‚Früh‘ ins Bett war Ansichtssache. Man durfte nicht vergessen dass um 0 Uhr Heechuls Geburtstag anfingen und auch wenn sie in 8 Stunden abgeholt werden würden, ließen sie es sich nicht nehmen mit Heechul anzustoßen. Die Truppe hatte sich an der Bar im Hauptspeisesaal versammelt und Getränke für alle geordert.
„Virgin Colada – wie passend“, meinte Heechul zu Eunhyuk der daraufhin fast anfing zu weinen. Mia tätschelte ihn tröstend.
Um 0 Uhr stießen sie alle an und Heechul kletterte – schon leicht beschwipst – auf einen Stuhl.
„Liebe Bandkollegen … Freunde und Bekannte … Zoey“, Zoey schien wohl in keiner der vorher genannten Kategorien zu passen, „heute an meinem Geburtstag möchte ich mich bei euch für all die Jahre, Monate und Wochen bedanken, die wir zusammen gemeistert haben. Super Junior ist weit gekommen. Mir ist natürlich bewusst, dass mein Verdienst hierbei sehr groß war, doch durch jeden einzelnen ist Super Junior gewachsen zu dem, was wir heute sind.“
Es war eine Gratwanderung, keiner wusste so wirklich ob Heechul gehässiger werden würde oder nicht – das mit dem ‚Verdienst‘ war ja auch ein typisches Heechul Kommentar gewesen.
„Da wir nun alle so zusammen sind, möchte ich mich bei euch für all die schlechten – aber auch gute Zeiten bei euch bedanken. Das nächste Jahr wird nicht einfach für uns, einige müssen in die Armee und wer weiß ob die, die zurück bleiben die Band erhalten können. Trotz allem möchte ich mich bedanken, dafür das ihr wie meine Brüder seid – für immer.“
Zögerlich fingen sie an zu klatschen. Mia grinste nur, Heechul war eben Heechul. Sie fragte sich wie viele schon wussten, dass er in weniger als zwei Monaten in die Armee gehen würde.
Sie nutzten den Mitternachts-Brunch aus und stürzten sich auf das Buffet.
Natürlich gab es auch Geschenke, auch wenn es wirklich schwierig war jemanden etwas zu schenken, der eigentlich alles hatte. Die Jungs hatten viele Kleinigkeiten geholt, die sie irgendwo mal gesehen hatten. Dann ging Mia zu Heechul und reichte ihm ein recht großes Geschenk – breit grinsend. Heechul hob eine Augenbraue hoch.
„Wenn du so grinst ist es entweder sehr cool oder sehr katastrophal…“
„Pack es aus!“, forderte Donghae, denn Mia hatte noch nicht einmal ihm gesagt, was sie für Heechul geholt hatte. Alle waren sehr neugierig und versammelten sich um Heechul der das Päckchen behandelte, als wäre es eine Bombe. Zum Vorschein kam ein Spiegel. Heechul stutzte.
„Wow … ein antik aussehender Spiegel …“
„Der sprechen kann!“, sagte Mia und zeigte Heechul wo man die Batterien einsetzen konnte. Mit einem Bewegungsmelder ausgestattet sprach der Spiegel aufgenommene Sachen zu demjenigen, der an ihm vorbei ging.
Mia hatte schon einige Sachen drauf gesprochen wie ‚Du siehst heute umwerfend aus‘ oder ‚Niemand kann deinem Gesicht das Wasser reichen‘, aber auch ‚Manchmal bin ich etwas doof‘ – auf Deutsch.
Das Geschenk amüsiert nicht nur Heechul, sondern auch die anderen.
„Mia, das ist echt cool, danke schön.“
„Gern geschehen.“ Es war eben auch einfach das perfekte Geschenk für Heechul gewesen.
.
.
Irgendwie schafften sie es dennoch relativ lange sitzen zu bleiben. Sie waren fast alleine in dem Restaurant und waren gebannt von dem Wunder namens ‚Internet‘. Im Haus hatten sie keins aber in der Lobby, die ja oben auf der Galerie lag, hatte man Internet. Also hatte jeder sein Telefon, Ipad oder Macbook ausgepackt um zu schauen, was sie alles in zwei Tagen verpasst hatten. Es war Henrys Gelächter, was die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zog.
