„Hey…“, flüsterte Mia zu Donghae als er sich zu ihr morgens um 7 an den Strand setzte.
„Wieso bist du schon wach?“, fragte er verschlafen und murmelte sich und Mia in eine Decke ein, die er aus dem Zimmer mitgenommen hatte.
„Ich mag das Meer.“
„Ozean“, verbesserte er sie und die Deutsche schielte zu ihm rüber.
„Besserwisser“, sagte sie, Donghae kannte das Wort nicht und schaute fragend.
Eine Weile saßen sie nebeneinander, kuschelten aneinander gelehnt und ließen die Seele baumeln.
„Mia?“
„Hm.“
„Ich hab es mir anders überlegt.“
Ruckartig setzte sie sich auf und schaute fragend.
„Ich habe doch zu dir gesagt ‚Lass uns in Frankreich in ein Schloss ziehen und Hunde und Katzen beibringen sich nicht mehr zu hassen‘ – können wir das auch hier machen?“
Erleichtert fing sie an zu lachen.
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Es war noch nicht ganz raus, diese Angst verlassen zu werden, die Angst verletzt zu werden. In Mias Augen hatte sie schon einige Fortschritte gemacht, sie ließ es zu geliebt zu werden und sie hatte ihr Herz auch an Donghae gegeben, aber gerade dann, in solchen Moment in denen er sie nur ärgern wollte, zog sich ihr Herz zusammen. Zu tief waren die Wunden der Vergangenheit, Mia wusste das Donghae anders war, doch so ganz hatte sie es noch nicht aus ihrem System.
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Sie warteten bis die anderen wach waren – oder geweckt worden worden – damit sie alle gemeinsam zum Frühstück gehen konnten. Nun im hellen sah man das satte Grün, den Dschungel von dem sie umgeben waren, man sah exotische Vögel und kleine Äffchen. Es hatte noch einmal einen ‚aaaaaah‘-Effekt. Man war mitten im nirgendwo, umgeben von Urwald und Ozean – wohin wollten sie fliehen wenn sie ELF einfielen? Darüber hatte sich Mia keine Gedanken gemacht.
Die Gruppe besetzte drei Tische und alle wollten gleichzeitig zum Essen.
„Stop!“, rief Mia und alle blieben stehen.
„Einer muss an jedem Tisch bleiben.“
„Mia ehrlich, ich glaube nicht dass man uns beklaut“, wand Leeteuk ein.
„Okay, then go.“
Mia setzte sich hin und beobachtete die anderen beim Herumwuseln. Sie stellten Käse und Wurst auf den Tisch, frische Früchte und Joghurt. Und dann kam genau das, was Mia genau wusste: Spatzen.
Die kleinen Biester waren nämlich darauf geschult Essen vom Tisch zu klauen und ließen sich auch nicht davon abschrecken, wenn so eine Käsescheibe doppelt so groß war wie sie. Mia saß an einem Tisch mit Donghae, Zoey und Yesung, deswegen war ihr Tisch verschont geblieben, doch als die anderen sich wieder hinsetzten schauten sie entsetzt auf die Teller, bei denen sich einiges geändert hat.
„Mia, ehrlich, ich glaub nicht dass wir hier beklaut werden“, äffte sie Leeteuk nach der keinen Käse mehr auf seinem Tisch hatte.
„Wer war das?“, fragte er entsetzt und schaute sich um, um den Täter ausfindig zu machen.
„Vögel.“
„Vögel?“
„Vögel.“
Nun fingen alle an sich umzugucken und fanden einige Vögel, die immer wieder an Tische flogen und mitnahmen, was sie in den Schnabel bekamen.
„Unglaublich…“ und er zog wieder los um sich Käse zu holen.
Mia aß beim Frühstück in ‚Miniaturen‘, Mini-Schoko-Croissants, Mini-Kuchen, Mini-Brötchen – Mia fand Mini total toll. Sie ließen sich Zeit bis alle gesättigt waren. Für heute hatte sie nichts geplant, sie sollten sich erst mal akklimatisieren und die Umgebung erkunden.
Während die Jungs in den Pool wollten, wollten die Mädels an den Strand. Für Mia war das Wasser etwas zu kalt, vielleicht würde sich ihre Einstellung in den kommenden Tagen ändern, doch im Moment wollte sie bei bisher 27°C etwas Sonne tanken.
Zoey, Miyon und Mia holten sich also ihre Sachen im Haus und gingen zum Strand. Selbst Miyon legte sich in die Sonne. Es war nicht so heiß und der Wind war angenehm, aber auf dem Himmel schwebten süße Schäfchenwolken und es war einfach nur extrem chillig.
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Mia kramte in ihrer Badetasche und holte ein paar Seiten raus. Was das war? Bis vor knapp einem Jahr hatte Mia an einer Geschichte geschrieben, eigentlich eine Fanfiction zu Harry Potter. Sie hatte die Geschichte wirklich gemocht und steckte praktisch mitten im zweiten Buch/ Jahr. Was war geschehen dass sie aufgehört hatte zu schreiben? Das Leben. Hektik auf der Arbeit, dann die Planung für Korea und dass sie in diesem Jahr noch keine Zeit zum Schreiben gefunden hatte, war nicht unvorstellbar. Nun hatte sie Urlaub und dachte sich mal wieder weiter zu schreiben, allerdings wollte sie die Geschichte erst noch einmal lesen, um wieder richtig rein zu kommen und deswegen hatte sie sich die Geschichte ausgedruckt.
