Der Kurs ging bis 2 Uhr morgens und bis sie dann Zuhause waren, war es 3:30 Uhr. Skye fühlte sich wie ein Zombie. Gestern Nacht hatte sie nur 3,5 Stunden geschlafen und davor an die Nacht wollte sie erst gar nicht denken.
Im Flur verabschiedeten sich Skye und Jongin von den anderen und gingen weiter in Skyes Wohnung. Kaum hatte Jongin die Tür hinter sich geschlossen, zog er sie am Arm zu sich, um sie zu küssen. Sie hatte ihn vermisst und freute sich ein paar Stunden mit ihm alleine zu haben, doch sie wusste auch, dass sie morgen früh raus musste.
Skye unterbrach den Kuss.
„Babe, ich habe dafür keine Zeit, wir müssen schlafen.“
Jongin schaute sie zuerst entsetzt an und dann traurig. Skye seufzte.
„Okay, aber du musst schnell machen.“
„Du kannst mich nicht so unter Druck setzen!“
„Stell dich nicht so an“, erwiderte Skye grinsend und begann sich auszuziehen.
So schnell ging es dann doch nicht, aber auch nur weil Skye es so genoss mit ihm zusammen zu sein. Eine Stunde später lag Skye auf ihm und stand schon kurz davor einzuschlafen.
„Hättest du gedacht, dass wir zusammenkommen?“, hörte sie ihn fragen. „Ich meine du warst mit Jiyong zusammen.“
„Nein, ich war mit G-Dragon zusammen und ich glaube das war das Problem.“ Sie ließ sich zur Seite rollen.
„Manchmal glaube ich, dass er mehr G-Dragon als Jiyong ist. Wie eine Maske die festgefahren ist. Es ist wie mit Siwon, man hat das Gefühl es mit einem Übermenschen zu tun zu haben. Bei dir hatte ich immer das Gefühl einen Menschen vor mir zu haben, auf Augenhöhe. Und er war so eifersüchtig auf dich. Er hatte die Chance gehabt nein zu sagen, zu sagen, dass er mich nicht teilen will.“
„Ich würde dich nicht teilen wollen“, sagte er ganz offen.
„Und dann … ich weiß nicht …er hat so schnell zugestimmt. Als wäre es völlig absurd, dass er eines Tages zu mir stehen könnte, denn sind wir ehrlich, selbst wenn wir ein Paar geworden wären und irgendwann hätten wir uns für die Öffentlichkeit getrennt, war eigentlich klar, dass ich nie Jiyongs offizielle Freundin sein könnte. Wie hätte das denn ausgesehen? G-Dragon mit Kais Ex-Freundin zusammen. Und du? Du hattest keine Angst davor, keine Angst mit mir gesehen zu werden oder … mich so zu präsentieren. Wir hätten ja gar nicht so viel machen müssen, um als Paar aufzufliegen und du hast mir das Gefühl gegeben, dass du stolz bist mich deine Freundin zu nennen.“
„Jeder Mann der nicht stolz ist dich als Freundin zu haben, ist ein Idiot“, erwiderte er.
„Für mich war es schwer, weil … weil du … du bist so witzig und hübsch und deine Lippen machen mich wahnsinnig und ich musste mir ständig sagen, dass du mit Jiyong zusammen bist und ich glaube der Tag, an dem du mir gesagt hast, ihr seid nicht mehr zusammen… ich genieße jeden Augenblick mit dir.“
Wer so süßholzraspeln konnte, der wurde auch belohnt.
Die Abrechnung kam am Morgen. Skyes Wecker klingelte ohne Pardon.
„Ich will nicht“, jammerte die Amerikanerin.
„Du weißt, dass du nur mit Youngjun sprechen musst und du würdest deinen alten Job wiederbekommen“, bemerkte Jongin und pokerte darauf sie so zurück zu bekommen. Doch dafür war Skye zu trotzig und so schlug sie die Decke zurück.
„Wieso, ist alles super.“
Kopfschüttelnd schaute er ihr hinterher.
Kurz darauf war Skye verschwunden und Jongin im Pit.
„Wieso bist du denn schon so früh auf?“, fragte Suho überraschte.
„Skye musste aufstehen und dann war ich wach.“
„Will sie immer noch nicht zurück?“
„Heute Morgen hatte ich fast gehofft sie soweit zu haben, doch dann habe ich es erwähnt und Frau Sturkopf stürmte davon.“
Er schmiss einige Früchte in den Mixer.
