Heute ging es nach Hause und Mia konnte mit gutem Gewissen sagen, dass sie sich darauf freute. Und es gab noch so viel zu tun! Jetzt würde sie sich um DBSK kümmern, sie würde ihre eigene Assistentin kennenlernen, müsste sich auf die Nike-Sportwoche vorbereiten, die am Sonntag begann, würde Training mit 2PM haben, am Wochenende war das SNSD Konzert und sie würde hingehen – sie wusste noch nicht wie sie dafür Zeit finden sollte, doch sie hatte es sich zumindest vorgenommen. Morgen fing auch die Sondershow von den ‚Drei Musketiere‘ an, bei der Kyuhyun mitspielte. Gemeinsam mit Donghae hatte sie so ein Reisding bestellt, wie es auch die Fans machten und diesmal würde sie zu einer der Vorstellungen gehen, egal ob es Kyuhyun passte oder nicht.
Sie freute sich auf ihre Wohnung, auf Donghae, auf Donghae in ihrer Wohnung …
Nach Hause kommen war toll.
Ihre Flieger mit der Korean Air ging um 11:10, sie fuhr also um 07:30 los, denn sie musste den Mietwagen ja auch noch abgeben und im Duty Free konnte man immer die Zeit gut totschlagen. Sie kaufte sich zum Beispiel die Vogue, was auch sonst, bummelte durch die Geschäfte, frühstückte und genossen dann die Lounge der Korean Air, denn sie flog ja Business.
Im Flieger wusste Mia nicht, was sie mit sich anfangen konnte. Gestern Nacht hatte sie wohl ungünstig auf ihrem Ohr gelegen und ihr Conch-Piercing tat ganz schön weh, deswegen wollte sie es vermeiden Kopfhörer aufzusetzen, was man tun musste, wenn man einen Film sehen wollte. Sie war aber auch zu faul zum Lesen und müde war sie auch nicht. Sie lehnte sich also zurück, kuschelte sich in die Decke ein und ließ ihren Gedanken freien Lauf, bis sie sich mental die Frage stellte, was für eine Art Partner sie wohl wäre, wenn sie mit einem anderen außer Donghae zusammengekommen wäre. Das war recht amüsant:
Kyuhyun & Mia:
Gesetz des Falls die beiden hätten sich nicht getrennt und geheiratet, so sah sie diese Beziehung wie die Beziehung von Peggy und Al Bundy. Was am Anfang noch eine interessante Hass-Liebe war, würde früher oder später auf ’nur‘ Hass hinauslaufen. Sie konnten weder mit- noch ohne einander. Sie würde nach Zärtlichkeit betteln, die er ihr nur widerwillig geben würde, was dazu führte, dass sie Frustshoppen betreiben würde – von der Couch aus – was ihn frustrieren würde, weil er nur noch arbeiten gehen würde, um die laufenden Kosten zu begleichen. Mal abgesehen davon war die Vorstellung von Kyuhyun als Schuhverkäufer einfach göttlich.
Siwon & Mia:
Wuuuh, das war eine gruselige Kombi. Wenn Mia daran dachte, dachte sie zwangsläufig an dieses Ehepaar aus True Blood aus dieser hochchristlichen Vereinigung ‚Fellowship of the sun‘ die einen auf Stepford Housewifes & Husbands gemacht hatten, aber hinten rum Vampire getötet hatten und eigentlich total verrückt waren. Sie hätte immer die perfekte Frisur und er würde irgendwann in der Klapse landen.
Leeteuk & Mia:
Auch interessant. Sie sah sich und Leeteuk wie das Ehepaar aus Nip Tuck. Er gutaussehende, bekannt, immer nur am Arbeiten, immer auf der Suche nach noch mehr Ruhm, noch mehr Herausforderungen. Er würde die Beziehung der beiden vernachlässigen, sie als ’normal‘ betrachten und Mia nicht mehr das Gefühl geben begehrenswert zu sein, bis sie irgendwann aus sexueller Frustration sich in einen Liliputaner verlieben würde, um mit ihm dann Leeteuk zu betrügen.
Mia verzog das Gesicht, nein, das war wohl auch keine gute Kombination.