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„Kapitel 1 – Es hätte so ein schöner Tag werden können
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Es war Anfang September. Jade schleppte ihren großen Koffer hinter sich her und stellte fest, dass sie mal wieder viel zu viel mitgenommen hatte. Jedes Jahr hatte die 14jährige die gleiche Prozedur hinter sich zu bringen. Nachdem sie den Sommer bei ihren Eltern in einer Kleinstadt südlich von London verbracht hatte, wurde sie in den letzten zwei Ferienwochen zur ihrer Großmutter – der großen Gönnerin – in den Norden nach Billingham geschickt. Ihre Großmutter fütterte mehr oder minder die Familie durch, seitdem ihr Vater vor drei Jahren seinen Job bei der Bank verloren hatte. Ihre Mutter verdiente mit dem Klamottenladen gerade genug um dafür sorgen zu können, das regelmäßig etwas im Kühlschrank war. Und so wurde die Familie von ihrer Großmutter abhängig. Ihrer Großmutter machte es nichts aus, sie war alt und alleine, Jades Großvater war vor fünf Jahren gestorben und seither lebte ihre Großmutter in dem alten, großen Haus auf dem Land alleine und war froh dass sie ihre Familie, ihren Sohn, unterstützen konnte.
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Nicht, dass Jade ihre Großmutter nicht leiden konnte, aber in ihrem Alter konnte man sich coolere Sachen vorstellen als zwei Wochen lang mitten im Nirgendwo in einem riesigen Haus zu sitzen, wenn die einzige Gesellschaft aus ihrer Großmutter und der Haushälterin Martha bestand. Lieber wäre sie zurück in das Internat gefahren oder zu einer ihrer Freundinnen, aber nein, Sommer war „Oma-Pflicht-Programm“ und da gab es keine Diskussionen.
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Jade hatte den Bus nach London genommen, so wie immer. Sie hasste London, viel zu viele Leute, viel zu groß. Sie kannte sich aus, aber die Wege waren alle so weit und ihr Koffer schwer, abgesehen davon waren viel zu viele Leute unterwegs. Endlich hatte sie Kings Cross erreicht und als sie auf die Schalttafel aufblickte um zu gucken von welchem Gleis ihr Zug fährt, stellte sie fest, dass er diesmal von Gleis 9 abfuhr. Das bedeutete für sie: Ans andere Ende des Bahnhofs. Es war noch warm und wenn man irgendwo auf einer Wiese liegen konnte, war das auch keine schlechte Sache, aber mittlerweile war Jade fertig mit sich und der Welt und sie hoffe dass es wenigstens im Zug einigermaßen erträglich sein würde.
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Sie erreichte die Abzweigung zu Gleis 9 und 10 als plötzlich ihr Handy klingelte. Sie holte es aus der Tasche heraus und klappte das Display auf. Maria, ihre beste Freundin, hatte ihr eine Nachricht geschrieben und Jade ging weiter ohne wirklich auf den Weg zu achten. Maria war mit ihren Eltern in Frankreich und hatte ihr die Nachricht vom Strand aus geschickt. Jade rollte die Augen. ‚Das war so unfair!‘ Als sie aufblickte entdeckte sie den Zug zu ihrer Rechten. Ziemlich viele junge Leute waren auf dem Gleis unterwegs, aber wer weiß, vielleicht gibt es in Billingham ja eine geheime Großelterngesellschaft zu der alle Enkel Englands in den letzten zwei Ferienwochen geschickt werden. Das Gleis sah irgendwie anders aus und Jade blickte von einem Ende zum anderen.
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Hmm… ist wohl renoviert worden, so nostalgisch …, dachte sie bei sich und ging in das hintere Ende des Zugs. Viele Abteile waren bereits besetzt und Jade ging so weit, bis sie endlich ein Abteil fand, in dem noch niemand saß. Sie öffnete die Abteiltür und verstaute ihren Koffer oben in den Gittern. Aus ihrer Tasche zog sie ein Buch und begann zu lesen. Einige Stunden Zugfahrt lagen vor ihr, erst zum Abend würde sie in Billingham ankommen. Sie setzte ihre Kopfhörer auf und suchte einen Track. Ja, das war besser, endlich mal etwas entspannen, wobei, Entspannung würde sie die nächsten zwei Wochen noch genug haben und Jade überlegte sich ob man das nicht als Wellnessurlaub verkaufen könnte.