„Mia you gotta check this out! I’ve found a korean name generator and your korean name is Min Min Mi.“
Mia schaute finster zu ihm rüber und nahm ihm das Ipad ab um seinen Namen dort einzugeben. Die anderen hatten sich mittlerweile ran geschlichen.
„Your name is Young Shin Sung – it’s not that bad…“, stellte Mia fest und der Jüngste grinste zufrieden.
„Well let’s see … oh, there’s a german name generator too…“
Mia machte sich einen Spaß daraus ihnen allen einen Deutschen Namen zu verpassten und zumindest sie und Lily waren extrem amüsiert.
Die Namen die der Generator ausspuckte waren:
Lee Donghae = Holger Fleischer
Lee Eunhyuk = Reinhard Fleischer
Han Geng = Jürgen Hartmann
Park Jungsu = Jens Hartmann
Choi Siwon = Sebastian Schlager
Kim Heechul = Helmut Klein
Kim Jongwoon = Jörg Klein
Cho Kyuhyun = Günter Schlager
Henry Lau = Heinz-Dieter Schlager
.
.
Mia und Lily hatten schon Magenschmerzen vor Lachen, während die anderen ziemlich ratlos guckten. Allerdings merkten sie, dass es wohl nicht so coole Namen waren.
„Schreib mal deinen Namen da rein“, forderte Leeteuk, doch das Ergebnis war unspektakulär: Michaela Hartmann.
„Hey, wir sind verwandt!“, freute sich Leeteuk und Mia war es diesmal recht eher mit Leeteuk verwand zu sein, als mit Donghae – Michaela Fleischer war nun wirklich nicht erotisch.
.
.
Obwohl sie so lange wach waren, wachte Mia schon um kurz nach 6 wieder auf.
„Musst du selbst im Urlaub so früh wach sein“, murmelte Donghae und zog sie in seine Arme.
„Weißt du was deprimierend ist? Ich habe früher gerne lange geschlafen.“
10 bis 02 Uhr war ihr Lieblings-Wachzeit und nun war es 6 bis 03 Uhr. Irgendwie hörte sich das ungesund an.
Wach sein bedeutete zwangsläufig aber nicht aufstehen. Donghae und Mia nutzten die Zeit im Bett um zu schmusen und standen erst auf, als sie Leeteuks fröhliche Lache im Haus hörte.
„Wir gehen tauchen!“, sagte Donghae fröhlich und sprang aus dem Bett. So ein jugendlicher Elan am frühen Morgen.
Zumindest war sie schnell fertig, beim Tauchen musste man sich weder die Haare stylen noch Make Up auflegen. Man zog einfach einen Bikini an, lockere Klamotten darüber und schnappte sich seine Tasche mit den Tauchsachen (sofern man eigene hatte).
Neben Mia, Donghae und Eunhyuk wollten Leeteuk, Miyon, Heechul, Siwon, Henry und Kyuhyun einen Schnuppertauchkurs machen, während Lily, Hangeng, Yesung und Zoey sich mit dem Schnorcheln absolut zufrieden gaben.
Ein Bus holte sie ab um sie nach Praia de Forte zu bringen. Im Bus knackten dann doch noch ein paar wieder ein und Mia nutzte die Gelegenheit um etwas weiter zu lesen.
.
.
###########################################################
.
.
Dominique kicherte fröhlich und zeigte Jade den Weg, den sie ohnehin nie wieder finden würde. Jades Blick streifte die Wände entlang, die Bilder tuschelten wieder und viele folgten ihr durch die Bilder.
„Wie macht ihr das?“
Sie schaute nicht weg als sie die Frage stellte und Dominique verstand schnell was sie meinte.
