In dieser Nacht schliefen Mia und Donghae im Dorm und waren sogar mal recht früh zu Hause gewesen. Während die anderen hungrig das Konzert verließen, konnte sich das Ehepaar zumindest darüber nicht beschweren.
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Donghae wachte mitten in der Nacht auf. Auf der Uhr stand ’03:54′ und Mia war nicht da. Verschlafen schaute er sich um und stand schließlich auf, als sie nach ein paar Minuten nicht zurückgekommen war.
Mia saß im Wohnzimmer und testete das deutsche Fernsehen.
„Liebling, was schaust du dir an?“
Noch immer verschlafen ließ er sich neben Mia nieder.
„It’s a special about André Rieu, they showing cuts of his best concerts.“
Nun schaute Donghae doch genauer hin.
„Ich wusste nicht dass du klassische Musik magst.“
„Nicht immer. Ich mag hohe Töne nicht so … und zu fröhliche Sachen … oh warte, gleich kommt das beste Stück!“
Mia setzte sich etwas aufrechter hin in ihrem Pyjama. André Rieu erzählte wie er eines Tages einen Brief bekam, der Verfasser hatte einen neuen Walzer geschrieben und wollte das André ihn spielte. Natürlich, jeder hätte gern auch Tanztraining mit Michael Jackson! Es stellte sich heraus dass der Verfasser den Walzer vor langer, langer Zeit geschrieben hatte, als er selbst noch im College war. Er spielte kein Instrument und hatte somit den Walzer den er geschrieben hatte nie gehört. Als André dann las, wer ihm geschrieben hatte, beschloss er den Walzer zu spielen. Komponist war kein anderer als Anthony Hopkins! Von Wegen Schweigen der Lämmer, der Mann hatte einen wundervollen Walzer geschrieben, dramatisch, mitreißend, mit leichten russischen Elementen. Es war einer der schönsten Walzer die Mia je gehört hatte.
Als das Stück begann stand Donghae auf und reichte Mia die Hand.
„What?“
„Let’s dance.“
Grinsend nahm sie seine Hand entgegen und die beiden tanzten zu dem Walzer – in Pyjamas.
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„You two are just so psycho-romantic.“
Aus der Dunkelheit kam Zoey gedackelt, die auf dem Weg in die Küche war.
„Yeah right cuz covering yourself in sushi isn’t psycho. Dancing the walz in pyjamas in the middle of the night is the kind of psycho you can be proud of!“, neckte sie ihre Freundin und schmiegte sich an Donghae.
Als der Walzer zu Ende war und Zoey war noch immer nicht aus der Küche zurückgekehrt, ging Mia dann doch mal gucken.
Die Kanadierin saß in der Küche mit einem Tee in der Hand.
„Is everything alright?“
Mia setzte sich zu ihr.
„It’s just depressing seeing you two like Romeo and Juliette … just without the murderer and killing and stuff. I wish Yesung could be just a little more into things like that. Sungmin is staying over Yoanis tonight – do you think I had at least a little ‚fun‘?“
„Hey, you finally remembered his name!“, stellte Mia begeistert fest, normalerweise nannte Zoey Sungmin bei allen möglichen Namen, zuletzt mit ‚Ungung‘.
„Focus! Your life is way too perfect, share my problems!“
Nicht dass Mia mal froh war keine Probleme zu haben, keine komplizierten Situationen oder sonstiges Chaos.
„Did he tell you about the party tomorrow?“
„That masquerade ball thing?“
„Jup.“
„Yeah, we’re wants me to go with him.“
„See, that’s great! It’s only for celeberties and their friends. So he’s not hiding you from his friends.“
„I’m not going.“
„What?! Why?“
„Because I don’t know who’ll be there and there are definitely people I don’t wanna see. So I’ll stay at home.“
Mia zog die Augenbrauen zusammen.
„Is there something you wanna tell me?“
„No“, sagte Zoey selbstbewusst.
