Obwohl Mia wusste das Jihoon ein paar Tage weg sein würde und sie wirklich Lust hatte noch mal diese Schaukelfunktion des Betts zu testen, war am vergangenen Abend nicht mehr viel mit ihr anzufangen gewesen. Natürlich hätten sie die Alternative gehabt dass sie schlafen ging und ihn einfach machen ließ, aber das schien er auch nicht gewollt zu haben. Mia schaffte es gerade noch ihm die ganzen Sachen aus Deutschland und den Niederlanden zu zeigen und ihm die Geschichte mit Yesung zu erzählen.
Ihr Freund fand es merkwürdig und witzig zugleich – wie wohl die meisten.
„Kein Wunder dass du zu wenig schläfst.“
„It was okay, Leeteuk and Eunhyuk told me I could stay in their room.“
Glücklicherweise war Mia nicht zu selbstmordgefährdet gewesen um ihm von dem komischen Leeteuk-Vampir Traum zu erzählen, weil das war fast noch merkwürdiger, als das was Yesung getan hatte – fast.
Jihoon zog die Augenbrauen bei dieser Information hoch. Mia wusste ja nichts von seinem Gespräch mit den Jungs.
„Oh it’s nothing, really, I stayed a couple of nights in their room but you know they are mama and papa … do you got a problem with that?“, fragte sie vorsichtig.
„No, no, it’s okay as long as you don’t share beds with none-parents I’m not worried.“
Wenig später war sie auch schon eingeschlafen, zusammen gemurmelt, mit dem Kopf auf seiner Schulter, schön warm eingepackt.
Als um 6 Uhr ihr Wecker klingelte wehrte sich Mia wirklich dagegen. Das Aufstehen war immer das Schlimmste, doch es half nichts, Jihoon musste zum Flughafen und sie zu SM.
„Have I told you that I can’t wait til next week?“, murmelte sie verschlafen und zog die Decke über sie.
„Wie ist es mit Kim gelaufen?“
„Not that bad …“
„Also steckst du nicht in Schwierigkeiten?“ Sie hörte sein Grinsen in der Stimme.
„Not yet.“
Noch nicht mal für das Frühstück war wirklich Zeit, sie machten sich fertig und stiegen in das Auto und Mia schlief sofort wieder ein und wachte erst auf als er sie vorsichtig rüttelte als sie bei SM angekommen waren.
„Ich hab nicht geschlafen!“ , sagte sie, als sie aufschreckte.
Er hielt vor SM Town an, morgens um diese Uhrzeit war meistens so wie so noch keiner da, die Straßen waren zwar voll, aber man sah wenige Leute umher irren und schon gar keine Fans – auch die mussten ja irgendwann schlafen.
Da sie und Jihoon mal wieder nicht allein waren, konnten sie sich nicht richtig voneinander verabschieden.
„Viel Spaß in Singapur“, meinte Mia während sie im Auto saß und sich abschnallte.
„Ich werde kurz anrufen, wenn ich gelandet bin, viel Glück für Samstag.“
Im Büro war auch noch niemand, vor 9 Uhr würde sich daran auch nicht viel ändern. Also suchte sie sich in Ruhe ein Tanzstudio und begann zu trainieren. Nur noch zwei Tage. Sie machte die Musik an und tanzte ungefähr 1,5 Stunden und ging dann duschen. Frisch angezogen und fertig gemacht ging sie dann doch mal in ihr eigentliches Büros, was sie seit einer Ewigkeit nicht mehr wirklich betreten hatte. Die beiden Kolleginnen saßen an ihren Schreibtischen und begrüßten die junge Frau halbherzig. Mia nahm es ihnen noch nicht einmal übel, so wie sie am Anfang über Super Junior gesprochen haben, waren sie sicher eifersüchtig und dann tauchte da so ein Mädel aus Deutschland auf und war plötzlich Model und Tänzerin.
Was sie jedoch wirklich wunderte war das Päckchen, welches auf ihrem Tisch stand. Es war geöffnet worden und war adressiert mit ,SM Entertainment – Mia Martin‘, wer schickte ihr etwas so großes? Neugierig schaute sie hinein und sah dass es Klamotten waren. Jetzt war sie noch verwirrter, wer schickte ihr Klamotten?
„Was ist das?“
„Klamotten“, antwortete Kairi. Herzlichen Danke, als hätte sie das nicht alleine raus bekommen.