„Es ist ein Teil des Geistes des Menschen in den Bildern. Wenn sie sterben bleibt ein Teil von ihnen zurück und bleibt in ihren Portraits.“
Hieß das in ihrer Muttersprache, dass das alles TOTE waren?! Jades Augen weiteten sich.
„Und die Leute in dem Büro von Professor McGonagall?“, fragte sie paralysiert, wissend wie die Antwort sein würde.
„Sie sind die ehemaligen Direktoren von Hogwarts. Ein Teil ihres Geistes bleibt immer hier um den neuen Direktoren zu helfen und um Erfahrungen auszutauschen.“
Also war der fröhliche Mann den die Direktorin Albus genannt hatte, ein ehemaliger Direktor der Schule. Tot? Es machte Jade traurig, zu wissen dass all diese Leute nur Gefangene in ihren Portraits waren.
.
.
„VORSICHT!“
Jade wurde am Arm zurück gerissen und wusste erst gar nicht wie ihr geschah, als sie sah wie sie fast in den Abgrund gestürzt wäre, weil die Treppe auf der sie unterwegs waren die Richtung geändert hatte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie klammerte sich am Geländer fest.
„Du musst vorsichtiger sein und auf den Weg achten“, mahnte sie Dominique und ein Lachen das von überall herzukommen schien durchbrach die Stille.
„Peeves“, erläuterte Dominique und verdrehte die Augen.
„Einer unserer Poltergeister hier.“
„Poltergeister?!“
Eigentlich sollte Jade nichts mehr schocken. Schließlich blieb Dominique vor einem großen Portrait stehen.
„So spät noch ein Nachzügler?“, erkundigte sich die dicke Frau auf dem Bild und begutachtete das neue Mädchen.
„Sie ist Jade Black, DIE Blacks“, gab Dominique zurück und die dicke Frau zog zornig die Augenbrauen zusammen.
„Oh nein, nicht noch ein Black in Gryffindor. Den Letzten werde ich schon nie vergessen können“, jammerte sie.
„Genug jetzt, es ist nicht Ihre Entscheidung. Muffleduffle.“
Und dann schwang sich das Bild auf und gab einen Gang frei.
„Merke dir das Passwort, ansonsten wirst du die den ganzen Abend nicht los.“
Dominique grinste und führte Jade in das Innere, bis sie in einem runden Turmzimmer standen. Im Kamin brannte ein Feuer, abends wurde es doch recht kühl. Der Raum war gemütlich, viele Sessel standen um den Kamin und es wirkte alle sehr warm und freundlich.
„Das ist der Gemeinschaftsraum. Ab 9 Uhr abends dürfen wir uns nicht mehr in den Fluren aufhalten, aber hier schon. Da wir nicht mit noch einem Neuling gerechnet haben, werde ich dir erst einmal ein Zimmer alleine geben. Ich denke du wirst auch etwas Zeit für dich brauchen um über alles nachdenken zu können.“
Jade hätte Dominique am liebsten in die Arme genommen, weil sie genau zu wissen schien was sie dachte, sie gab dem Gefühl aber nicht nach und nickte nur und folgte Dominique dann die Treppen hinauf und hinauf und hinauf bis sie wirklich direkt unter dem Dach zu sein schienen.
„Es ist nur ein kleines Zimmer, aber ich habe den Hauselfen gesagt sie sollen es ordentlich herrichten.“
Über Hauselfen dachte Jade gar nicht mehr nach, als Dominique die Tür öffnete und sie in das schnuckelige Turmzimmer führte, direkt unter dem Dach, breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus.
„Das ist coooool.“
Dominique wunderte sich über dieses Worte, genauso wie Jade sich über vieles wunderte, aber an Hand von Jades Gesichtsausdruck schien es etwas Gutes zu sein.
„Dann schlaf gut, ich wecke dich Morgen.“
„Gute Nacht.“
.
.