„It’s just some stupid ex boyfriend I don’t wanna run in to, that’s all.“
„You have a K Pop ex boyfriend? Who?“
„You must not know, and now off you go to your prince charming. By the way, he’s got nice abs.“
Donghae hatte nur eine Hose getragen, aber oben rum nichts.
„I know“, erwiderte die Deutsche grinsend und ging wieder ins Bett.
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Um 7 Uhr stand Mia vor Jaejoongs Wohnung. Die Band würde sich hier heute zum Frühstück treffen. Wer durfte Frühstück holen? Klar, Mia. Vollgepackt mit Tüten, Päckchen und Kaffeebechern drückte Mia mit ihrer Nase die Türklingel.
Jaejoong stand oben in seiner Wohnung, schaute durch die Kamera im Eingangsbereich und grinste.
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„Gut, ein Cappuccino mit Sahne und Karamelsirup, etwas Zucker, einen mit doppelten Espresso und Milchschaum, vier Stücke Zucker, einen ohne Koffein und mit fettarmer Milch, einen nicht von Benne Kaffee ohne Koffein und zwei Stück Zucker und einen Grünen Tee, aus Teeblättern, nicht Teebeuteln und Süßstoff.“
Sie schob allen ihre Becher zu und zugegeben, sie schauten beeindruckt.
„Sie lernt schnell“, stellte Junsu fest und schlürfte seinen Kaffee.
Mia wagte sich nicht zu grinsen, irgendeinem würde sicher etwas einfallen was er an dem Kaffee nicht mochte, aber nein, alle waren brav.
„Also, was soll ich heute tun?“
Viel durfte es nicht sein, in 80 Minuten musste sie am Olympiapark sein und sie hatte heute noch 2PM Training.
„Ehm, Nike hört um 15 Uhr auf und dein 2PM Training beginnt um 17 Uhr, richtig?“, fragte Yunho und Mia nickte.
„Gut, dazwischen fährst du bitte zu diesem Einkaufszentrum“, er legte ihr eine Karte hin, „und holst die Sachen ab die wir dort hinterlegt haben. Nach deinem Training bringst du die Sachen bitte in die Firma und dort triffst du dich mit Yoochun den du heute Abend zu einem Geschäftsessen begleiten wirst. Cinna wird dort auf dich warten, dir das Outfit zu Recht legen und dich stylen, okay?“
Mia nickte. Hey, wenn sie Glück hatte wäre sie vor 0 Uhr zu Hause – das waren doch Aussichten.
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Im Olympiapark begann das Warm Up mit den Kindern und eine Wiederholung des Tanzes von gestern. Heute war es schon wieder so warm. Eigentlich sollte der Sommer verregnet sein, mit vielen, heftigen Schauern, doch dieser Sommer hatte das wohl vergessen und bald würde Mia die Hitze auf die Nerven gehen. Vor allem musste sie daran denken zu essen und zu trinken und ihren Blutzuckerspiegel oben zu haben, ansonsten würde sie ständig umfallen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. Wenn es wenigstens eine Wüstenhitze wäre, trocken und zu ertragen, aber sie waren ja nicht in der Sahara, sondern in Seoul.
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„Und diese Party ist wirklich sicher?“
In ihrer Mittagspause hatten sich Mia und Eunhyuk unter einen schattigen Baum gelegt.
„Alle sind persönlich eingeladen, Leute die nicht auf der Liste sind kommen nicht rein und alle Handys müssen abgegeben werden.“
„Und was wenn einer ein Handy reinschmuggelt?“
„Die Leute werden kontrolliert.“
Eunhyuk schien nicht gänzlich überzeugt. Spione konnten Kameras in Streichholzschachteln verstecken.