„Weißt du was traurig ist“, begann Baekhyun. „Du willst sie ja nicht als Assistentin zurückhaben, weil du ihre Führungsqualitäten vermisst, sondern weil du sie öfters sehen willst. Es muss schon schön sein nachts nicht alleine zu schlafen.“
Jongin schmiss einen Apfel nach Bae, den jedoch Chanyeol auffing – was wahrscheinlich auch besser war.
„Das stimmt doch gar … okay, es stimmt vielleicht ein wenig“, ruderte Jongin wieder zurück.
„Der Zweck heiligt die Mittel, keine Frage. Mir würde es ja schon langen, wenn sie nicht Mias Assistentin wäre. Dann würde das bedeuten, dass sie Zeit hätte.“ Zumal Mia sie im Moment aus Prinzip besonders viel scheuchte und keiner erkannte, dass Jongin hier der eigentliche Leidtragende war.
„So ein armes Kerlchen“, meinte Chen grinsend, als er aus seinem Zimmer kam. „Um ehrlich zu sein vermisse ich sie wirklich.“
„Du bist ja auch heimlich in sie verknallt“, bemerkte Baekyun, was Chen gekonnt überging.
„Ooooookay. Let’s tag.“ Mia klatschte in die Hände, während Skye noch dabei war sich zu orientieren. Heute war Ankleide-Tag. Alle Outfits und Showelemente, die am Freitag gebraucht werden würden, waren hier versammelt. Mia hatte für jedes Outfit und für jeden Sänger eine Kiste gemacht, mit Namen und dem Song, bei dem das Outfit getragen werden sollte. Irgendwer hatte schon alles in die Kisten eingeordnet. Zu jedem Outfit gab es drei Auflagen – weil die Super Show in Seoul drei Tage gehen würde und keiner wollte in verschwitze Klamotten steigen.
„Okay, erkläre es mir kurz: Wieso müssen wir die nochmal kennzeichnen?“, fragte Skye. Es war doch schon alles in Kisten. Was könnte da noch schief gehen?
Mia fasste sich ans Herz und seufzte.
„Du bist noch so unvorbelastet.“
Skye verstand es immer noch nicht so richtig, doch sie begannen mit ihrer Arbeit. Jedes Mitglied hatte eine Farbe. Leeteuk war weiß, Heechul schwarz, Siwon war rot, Donghae blau und so weiter. Mia hatte zwei Maschinen, mit denen man kleine Buttons an den Schildern der Klamotten befestigen konnte und für die Schuhe hatte sie Aufkleber mit den Farben.
Ungefähr zwei Stunden später wusste Skye was Mia gemeint hatte, als Super Junior zur Anprobe kamen.
„Mia, also es tut mir leid, aber mein linker Schuh ist zu klein!“, motzte Kyuhyun und Mia haute ihm gegen die Wade, damit er den Schuh auszog. Es genügte ein Blick in den Schuh und Kyu bekam direkt eine übergezogen.
„Das ist Eunhyuks Schuh!“
„Ah! Mein Schuh!“ Eunhyuk hüpfte ihnen auf einem Bein entgegen.
Shindong hingegen versuchte in ein Jackett zu schlüpfen, dass ihm jedoch deutlich zu klein war und er hielt die Arme ausgestreckt, um nichts kaputt zu machen. Skye half ihm heraus. Ja, Yesungs Jackett passte Shindong wohl nicht. Überraschung.
„Das Schwarz ist falsch“, bemerkte Leeteuk als er in den Spiegel schaute. Er trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Shirt, doch das Schwarz war tatsächlich anders. Mia schaute auf das Schild im Nacken.
„Donghaes. Weiße Hose, schwarzes Shirt. Schwarze Hose, weißes Shirt“, erklärte sie ihm und Leeteuk zog sich das Shirt über den Kopf.
Wenn Skye nicht so mit Chaosminimierung beschäftigt wäre, hätte sie sich manchen Anblick mit Sicherheit genossen, doch sie hatte gar keine Zeit die ganze nackte Haut zu bemerken. Okay, ja, bemerkten schon …
Es schien ewig zu dauern, bis jeder alles anprobiert hatte. Skye war völlig fertig mit den Nerven.
„Erkläre es mir. Wie schaffen die es so viel Chaos anzurichten?“
„Ich habe dafür keine rationale Erklärung. Ich führe seit Jahren eine Forschungsarbeit darüber. Es ist bei keiner anderen Band so ein Durcheinander. Nicht bei EXO, nicht bei Girls Generation, frag mich nicht was sie tun. Alles ist sortiert und man dreht sich eine Sekunde weg und es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld.“
Mia hatte Recht, bei EXO war es nicht so chaotisch. Nun verstand Skye das auch mit den Farben.