Und dann war sie alleine. Noch immer stand sie wie angewurzelt auf dem Fleck. Am liebsten hätte sie ihre beste Freundin angerufen, aber Handys funktionierten ja nicht, was sie an ihre „Kontra-Liste“ erinnerte. Es dauerte eine Weile bis sich ihre Füße wieder entwurzelten und sie auf das Bett zuging. Es war genau an dem tiefen Fenster und sie musste aufpassen, dass sie sich den Kopf nicht anstieß. Ihr Blick schweifte über den See, hinüber zum Wald und ein Stückchen weiter hinten konnte sie Lichter sehen, von einem Dorf? Jade konnte es nicht recht erkennen, aber irgendwie wirkte es alles sehr malerisch, könnte das ihr neues zu Hause werden? Ehe sie sich versah war sie auch schon eingeschlafen.
.
.
Während Jade die Anstrengungen des Tages hinter sich ließ, war in dem Arbeitszimmer von Direktorin McGonagall noch eine Diskussion im Gange.
.
.
„Es ist ein Skandal!“
„Das Dänische Ministerium muss zur Rechenschaft gezogen werden!“
„Und in welche Klasse soll sie kommen?“
„Sie wird Nachhilfe brauchen.“
„Oder sie fängt einfach mit den Erstklässlern an.“
„Jemand muss ihre Eltern informieren.“
„Und die Großmutter.“
„Soll sie in dem Zimmer bleiben?“
„Eine Black, unglaublich.“
„Wer soll die Schule bezahlen?“
„Sie braucht Bücher und allerhand Dinge!“
.
.
Professor McGonagall saß an ihrem Schreibtisch, mit geschlossenen Augen lauschte sie den Kollegen und den ehemaligen Direktoren in den Portraits.
„Genug!“, sagte sie harsch und die Stimmen erstarben.
.
.
„Sie muss sich zuerst entscheiden. Wenn sie nicht hier bleiben möchte, erübrigen sich viele Dinge, auch wenn ich mir wünsche wieder eine Black hier begrüßen zu dürfen. Wie dem auch sei, wir werden ihren Eltern erst informieren, wenn sie eine Entscheidung getroffen hat.“
Keiner widersprach, sie waren ja nicht gegen das Mädchen, sondern nur aufgeregt. Einer nach dem anderen verabschiedete sich, bis McGonagall alleine war. Sie seufzte und nahm kurz die Brille ab. Sie war zu alt für so einen Stress.
.
.
Ihre Finger suchten die Halterung ihrer Feder, ein paar Sachen mussten wohl schon jetzt erledigt werden. Der erste Brief den sie schrieb war an das Ministerium gerichtet. Ob Jade nun hier blieb oder nicht, das Ministerium hatte einen Fehler gemacht und musste darüber informiert werden. Unverantwortlich eine Black in der Welt herumirren zu lassen ohne dass sie wusste wer sie war. Wenn sie in die Welt der Muggel zurückkehren wollte, dann war das ihre Entscheidung, aber zumindest kannte sie nun ihre Alternativen.
Sie faltete den Brief und versiegelte ihn bevor sie ihn der Eule um den Fuß band. Mit dem zweiten Brief tat sie sich etwas schwerer.
„Du weißt du kommst nicht herum …“, sagte Albus aus seinem Bild.
„Ja ich weiß, ich muss Harry Potter schreiben …“
.
.
Harry Potter war der Patensohn von Sirius Black gewesen und wenn eine Black auftauchte, dann waren die Potters wohl die Familie, die ihr am nächsten stehen sollte. Und sie wusste, dass Harry gerne von Jade wissen würde.
########################################################
.
.
Damit war das erste Kapitel zu Ende. Genervt packte Mia die Seiten wieder ein, da brauchte sie drei Tage für ein einziges Kapitel, unglaublich. Kein Wunder dass sie zu nichts mehr kam, wenn sie schon im Urlaub so lange zum Lesen brauchte.
An der Tauchschule angekommen erledigte Mia das Organisatorische. Sie übernahm die Anmeldung und erklärte wer was machen wollte. Normalerweise fand Schnuppertauchen am Strand statt, da sie aber alle zusammen bleiben wollten, wurden sie alle auf ein Boot gesteckt. Die drei Taucher würden tauchen gehen während die anderen noch die Einführung bekamen, dann würden sie in seichteres Gewässer fahren, wo Donghae, Mia und Eunhyuk zwar mittauchen könnten, oder auch nicht und so würde es heute zweimal abwechselnd gehen.