„Das sehe ich, aber wieso ist das hier?“
„Weil Designer das so machen, du bist jetzt berühmt, es ist normal dass du von allen möglichen Designern Geschenke bekommst, sie hoffen das du sie trägst und indirekt Werbung für sie machst.“
Als Mia die Sachen raus holte stellte sie fest das es alles DKNY war und dazu noch alles in ihrer Größe. Sie konnte sich noch an Siwons Geburtstag erinnern und all die Sachen die er bekommen hatte. Wieso machte man berühmten Leuten solche Geschenke? Sie sollten doch eigentlich im Stande sein sich die Sachen selbst zu kaufen. Sie kam nicht ganz dahinter, aber sie musste zugeben dass sie Donna Karen wirklich mochte. Es waren ungefähr ein Dutzende Oberteile, Leggins, Hosen und Röcke, sogar zwei kurze Cozie, welche sie bisher noch nicht besessen hatte.
Mia war einfach völlig platt, doch sie hatte gar nicht Zeit das zu genießen, denn Lily und Lise würden bald landen und sie musste noch zum Flughafen fahren. Mike hatte ihr gesagt dass ein Security sie fahren würde. Kim und Yun wollten ohnehin nicht dass Mia zu oft alleine unterwegs war.
Etwas verwundert war sie dann aber doch, als sie auf dem Weg nach unten war und ihr Key entgegen kam.
„Ready?“
„For what?“, fragte sie und bekam Panik – hatte sie jetzt Training?
„To pick up your friends at the airport.“
Ihr Blick sprach wohl Tausend Bände und brachte ihn zu lachen.
„I’ll drive you.“
„But why? Don’t you got practice?“
„Not before 2 PM and besides that … maybe it’s better to keep it a secret that they’re staying at your house – Kim would go nuts if he knew it.”
Den letzten Teil hatte er geflüstert, das Schlimme war das Mia wusste das er Recht hatte. Zugegeben, so wirklich hatten sie es Kim nicht gesagt, beziehungsweise hatten sie gesagt dass die beiden ein Hotel in der Nähe hatten. Er hatte kein Problem damit dass Mia sie mit sich rum schleppte, aber noch eine Frau im Super Junior Haushalt wäre wohl einfach zu viel für die Presse.
Sie grübelte ein paar Sekunden.
„I think you are right about that.“
“Sure I’m right, what else?”
Künstlich genervt rollte er die Augen und ging die Treppe runter. Mia folgte grinsend. Dennoch nahmen sie einen SM Van der rund um getönt war.
Key war nicht gestylt, dennoch war er stylisch. Ein Phänomen was auch bei Mia auftrat, selbst wenn sie rumpennerte, tat sie es auf eine coole Art. Key hatte eine weiße Jogginghose, die neuen Nike Air und einen lila Pulli an, auf dem irgendein grünes Vieh war und Mia beschloss dass sie ihm den Pulli klauen musste. Unbedingt.
Sie hatte dazu mehrere Pläne, der Einfachste war ihm den Pulli zu klauen wenn sie heute Abend Training hatten. Sie würde sagen sie ginge auf die Toilette, würde sich in die Umkleide schleichen und den Pulli einfach bei ihren Sachen verstecken. Zu einfach. In Gedanke plante sie wie sie Key am Flughafen auffliegen lassen würde, es zu einer Massenhysterie kam und sie die Verwirrung nutzen würde um ihm den Pulli vom Körper zu reißen.
„Hey, what can I get for Jongs birthday?“, fragte sie ihn auf dem Weg zum Flughafen.
„If you want to get him something he really likes just break up with Jihoon“, erwiderte er lachend.
“Nein, im Ernst!”
“Ich mein das Ernst!“
Mia lachte herzlich und schüttelte den Kopf.
„Du bist nicht befriedigt wenn ich dir sage, dass er es einfach genießt mit seinen Freunden einen Abend zu verbringen und dass du ihm gar nichts holen muss, oder?“
„Nope“, gab sie zurück, auch wenn sie ihn verstand. Es war wirklich schwierig. Sie hatten unendlich viele Klamotten, Schmuck, Schuhe, vielleicht hätte sie einfach in Amsterdam nach einem geeigneten Geschenk gucken sollen. Doch dann schlug es ein wie eine Bombe.
„What did you get for him?“
„Me? Nothing, yet …“
Hallo? Morgen hatte Jonghyun Geburtstag!
„Say ‚thank you Mia you are the best and I will adore you for the rest of my life‘.“
“What?” Komplett verdattert schaute er zu ihr.
