doch er sagte nur, dass er seine Assistentin nicht teilen würde. Oh mein Gott! Er durfte niemals erfahren, dass sie heute für die anderen gekocht hatte, ansonsten würde er nie wieder ein Wort mit ihr reden.
Heute würde Mia nicht mit auftreten – zum Glück. Sie durfte einfach das tun, für was sie eingestellt wurde: Organisieren. Sie sprach mit dem Aufnahmeleiter um den Ablauf zu erfahren, die Lichter wurden eingestellt und die Anlage abgestimmt. Zur gleichen Zeit machten sich die Jungs in ihrer Umkleide fertig. Leeteuk und Donghae hatten schon einige rote Kreuze auf ihrem Arm und die anderen malten sie schön nach, wenn sie verblasten. Yun hatte versucht das Ganze aus ihnen raus zu bekommen, aber sie wollten es durchziehen und zeigten ihre Fehler mit Stolz. Mia wartete eigentlich nur darauf, bis alle Arme voll waren und es an anderen Körperstellen weiter gemacht werden würde. Sobald der erste ihr mit einem roten Kreuz auf der Stirn entgegen kommen würde, würde sie wahrscheinlich denken, dass sie nun vollkommen durchgedreht waren. Die Show begann und Bands wie SHINee und SNSD rockten das Haus. SHINee, die Musik war wirklich cool, aber die Jungs waren alle noch so jung. Es war das erste Mal dass sie die Jungs gesehen hatte und später stellte Leeteuk ihr die fünf Bandmitglieder vor, mit der Bemerkung „Das sind mal welche die sogar noch jünger als Kyu sind“.
Man, waren die klein und putzig, Mia hätte sie sich gerade ans Handy hängen können. Aber sie machten wirklich eine gute Show und sie hatte Respekt vor ihrer Leistung.
Schließlich war es Zeit für Super Junior. Mia zuppelte hier und dort herum damit der Hut oder das Hemd richtig saß.
„ Rock that house!“, forderte sie.
„ Promise!“, riefen alle zusammen und dann ging es los.
Mia konnte nur ein paar Momente der Show sehen, dann musste sie sich mit dem Fahrer kurzschließen. Es gab eine Aftershow Party und irgendwie mussten da ja alle hin. Sie begannen die Umkleide aufzuräumen, so dass sie nach der Show nicht lange Zeit verschwenden würden.
Fröhlich stürmten die Jungs zwanzig Minuten später wieder in ihre Kabine und Mia hatte schon Wasser bereit, dass sie gierig tranken. Sie waren totale Energiebündel und Mia hatte vor eines Tages mit ihnen die Duracell Werbung mit dem Hasen neu zu drehen. In ihrem Kopf sah sie die Jungs schon im rosa Hasenkostüm und einer Trommel in der Hand. Das Schlimme war, dass sie das wahrscheinlich machen würden.
Mia war gerade noch so in ihrer Traumwelt, als sie durch etwas rausgerissen wurde. Nur was? Wo kam auf einmal dieser Krach her? Sie ging zur Tür um sie zu öffnen und sah wie alle Leute rannten – vor was denn?! Dann sah Mia eine Horde Fans und bemerkte, dass die, die rannten, die Stars und ihr Gefolge waren. Wie kamen die ganzen Fans hier rein? Verdammt!
„ Out! Now!“
Big Mike hatte Mia über die Schulter geguckt und begann die Jungs rauszuscheuchen. Zuerst verstanden sie nicht was geschehen war, begriffen aber schnell, dass wenn sie sich nicht beeilten sie nieder getrampelt werden würden. Zehntausende Fans waren in der Halle gewesen und hatten wohl die Sicherheitsabsperrungen überwunden.