Langsam begann der Zug sich zu bewegen und verließ den Bahnhof, Jades Blick schweifte einen Moment lang nach draußen, doch dort gab es nur das zu sehen, was immer zu sehen war. Schnell gelangweilt von der Monotonie der Landschaft widmete sie sich wieder ihrem Buch zu. Eine Vampirgeschichte: „Twilight.“ Sie war gerade im dritten Buch, das Vierte hatte sie gut verstaut in ihrem Koffer untergebracht und die ersten beiden Teile hatte sie als Reserve mitgenommen. Die Geschichte war toll, ein Mädchen das sich in einen Vampir verliebt, ohne natürlich zu wissen, dass er ein Vampir war. Die Cullens, Jades neue Lieblingsfamilie – auch wenn sie etwas hinterher hing, denn sie hatte die Bücher bei ihrer Mutter gefunden, die sie zu ihrer Jungendzeit gelesen hatte. Wieso konnte ihr so etwas nicht passieren? Wieso konnte ihr Leben nicht mal etwas spannender sein?
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Obwohl, wenn es so etwas in Wirklichkeit gab, war es sicher nicht so toll. Genau wie Romeo und Julia, die wirkliche Geschichte war gar nicht so dramatisch und herzzerreißend, aber Shakespeare hatte es gut aufgeputscht. Mit dem Kopf an der Scheibe gelehnt schlief sie irgendwann ein, die Musik dröhnte in ihren Ohren, aber das hielt sie aber nicht davon ab in einen tiefen Schlaf zu fallen.
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Als Jade wieder die Augen aufschlug dämmerte es draußen langsam. Müde streckte sie sich und brummte leise. Doch als sie die zwei Augenpaare ihr gegenüber entdeckte, schreckte sie zusammen. Ein Junge und ein Mädchen, etwas jünger als sie, saßen Jade gegenüber und betrachteten sie etwas skeptisch.
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„Entschuldigung, wir wollten dich nicht erschrecken“, sagte das Mädchen und schaute reuevoll unter ihrem Pony hervor.
„Schon OK…“
Die Beiden waren wohl in das Abteil gekommen, während Jade geschlafen hatte. Deswegen war sie nur unvorbereitet gewesen, mehr nicht.
„Ich bin Alefandria Jurelia Himpelberg und das ist Hugo Weasley“, stellte sich das Mädchen Jade vor, doch Jade war zu sehr damit beschäftigt ein Kichern zu unterdrücken. Das Mädchen benahm sich gar nicht wie ein Kind und ihr Namen war auch wirklich sehr merkwürdig. Jade versuchte sich zusammen zu reißen.
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„Hallo, ich bin Jade Serafina Black, sehr erfreut“, versuchte sie genauso penibel zurückzugeben, lachte dann aber fröhlich. Der Spaß schien die anderen beiden aber nicht angesteckt zu haben, denn Alefa und Hugo blickten Jade mit großen, geschockten Augen an.
„Was? Was ist los?“, fragte sie ungeduldig und Alefa wand den Blick ab.
„Black hast du gesagt?“, fragte Hugo und Jade nickte.
„Ja, wieso? Was ist mit meinem Namen?“
„Ach nix, ich habe nur noch nie einen Black getroffen…“, sagte Hugo. Er und Alefandria tauschten vielsagende Blicke aus.
Jade war es zu suspekt, entweder der Kleine war etwas verrückt, oder sie verschwiegen ihr etwas. Noch ehe Jade weiterfragen konnte klopfte es an der Abteiltür. Vor der Tür stand eine ältere Dame mit einem Servierwagen.
„Hallo ihr Lieben, kann ich euch etwas Gutes tun?“, fragte die Dame, doch die Kinder schüttelten den Kopf. Jade hatte genug Essen dabei um eine Fußballmannschaft zu ernähren.
Eine Weile lang war es still in dem Abteil, Jade wusste nicht so recht ob sie sich mit den anderen beiden beschäftigen sollte oder nicht.
„Wohin fahrt ihr denn?“, wollte sie wissen und schaute zu Alefa.
„Wohin wohl, dieser Zug hat nur eine Endstation…“
Irgendwie hatte Jade ein Kommunikationsproblem mit Alefa und der Ton passte ihr gar nicht. Was wollten diese ganzen Kinder sowieso in Billingham?
Doch für Alefa und Hugo war die Situation auch verwirrend, sie hatten Jade noch nie gesehen, sie war eine Black, aber sie war älter als 11 Jahre, also was zum Geier machte sie im Hogwarts-Express? Vielleicht war es nur ein schlechter Scherz dass ihr Nachname Black lautete.
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So las Jade weiter, bis der Zug langsamer wurde und man ein Stimmengewirr in den Fluren hören konnte. Sie mussten also bald da sein.
Schließlich blieb der Zug ganz stehen und als Jade mit ihrem Gepäck aus dem Zug stieg war ihr klar, dass egal wo sie auch war, es definitiv nicht Billingham war.
Verwundert blieb sie stehen betrachtete die ganzen Kinder die aus dem Zug stiegen.
Wo war sie gelandet? Sie ließ sich mit der Masse treiben, ihr Blick schweifte ununterbrochen über die Leute und die Umgebung.
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„ERSTKLÄSSLER ZU MIR!“
Jade drehte ihren Kopf in die Richtung, aus der die Stimme polterte, und entdeckte einen riesigen Mann der im „Herr der Ringe“-Universum ohne weiteres als Troll durchgegangen wäre.