„Everything will be alright and we’ll be wearing masks.“
„Ja, aber der Sinn eines Maskenballs ist, dass irgendwann die Masken fallen.“
„Eunhyuk, what’s your problem, you don’t drink alcohol, you won’t mess it up. We’ll have a good time, dancing and partying together, you will not make a fool of you.“
„Es geht auch nicht um mich, sondern um die anderen. Wann können wir schon mal feiern? Viele werden sich freuen und ihre Grenzen überschreiten? Wenn in solchen Momenten Bilder geschossen werden oder gar Videos gemacht werden kann das große Konsequenzen hinter sich ziehen.“
„Jiyong got this, he’s one of you too, so trust him that we won’t let anything happen to you all – that’s what this party is for.“
„Wie kamt ihr eigentlich da drauf?“
Mia erinnerte sich an diesen einen besagten Freitag, an dem sie am nächsten Morgen einen wirklich passenden Ohrwurm hatte.
„Oh, wir hatten nur eine verrückte Nacht …“
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Es folgte das Nachmittagstraining um Mia sprang danach sofort ins Auto um zu dem Einkaufszentrum zu fahren. Sie hatte noch immer ihre Sportsachen an, denn es machte keinen Sinn zu duschen und sich umzuziehen, wenn sie gleich so wie so Training hatte. Es führte aber dazu dass sie in dem noblen Einkaufszentrum etwas schräg angeschaut wurde. Jeder hier hatte sich total heraus geputzt und dann kam Ms Nike 2011.
Natürlich war noch nicht alles fertig und hibbelig stand Mia in dem Laden um darauf zu warten, dass jemand ihr die letzten Sachen holte.
Und mal wieder kam Mia fast zu spät zum 2PM Training. Taecyeon und Nichkhun standen am Fenster des Studios und sahen wie Mia auf den Parkplatz fuhr, ausstieg und los rannte.
„Irgendwie habe ich das Gefühl dass sie im ständig Stress ist“, grübelte Nichkhun und Taec nickte.
So eilige wie sie über den Parkplatz gerannt war, so eilig rannte sie in das Studio und brachte jeden dazu sich nach ihr umzudrehen. Mia hielt an und schaute verlegen auf den Boden. Sie hasste es immer so spät zu sein, aber im Moment ging es nicht anders.
Heute lernten sie einen Partnertanz der wirklich, wirklich sexy war. Die Deutsche erinnerte sich nicht wie das Lied hieß, aber es endete damit das sich die Paare gegenseitig auszogen.
Als Jae und Mia den Tanz vor machten, tauschten die Tänzerinnen und die 2PM Sänger mehr als einmal einen Blick aus. Manche der Frauen würde sich bestimmt freuen den Kerlchen so auf die Pelle zu rücken.
Park Jin-Young tauchte heute auch mal während des Trainings auf. Er war der Ober-Boss von JYP – seine Initialen. Mia hatte ihn nie wirklich kennen gelernt, manchmal war er bei Veranstaltungen, aber bisher hatte sie nie einen Grund gehabt sich mit ihm zu beschäftigen. Er sah komisch aus. Als wenn man, als er ein Baby war und die Knochen noch ganz weich waren, zu lange auf die Stelle zwischen den Augen gedrückt hatte, was dazu führte das sein Gesicht so deformiert aussah. Manchmal schaute man jemanden an und dachte sich ‚Ja, so sieht ein Psychopath aus‘ – Jin-Young gehörte irgendwie dazu, auch wenn Mia nicht genau deuten konnte, was sie an ihm nicht mochte.
Später schaffte Mia es wieder bei Wooyoung zu landen. Irgendwie kamen er und seine Partnerin nicht klar. Mia versuchte es zuerst zu ignorieren, doch Wooyoung wurde immer genervter und Mia griff ein. Kaum war sie da ging es!
„Was ist mit dir und deiner Partnerin?“, fragte sie ihn, denn sie glaubte nicht dass er nur so tat als würde das mit den beiden nicht klappen um Mia anzugraben.
„Weiß nicht, ich kann mit ihr nicht so tanzen.“
„Aber mit mir?“
Der Sänger wurde rot und schaute weg, doch in diesem Moment beendete Jae das Training.