„ To the car! This way!“
Und so rannten sie praktisch um ihr Leben, der Lärm war ohrenbetäubend und alle gerieten in Panik. Big Mike änderte die Route, denn vor dem normalen Ausgang stand eine Menschentraube. Mia nahm Sungmin und Wookie bei der Hand und die anderen machten es ihr nach, sie durften sich nicht verlieren. Immer wieder schauten sie nach hinten um zu schauen wie viel Vorsprung sie hatten und es wurde immer enger. Schließlich erreichten sie die Tiefgarage und quetschten sich alle in einen der beiden Vans, egal, Hauptsache erst mal weg. Der Fahrer startete den Motor und Mia zählte durch.
„ Where’s Eunhyuk?“
Plötzlich schauten sich alle um.
„ Er war eben noch da gewesen …. “, begann Shindong und Mia wurde es eiskalt. Bevor sie auch nur groß nachdenken konnte öffnete sie die Autotür. Die Fans hatten die Tiefgarage erreicht.
„ I get him, you get the hell outta here, I’ll call you!“, rief sie und knallte die Tür zu. Der Van blieb ein paar Sekunden stehen, fuhr dann aber los. Mia sah es nicht mehr, sie war dabei sich durch die hysterische Masse zu quetschen. Alle schrien und drängelten. Sie hob schützend die Hände vor das Gesicht und versuchte gleichzeitig so rational zu denken, dass sie ihn finden würde. Wenn er nicht über den Haufen gerannt oder gekidnappt wurde, würde er versuchen sich irgendwo zu verstecken. Mia versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, hier unten gab es nichts, keine Türen, keine Nischen. Sie horchte nach seinem Namen, wenn die Fans ihn in die Finger bekommen hätten, würden sie seinen Namen sicher rufen, oder?
Sie versuchte ihn anzurufen, doch es ging nur die Mailbox dran. Mist! Hatte er sich nicht vorhin beklagt das sein Akku leer war? Das konnte doch alles nicht wahr sein, wenn sie ihn finden würde, würde sie ihm einen Ersatzakku kaufen und ein Ladegerät für alle ihre Handys in der Handtasche tragen.
Bitte lass ihn okay sein, Eunhyuk, bitte sei okay!, war alles was Mia denken konnte während sie durch den Backstagebereich irrte. Noch immer strömten Fans hinein und da Mia gegen den Strom schwamm, war es schwierig voran zu kommen. Sie ging in die Umkleide, doch die war mittlerweile von Fans gefüllt und kein Eunhyuk da.
„ CAPTAIN!“, rief sie verzweifelt. Seid er ihr ein Bild von sich gezeigt hatte, auf dem er Luffys Steckbrief nachgemacht hatte, nannte sie ihn manchmal Captain.
Sie eilte weiter und wurde auf einmal so angerempelt dass sie den Halt verlor und hin fiel. Schützend hob sie die Hände um nicht zertrampelt zu werden und sie dachte nur ‚ Beweg dein Arsch! Steh auf!‘. Sie konnte Tritte spüren und irgendetwas klirrte, doch Mia konnte nicht zuordnen woher es kam. Sie rappelte sich auf, wurde wieder an gerempelt, fiel aber diesmal nicht hin und schaffte es bis an die Wand.
„ Ihr BLÖDEN Weiber!“, schrie sie wütend.
„ Also wirklich, als würdet ihr so auch nur IRGENDETWAS erreichen. Habt ihr euch schon mal zugesehen ihr VÖLLIG durchgeknallten Tussis!“, motzte sie weiter – verstand ja keiner. Sie streifte sich die Haare aus dem Gesicht und ging weiter, rief nach ihrem Captain. Stunden schienen zu vergehen und die Masse an Leuten nahm nicht ab. Erschöpft lehnte sie sich gegen die Wand, wie sollte sie ihn nur finden. Wenn ihm etwas passiert war … sie wusste, dass sie nicht daran denken sollte.
„ Pssssssst….. Mia!“
Hä? Sie blickte nach links, nach rechts.
„ Mia!“
Huh? Wo?!