Sie kam zum Halt als sie die Kutschen erreichten und unterdrückte einen Schrei als sie sah, dass die Wagen von NICHTS gezogen wurden. Jade schluckte schwer, alles im allem hatte sie sich etwas Abwechslung gewünscht und das hier war auf jeden Fall besser als Ferien bei ihrer Oma. Also fasste sie sich ein Herz und stieg in die Kutsche.
Sie durchquerten einen Wald und dann hatte sie volle Aussicht auf einen See und ein Schloss. Ihr Unterkiefer klappte runter, in dem See schwammen lauter Lichter und das Schloss war hell erleuchtet. Vergessen waren die pferdelosen Kutschen, denn das sah alles nach einem richtigen Abenteuer aus!
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Viel zu schnell war die Fahrt vorbei und wieder folgte Jade dem Strom, der sich langsam in die große Eingangshalle drängte. Sie konnte ziemlich unauffällig sein und es vermeiden die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Erst wollte sie herausbekommen wo sie hier gelandet war, am besten ohne danach zu fragen. Denn so wie Hugo und Alefa reagiert haben, schien es eigentlich allen klar zu sein wohin die Reise ging und wenn sie als einzige nichts davon wusste, musste sie wohl eine Außenseiterin sein. Also lieber anpassen und spionieren, als die „Mädchen in Not“-Nummer versuchen.
Jade war überwältigt von der Größe des Schlosses, es war wahnsinnig schön, warm, gemütlich und riesig. Sie fragte sich ob dies wohl ein besonderes Sommercamp war oder gar ein Internat, vielleicht ja.
Der Weg im Schatten der anderen Kinder führte Jade wohl in eine Art Speisesaal. Vier lange Tische waren zu erkennen und am Ende der Halle, etwas höher gelegen, war ein weiterer Tisch, an dem Erwachsene saßen. Jade stockte, wo sollte sie hin? Man würde wissen, dass sie nicht hier her gehört, aber was sollte sie tun als einfach den anderen zu folgen?
So setzte sie sich mit an einen der Tische und wartete ab.
Es wurde immer ruhiger in der Halle bis irgendwann nur noch Geflüster zu hören war. Eine Frau an dem großen Tisch am Ende der Halle erhob sich und blickte durch die Halle. Sie hatte einen schwarzen Umhang und einen spitzen Hut, als wollte sie eine Hexe darstellen und Jade fragte sich wie lang es noch bis Halloween hin war.
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„Liebe Schüler. Ich hoffe ihr hattet einen angenehmen Sommer. Ich möchte euch alle herzlich willkommen und zurück in Hogwarts heißen. Ein neues Jahr wartet auf euch. Ich möchte die Zeit kurz nutzen Professor Bettings vorzustellen. Er wird der neue Lehrer für Muggelkunde. Also zeigt euch bitte von eurer besten Seite.“
Die Frau machte eine Pause und schaute besonders in die linke Ecke der Halle, als würden sich dort die Raufbolde rumtreiben. Jade beobachte dass alles, irgendwas stimmte hier auf keinen Fall. Wieso sahen sie aus wie bei einer Hexenversammlung? Stonehenge war Hunderte Kilometer weit weg.
Vielleicht ist das hier so was wie das Blair Witch Project… nur in einem größeren Rahmen…
Zu der Frau die eben gesprochen hatte, kam eine andere hinzu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die Direktorin – oder hohe Priesterin, was Jade viel passender fand – suchte den Raum ab und blieb dann an Jade hängen. Ein paar Sekunden starrten sie sich an, dann drehte Jade den Kopf um, die Frau konnte ja wohl kaum sie anstarren, immerhin konnte ja keiner wissen wer sie war und woher auch? Aber als sie sich wieder umdrehte starrte die Frau noch immer und Jade hatte das Gefühl, dass sie mittlerweile jeder anstarrte.
Oh, oh…
Jade lächelte verlegen und stand langsam auf.
„Wow… schon so spät… ich denk, ich geh dann mal lieber…“
Langsam drehte sie sich um und ging auf die große Tür zur Eingangshalle zu. Wieso hatte sie sich eigentlich mitten reingesetzt? Wieso hätte sie nicht einfach in Nähe der Tür sitzen bleiben können? Sie warf einen flüchtigen Blick über ihre Schulter und machte einen Satz vor Schock. Die Frau die eben noch auf dem Podium gestanden hatte, war nun direkt hinter ihr.
„Mit wem habe ich das Vergnügen?“, fragte die Frau und hob die Augenbrauen hoch. Jades Puls ging schneller, sie war ertappt, erwischt und dabei wusste sie noch nicht mal was genau sie gemacht hatte. Sie ist doch nur in den Zug eingestiegen und war etwas neugierig. Sie hörte wie die Leute hinter ihr flüsterten, „Ein Muggel, hier, wie kann das sein? …“, Jade wusste nicht was ein Muggel sein sollte, aber wirklich nett hörte es sich nicht an.
„Ehm… Jade Serafina Black… Ma’am…“, sagte sie leicht eingeschüchtert und senkte den Blick, aber sie hörte wie die Frau die Luft anhielt.