Ryeowook & Mia:
Diese Beziehung würde ein wissenschaftliches Projekt werden, bei dem sie versuchen würden, dass Ryeowook ihre Kinder austrägt. Mia könnte somit ihre Figur weiter behalten und arbeiten gehen und Ryeowook könnte auch schwanger noch KRY Konzerte geben. Mia würde ihn sogar von Zeit zu Zeit zur Geburtsvorbereitung begleiten, aber bei der Geburt dabei sein? Nein danke. Selbst wenn sie die Kinder austragen würde, wäre sie ja nicht gerne bei der Geburt dabei! Da Kindererziehung aber schon viel Zeit in Anspruch nahm, würde er sich irgendwann vernachlässigt vorkommen und Mia verlassen. Ryeowook würde das alleinige Sorgerecht bekommen, weil er ja die Mutter war.
Hmmm… je mehr sie darüber nachdachte umso gruseliger wurden die Vorstellungen. Wahrscheinlich war sie doch ganz gut bei Donghae aufgehoben. Der einzige, von dem sie ausging, dass eine Beziehung halbwegs klappen würde, war Jaejoong. Jaejoong war ein Tabuthema gewesen, zum einen war er Yunhos Freund, zum anderen stand da dieser Dreier zwischen ihnen. Aber wenn das nicht gewesen wäre, hätte er vielleicht Chancen gehabt sie von Donghae abzulenken. Die beiden hatten immer eine gute Zeit gehabt, sie verstanden sich – mittlerweile – und mochten es beide etwas privater und gemütlicher. Ja, JJ wäre die einzige Konkurrenz gewesen. Doch es war wie es war und so wie es war, war es gut. Sie liebte Donghae, mehr als alles andere im Moment und so schnell würde sich daran nichts ändern.
Mit diesem Gedanken schlief sie dann doch ein.
13 Stunden Flug waren ganz schön langweilig. Mia aß, schaute Filme mit nur einem Bügel auf dem Kopf, um das andere Ohr zu schonen, versuchte zu schlafen und zu lesen. Eigentlich war es schon peinlich, dass sie nach zwei Wochen es gerade mal geschafft hatte zwei Kapitel zu lesen. Früher hatte sie so viel gelesen und nun?
Es war später Nachmittag als sie in Seoul landete. Die Sonne schien und es war warm. Im Sommer war das Wetter in Korea unberechenbar, denn es konnte auch schütten, dass man dachte, man bräuchte einen Bootsschein und keinen Führerschein, doch heute war das Wetter sonnig, aber auch schwül.
Mia stieg aus dem Flugzeug und ging die Verbindung zum Terminal hoch, als sie schon eine junge Frau vorne stehen sah, die ein Schild mit ‚Mia Martin‘ hatte. Mia musste gar nichts sagen, die blonde Frau ging sofort lächelnd auf sie zu.
„Hello Mia, it’s so nice to meet you. I’m Kaylee Sommers, your new assistant.“
„Oh yeah, I’ve heard about you“, meinte Mia grinsend und dachte mit etwas Schadenfreude an Jaejoong.
„I’ll be assisting you for the summer. I’ve brought you a Vanilla Cream Frappuccino, no coffee, little cream.“
„Thank you!“
Begeistert nahm Mia den Becher entgegen. Ach waren Assistenten toll. War sie auch so? Zweifel kamen auf. Gemeinsam liefen sie zur Gepäckausgabe.
„I’ve collected the things you need the next days. The schedule of this Ding Dong Dong Band …“
„Dong Bang Shin Ki.“
„Yeah … whatever … anyway … I’ve got the schedule from the band and from the single bandmates, I’ve got details about that Nike sportsweek with the schedule … I’ve marked everything that’s important for you .. let’s see. Oh and I’ve got the VIP tickets for that Girls Generation concert on Saturday. I had you car washed from the inside and the outside … the weather is so nice, a car has to be shiney… oh and your boyfriend would like to have dinner with you, should I tell him you meet him at your apartment or at the dorm?“
„Ehm … I … tell him myself.“
Also das würde sie ja wohl noch hinbekommen.
„Yeah sure …“
Kaylee schien es wohl gerade selbst etwas unangenehm zu sein. Sie erreichten die Gepäckausgabe und die Jüngere holte einen Gepäckwagen.
„So how come you’ve ended up here?“
„Well, I have lived with my dad in California after my parents got divorced. My Mom went to Korea for some projects and found herself a new husband. My dad wanted me to finish High School first. Then I went to UCA but somehow … I don’t know, maybe I’m just not sure what I want to do. My mom thought my dad having bad influrence and decided I should stay in Seoul for the summer, working, you know … getting back to the bright side of life.“
Mia lachte fröhlich und so tat es Kaylee.