„Mia, ich habe um 13 Uhr Training mit Nikolai. Ist es okay oder soll ich es absagen?“
„Nein, nein, nein, schon okay. Du kannst danach erstmal in die Fabrik fahren, um 17 Uhr ist Training.“
Skye wollte sich gerade bedanken, da kam Donghae auf die beiden Frauen zu.
„Heechul hat so einen coolen Hut. Ich will auch einen Hut haben.“
Mia beugte sich zu ihm und sprach leise.
„Du weißt das ist ein sensibles Thema bei Heechul.“ Haarverlust war nicht nur für Frauen ein Problem.
„Trotzdem, ich will auch einen Hut. Du weißt mir stehen Hüte.“
Mia schüttelte nur den Kopf.
„Better leave now before you witness a homocide“, warnte Mia ihre Assistentin und Skye ließ sich das nicht zweimal sagen.
Skye fuhr zu der Kampfschule. Heute hatte sie keine Zeit mehr zum Turnen. Sie vermisste es, aber sie wusste auch, dass sie es nicht übertreiben durfte. Nach ihrer Verletzung hatte es ewig gedauert, bis sie wieder ohne Schmerzen war und das wünschte sie nicht wieder zurück.
Sie erzählte Nikolai nicht wie sie G-Dragon niedergestreckt hatte. Ohnehin war es wohl eher ein Zufallstreffer, aber für Skye hatte es schon eine Bedeutung und so kam sich nicht mehr ganz so hilflos vor. Gegen kleine, schmächtige Typen konnte sie sich jetzt wehren. Skye mochte an Nikolai, dass er ziemlich gechillt war. Er musste nicht brüllen, an sich war er kein Mann der großen Worte, doch Skye war ruhig in seiner Gegenwart. Er war wie ein großer Fels, hinter dem man sich verstecken konnte und der einem vor allem beschützen würde. Es war schwer zu sagen wie alt er war, doch die Amerikanerin schätze ihn auf Ende 20. Ihre Tagträumerei wurde schnell bestraft, als sie mal wieder im hohen Bogen auf die Matte flog.
„Nicht schlafen“, sagte der Russe und hielt ihr lächelnd den Arm hin.
„Sorry“, erwiderte sie und rappelte sich auf.
Das Training war zwar anstrengend aber auch eine gute Ablenkung und gut zum Aggressionsabbau war es auch. Sie hatte sogar das Gefühl weniger oft hinzufallen als am Anfang, aber vielleicht täuschte das auch nur.
„Sag mal, wie bist du eigentlich nach Korea gekommen?“, fragte sie Nikolai neugierig nach dem Training.
„Na ja, meine Familie ist … anstrengend und ich wollte … raus aus dem Kreislauf. Ich kam nach Korea um zu studieren und haben nebenbei meinen Trainerschein gemacht und irgendwann hier gelandet.“
Long story short.
„Wie lange bist du schon hier?“
„Seit fast sechs Jahren“, erwiderte er nach kurzem Überlegen. Manchmal vergaß man wie schnell die Zeit verging. Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als ein anderer Trainer Nikolai etwas fragte.
Als Skye an der Fabrik ankam hatte sie noch knapp 40 Minuten Zeit bis zum SuJu Training und ging ins Pit. Kaum dort angekommen hörte sie Baekhyun wettern. Sie schloss die Tür langsam und versuchte herauszuhören um was es ging.
Jongin, Chen, Sehun und Suho saßen auf der Couch und ignorierten den meckernden Kollegen recht konstruktiv.
„Was ist los?“, fragte Skye. Zu spät sah sie wie Jongin so unauffällig wie möglich den Kopf schüttelte.
„Die Amateure! So blind für wahres Talent!“
Skye verstand es immer noch nicht.
„Du hattest doch den Track neu abgemischt, doch sie nehmen ihn nicht, sondern die originale Version“, erklärte Chen.
„Die schlechtere Version!“, korrigierte Baekhyun aufgebracht.
Natürlich hätte Skye sich gefreut, wenn man ihre Version ausgewählt hätte, doch wenn sie nicht dabei gewesen wäre, hätten die Jungs den Song doch genauso aufgenommen, wie er jetzt war. Bae regte sich noch immer auf und Skye loggte sich derweil in die Musikanlage ein und spielte ‚Backstreets back‘. Bae fing an lauter zu werden und je lauter er wurde, umso lauter drehte Skye die Musik, bis er irgendwann nicht mehr dagegen ankam. Sie tänzelte auf ihn zu und nahm seine Hände.