Schließlich schaute sie nach oben und blickte einem grinsend Eunhyuk ins Gesicht, der sich in den Lüftungsschächten versteckt hatte. Schlaues Kind. Er deutete auf einen Tisch, nicht weit weg von ihr. Unauffällig versuchte sie auf den Tisch zu steigen und dann in den Schacht zu kriechen, seine Hände umfassten ihre und er zog sie hoch. Als er Mia nun vor sich hatte verließ ihn sein Lächeln.
„ Was zum Teufel hast DU denn gemacht?! “, fragte er und sah leicht panisch aus. Genervt stieß Mia ihn gegen die Stirn.
„ You dork is the one who got lost!“
„ Das meine ich nicht, du blutest.“
Mia verstand das Wort nicht und schaute ihn verwirrt an.
„ You bleeding“, sagte er auf Englisch. Bluten? Sie? Wieso? Sie schaute an sich hinab und stellte fest das ihr ganzer rechter Arm blutgetränkt war. Wie erwähnt, Mia war nicht gut auf Blut zu sprechen und als ihr wohl sämtliche Farbe aus dem Gesicht fiel, nahm Eunhyuk ihr Kinn und richtete es auf sich.
„ Don’t look, look me.“
Sein Blick wanderte zu ihrer Stirn und unbewusst fasste sie dort hin, wo er hinguckte und hatte auch Blut an den Fingern. Gott, was hatte sie gemacht?!
„ I am so happy that you are alive!“, war das erst Beste was ihr einfiel um sich von dem Blutgeruch abzulenken.
Und dann war es vorbei und sie begann zu weinen. Ich mein, das konnte er doch nicht einfach machen, ihr so einen Schrecken einjagen. Eunhyuk war so wie so nah am Wasser gebaut und als sie anfing zu weinen, weinte er mit und nahm sie in den Arm. Es dauerte nur eine Minute oder so, dann hatte Mia sich so weit gefangen, dass sie begriff das sie den anderen Bescheid sagen musste. Da es zu laut war um anzurufen, schickte sie an Kim, Yun, Leeteuk und Siwon gleichzeitig eine SMS und fragte wo sie hin kommen sollten.
„ I think we go to hospital“, räumte Eunhyuk ein und wischte sich über die Augen, sein komplettes Make Up verschmierte, aber Mia sah sicher nicht besser aus.
„ Why? That’s just a scratch!“
Sie wollte nicht ins Krankenhaus, sie wollte zu den anderen und dann nach Hause und irgendwo auf dem Weg zu dem einen oder dem anderen mussten sie halt bei Starbucks anhalten, ohne einen Grande Vanilla Cream Frappoccino würde sie diese Nacht nicht überleben.
Doch Eunhyuk kannte kein Pardon, er würde sie ins Krankenhaus bringen. Dabei hatte sie gar keine Schmerzen, der Arzt würde ein Pflaster drauf kleben und das war’s dann. Doch im Moment war es vollkommen egal wer Recht hatte, zuerst mussten sie aus der Halle. Eunhyuk zeigte ihr einen Weg, der sie zu der Lichtanlage über der Bühne bringen würde. Sie erreichten die Ebene auf der die Lichter und Scheinwerfer befestigt waren. Die Halle war so gut wie leer und die Securitys arbeiteten hart daran die restlichen Fans raus zu werfen. Die Polizei war auch eingetroffen und sperrte alles ab.
Eunhyuk lenkte die Aufmerksamkeit auf sich und sofort kamen zwei Securitys und ein Polizist angerannt. Er erklärte dass er ein Sänger von Super Junior sei und einen Krankenwagen brauchte. Wer brauchte einen Krankenwagen? In Mias Ohren rauschte es nur noch, ihr Kreislauf machte schlapp – hatte ich nicht gesagt sie braucht einen Frappoccino?
Die Securitys machten Platz um die Leiter.
„ Schaffst du das?“
Besorgt schaute Eunhyuk zu Mia die ziemlich blass war.