„Alright, I do my best to get you there“, versprach Mia und stieg in ihren Wagen.
Kaylee war fasziniert davon, dass es Mia nichts aus machte selbst zu fahren. Die Autobahn zwischen Incheon und Seoul war ja auch kein Problem, es ging nur gerade aus, dann musste man nur der Autobahn unten am Hangang folgen und die richtige Ausfahrt nehmen, aber das war alles machbar. Nach knapp einer Stunde Fahrt, bog Mia zur ‚Starcity‘ ab, in Richtung Tiefgarage. Sie hatte Kaylee gefragt, ob sie sie irgendwo hinfahren sollte, doch die Amerikanerin hatte abgelehnt.
„Is there anything I can do for you today?“
„No, no, I’ve just got back and I will not do anything today. Just meet me in the office tomorrow.“
In diesem Moment klingelte ihr Handy, es war eine Nachricht und zwar die ‚Einladungs-Nachricht‘ zu I-Tasia. Grinsend schaute Mia auf ihr Handy, ja, am Dienstag war der Tag, an dem sie alle Regeln brechen würden. Es würde ein Maskenball werden und eigentlich sollte Mias Kleid und Maske schon bei ihr Zuhause liegen.
Sie verabschiedete sich von Kaylee und fuhr nach oben. Sie erwartete gar nicht, dass viele zu Hause waren, im Moment verbrachten sie viel Zeit im Studio, doch als sie die Wohnungstür aufschloss, hörte sie schon Stimmengewirr.
„Hey guys, I’m hooooome!“, rief sie fröhlich und ließ die Koffer auf den Boden fallen.
„Aber weißt du Jungsu, dann können wir auch gleich aufhören, dann hat das alles keinen Sinn“, hörte sie Heechul sagen und die Alarmglocken gingen an. Vorsichtig schlich sich Mia an das Wohnzimmer heran und streckte den Kopf hinein.
„Das sage ich doch gar nicht. Aber es war klar, dass wir irgendwann zur Armee gehen müssen. Kangin ist weg, jetzt gehst du, ich kann es auch nicht mehr lange aufschieben, wir müssen die Zeit nutzen.“
„Aber für was? Denkst du ich schufte mich jetzt zu Tode, um für die nächsten zwei Jahre vorzusorgen? Wer weiß was in zwei Jahren ist, wer weiß ob ich dann noch Sänger sein will oder ob sich nicht alles geändert hat?“
„Um was geht’s?“, flüsterte Mia Donghae zu.
„Ach, darum das Heechul bald in die Armee geht und teilweise von den Aufnahmen ausgeschlossen wird oder von den Tänzen, weil es nichts bringt eine Formation einzuüben, wenn wir sie eh wieder umschmeißen müssen, wenn er weg ist“, flüsterte Donghae, als hätte Mia da schon die ganze Zeit gestanden, doch dann stutzte er und sein Gesicht hellte sich auf.
„Hey Liebling!“, sagte er fröhlich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Mia lauschte den anderen weiter. Es sah wohl so aus, dass Leeteuk es nicht passte Heechul so auszuschließen, denn zum einen war er noch nicht weg, zum anderen war er ein wichtiges Mitglied von Super Junior und würde es immer bleiben. Heechul schien es aber sehr gleichgültig zu sein oder besser gesagt empfand er es als logisch, was die Coaches machten, zumal er noch einiges zu erledigen hatte, bevor er in die Armee ging. Eigentlich würde er nur einen Monat weg sein, zur Grundausbildung, dann würde er hier wieder wohnen, weil er einen Bürojob verrichten würde, doch er durfte nicht mit den anderen auftreten. Jedenfalls dachte Leeteuk, dass es Heechul egal wäre, was aus der Band und dem Album werden würde, dabei versuchte Heechul nur keine Last zu sein und war der Meinung, dass sie sich wegen ihm nicht verbiegen sollten.
Beide hatten eine unterschiedliche Art dieses Ereignis zu verarbeiten, sie verstanden einander nur dabei nicht. Die anderen hielten sich Großteils raus, was wahrscheinlich auch besser war.