„Was tust du?“, schrie er, um die Musik zu überstimmen.
„Tanzen!“
„Ich will nicht tanzen!“
Doch was er wollte oder nicht interessierte erst einmal keinen und Jongin kam Skye zur Hilfe. Chanyeol streckte den Kopf aus seinem Zimmer und als er die tanzende Menge sah, gesellte er sich dazu.
„Was tun wir?“, fragte er, tanzend.
„Tanzen!“, erwiderte Skye fröhlich und ließ sich in Jongins Arme ziehen.
„Wieso?“ Nicht dass er etwas dagegen hatte, doch er wusste generell schon gerne, wieso er etwas tat.
„Bae ist gestresst. Tanzen hilft!“
Chanyeol schaute zu Baekhyun. Der hatte sich zwar mit seinem Schicksal abgefunden, doch wirklich glücklicher sah er deswegen nicht aus.
Als das Training näher rückte machte Skye sich noch ein Sandwich und ging dann los – und Jongin begleitete sie.
„Was tust du?“, fragte sie skeptisch.
„Dich begleiten.“ Er lächelte fröhlich und legte den Arm um sie.
„Du weißt ich muss arbeiten. Auch wenn es das Training von Super Junior ist, kann ich Mias Daten koordinieren, Emails beantworten und Statistiken erstellen.“
„Ich werde dich nicht ablenken“, versprach er mit seinen Bambi-Augen und ernsthaft, wer könnte da ‚nein‘ sagen?
Das Training ging lange und man sah Super Junior an, dass auch sie langsam nicht mehr konnten und wollten. Jongin saß hinter Skye, darauf hatte er bestanden, auf einer Matte. Inzwischen war er eingeschlafen, doch er hatte seine Hände noch immer vor ihrem Bauch gekreuzt und sie hatte den Laptop auf seinen Armen abgestellt.
Skye beobachtete das Training nur aus den Augenwinkeln, doch es sah danach aus, als würde es bald eine Revolution geben. Alle waren müde und gestresst und ausgepowert.
Sie schaute erst wieder auf, als Mia mitten im Song die Musik ausmachte. Dadurch wachte auch Jongin auf. Bei lauter Musik konnte er schlafen, aber plötzliche Stille war komisch. Super Junior schauten sich fragend an, einige hatten die Arme verschränkt und andere nutzten die Pause, um sich auf den Boden fallen zu lassen.
„Okay, ja, ich weiß es ist hart. Ich weiß es ist anstrengend“, begann Mia. „Aber das ist eure erste Show seit … einer Ewigkeit, in der ihr alle wieder zusammen seid.“
Seit 2011 war immer jemand im Militär gewesen. 8 Jahre, in denen immer jemand gefehlt hat und nun waren sie alle da. Gut, bis auf Kangin, aber etwas Schwund ist eben immer dabei.
„All die Jahre hat immer jemand gefehlt, ein Stück des Ganzen. Ihr habt immer gesagt, ihr fühlt euch nicht vollständig und jetzt, nach 8 Jahren, seid ihr endlich wieder vollständig. Und ich weiß wie ihr seid, ihr wollt perfekt sein, perfekt für eure Fans, die euch all die Jahre treu gewesen sind und perfekt für euch selbst, umeinander zu zeigen, dass ihr immer noch zusammengehört. Wenn ihr sagt, dass es reicht, dann hören wir jetzt auf. Wenn ihr sagt, dass ihr voll seid, dann hören wir jetzt auf. Für mich seid ihr schon perfekt, jeder für sich selbst.“
Skye sah nicht Mias Gesicht, doch sie hörte an ihrer Stimme, dass sie weinte und als sie sich umschaute, sah sie auch Leeteuk, Donghae und Eunhyuk weinen. Es endete in einer Gruppenumarmung und Heechul zog die anderen damit auf, dass sie alle Heulsusen waren, wischte sich aber selbst eine verräterische Träne weg.
„Oh my god … they are so cute“, sagte Skye.
„Ja, so ist sie … so sind sie … sie sind eine Familie“, erwiderte Jongin. „Na dann geht das Training mal weiter …“
Skye drehte sich fragend um.
„Aber Mia hat doch gesagt sie können aufhören?“
Ein Grinsen huschte über sein Gesicht.