„Hey Mia!“
Junho kam angesprungen und strahlte.
„Cooles Training, nicht wahr? Gehst du heute mit uns etwas essen?“
„Nein, ich kann nicht, ich muss Yoochun begleiten.“
Und so ließ sie Junho stehen, mal wieder. Wooyoung und Taecyeon stellten sich links und rechts von dem Jüngeren auf.
„Tja, Wette verloren, ich hoffe du hast genug Geld dabei, denn heute zahlst du.“
Junho schmollte und schaute der Deutschen mit hängenden Schultern hinterer.
„Ich war mir so sicher dass sie heute mitgeht.“
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Doch die Assistentin hatte andere Pläne, ging schnell duschen, föhnte sich die Haare und machte sich auf den Weg zu SME. Vollgepackt mit den Tüten aus dem Einkaufszentrum ging sie durch den Hintereingang in das Gebäude und lief geradewegs Kim in die Arme.
„Oh warte, ich helfe dir.“
Der Manager nahm ihr einige der Tüten ab und half ihr diese hoch in den Besprechungsraum zu bringen.
„Und ich dachte immer Super Junior bräuchten viele Klamotten“, scherzte er als sie alle Tüten abgestellt hatten.
„Übrigens, Park Jin-Young hat mich vorhin angerufen …“
Nun sackte ihr Herz eine Etage runter. Wieso sollte er Kim anrufen? Passte ihm ihr Training nicht? Sie mochte weder ihn noch 2PM, doch hatte sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden und, sie motzte ziemlich viel und ja, manchmal versuchte sie die Band mit Übungen zu quälen, doch alles in allem versuchte sie einen guten Job zu machen.
„Was habe ich gemacht?“
„Wieso denkst du immer dass du etwas angestellt hast?“
„Weil … es meistens … so ist.“
Der Mann lachte und klopfte ihr auf die Schulter.
„Keine Sorge, Jin-Young ist sehr zufrieden mit deiner Arbeit. Deswegen hat er auch gefragt, ob er dich als Tänzerin für die 2PM Tour gewinnen kann.“
„Bitte?“
Mia verzog sofort das Gesicht. Dahinter steckte sicher Taecyeon! Er hatte ihr damit ja schon gedroht.
„Also, was sagst du?“
„What …? Wait … you ask me?“
Seit wann wurde sie gefragt? Sie bekam eine Assistentin und wurde gefragt ob sie einen Job annahm? Irgendetwas war mega-faul.
„Na ja, du beschwerst dich ja immer dass du nicht gefragt wirst und fängst dann an etwas über Arbeits- und Menschenrecht zu erzählen und na ja, da hab ich gedacht ich könnte dich fragen.“
Mia war noch nicht überzeugt, etwas steckte dahinter, sie wusste nur noch nicht was, das einzige was sie wusste war, dass das mindestens so groß war wie der JFK Mord.
„Also, was sagt du? Lust Tänzerin bei 2PM zu sein?“
„Nein.“
„Wie nein?“
„Nein, ich will nicht.“
Kim schaute sie mit großen Augen an.
„Was?“, fragte Mia.
„Du hast nicht nein zu sagen!“
„Kim, that’s what this is all about, me asking if I want to do something is about me – myself – to decide if I want to do it or not. That’s what they call ‚choice‘. And my choice is not to be a dancer for 2PM.“
„Also wenn ich gewusst hätte das dich zu fragen darauf hinaus laufen würde, dann hätte ich es nicht gemacht.“
Mia biss sich auf die Lippe um nicht zu lachen. Erst fragt er sie was sie will und dann ist er beleidigt, wenn sie nicht das wollte was er wollte.
„Muss ich den Job nun machen?“, fragte sie vorsichtig.