„ Ich schaffe alles!“
Trotzkopf, ja. Auf ihrem Weg nach unten bereute sie ihre große Klappe spätestens dann alles ihr schwarz vor Augen wurde. Sie verkrampfte sich und hielt sich fest, egal was passierte, sie durfte die Leiter nicht los lassen. Eunhyuk kletterte auf der anderen Seite der Leiter und erreichte Mia, umfasste ihre Hände.
„ Wir sind gleich unten.“
Mia öffnete die Augen und nickte ihm zu, sie würde das hin bekommen. Endlich auf dem lieblichen Boden angelangt klackten ihr die Beine weg und Eunhyuk half ihr auf.
„ Du schafft alles, hm?“
Er wusste es war nicht fair sie jetzt zu necken, aber er konnte nicht anders. Einer der Securitys schnappte sich Mia und sie protestierte noch nicht mal. Gemeinsam brachte man sie zu einem Krankenwagen und die Sanitäter schauten nicht schlecht als die beiden blutverschmiert vor ihnen standen. Man legte Mia auf die Liege und schnallte sie fest. Sie sagten irgendwas, als sie sich die Wunde am Arm anguckten, aber Mia hatte nicht den Nerv ihr Koreanisches Verständnis anzuwenden. Eunhyuk schnappte sich Mias Handy und gab irgendjemanden den Namen des Krankenhauses durch, zu dem sie fuhren. Was für ein Tag! Mia hätte schreien können.
Wie sich heraus stellte, war Mia wohl auf Glasflaschen gefallen, als man sie geschubst hatte und so hatte sie einige Glassplitter im Arm stecken. Nun im Krankenhaus setzte auch schlagartig der Schmerz ein – deswegen hasste sie Krankenhäuser. Es war alles okay, bis man dort ankam. Das Ende vom Lied war, dass sie mit acht Stichen genäht wurde. Über der linken Augenbraue hatte sie eine kleine Platzwunde und bekam zwei Klammerpflaster gesetzt. Davon abgesehen hatte sie eine angebrochene Rippe und blaue Flecken von den Tritten.
Der Arzt setzte gerade den letzten Stich als der Rest der Band, plus Kim, Yun und Big Mike, in das Zimmer rein stürmten und erst einmal einen Anschiss von der Krankenschwester bekamen. Während die Schwester noch Formulare mit Kim und Yun ausfüllte blieben alle anderen bei Mia.
„ Aber es ist schon komisch, sie versucht Eunhyuk zu retten und bringt sich dabei fast selbst um“, meinte Kangin.
„ Wenn sie deine Intelligenz gehabt hätte, dann hätte sie das sogar geschafft“, feuerte Kyuhyun trocken hinterher und hob die Augenbrauen. Damit war Kangin dann auch ruhig gestellt.
„ Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht.“
Leeteuk saß auf ihrem Bett und hielt ihre Hand.
„ Ich wollte hinterher, aber Big Mike hat mich nicht gelassen“, erzählte Shindong.
„ Und das war auch besser “, meinte Mia und lehnte den Kopf gegen Leeteuks Schulter die da genau richtig war.
„ Mia, bekommst du einen Gips?“, wollte Eunhyuk wissen und sie zog die Augenbrauen zusammen.
„ No.“
„ Dürfen wir dir einen machen?“, fragte Teukie aufgeregt.
„ Why?“
„ Damit wir ‚Get well soon‘ drauf schreiben können!“, erklärte Eunhyuk und Mia dachte dass sie nun komplett aus allen Wolken fallen würde.
„ Wenn ihr so weiter macht, braucht ihr gleich einen Gips “, sagte Mia finster und die beiden schmissen ihre Pläne über Board.
Glücklicherweise musste sie die Nacht nicht im Krankenhaus verbringen. Dabei dachte sie noch nicht mal an sich, aber an das arme Nachtpersonal, denn die Jungs hatten schon gesagt, dass wenn sie bliebe, sie auch dort schlafen würden.