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„Ms Black, ich bin Professor McGonagall, Direktorin dieser Schule und ich würde gerne dass Sie mir folgen.“
Damit wand sich Professor McGonagall ab und ließ Jade etwas ratlos stehen. Sie zögerte einen Moment, abhauen konnte sie ja anscheinend nicht und wohin sollte sie auch gehen? Sie war mitten… mitten… sie wusste ja noch nicht mal, wo sie war, also blieb Jade nur eine Wahl: folgen. Als sie die große Halle verließ hörte sie eine männliche Stimme die das Fest eröffnete.
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Kein Wort wurde gesprochen, Jade war zu fasziniert von dem Schloss. Sie kamen an unzähligen Bildern vorbei die sie beobachten und ihr folgten, flüsterten und deuteten.
Wow, das muss eine neue Technologie sein, Sensoren die einen erfassten, wie in einem Gruselhaus, wo man plötzlich einen Zombie neben sich sitzen hatte…
Jade hatte fast schon wieder vergessen in welchem Schlamassel sie steckte und dass sie nun eigentlich schon bei ihrer Großmutter sein müsste, die sich wahrscheinlich unheimlich viele Sorgen machte.
Den Weg zurück in die große Halle würde sie lange nicht mehr finden, viel zu verwirrend war das Labyrinth aus Gängen und Treppen und Professor McGonagall bleibt plötzlich vor zwei großen Steinstatuen stehen, die eigentlich eher in einen schlechten Horrorfilm passten als in dieses schöne Schloss.
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„Knöterich!“, sagte sie deutlich und vor ihnen tat sich eine Treppe auf. Jades Unterkiefer klappte runter und sie starrte die Wand an, zumindest den Punkt an dem eben noch eine Wand gewesen war. Es war wirklich unglaublich welche Technik in diesem Schloss steckte!
„Bitte…“
Die Direktorin bedeutete Jade hinein. Die Stufen wunden sich nach oben und eröffneten ihr einen Blick in ein großes Arbeitszimmer. Sie konnte die Kuriositäten gar nicht so schnell aufnehmen. Alles möglich stand in dem großen Raum, wieder die Bilder die sich bewegten, Regale voller Rollen und Bücher, Dinge die Jade noch nicht mal beim Namen benennen konnte. Jades Unterkiefer blieb einfach unten, wo war sie gelandet?
Geistesabwesend nahm sie in dem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz. Professor McGonagall atmete tief durch und betrachtete das junge Mädchen, das allein vom Optischen her den Blacks entsprach. Große schwarze Locken, blaue Augen, feminin, eine Mischung aus der Autorität von Bellatrix und dem Schalk von Sirius.
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„So Ms Black, jetzt erklären Sie mir bitte, wie Sie hier her kommen.“
Jade hatte viel weniger Angst vor der Frau, sie wirkte selbst geschockt, auch wenn Jade sich nicht erklären konnte wieso.
„Ich… ich war in King Cross und wollte meine Großmutter besuchen, nur fuhr der Zug hier her…“, versuchte sie zu erklären, doch hörten sich ihre Worte dumm an. Als die Direktorin nichts sagte begann Jade Panik zu bekommen.
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„Es tut mir leid, ich wollte hier niemanden stören…“
Wieder sagte Professior McGonagall nichts, doch aus einer anderen Ecke war ein Kichern zu hören. Jade suchte nach dem Geräusch und blieb an einem Portrait hängen. Ein alter Mann war zu sehen der fröhlich lachte.
„Typisch Black…“, sagte er und jemand anderes sagte „Das verbitte ich mir.“
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Das muss eine Art Videotelefon sein…
„Besteht die Möglichkeit, dass sie wirklich eine Black ist, Albus?“, fragte die Direktorin den fröhlichen Mann. Wieso eine Möglichkeit? Sie war eine Black!“
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„Denkst du Yesung und ich sollten unser Sexualleben mit Rollenspielen auffrischen?“
Mia ließ die Seiten sinken und schaute ihre Freundin an.
„Pictures in my head!“
„My bad, anyway, help me!“
„You’ve together since … what? Six weeks? Any you already need help in your sexual life?!“
Sie hörte Miyon kichern und grinste selbst.
„Könnt ihr mal aufhören! Ich denke dass er vorher noch nicht so viele Erfahrung gesammelt hatte, ich will nur nicht das uns langweilig wird!“, verteidigte sich Zoey.
Mia schüttelte nur den Kopf und legte sich wieder hin.
„Vielleicht steht er auch auf Leder …“, grübelte Zoey und es war vorbei mit dem entspannten Lesen.
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Ein Stück weiter schwammen Super Junior auf ihren Luftmatratzen im Pool umher. Manche hatten den Jetlag noch nicht ganz verarbeitet und dösten vor sich hin.
Eunhyuk und Donghae hingegen saßen im Pool an der Bar – was sie cool fanden – und tranken Cocktails – Eunhyuk die Kinder-Cocktails. Donghae meinte es sei ein Experiment um heraus zu finden, ob hier wirklich guter Rum verarbeitet wurde und selbst wenn er vom Stuhl kippen würde, würde er weich fallen … und ertrinken, aber deswegen war ja Eunhyuk da, um ihn dann davor zu retten.