„Jonghyun got a Mac.“
„Yes.“
„Aaaaand he plays the piano.“
“Yes ….” Key sah noch immer nicht das Licht am Ende des Tunnels.
„Also holen wir ihm das USB Piano für seinen Mac damit er auf dem Computer komponieren kann.“
Der junge Sänger schien einen Augenblick darüber nachzudenken.
„Thank you Mia, you are the best and I will adore you for the rest of your life!”
“Told ya…”
Das Keyboard war relative teuer und so konnten sie es sich teilen.
„Hast du schon mal darüber nachgedacht professionelle Einkäuferin zu werden?“
„Jup.“
„Das ist echt eine Marktlücke …“
Allerdings musste Mia das Ding holen weil Key ab 14 Uhr im Training sein musste. Das bedeutete dass sie ins Dorm mussten und vor Mias Training nach Myongdong weil da der Apple Restore war.
Als sie am Flughafen ankamen war Mia schon ziemlich hibbelig wegen Lily und Lise. Key zog die Kapuze auf und eine Sonnebrille und vorne auf der Anzeigetafel schauten sie ob der Flieger schon gelandet war. Mia wusste das Ausländer immer etwas länger brauchten, weil meistens nur eine Passkontrolle auf war und das Kontrollieren der ausländischen Pässe länger dauerte, dennoch mussten sie nicht lange warten. Sobald Mia Lily entdeckte fing sie an zu quietschten. Die Reaktion der beiden anderen Deutschen war ebenfalls ein Quietschen. Sie ließen alles stehen und liegen, stürmten aufeinander zu. Quietschten, knuddelten und quietschten weiter. Key hielt sich die Ohren zu und schaute sich skeptisch um, eigentlich wollte er nicht dass sie aufflogen, andererseits gönnte er es Mia. Nach gut 3 Minuten waren die Mädels vollkommen außer Puste und begaben sich erst einmal in eine ruhigere Ecke um durchzuatmen.
„So und jetzt bitte keinen Anfall kriegen, okay?“
Mia winkte Key zu sich und er nahm die Sonnenbrille ab.
„Lily, Lise this is Key, Key – Lily and Lise.“
Er grinste fröhlich, verbeugte sich, gab ihnen dann aber auch die Hand.
„Nice to meet you I hope you had a good flight.“
Lily war eigentlich ziemlich abgebrüht, doch die Tatsache dass Mia ohne Vorwarnung jemanden von SHINee mitschleppte überforderte sie gerade. Sie verbeugte sich fast schüttern.
„Nice to meet you too“, konnte sie gerade noch so erwidern und schmiss Mia einen finsteren Blick zu.
„Was?!“
„Du hättest mich ruhig warnen können.“
„Ich wusste das doch selbst nicht!“, verteidigte sie sich, doch sie wusste das Lily nicht wirklich wütend war.
Sie brachten die Sachen ans Auto und machten sich auf den Weg in die Stadt. Mias Freundinnen erzählten von dem Flug, wie sie hinter zwei Koreanerinnen gesessen hatten die ein Pop Magazin hatten und sie die beiden belauschten in der Hoffnung heraus zu finden um was es ging. Sie hatten sich zwar ein wenig mit Koreanisch befasst, doch es machte einen Unterschied es dann fließend verstehen zu wollen.
„Okay, ich erklär euch den Ablauf. Wir fahren nach Hause, da haben wir ein wenig Zeit, ihr könnt auspacken und duschen und so weiter, dann fahren wir nach Myongdong weil ich das Geburtstagsgeschenk von Key und mir für Jonghyun hole, wenn wir zurück sind geht es zu M! Countdown, dann fahren wir zu SM, ihr schaut beim Training zu und gegen 21:30 sammelt euch Teukie ein damit ihr mit zu Sukira geht und dann holt ihr mich wieder ab.“
Lily und Lise tauschten einen vielsagenden Blick aus.
„Aber ihr müsst heute Abend zur Party kommen, immerhin hast du auch mein Geschenk“ , wand Key ein.
„Ich dachte Jonghyun feiert Morgen.“
„Tut er auch, aber wir feiern heute rein, nur bei uns, ich sag Leeteuk Bescheid dass er nach Sukira vorbei kommen soll.“
Die beiden Deutschen beobachteten die beiden wie bei einem Ping Pong Match.
„Aber wir können nicht so lange machen, Morgen ist Generalprobe.“
„Ich weiß doch Noona.“
„Noona! Hey! Das hab ich verstanden!“, sagte Lily und brachte Mia zum Lachen.