Zu guter Letzt landeten dann alle bei ihnen zu Hause. Shindong schickte Mia aber dann Hause zu seiner Frau, aber die anderen bekam sie nicht los. Sie schminkte sich ab und hatte sich fest in den Kopf gesetzt ihre Haare zu waschen, was aber gar nicht so leicht war, aber mit Blut in den Haaren würde sie auf gar keinen Fall schlafen gehen.
„ I wash your hair.“
Siwon stand in der Tür und hatte einen Stuhl dabei. Mia hasste es von anderen abhängig zu sein, sie war nie von anderen abhängig, sie hatte immer alles alleine gekonnt, oder alleine können müssen. Es kostete sie einiges an Überwindung sich die Haare von ihm waschen zu lassen. Schließlich setzte sie sich auf den Stuhl, rückwärts zum Waschbecken und legte den Kopf nach hinten.
„ You were pretty amazing.“
Siwon lächelte zu ihr runter.
„ Yeah right, halfbroken rib and two cuts at once – not everybody could do that.“
Sie rollte die Augen, wenn sie sich nicht hätte überrennen lassen, wäre das nie passiert.
„ Hey, you did not hesitate a second, you jumped out of the car before anybody could realise what happend, you’ve risked your health to get Hyuk.“
„ That’s my job.“
„ No, it’s not and I think you know it.“
Siwon zwinkerte und damit war die Diskussion beendet. Auf jeden Fall fühlte sich Mia danach um einiges besser. Währenddessen hatten die anderen die Extrabetten aufgebaut und das Gezanke wer wo schlafen würde nahm seinen Lauf. Eine halbe Stunde später lagen die meisten komplett erschöpft einfach in irgendeinem Bett. Wookie lag halb auf Yesung und Donghaes Beine hingen über Leeteuks Bauch.
Mia ging in ihr Zimmer, aber an schlafen war nicht zu denken. Der rechte Arm tat ziemlich weh und sie fragte sich, ob der Doktor vielleicht einen Glassplitter darin vergessen hatte. Wieder begann sie zu weinen. Nicht auszudenken was alles hätte passieren können. Wenn sie nicht gesehen hätten, dass die Fans kamen. Wenn sie nicht schnell genug am Auto gewesen wären.
Langsam öffnete sich ihre Tür und Kyu schaute sie vorwurfsvoll an.
„ You’re supposed to be asleep“, meinte er.
„ Look who’s talking.“
Schnell wischte sie die Tränen weg und wand das Gesicht ab. Kyuhyun seufzte und setzte sich zu ihr, zog sie zu sich.
„ You don’t need to cry.“
Aber das machte es nur schlimmer und sie Schluchzte.
„ It’s not your fault.“
„ I know, but I don’t even wanna think about what could have happend…“
„ Then don’t. It didn’t happend.“
Um ehrlich zu sein war es ein Wunder dass noch keinem von ihnen etwas Ernstes passiert war. Sie waren recht locker mit ihren Fans und es gab mehr als Hunderte Situationen, an die sich Kyuhyun spontan erinnerte, bei denen etwas ähnliches hätte passieren können.
Er griff in seine Jackentasche, steckte sich eine Zigarette an und reichte sie Mia.
„ You smoke one, try to calm down and I make you a hot chocolate.“
Das hörte sich wirklich verdammt gut an. Was Mia nicht wusste, war dass Kyu in den Kakao Schmerzmittel und Schlaftabletten pulverisiert unter mischte. Sie musste schlafen. Er konnte sehen, wie die Tabletten nicht lange brauchten um ihre Wirkung zu zeigen und wenig später lag sie in seinen Armen und war fest am schlafen. Er wischte ihr die letzten Tränen weg und streifte ihr durch die Haare.
„ Du blöde Kuh …. wenn du uns noch mal so erschreckst gibt es Ärger “, flüsterte er und schüttelte den Kopf.