„Ich habe einen Plan“, eröffnete Donghae.
„Was für einen Plan?“
„Also, wir sind in Südamerika, richtig?“
„Richtig“, bestätigte Eunhyuk.
„Kennst du die Geschichte von Eldorado?“
„Die goldene Stadt?“
„Genau die … als hätten die nur eine goldene Stadt gebaut – die haben bestimmt mehr gemacht, zum Üben und so. Hier ist der Plan: Wir ziehen los, finden eine goldene Stadt, bauen uns ein goldenes Schiff, mit goldenen Segeln, einem goldenen Rude und goldenen Rumfässern und segeln zurück nach Korea!“
„Und kaufen Korea!“, sagte Eunhyuk begeistert und ließ sich rückwärts auf die Luftmatratze fallen.
Währenddessen hatte Siwon ein Water-Polo Spiel angefacht, irgendwie waren sie die einzigen
Nicht-Südamerikaner im ganzen Hotel und die merkwürdigaussehenden Neulinge wurden erst mal getestet.
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„Denkt ihr die Jungs haben sich wirklich ins Wasser getraut?“, fragte Miyon.
„Ein paar bestimmt“, meinte Mia.
„Denkst du Siwon hat sich getraut?“, fragte Zoey und wurde von beiden Seiten fragend angeschaut.
„Wisst ihr noch als ich vorgeschlagen hatte einen Stripper zu bestellen?“
Mia fing herzlich an zu lachen.
„Aber er ist kein Stripper!“
„Aber er hat den Köper dazu.“
Miyon und Mia tauschten einen Blick aus und nickten dann beide, ja, den Körper dazu hatte er.
Somit verlagerten die drei Frauen ihren Standort gegen Mittag in Richtung Pool zu verlegen.
„Liebling!“
Donghae war klitschnass und kam auf sie zugerannt.
„No! No! No!“, rief Mia und fing dann an zu quietschten als das kalte, nasse Wesen sie erreicht hatte und auf sie legte. Sie gab den Kampf auf und fand sich damit ab.
„Hi babe“, sagte er grinsend und gab ihr einen Kuss.
„A kissing fish …“, sagte Mia zwischen den Küssen.
Er blieb bei ihr liegen und ließ sich von den giggelnden Mädels nicht stören. Er legte ein Handtuch über sie und kuschelte sich an Mia an und irgendwann waren sie eingeschlafen.
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„Was tut Leeteuk da?“
Kyuhyun hob die Hand über die Stirn um seine Augen abzuschirmen und versuchte heraus zu bekommen was der Bandleader da trieb.
„Da sitzt ein Leguan oder irgend so ein riesiges Tier“, klärte Hangeng den Jüngsten auf.
„Wirklich?“
Kyuhyuns Neugierde war geweckt und er schlich sich an den Bandleader heran. Tatsächlich saß eine Eidechse, die gut 1,2 Meter lang war nur ein Meter vom Bandleader entfernt und beide starrten sich an.
„Was tust du?“
„Beobachten.“
„Was tut es?“
„Beobachten.“
Der Jüngere zog die Augenbrauen zusammen.
„Aha.“
Eine viertel Stunde blieb er bei den beiden stehen und wartete ab, ob noch etwas Spannendes passiert.
„Alles klar, bin weg.“
Damit drehte sich Kyuhyun um und ging weg.
„Wärst du im Stande ihn zu fressen?“, fragte Leeteuk den Leguan. Diese streckte daraufhin die Zunge raus und Teukie deutete das als ‚ja‘.
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„Nun, die Blacks haben viele aus ihrem Stammbaum gestrichen, es ist also gut möglich dass sie eine Black ist…“, erwiderte er schmunzelnd.
„Das würde erklären wieso sie zu dem Gleis kam und das Schloss sehen konnte…“, flüsterte die Direktorin und schien zu vergessen, dass Jade anwesend war.
„Wieso das Gleis? Ich bin einfach zu Gleis 9…“, sagte Jade, die nicht verstand um was es hier ging.
„Nein mein Kind, du bist zu Gleis 9 ¾, ein geheimes Gleis von dem aus nur der Hogwarts-Express abfährt, gegangen“, erklärte ihr der Mann und kicherte wieder.
„Hogwarts… was ist das eigentlich?“
Jade war mittlerweile ziemlich genervt und ungeduldig, mal abgesehen davon verpasste sie gerade ein Fest auf dem es bestimmt auch etwas zu essen gab.
„Hogwarts – Schule für Hexerei und Zauberer“, sagte McGonagall.
„Und wir vermuten dass du ein Nachkomme einer der ältesten Zaubererfamilien Englands bist – der einzige Nachkomme um genau zu sein“, fügte der Mann in dem Bild hinzu.
Jade starrte vor sich hin. Sie hatte mehrere Theorien.
Die erste war das dies hier eine Irrenanstalt war, aber wenn ja, wo waren die Wärter?
Die zweite Theorie war, dass sie träumte, aber wieso hatte sie dann so Hunger?