.
.
Doch zuerst brauchten sie ihre Ausrüstung. Vor allem das Anprobieren der Tauchanzüge stellte sich als interessant heraus. Alle mussten sich erst mal ausziehen und dann in ihren Badeklamotten in den Tauchanzug. Als Siwon anfing sich auszuziehen und nur noch in Badehose vor ihnen stand, blieben alle, aber wirklich alle Mädels mit offenem Mund da stehen. Mia steckte schon mit einem Ärmel im Tauchanzug, wollte den Moment aber genießen.
„Wenn er nicht tauchen geht, muss er auch keinen Tauchanzug anhaben oder?“, fragte Lily.
„Nope.“
„Wir sollten ihn daran hindern tauchen zu gehen.“
„Auf jeden Fall.“
Sie hatten Deutsch gesprochen, was ja erst mal keiner verstand … wenn da nicht Donghae wäre. Er stand neben Mia und funkelte sie böse an.
„Der macht mir Angst, mit seinem Blick … fast so als würde er uns verstehen“, meinte Lily die zu Donghae schaute und sich immer noch in der Sicherheit wog, dass er sie nicht verstand.
„Ach Schatz, sei nicht so, du bist auch sexy“, meinte Mia und tätschelte ihn, doch Donghae zuckte weg.
„Ja, ja, schon in Ordnung … wart ab heute Nacht…“, damit drehte er sich um und stapfte davon. Lily fiel der Kiefer unter.
„Der hat doch nicht gerade Deutsch gesprochen?!“
„Doch, Hae spricht jetzt Deutsch.“
„Was?!“
Und bis sie sich von dem Schock wieder erholt hatte, steckte Siwon auch schon in seinem Tauchanzug. Verdammt.
.
.
Bevor sie auf das Boot gingen, kam Eunhyuk zu Donghae.
„Hae, ich weiß nicht wie ich es sagen soll …“
Fragend schaute der Jüngere auf.
„Willst du mein … mein … buddy sein?“
Donghae fing an zu lachen und wurde dann ganz plötzlich ernst.
„Nein.“
„Nein?“
„Nein.“
„Nein?! Wieso?“
„Also erstens ist Mia erfahrener als du, dass bedeutet dass bei ihr die Chancen höher stehen, dass wenn ich in eine Notsituation komme, sie mich rettet und zweitens will ich mit dir keine Mund-zu-Mund Beatmung machen.“
Eunhyuk starrte seinen besten Freund an.
„Okay, beim letzten Punkt hast du mich überzeugt.“
„Na also.“
.
.
Sie waren zu viert tauchen gegangen, Eunhyuk, Donghae, Mia und ihr Divemaster. Zur gleichen Zeit saßen die anderen auf dem Boot, die eine Hälfte lernte, die andere Hälfte ging schnorcheln. Lily hatte Mia dabei zugesehen, wie sie unter gegangen waren und ihr gewunken, während sie sich die Wasserwelt lieber nur mit Hilfe eines Schnorchels anschaute.
Mia mochte es zu tauchen, es war so anders, als alles, was sie als ’normal‘ bezeichnete. Man schwebte und es war so ruhig und immer wenn Mia tauchen war, lief der Soundtreck von der kleinen Meerjungfrau in ihrem Kopf. Sie mochte es die Welt mal von unten zu betrachten. Angst hatte sie hier unten noch nie gehabt. Sie durfte offiziell 21 Meter tief tauchen, tiefer als 23 war sie bisher nicht gekommen und sie sah auch keinen Sinn darin. Mia wollte keine Extrem-Taucherin werden, die so tief tauchte, dass das Licht nicht mehr durch kam. Zwischen 12 und 17 Metern spielte sich das meiste Meeresleben ab, hier konnte man die Meereswelt voll beobachten, hier schwammen Delfine und Schildkröten und sie sagte sich, dass selbst wenn etwas passieren würde, sie nach oben schwimmen konnte – wahrscheinlich nicht ohne Trommelfess- und/oder Lungenriss, aber man könnte … man konnte ja auch vom Hochhaus springen und theoretisch überleben. Beim Tauchen empfand sie eine Entspannung, die sie sonst selten hatte, alles war so langsam, so gemütlich, man genoss was man sah in Faszination vor der Welt. Und Donghae war da. Als Buddy durfte er sich nie mehr als einen Meter von ihr entfernen. Sie schaute oft nach ihm, um zu gucken ob alles okay ist, doch er hatte seine Augen weit aufgerissen und bewunderte die Fische um sie herum.