„Ich denke, dass es nicht nötig ist ihn bei A-Cha einzubauen. Wieso sollten wir ihm die Choreo aufzwingen? Bis die Single raus kommt ist Heechul schon in der Armee, die ‚Mr. Simple‘ Promo wird er ganz normal mitmachen, so wie es besprochen war“, wand Shindong ein und verstand nicht so wirklich, über was sich die beiden zankten.
„Aber das A-cha Video wird vorher gedreht, wieso sollte er kein Teil darin haben?“, fragte Leeteuk.
„Das muss ja gar nicht so sein, guckt mal, Siwon ist auch ständig weg, weil er am Drehen ist, vielleicht könnten Siwon und Heechul die Aufnahmen zusammen machen, dann wären sie nur bei den Tanzsequenzen nicht dabei“, überlegte Eunhyuk und es hörte sich gar nicht so unvernünftig an.
„Es geht nicht um die Organisation, sondern darum das Heechul fast das Gefühl vermittelt froh zu sein in die Armee zu gehen“, sagte Leeteuk und hörte sich verletzt an.
„Was du immer für einen Blödsinn redest! Ich muss da hin, so wie wir alle.“
„Ja, aber jeder versucht es so weit wie möglich nach hinten zu schieben, für die Band…“
„Jungsu, du weißt, dass egal wie weit wir das aufschieben, eines Tages der Tag kommt. Für jeden von uns. Es ist egal ob ich Morgen gehe oder nächstes Jahr oder vor drei Jahren. Nie ist der richtige Zeitpunkt für die Band ein Mitglied zu verlieren, wir müssen aber den richtigen Zeitpunkt für uns wählen. Und seien wir ehrlich, es ist nicht immer gut es aufzuschieben. Denkst du nicht der Wehrdienst wäre viel leichter, wenn wir mit Anfang 20 dorthin gegangen wären? Jeder von uns, der die Armee aufschiebt, quält sich für die Band. Es ist nicht fair, dass du mir jetzt vorwirfst Super Junior wäre mir nicht wichtig genug. Wir müssen uns damit abfinden, dass in den kommenden Jahren immer zwei, drei Leute weg sein werden – oder noch mehr. Du musst selbst nächstes Jahr in die Armee, Yesung auch, dann sind schon vier von uns in der Armee und Kibum ist ohnehin nicht da. Wer weiß, ob wir danach alles wieder zusammenfinden, ob wir uns bis dahin nicht zu alt fühlen, eine Familie gründen wollen, ruhiger Leben wollen. Ich weiß es nicht, du weißt es nicht, niemand weiß es, aber Fakt ist, dass es Dinge gibt, vor denen wir nur eine Weile davonlaufen können und dann holen sie uns ein.“
Es hätte nur noch gefehlt, dass Heechul sich vor seinem ‚Publikum‘ verbeugte, bevor er sich umdrehte und die Wohnung verließ.
„Alright peeps, I’m going back to L.A. where everybody was happy and easygoing“, brach Mia das Schweigen und drehte sich um, nur um dann von Donghae festgehalten zu werden.
„Nein, nicht weggehen“, jammerte er und knuddelte sie.
„Ja, ja, ist schon gut …“
Jetzt fiel auch den anderen auf, dass Mia ja zu Hause war und so wurden alle begrüßt. Die Stimmung war natürlich im Keller. Mia hielt sich da raus, sie mochte es nicht einen zu verlieren, doch es war eben Pflicht und dagegen konnte man nichts tun. Wenn es nach ihr ginge, würden sie einfach immer hierbleiben, doch das Leben war ja kein Ponyhof, richtig?
„Was ist das eigentlich für eine Nachricht?“, fragte Sungmin und schaute auf sein Handy. Es war die Einladungs-Nachricht zu I-Tasia.
„Die habe ich auch bekommen“, meinte Donghae und nun schauten alle auf ihre Handys.
„I think it’s like an Idol party“, sagte Mia so dahin, nicht, dass sie nicht genau wüsste was es ist.
„Idols only?“, fragte Hae und sie nickte.
„Das wäre ja mal cool, einfach mal feiern, ganz ausgelassen.“
„Und mal mit Mädchen flirten, ohne dass man fotografiert wird.“
„Und endlich mal wieder etwas trinken, ohne Angst zu haben peinlich zu sein.“
Zumindest die Super Junior Resonanz war gut und Mia grinste vor sich hin.