„Sorry, ich versuch so viel Englisch wie möglich zu reden.“
„Schon gut, ich find das faszinierend.“
Key schmiss sie zu Hause nur in der Tiefgarage raus und machte sich dann auf den Weg zu den Proben. Als sie im Fahrstuhl standen schaute Mia ihre Freundinnen ernst an.
„Okay, es gibt ein paar Dinge die ihr wissen solltet.“
Wieder tauschten die beiden einen beunruhigenden Blick miteinander aus.
„Erstens weiß der Manager nicht dass ihr hier wohnt, also psssssst. Zweitens habe ich Leeteuk erzählt dass er dein Liebling ist … ich glaube es war fast schon Bedingung damit ihr bei uns wohnen könnt…“, grübelte Mia und sprach dann weiter.
„Donghae ist eh nicht da!“, verteidigte sie sich als sie Lilys Blick sah.
„Und ja … Hangeng ist wieder da, aber keiner weiß es, also psssssst.“
„WAS?!“, kam es ihr gleichzeitig entgegen, doch der Fahrstuhl hielt schon an und Mia machte eine Geste die den beiden bedeutete auszusteigen. Unfähig so kurz nach der Landung mit dem Informationsüberschuss auch nur einigermaßen klar zu kommen, folgten sie Mia und betraten die Wohnung.
„Wir sind zu Haaaaaaaaaaause!“, rief sie, auch wenn sie wusste dass nur Hangeng da war, weil der Rest irgendwo umher schwirrte. Hangeng kam angejoggt und lächelte die Neuankömmlinge an.
„Das ist….“, begann Lily.
„…der Wahnsinn“, beendete Lise und Mia stellte alle miteinander vor.
Danach folgte natürlich erst mal die Schlossbegehung und Mia führte sie von Raum zu Raum.
„Und das ist mein Zimmer, hier werdet ihr schlafen“, erklärte Mia als sie die Tür öffnete.
„Eindeutig dein Zimmer“, erwiderte Lily als sie Plüschtiere sah, den pinken Laptop, die pinken Kopfhörer und was sie da nicht noch so alles rumfliegen hatte.
„Könnte auch Sungmins Zimmer sein“, kam es von Lise.
„Nein, ganz so extrem ist sie dann doch nicht.“
Mia schaute zu ihren Freundinnen und sagte nichts dazu.
„Und wo schläfst du?“, wollte Lise wissen.
„Donghae und Siwon sind gerade ja nicht da, ich schlaf bei Hae.“
Wenn Blicke töten könnten, hätte Lily im Moment Mia auf dem Gewissen.
„Ich schlafe nur in seinem Beeeehheeett, er ist nicht daaaaaaa.“
„Macht es nicht besser“, schmollte sie und wurde erst mal gedrückt.
Mia ließ ihnen etwas Zeit, um zu duschen, auszupacken, runter zu kommen. Sie setzte sich zu Hangeng und die beiden beschlossen Ramen zu machen, damit sie etwas im Magen hatten, bevor sie sich nach Myongdong aufmachen würden.
„Ich wünschte ich könnte mitkommen, ich fühle mich als hätte ich Hausarrest.“
Sie hatte wirklich Mitleid mit ihm, doch ab nächste Woche würde sich einiges entspannen. Zwar würden dann die Zeitungen und Radiosender Schlange stehen, aber zumindest könnte er mal raus.
„Hmmm … was duftet hier so herrlich?“ Mia drehte sich zu Lise um.
„Wir haben gekocht.“
„Wenn sie gekocht hat sollten wir uns das überlegen …“, sagte Lily grinsend.
„Hey ich mach bald bei einer Kochsendung mit!“
„Oh nein, wer hat sich auf das Selbstmordkommando eingelassen? Sag es uns ruhig, Nordkorea greift an und sie brauchen eine Waffenvernichtungswaffe!“
Hangeng schaute fragend als sie zu dritt einfach lachend zusammen brachen.
Wenig später waren sie auf dem Weg zur U-Bahn und Mia überreichte ihnen stolz ihre T Money Cards und erklärte wie man sie benutzte. In Myongdong waren die beiden Frauen total aufgedreht und Mia schleifte sie kreuz und quer durch die Straßen um ihnen die coolen Läden zu zeigen. Sie zählten wie oft ihnen jemand aus der K Pop Szene in Form eines Plakats entgegen grinste, gegen Ende hatten sie über 20 Reklamedinger gezählt. Natürlich würde der SPAO erobert, dieser eine Laden in dem es alles Mögliche an unnützen aber coolen Sachen gab und das Schmuckgeschäft bei dem man sich Eistüten und Hamburger als Ketten zusammenstellen konnte. Es war ein Wunder dass sie es tatsächlich noch in den Apple Restore schafften, nebendran war ein Nature Republic, an dem sie natürlich auch nicht einfach so vorbei gehen konnten.