Eine weitere Theorie war dass das alles nur ein Scherz war oder dies ein Filmset war und man dachte sie wäre eine Darstellerin, aber wo waren dann die Kameras?
Aber die unwahrscheinlichste von allen Theorien war, dass es wahr war.
Wie sollte so etwas wahr sein? Das war so fern der Realität dass man keinen wahren Gedanken daran verschwenden durfte.
„Aber wieso haben wir sie nicht vorher entdeckt? Sie hätte vor Jahren auffallen müssen, sie ist viel zu alt um nach Hogwarts zu kommen…“
Jade bekam nur halb mit was die anderen besprachen, ihre Gedanken waren irgendwo nur nicht hier.
„Ich gehe in Dänemark zur Schule…“, sagte sie abwesend und Dumbledore schaute zu ihr.
„Das heißt sie war nicht im Land und nicht in unserem Zuständigkeitsbereich, das Ministerium von Dänemark war für sie zuständig und dort wurde sie wohl übersehen.“
„Eine Black übersehen, das ist ein Skandal! Sie hat ein Erbe anzutreten…“
Jades Magenknurren störte das Gespräch und sie schaute verlegen.
„Herr je, du musst am Verhungern sein.“
Die Direktorin zog einen Holzstab hervor, wedelte herum und plötzlich stand ein Teller mit Essen vor Jade auf dem Tisch.
„Wahnsinn!“, sagte sie und vergaß das sie in einem Irrenhaus war, Essen war erst mal wichtiger. Das Essen schmeckte klasse und es gesellten sich noch zwei weitere Erwachsene hinzu. Sie hatten um den Bildschirm einen Halbkreis gebildet und Jade hörte nicht mehr alles was gesprochen wurde.
„Ich finde dass es am Wichtigsten ist, was SIE denkt“, hörte sie einen Mann sagen der sich zu ihr drehte.
„Bevor wir nach einer Lösung suchen, sollte sie erst einmal entscheiden ob sie hier bleiben möchte oder nicht.“
Die anderen wurden still, vor allem Jade, wie sollte sie etwas entscheiden und was sollte sie entscheiden? Der Mann ging auf sie zu und lächelte aufmunternd.
„Hallo Jade, ich bin Professor Bettings. Das muss alles ziemlich verwirrend für dich sein…“, er setzte sich ihr gegenüber und sie nickte.
„Wenn du magst erzähle ich dir etwas über uns.“
Professor Bettings wartet kurz ab, doch sie schien nichts dagegen zu haben, also begann er.
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„Was liest du da?“
Mia war vor Donghae aufgewacht und hatte die Zeit genutzt etwas weiter zu lesen.
„It’s a story I once wrote.“
Neugierig lehnte er sich rüber.
„It’s just a Harry Potter fanfiction, nothing special“, meinte Mia und packte die Geschichte wieder ein.
Gegen Nachmittag zogen Leeteuk, Eunhyuk, Siwon, Henry, Donghae und Mia los um das kleine Dorf innerhalb des Naturschutzgebietes zu erkunden. Es war für die Hotelgäste gemacht und hatte ein paar Bars, Restaurants und Geschäfte. Es waren so ungefähr zehn Minuten zu Fuß, die Sonne schien noch und sie sahen ein Teil des Naturschutzgebiets. Sie kamen an der Reithalle vorbei und den Tennisplätzen. In der Ferne konnten sie den Golfplatz sehen, doch drum herum war nur Urwald.
Es war nur ein kleines Städtchen aber dafür sehr süß gemacht. Sie schlenderten so über die Straßen und schauten in die Fenster der Läden.
„Sag mal, wolltest du gestern Abend irgendwas?“, fragte Mia Leeteuk der gerade neben ihr lief.
„Oh ja, ich wollte dir …“
„MIA! Schau dir das an!“
Donghae kam aus einem Laden gesprungen, schnappte Mia an der Hand und zog sie in den Laden. Es war ein Laden mit Schnitzereien und ähnlichen Dingen, Klimbimsel, wie Mia es so schön nannte. Jedenfalls hatte sich Donghae in irgendeine Maske verguckt – er plante schon für Halloween und dachte 12 Masken zu holen und als Voodoo-Priester-Stamm zu gehen.
„Und dich verkleiden wir wie Calypso!“
„Ich glaub du hast ja wohl einen Vogel“, sagte Mia und stapfte aus dem Laden.
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Das Städtchen war nicht groß und man konnte nicht wirklich sehr viel Zeit dort verbringen. Als sie zurück zur Hotelanlage liefen, war die Sonne bereits unter gegangen. Vor dem Abendessen wollte sie sich umziehen, also steuerten sie ihre Häuser an.
„Hi Kyu“, sagte sie zu dem Jüngsten als sie auf der Terrasse an ihm vorbei gingen.
„Hi Miyon, ready for dinner?“
Miyon saß auf der Couch und zeppte durch das brasilianische Fernsehprogramm.
„Hi Lily“, begrüßte sie die junge Frau die mit einem Koffer etwas verloren im Wohnzimmer stand und ging dann die Treppe nach oben. Lily stand da und schaute ungläubig ihrer Freundin nach, als diese auf der Treppe stehen blieb. Lily? Mia zog die Augenbrauen zusammen und drehte sich um, die war vorhin aber noch nicht da gewesen!