.
.
Zurück auf dem Boot versuchte sich Mia als Übersetzerin, bis die Anfängergruppe dann endlich unter Wasser war und Mia sich auf das Sonnendeck legte. Donghae und Eunhyuk ließen es sich nicht nehmen ihre Bandkollegen als Schnorchler zu beobachten und waren schon wieder im Wasser. Sie hatte das Boot vor einer Insel angelegt und die anderen trieben auf Luftmatratzen umher.
Ihr Divemaster Luano setzte zu ihr und reichte ihr eine Coke.
„You speak lots of languages.“
„Oh well … my brazilian isn’t that good“, erwiderte sie grinsend.
„It’s enough.“
„I have a brazilian friend, she teached me some stuff.“
„And you live in Korea? How did you get there?“
„I’m working in korea since seven months now.“
„What are you doing?“
„I’m an assistant of a business manager … it sounds cooler than it is.“
Von Wegen.
.
.
Nachdem die andere Gruppe wieder an Bord war, gab es Mittagessen. Nudeln mit Tomatensauce und Shrimps – es war so toll am Ozean zu leben, wieso aßen sie in Seoul nicht so viele Shrimps?
„Du verwirrst mich, bei uns ist du keinen Fisch“, sagte Yesung der beobachtete wie Mia Donghae ablenkte um ihm heimlich Shrimps zu mopsen.
„Eigentlich sind das Meeresfrüchte und kein Fisch“, stellte Zoey klar.
„Früchte … natürlich, als würden Garnelen auf Unterwasserbäumen wachsen.“
Zoey pikste Yesung mit ihrer Gabel.
„Es ist kein Fisch.“
„Und Mia mag auch Hummer“, wand Donghae ein.
„Komische Mädchen …“, murmelte Yesung und aß weiter.
.
.
„Sag mal, wie viele Tattoos willst du noch?“
Lily betrachtete Mias Rücken und entdeckte dabei ihre neuste Errungenschaft.
„Es war Jaejoongs Idee und ich mag es. Die Aussage ist nicht schlecht, aber ich glaube Kim haut mich, wenn ich mir noch mehr machen lassen.“
„Oder ich!“
Donghae hob sie zu sich rüber, legte Mia über’s Knie und haute ihr auf den Hintern.
„Es ist so verwirrend dass er Deutsch redet, in welcher Sprache können wir nun ungehindert über sie reden?“
„Wir sollten es mit Chinesisch versuchen, dass versteht er nicht“, sagte Mia und streckte Donghae die Zunge raus.
„I can talk! Henry! Tell them my chinese is really good!“
„His chinese is really good“, plapperte Henry gelangweilt nach wie eine Aufziehpuppe.
„Kannst du das auch so sagen als würdest du es meinen?!“
„Hyung – ich darf doch nicht lügen…“
Und dann begann einen Jagd quer über das Boot, welche zwangsläufig wohl damit enden würde dass sich einer verletzt oder im Wasser landete. Zum Glück geschah Option Nummer 2. Henry flüchtete vom oberen Deck mit einem Sprung von der Reling ins Wasser – und verletzte sich dabei nicht.
.
.
Gegen 17 Uhr waren sie wieder im Hotel und gingen erst mal duschen. Mia zog sich um und stockte, als sie aus dem Fenster blickte.