„Und wo steckt dein Schatzi?“, fraget Lily als sie vor dem überdimensionalen Rain Poster stand.
„Er hat Morgen ein Konzert in Singapur und kommt erst am Sonntag zurück.“
Wenn man vom Teufel sprach. Mias Handy klingelte und zeigte ‚Süßer‘ an.
„Hey sweetheart!“
„Na meine Süße, wie geht es dir? Sind deine Freundinnen gut angekommen?“
„Ja, wir sind gerade in Myongdong und sind einkaufen, bist du gut gelandet?“
„Es ist total faszinierend mit welcher Leichtigkeit sie Koreanisch spricht“, hörte sie Lise sagen.
„Sicher, wir sind gerade im Hotel angekommen und machen uns gleich los zur Halle.“
„Dann wünsche ich dir viel Spaß, ich melde mich später.“
Zurück zu Hause war es vorbei mit der Ruhe. Die anderen waren von ihrem Fernsehauftritt zurück und jeder interessierte sich für die zwei neuen Frauen im Super Junior Haushalt. Vorstellen konnten sie sich ja alle noch auf Englisch, doch wenn es um wirklich Gespräche ging, musste meistens Eunhyuk oder Sungmin für die anderen übersetzen. Mia ließ die ‚Kleinen‘ und ging kurz in ihr Zimmer um ihre Emails abzurufen. Wenig später klopfte es und Teukie steckte den Kopf rein.
Er setzte sich neben Mia auf’s Bett und schaute wie sie mit dem MBA irgendwelche Sachen machte.
„Das kann das alles?“ , fragte er ungläubig.
„Klar, das Ding kann fast alles.“
Irgendwie schien er zu bereuen dass er seine ganzen Airs verteilt hatte.
„Was ist los, wieso bist du nicht bei den anderen?“
„Ich wollte mal ein paar Minuten Ruhe haben.“
Damit ließ er sich nach hinten fallen und schloss die Augen. Ja, eigentlich hatte Teukie es nicht so mit Fremden und die letzten Tage hatten sie alle ständig aufeinander gehockt, sie verstand ihn. Sie ließ ihn in Ruhe und ging noch ein paar Sachen durch, die Yun ihr geschickt hatte, als plötzlich ihre Tür aufging.
„Hey, du kannst uns da unten nicht so … oh.“
Lily schaute zu Teukie der die Augen aufgeschlagen hatte und fragend zu ihr schaute.
„Ich wollte nicht stören …“
„Tust du nicht, wir müssen eh gleich los.“
Just in diesem Moment klingelte es unten.
„Komm Oppa, los!“
Lachend rappelte er sich auf.
„Ach, auf einmal kannst du mich Oppa nennen?“
Er hetzte sie die Treppe runter und Mia versteckte sich hinter Heechul.
„Was auch immer ihr beide da macht, lasst mich da raus“ , beschwerte sich der Sänger der gerade als Schutzschild missbraucht wurde.
„Mama, sei brav“, warnte Mia.
„Nenn mich vor deinen Freunden nicht Mama! “ ausnahmsweise hatte Leeteuk das Gefühl das seine Autorität untergraben wurde.
Big Mike sorgte schnell für Ruhe und sie stiegen unten in den großen Van ein. Lily und Lise saßen neben Mia und Ryeowook. Wookie versuchte Lise etwas auf seinem Handy zu erklären. Es stellte sich heraus dass er sich für das I Phone ein ‚Deutsch App‘ runter geladen hatte und er schien Spaß daran zu haben es alle möglichen Sachen sagen zu lassen.
„Toll, für mich haben die sich nicht so was runter geladen.“ Mia zog eine Augenbraue hoch.
In dem Fernsehstudio angekommen war alles ziemlich hektisch, wie immer. Zig Künstler schwirrten umher, Stylisten und Techniker wuselten durch die Gegend. Mia ging voraus, Kim und Yun waren heute nicht dabei, deswegen durfte sie ausnahmsweise mal wieder etwas Zeit mit ihren Welpen verbringen. Zielsicher ging sie in die Kabine der Jungs.
Alle machten sich breit, stöberten durch die Klamotten und suchten ihre Sachen zusammen.