„Lily?“
„Ha-i!“, Lily strahlte ihr entgegen.
„Ehm … darüber wollte ich mit dir reden“, meinte Leeteuk und stellte sich zu Mias Freundin.
„Wie du wolltest ‚darüber‘ mit mir reden?!“
Mia war ein paar Stufen runter gekommen. Irgendwie bekam sie das Gefühl nicht los, dass etwas faul war, deswegen war sie so misstrauisch.
„Du lädst einer meiner besten Freundinnen als Überraschungsgast für mich ein?“
„Nicht ganz … also weißt du sie ist auch … meine Freundin…“
Der Assistentin fiel gerade alles aus dem Gesicht.
„Nein, nein, nicht so. Noch nicht … ich weiß nicht. Ich verstehe mich gut mit ihr, wir chatten und telefonieren schon eine Weile und ich wollte gerne Zeit mit ihr verbringen.“
Lily stand neben Leeteuk, sie verstand Bruchstücke, aber sie konnte auf jeden Fall deuten, dass Mia bisher nicht gewusst hatte, dass sie Kontakt mit Leeteuk gehabt hatte. Und plötzlich wurde Mia auch einiges klar.
„Du hattest SIE im Laptop versteckt! Sie ist das Mädchen von dem du mir erzählt hast! Du hast dich mit ihr getroffen als wir in Deutschland waren!“
„Ja… ja und … ehm … ja.“
Mia dachte vom Glauben abzufallen. Wie konnte einer ihrer besten Freunde, ihr Oppa und einer ihrer bester Freundinnen ihr so etwas nicht erzählen? Wütend wand sie sich an Donghae, der sofort ergebend die Arme hoch.
„Ich wusste davon nichts, wirklich.“
Dann wand sie sich an Lily.
„Woher wusstest du wo …“
Mia hatte es ihr gesagt. SIE hatte es IHR gesagt! Weil sie dachte Lily wäre ihre Vertraute, sie war der einzige Mensch gewesen, dem sie tatsächlich gesagt hatte, wohin sie flogen.
„Duuuuuuuh! Wie kannst du mir so etwas nicht sagen?!“
„Er wollte es dir sagen! Ich wollte ja, aber er sagte er redet mit dir.“
Da Lily mit dem Zeigefinger auf Leeteuk deutete, war ihm schnell klar um was es ging.
„Ich habe versucht es dir zu sagen…“
„Wann? Gestern? Heute? Wir wäre es denn mit vor drei Monaten?!“
Kopfschüttelnd ging Mia an ihnen vorbei, in Richtung Terrassentür.
„Mia!“, riefen Leeteuk und Lily gleichzeitig der Frau hinterher, doch Donghae stellte sich sie mit ausgebreiteten Armen.
„Erst muss sie runter kommen, dann muss sie was essen und dann habt ihr vielleicht die Chance auf ein Gespräch.“
„Wieso hast du es ihr nicht gesagt?“
Donghae saß mit Leeteuk auf der Terrasse. Lily hatte das freie Zimmer bekommen und wollte duschen und sich umziehen.
„Was hätte ich denn sagen sollen? Ich weiß doch selbst nicht was das ist. Lily ist lustig und schlau, hübsch, sie ist toll, etwas sarkastisch na gut … aber sie lebt in Deutschland. Und dort hat sie so viele Verpflichtungen, dass sie niemals nach Korea ziehen kann. Eine Fernbeziehung auf diese Distanz funktioniert nicht, es ist zu weit. Weißt du noch als du mit der Chinesin aus Peking zusammen warst? Das ging, nach Peking kann man für zwei Tage fliegen um sich zu sehen. Aber ich kann nicht von ihr verlangen ständig so viel Geld für einen Flug nach Korea auszugeben. Und selbst wenn sie da ist, du kennst unseren Schedule. Deiner geht ja noch, weil du in weniger Sendungen bist und du kannst Mia überall mit hinnehmen, immerhin ist sie unsere Assistentin. Wenn Lily hier wäre hätte ich ohnehin keine Zeit und ich kann sie auch nicht mitnehmen, weil die Leute sofort reden würden. Jetzt das Comeback, dann die Super Show 4, dann geh ich in die Armee. Wie soll ich Mia erklären was das mit Lily ist, wenn ich es doch selbst gar nicht weiß?“
„Vielleicht genau so“, schlug Donghae vor.
„Und nicht erst dann, wenn sie schon hier ist.“
„Jup“, stimmte Heechul hinzu, der etwas weiter weg mit Miyon saß.
„Hyung, Mia schaut zu dir auf, schau doch mal wie nah ihr euch steht. Zu wem rennt sie, wenn sie etwas auf dem Herzen hat? Bei wem versteckt sie sich, wenn sie keine Lust hat? Ich zwei steht euch nahe“, meinte Donghae und Leeteuk wusste das er Recht hatte. Er liebte Mia wie eine kleine Schwester, er hatte einfach nur nicht die richtigen Worte und den richtigen Moment gefunden.