Die Deutsche erfuhr, dass Donghae heute nicht mehr ins Studio musste und sie ihn den ganzen Abend für sich hatte. Die anderen mussten teilweise auch wieder zurück und Leeteuk hatte sich hoch in sein Zimmer verzogen. Mia stand unten an der Treppe und schaute hoch.
„Gib ihm Zeit, manchmal muss er für sich sein“, sagte Donghae aufmunternd.
„Ich weiß …“
„Wo willst du hin?“
„Raus“, sagte sie wehleidig. Sie hatte Seoul vermisst.
„Na komm, dann gehen wir etwas raus.“
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Sie fuhren mit seinem Auto und Mia räumte ihre Koffer dort wieder ein. Gemeinsam fuhren sie auf die Karosogil, eine bekannte Straße zum Shoppen und ausgehen. Sie bummelten etwas über die Straße, landeten in Nylon, wo es total niedliche Klamotten gab.
„Wann denkst du, dass ich in die Armee gehen sollte?“, fragte er irgendwann.
„Noch nicht so bald“, erwiderte sie. Sie hatte ihn gerade erst geheiratet, da wollte sie ihn jetzt nicht verlieren. Es war ja zu ertragen, wenn er mal drei Wochen in China war, aber die Armee musste jetzt noch nicht sein.
„Willst du Kinder haben bevor oder nachdem ich in der Armee war?“
Erschrocken schaute sie auf und Donghae fing herzlich an zu lachen.
„Nur ein Scherz!“, meinte er, doch so ganz hatte er die Deutsche nicht überzeugt.
„Wirklich, nur ein Scherz“, wiederholte er und nahm ihre Hand.
Mia kannte sich ganz gut auf der Straße aus und so wusste sie, welche Läden sie ansteuern konnte. Donghae folgte ihr, hielt ihre Hand fest oder legte den Arm um ihre Schulter. Ein paar Fans verfolgten sie, doch es waren nicht viele und Mia versuchte sie zu ignorieren.
Etwas später gingen sie in ein Restaurant, welches gut versteckt lag. Es war verglast zu fast allen Seiten und sie hatten leckeres Essen.
„So how was to meet New Kids on the Block and Backstreet Boys? You liked them before?“
Mia grinste.
„I‘ve had a ELF-ish Moment.“
„A what?“
„All of a sudden I could understand the ELF. When I was a teenager I looooved the New Kids, I adored them. When we started having training I must admit that I’ve lost my shit a little. I needed to leave because I started crying.“
Donghae hob die Augenbrauen, er wusste, dass Mia nahe am Wasser gebaut war, aber er hatte nicht gedacht, dass so etwas sie mitnehmen würde. Sie hatte mit so vielen Künstlern zu tun, war selbst Künstlerin, stand auf den größten Bühnen dieser Welt und trotzdem war es noch keine Routine für sie. Irgendwie war es auch süß, er hätte sie gerne als Fan gesehen.
Irgendwie stand schon wieder der ganze Tisch voll mit Essen, doch sie würden einen gemütlichen Abend machen und konnten sich Zeit lassen. Mia musste nicht zu Sukira und Donghae hatte auch keine Termine.
„Es kann passieren, dass ich die nächsten Tage öfters in meiner Wohnung schlafe. Ich weiß nicht wie lange ich arbeiten muss“, meinte sie und schnappte sich noch etwas von dem koreanischen Hackbraten – wie ach immer die offizielle Artikelbezeichnung dafür war.
„Solange du nichts dagegen hast, wenn ich mich dazu geselle …“
Mia grinste verlegen.
„Mia, du bist jetzt meine Familie. Ich will, dass du bei mir bist und mir ist es egal wo wir schlafen. Im Dorm, bei dir-mir oder im Jimjilbang.“
Ja, sie waren jetzt Familie, so merkwürdig das alles noch immer wirkte.
„Bist du aufgeregt wegen Dong Bang Shin Ki?“
„Es geht. Ich kenne sie ja und sie waren alle immer sehr nett, ich denke nicht, dass es große Probleme geben wird“, erwiderte sie zuversichtlich.
Mit Jaejoong und Yunho war sie befreundet, Changmin war immer nur nett zu ihr gewesen und Junsu und Yoochun waren immer freundlich zu ihr gewesen. Die Jungs waren also sehr angenehme Zeitgenossen.