„Kommt, ich zeig euch das Studio“, sagte sie zu ihren Freundinnen, auch wenn Lise etwas wehleidig guckte.
„Können wir nicht noch ein bisschen bleiben?“
Augenrollend zog sie die junge Frau aus der Garderobe damit sie sich umziehen konnten. Sie ging zu dem Aufnahmeleiter und besprach den Auftritt, da kam auch schon Joon angejumpt.
„Noooooonaaaaaaaaaaaaaa!“
Ehe Mia sich versah hatte er sie von hinten geschnappt um sie zu knuddeln.
„Sind das deine Freundinnen aus Deutschland?“
„Ja…..“
Und somit stellte Mia auch hier wieder alle miteinander vor.
„Er ist echt niedlich.“
„Ja ist er“, stimmte Mia Lily zu.
„Doch das große Exemplar von beiden gefällt mir besser.“
Joon schaute von einer zur anderen und kam sich irgendwie übergangen vor.
„Schau nicht so, jetzt weißt du wie ich mich oft fühle“, sagte Mia zu ihm.
„Aber du sprichst Koreanisch!“
„Ein wenig.“
„Pfffff…..“
Lise hatte halbwegs verstanden um was es ging und fing Lily an zu meckern, dass sie nichts verstand. Mia setzte sie vorne ins Publikum und ging selbst wieder hinter die Bühne. Ihre Jungs waren schon fertig und alle hatten sich verteilt um mit anderen Künstlern zu reden. Es war der erste Auftritt mit der neuen Single und allen waren gespannt – auch Mia. Sie ließ sich von der Vorfreude anstecken.
„Deine Freundinnen sind sehr nett.“ Eunhyuk hatte sich zu ihr gestellt.
„Ja, das sind sie.“
Sie war froh dass die anderen so dachten und dass die kommenden vier Tage wohl gut funktionieren würden.
Als der Auftritt ihrer Welpen los ging stellte sich Mia an die Seite der Bühne und beobachtete alles ganz genau. Es war komisch sie auftreten zu sehen ohne Siwon und Donghae.
Sobald der Auftritt zu Ende war ging sie wieder hinter die Bühne und fütterte sie mit Früchten, die mittlerweile schon in der Garderobe bereit standen – so langsam gewöhnte man sich an ihre Methoden.
Lily und Lise hatte sie mitgenommen um sie später in der Hektik nicht aus Versehen zu vergessen.
„Wie geht es deinem Finger?“, fragte Kyuhyun und hob langsam Mias Hand hoch.
„Was ist mit deinem Finger?“, fragte wiederum Lise.
„Gebrochen.“
„Bitte? Wie hast du dir den Finger gebrochen?!“
Mia schaute zu Lily und grinste.
„Ich darf nicht darüber reden.“
„Aber du hast nicht versucht einen Werwolf zu schlagen?“
„Nope, das nicht.“ Wieder lachten sie, doch Kyuhyun hatte ihre Hand noch immer noch los gelassen.
„Noona, hallo?“
Verwundert drehte sie sich zu ihm.
„Es ist in Ordnung, bis Samstag werde ich überleben.“
Er sah nicht zufrieden aus, andererseits hatte er ja auch noch seine Macken von Amsterdam. Es war wirklich verwunderlich das Kim ihnen noch nicht die Hölle heiß gemacht hatte um heraus zu finden was sie getrieben hatten.
Heechul, Shindong und Ryeowook mussten nach M! Countdown gleich weiter zu einer Radiosendung doch die anderen schleppte Mia in ein Restaurant. Ihre beiden Freundinnen waren wohl etwas unkomplizierter was Essen betraf denn neugierig probierten sie alle möglichen Speisen, an die sich selbst Mia nach all den Wochen noch nicht ran getraut hat. Lise fragte viel und ließ es sich von Kibum und Sungmin erklären. Mia aß mit Absicht nicht so viel, sie wollte im Training keinen vollen Magen haben, im Moment war sie ohnehin froh wenn ihre Schönheit nicht von innen kam.
„Also, nun habt ihr die Wahl, entweder ihr fahrt mit den anderen nach Hause und habt Freizeit bis Leeteuk und Eunhyukshi los müssen oder ihr kommt zu mir mit ins Training und werdet dann für Sukira abgeholt.
„Mit zu dir!“, sagten die gleichzeitig, Mia hatte es ja befürchtet.
Also trennten sich vorläufig die Wege. Mia, Lily und Lise wurden bei SM abgesetzt und die anderen stiegen in ihre Autos um.