Donghae stand an der Tür zu dem Weg der am Strand entlang führte und hielt einen Strauß in der Hand. Skeptisch ging sie runter.
„Liebling, ich entführe dich“, tat er ihr kund und nahm seine Frau an die Hand. Am Strand standen drei Pferde bereit, auf einem saß ein Angestellter der Stallungen. Mia blieb stehen und schaute zu Donghae.
„Na komm …“
Und so ritten sie in den Sonnenuntergang.
Mia war Ewigkeiten nicht mehr geritten und es war ganz schön ungewohnt ohne Sattel zu reiten, doch die Pferde machten das hier wahrscheinlich jeden Tag und waren leicht zu führen.
Sie ritten nebeneinander her und suchten oft den Blickkontakt.
.
.
„Wieso bist du nicht so romantisch?“
Zoey haute Yesung auf den Arm, als sie beim Abendessen im japanischen Restaurant saßen. Entsetzt guckte Yesung zu ihr.
„Ich bin auch romantisch!“
„Wann?“
„Ich habe dir erst letztens ein Geschenk gemacht!“
„Ja, einen Toaster!“
Heechul fing fröhlich an zu lachen, stoppte dann aber, als Miyon ihm eines ihrer Eßstäbchen in den Handrücken rammte.
„Du darfst nicht lachen, du bist auch nicht romantisch.“
„Ja, aber du bist trotzdem total verrückt nach mir.“
Heechul lehnte sich zu seiner Freundin und lange konnte sie seinem Blick nicht standhalten.
Leeteuk versuchte Lily zu erklären was gesagt wurde, aber meistens half Henry, der auf Lilys anderer Seite saß, bis Leeteuk sich bedroht vorkam. Er lehnte sich nach hinten und Henry tat es ihm gleich.
„Hör auf zu baggern!“
„Ich bagger nicht!“
„Tust du wohl!“
„Es ist nicht meine schuld dass DU denkst dir eine Deutsche Freundin zu holen, wenn du weder Deutsch NOCH Englisch sprichst.“
„1:0 für Henry ….“, kommentierte Kyuhyun und der von Leeteuk mit einem finsteren Blick gestraft wurden.
.
.
Zur gleichen Zeit saßen Donghae und Mia irgendwo am Strand, auf einer Deckle und genossen auch ihr Abendessen. Der Pferdeführer hatte die beiden Tiere der Gäste wieder mitgenommen und ließ sie alleine sitzen, zwischen Palmen, dem Rauschen des Atlantis und einer Flasche Weißwein. Bevor die Sonne endgültig versank kam ein Mann mit einem kleinen Auto angefahren, entzündete einige Fackeln und brachte ihnen ihr Abendessen und natürlich auch Nachtisch.
„You know, you are the most amazing person in the world.“
„Das ist gut, zumindest muss ich keine Angst haben, dass jemand besseres kommt und dich mir wegnimmt.“
Sie lagen auf der Decke und fütterten sich mit Früchten.
„Niemand wird mich dir wegnehmen.“
„Wir haben da so ein paar Verschwörungstheorien über YG …“
Die Deutsche lachte fröhlich und legte ihren Kopf auf seinen Bauch.
„Wieso kann es nicht immer so sein …“
„Ich hab eine Idee!“
Mia drehte den Kopf zu ihm und hob eine Augenbraue.
„Beim Hotel um die Ecke ist ein Immobilienbüro, wir gehen da hin, kaufen ein Haus und erklären Kim das wir Homeoffice machen.“
„Ach so … ich dachte es wäre eine richtige Idee.“
„Viele meiner verrückten Ideen haben geklappt. Gut, wir haben kein Schloss in Frankreich, aber wir haben geheiratet und du hast auch da gesagt es wäre verrückt.“
„Es ist verrückt. Ich werde definitiv kein Homeoffice hier machen.“
„Na dann Mrs Lee, dann sagen Sie mir doch eine bessere Idee.“
„Meine Idee ist es dir zu zeigen wie dankbar ich für diesen Abend bin …“
„Ich liebe diese Idee!“