„Du glaubst doch nicht, dass die nach dieser Ansage aufhören? Sie sind eine Familie, aber Mia weiß genug, wie sie die Schalter der einzelnen Leute umlegen kann.“
Und tatsächlich, sie machten weiter. Skye war sehr fasziniert von Mias Vorgehensweise, auch wenn sie die Ehrlichkeit ihrer Worte nicht in Frage stellte.
Kurz bevor das Training fertig war, kam Mia zu Skye und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die Musik war zu laut, als dass Jongin sie hätte verstehen können, doch als Skye aufstand und seine Hand nahm, folgte er ihr wie ein Hündchen.
„Was tun wir?“
„Essen bestellen.“ Und zwar richtiges Essen. Keine Salate und trockener Reis. Das Paar ging schon mal in die Kellerbar und bereitete alles vor. Skye deckte gerade ein, als Jongin sich hinter sie stellte und ihre Hand in seine nahm, um sie zu betrachte.
„Backofen“, erklärte Skye, die darauf gehofft hatte, dass die kleine Verbrennung schon weg wäre, doch so Backöfen waren unerbittlich. Jongin grinste.
„So tollpatschig bist du eigentlich gar nicht.“
„Eigentlich nicht.“ Nur eben bei heißen Dingen, spitzen Dingen oder Dingen die im Weg standen.
„Wir sind schon lange nicht mehr ausgegangen“, fiel ihm auf. Sie genossen die Gemeinsamkeit Zuhause und hatten im Moment wenig Interesse daran die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen, doch dazu waren sie ja eigentlich ein Paar geworden.
„Morgen ist SuJu-Hair Day, vielleicht kann ich mich zum Mittagessen davon stehen“, schlug sie vor.
„Das ist schön, dass wir uns nach deinem Terminplan richtig – hast du auch an meinen gedacht?“, neckte er sie.
„Hast du Morgen Mittag etwas vor?“
Jongin zögerte und biss sich auf die Lippe.
„Nein.“
„Also.“
Sie fing an ihn zu kitzeln und es entwickelte sich in eine kleine Hetzjagd – sofern das in der Bar überhaupt möglich war. Als Jongin sie schnappte, waren sie beide außer Atem und er zog sie zu sich. Ihre Wangen waren rot und machten sie nur noch hübscher. Ihre Augen hielten einander fest und dann küssten sie sich. Skye müsste öfters daran denken, wie Mia gesagt hatte ‚Wenn Kai erstmal weiß für was man diese Lippen gebrauchen kann …‘. Er wusste genau was er tat. Jiyongs Küsse waren immer fordernd gewesen, als wäre es klar, dass es nicht bei einem Kuss blieb. Jongin hingegen küsste intim und sexy, mit Ruhe und Genuss. Bei ihm wollte sie nicht, dass es nur bei einem Kuss blieb.
Skye saß gerade auf seinem Schoß, als die Tür aufflog.
„Nehmt euch ein Zimmer.“
„Waaaah, diese Liebe.“
„Sorry, du hast deine Zunge in ihrer verloren.“
Sie beendeten den Kuss und Skye rollte die Augen.
„Wolltet ihr nicht noch duschen gehen?“
„Sei froh, dass wir es nicht sind! Wer weiß was hier passiert wäre!“, kam es von Heechul dem Erlöser.
„In neun Monaten hättest du uns gedankt!“
Die Amerikanerin konnte nur den Kopf schütteln und wollte gerade aufstehen, als Jongin sie festhielt.
„Du kannst nicht aufstehen“, sagte er panisch.
Sie zog die Augenbrauen zusammen, doch dann verstand sie und grinste.
„Aber wehe du bewegst dich weiter. Sitz einfach still.“
Skye lachte fröhlich, Männer konnten so hilflos sein.
Super Junior hatten zwar darauf gehofft, dass es etwas Richtiges zu essen geben würde, aber erwartet hatten sie es nicht wirklich. Umso größer wurden die Augen, als eine Lieferung von Popeye‘s kam. Chickenwings, Filet, Shrimps, normal paniert und scharf, Pommes – und Skye liebte die Pommes von Popeye’s – Onionrings und Maikskolben.
Doch bevor sich alle auf das Essen stürzten hob Mia die Hand und alle blieben stehen.
„Ihr alle wisst, dass wir hierüber nie reden dürfen“, wies sie die Sänger an.
„Was im Keller passiert, bleibt im Keller“, kam es von Leeteuk und damit war das dann auch geklärt.