Im Studio waren schon einige Tänzer versammelt.
„Okaaaaay, wir setzen uns da hin und verhalten uns so unauffällig wie es uns möglich ist“, annoncierte Lily und brachte Mia zum Lachen. Sie zog sich um und wenig später fing das Training an. Sie versuchte sich nicht ablenken zu lassen von der Anwesenheit ihrer beiden Freundinnen und konzentrierte sich. So sehr, dass sie gar nicht mitbekommen wie Eunhyuk die beiden um 21:30 abgeholt hatte. Irgendwann hatte Mia sich umgedreht und sie waren weg gewesen.
Wenig später war das Training auch schon wieder vorbei und sie blieb noch etwas mit den Küken im Tanzstudio. Jonghyun wusste nicht dass später eine kleine Feier stattfinden würde, also musste Mia den Mund halten und versuchte von Keys Lippen zu lesen, als der wissen wollte ob sie das Geschenk geholt hatte. Ja, im Lippenlesen war sie nicht so gut und am Ende schickten sie sich SMS hin und her.
Es war ungefähr 23 Uhr als sich die Küken verabschiedeten.
Mia blieb zurück, sie wollte noch etwas trainieren bis die anderen kamen und schmiss die Anlage an. Zugegeben, SHINee konnte sie mittlerweile nicht mehr hören, dass sie noch nicht davon geträumt hatte überraschte sie wirklich. Wer brauchte schon die Musik vom ‚Weißen Hai‘ wenn man ‚Ring ding dong‘ hatte?
Also schmiss sie normale Musik in die Anlage und freestylte ein wenig. Einfach tanzen. Ja, das war ihre Freiheit. In den letzten Wochen hatte sie aus ‚Langeweile‘ eine neue Choreo zu ‚Hurricane Venus‘ gemacht, weil sie die normale Version doof fand. Sie skippte zu dem Lied, machte es lauter und fing an zu tanzen.
Es war bereits 00:25 – typisch für Mia dass sie die Zeit vergessen hatte. Leeteuk war schon vor gefahren und Eunhyuk, Lily und Lise waren zurück zu SM um Mia abzuholen. Der Musiker grinste nur als er sie noch im Tanzstudio fand und bedeutete den beiden jungen Frauen leise zu sein. Die Assistentin war nämlich vollkommen ‚Umgebungsblind‘. Sie schaute einfach nicht nach dem was um sie herum geschah, außer sie konzentrierte sich darauf, aber die Chancen standen gut, dass wenn man ihr auf der Straße entgegen kam und sie nicht ansprach, dass sie einen gar nicht sehen würde. Solange sie sich also nicht direkt vor Mias Nase stellen würde, standen die Chancen gut die Tänzerin in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Der andere Tanz zu ‚Hurricane Venus‘ gefiel ihm. Eunhyuk musste Mia unbedingt dazu nötigen das irgendwo in der Öffentlichkeit zu tanzen. Sie alberte zwischen drin auch viel rum und machte nebenbei mal 50 Sit-Ups, aber meistens war sie am Tanzen. Lily störte Eunhyuk nicht beim Spannen, denn eigentlich fand sie es selbst ziemlich interessant. Sie hatte ihre Freundin noch nie tanzen sehen, nicht zu ihren Cheerleaderzeiten und später auch nicht.
„She good when she think no one watch“, erklärte Eunhyuk und wunderte sich wieso die beiden Frauen ihn angrinsten wie Honigkuchenpferde.
„Spricht er nicht total niedlich?“
„Aber echt“, pflichtete Lily bei und kicherte leise.
Spätestens als sie ‚No other‘ hörten schauten sie wieder zu Mia. Die grinste selbst vor sich hin und fing dann an die Choreografie nach zu tanzen. Nun war aber auch Eunhyuk nicht zu halten und stürmte in das Studio, stellte sich neben Mia und tanzte brav mit. Die Gesangsteile teilten sie demokratisch untereinander auf und lachend ließen sie sich auf den Boden fallen als das Leid fertig war.
Lily und Lise applaudierten fleißig auch wenn es Mia ja nicht ganz so passte bespitzelt zu werden.
„So und jetzt duschen … ich will ja nicht sagen das du stinkst, aber …“
„Was soll das heißen?! DU hast den Spitznamen Anchovis …“ Und damit begannen sie sich quer durch das Studio zu jagen während die Besucherinnen nur verwirrt zuschauen konnte.
„Denkst du es ist wirklich okay wenn wir mitkommen? Wir hätten auch nach Hause fahren können…“ Lily, immer skeptisch und alles in Frage stellend.