Nach dem Essen fuhren sie runter an den Hangang, um sich die Wasserspiele anzuschauen. Mia lotste ihn sicher in das Wohngebiet, gleich vor dem Wall, der die Stadt von dem Hangangpark trennte. Näher wurde nicht an den Hangang gebaut und wer hier eine Wohnung wollte, musste ziemlich tief in die Tasche greifen – je höher, desto tiefer musste man in die Tasche greifen. Aber eine Wohnung hier, wäre schon etwas Feines. Jedenfalls schlichen sie sich praktisch an den Park heran. Man musste nur wissen wo die Durchgänge zum Park waren.
„Du warst hier schon öfters“, stellte der Sänger fest, als er sich nach dem parken umschaute. Er hätte einfach den offiziellen Parkplatz an der Banpo Brück angesteuert, aber so war es sehr viel unauffälliger.
„Normally I get off the subway at the express bus terminal thing and then walk here.“
Sie mussten nur einen kurzen Weg gehen und kamen dann schon zum Durchgang unter der Autobahn hindurch und erreichten den Park auf Höhe des 24/7 Markts, bei dem sie sich mit Getränken und Snacks eindecken würden.
Die Parkanlage, die sich eigentlich durch die ganze Stadt zog, war beliebt. Die Leute gingen hier Fahrrad fahren, joggen oder einfach nur spazieren. Dort wo das Dorm war, gab es im Sommer einen Wasserpark und im Winter gab es Schlittschuhbahnen und dazwischen ganz viele Festivals und Veranstaltungen. Daher war das Flussufer belebt. Die Leute kamen mit ihren Autos hergefahren oder nahmen die öffentlichen Verkehrsmittel. Es gab Supermärkte und Restaurants, Toiletten und Spielplätze. Am Hangang konnte man Zeit verbringen. Die kleinen Häuser am Hangang, in denen Cafés und kleine Supermärkte untergebracht waren, waren eigentlich Flöße. Es konnte schnell passieren, dass der Hangang über das Ufer trat und man Hochwasser hatte. Wenn die Häuser fest am Boden verankert wären, würden sie regelmäßig überflutet werden. Somit hat man sie auf beweglichen Stelzen errichtet und wenn das Wasser stieg, stiegen die Gebäude einfach mit.
Mia und Donghae gingen zuerst in den kleinen Markt und statteten sich aus, bevor sie sich etwas abseits der anderen Besucher an das Flussufer setzten. Sie setzten sich direkt auf die Kante der Plattform, die an der Stelle, an der die Wasserspiele stattfanden errichte worden war, und ließen die Beine baumeln, unter ihnen nur ein paar Felsen und dann begann der Hangang. Es war hier nicht so hell und wahrscheinlich hätten sie mal etwas Ruhe.
„I really like this.“
Seoul lebte, leuchtete und sang. Überall in der Stadt gab es Brunnen, die bunt beleuchtet waren, oben vor dem Coex gab es eine ganze Reihe Springbrunnen, die die Nacht mit ihren bunten Farben erhellten. Man hatte sich viel Mühe gegeben das Stadtbild zu verschönern. Was so ein paar Lichter anrichteten.
„Ich auch. Als ich anfangs nach Seoul kam, war ich fasziniert von dieser Stadt. Ich wollte alles sehen und hatte viel zu wenig Zeit. Ich entdecke hier immer noch so viel Neues und Schönes“, erzählte Donghae und Mia hatte sich an ihn gelehnt.
„Wir werden die Stadt gemeinsam erkunden“, versprach sie ihm. Mia war ziemlich neugierig und hatte die Stadt schon ziemlich gut in ein Raster geteilt, doch bei einer Stadt so groß wie Seoul, veränderten sich Dinge so schnell. Neue Gebäude wurden gebaut und alte wurden restauriert. Shops und Restaurants wechselten manchmal über Nacht und es war schwer mitzuhalten.
So saßen sie da und warteten darauf, dass die Wasserspiele anfingen. Donghae tänzelte auf den Steinen rum und Mia sah ihn praktisch schon hineinfallen. Irgendwann hockte er sich hin und fing an Mia mit Wasser voll zu spritzen, nicht viel, aber genug um sie zu ärgern und die beiden jagten sich quer durch über den Platz, quietschten und lachten. Es waren diese ausgelassenen Abende die wichtig waren, denn in den kommenden Monaten gab es viel zu tun und wer konnte schon wissen wie oft sie so ausgelassen sein könnten?