„Key hat gesagt es ist in Ordnung, zumal ich jetzt nicht quer durch die Stadt fahre um euch zu Hause abzusetzen. Die Jungs wohnen keine fünf Minuten von hier weg.“
Sie waren vielleicht 20 Leute, als Mia und die anderen ankamen, hatte es natürlich schon eine Tortenschlacht gegeben und dementsprechend sah es aus. Jonghyun war gerade dabei sich wieder sauber zu machen als der Rest der Truppe in das Lokal stürmte. Sie drückte ihr Küken an sich, sie waren noch so jung und hatten schon so viel erreicht, trugen so eine schwere Bürde mit sich herum. Es war vorbei mit dem Mitleid als Jonghyun Mia nicht los lassen wollte.
„Jooooooong….“, beschwerte sie sich, kaum noch Luft kriegend.
„Ich bin das Geburtstagskind! Du musst machen was ich sage!“
„Du hast nichts gesagt.“
Drei Leute waren nötig um Jonghyun und Mia auseinander zu zerren und Mia lachte herzlich darüber.
„Vielleicht hätte ich auf Key hören sollen.“ – Bezüglich des Geburtstagsgeschenk. Über das er sich übrigens total freute.
Wenig später stand Mia bei Minho und Key, als Onew dazu kam.
„Du bist echte in toller Freund!“, fuhr Onew Key an, der damit gerade gar nichts anfangen konnte.
„Wieso werde ich in so tolle Geschenke nicht integriert? Du weißt wie schlecht ich mit Geschenken bin.“
„Du warst nicht da als uns die Idee kam!“, erwiderte Key, völlig fassungslos dass nun von seinem Bandleader vorgeworfen zu bekommen.
„Du.hättest.anrufen.können!“
Damit drehte sich Onew auf dem Absatz um und stolzierte davon, nur um drei Schritte später lachend zusammen zu brechen. Chaoten.
Etwa eine Stunde später standen Lily und Lise grinsend vor einem Tisch.
„Sind die nicht niedlich?!“
Niedlich? Wer war niedlich? Minho saß auf der Couch, Mia hatte neben ihm gesessen. Hatte. Mittlerweile lehnte ihr Kopf an seiner Schulter und Minho versuchte sich nicht zu bewegen, weil er sie nicht wecken wollte und wirkte fast als hätte er die Luft angehalten. Lily holte sofort die Kamera raus – zumindest Minho konnte sich nicht wehren.
„I would not do“, sagte Eunhyuk, fast seufzend und die beiden Frauen richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihn.
„Wieso?“
„Because once we made picture of her sleeping and post it on twitter and then I lost hair on my leg.“
Ahhhh, an die Geschichte konnte Lily sich noch erinnern.
„I think we take the risk“, sagte sie zuversichtlich, wenn sie in Deutschland war und Mia in Korea, gab es wenig was sie Lily antun konnte.
„Don’t say I did not warn.“
Lise war in diesem Moment hin und weg von Eunhyuk und Lily musste sie kurz zwicken.
Minho grinste sogar in die Kamera, bewegte sich aber immer noch nicht. Wenig später setzte sich Jonghyun auf die andere Seite und zog ein schmolliges Gesicht auf.
„Es ist mein Geburtstag …. “, murmelte er in seinen imaginären Bart.
Es war knapp 3 Uhr als sie nach Hause kamen. Lily und Lise hatten sich gut geschlagen, waren aber auch froh jetzt ins Bett zu kommen. Auch Mia war ziemlich fertig und verabschiedete sich an ihrer Zimmertür von den beiden und ging in Richtung Donghaes Zimmer. Sie konnte Lilys Blick im Rücken spüren.
„Huh?“
„Wollen wir tauscheeeeeeeeen?“
Lily versuchte es mit ihrer ‚Ich bin so niedlich wie ein Häschen‘-Tour, die im Moment bei Mia nicht half.
„Es ist nur ein Bett.“
„Es ist SEIN Bett.“
„Ja, aber er liegt da nicht drin.“
„Aber er hat da drin gelegen.“ Lily versuchte immer noch den Niedlichkeitsmodus.
„Gute Naaaaaaacht.“
Damit verschwand sie in Haes Zimmer.
Mia schlüpfte in einen Jogginganzug und murmelte sich sofort ein. Das Bettzeug roch noch immer nach Donghae, mit geschlossenen Augen atmete sie tief ein, sie mochte seinen Geruch, es beruhigte sie.