„Nein, ich hab dich gefragt und du hast ja deine ‚Wahl‘ getroffen.“
Das Wort ‚Wahl‘ betonte er besonders und stampfte aus dem Zimmer. Mia grinste nur kopfschüttelnd, zumindest hatte er sich die Worte ‚Arbeitsrecht‘ und ‚Menschenrecht‘ gemerkt.
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Wenig später kam Cinna und stylte Mia. Er hatte ein schwarzes, halbkurzes Kleid für sie raus gesucht, elegant und sexy, nicht zu sexy. Die Highheels waren nicht zu hoch, damit sie nicht größer als Yoochun war – zum Glück war die Durchschnittsgröße bei DBSK etwas höher als bei Super Junior. Cinna glättete ihre Haare, weil er keine Zeit hatte Locken zu machen und setzte ein dezentes Makeup auf. Als Yoochun die Tür hinein kam drückte Cinna Mia eine Clutchbag in die Hand. Mia hasste Clutches. Da passte gerade mal ihr Iphone rein, ein Päckchen Zigaretten und einzelne Geldscheine und Karten (weil ihr eigentliche Portemonnaie eigentlich so groß war wie die Clutch selbst). Ein Lippenstift passte noch hinein, aber bei ihrem Schlüssel hörte es dann auf. Sie würde das Auto wohl hier lassen müssen und Zuhause brauchte sie keinen Schlüssel.
„Wollen wir?“
Yoochun hielt ihr den Arm hin und Mia hakte sich ein.
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Sie fuhren in eines dieser modernen, schicken Restaurants, dort wo die Highsociety von Seoul den Abend verbrachte und man drei Monate sonst auf einen Tisch warten musste. Dort trafen sie zwei Frauen und drei Männer, Vertreter von Nature Republik, Bean Pole und der Vogue. Der Mann von der Vogue kannte Mia als Model und er machte ihr Komplimente über die Bilder im W Magazine.
Es war einer dieser Abende bei denen man Smalltalk betrieb, der versteckte Botschaften hatte. Mia achtete auf alles was sie sagte, versuchte aber so wenig wie möglich zu sagen und überließ Yoochun das Reden. Nach dem Essen bestellte er die erste Runde Soju. Mia kam nicht drum herum, sie war seine Assistentin, er also praktisch ihr Boss und wenn in Korea der Boss sagte ‚trink‘, dann musste man trinken.
Sie unterhielten sich gerade über die Einweihungsfeier der beiden Inseln unten an der Banpo Brücke, als Mias linke Augenbraue sich skeptisch hob. Woher das kam? Yoochun hatte gerade seine Hand auf Mias Oberschenkel gelegt. Er unterhielt sich weiter, doch seine Finger streiften langsam ihren Schenkel entlang. Alarm! Sie konnte ihm keine Szene machen, der Abend war so gut verlaufen, sie war nicht einmal angebrüllt worden und Yoochun war angetrunken. Trotzdem musste sie etwas unternehmen und so entschuldigte sie sich und ging auf die Toilette. Seufzend schloss sie die Tür hinter sich. Was sollte sie nur machen?
„Denk nach, denk nach, denk nach!“, murmelte sie, doch ihr fiel nichts ein. Sie musste nur darauf warten dass jemand müde wurde, so lange würde das ja wohl nicht mehr dauern bei dem Alkoholkonsum und dann würden sie nach Hause fahren und Morgen wäre die Welt wieder okay. Ohnehin, wer würde ihr glauben, wenn sie erzählte das Yoochun sie belästigt hätte? Fröhlich ging sie zurück an den Tisch und sah wie alle am Aufstehen waren. Strike!
„Wir gehen schon? Schade, wir hatten gerade so viel Spaß.“
Ja, Mia lehnte sich ziemlich weit aus dem Fenster.
„Oh nein, wir verlegen unser Treffen nur an einen privateren Ort“, erklärte Yoochun und nahm sie bei der Hand.
„Oh, great …“
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Sie fuhren zu einer dieser Bars die nur ein Gruppenräumen bestand, dort wo man seine Ruhe hatte. Unter den Idols und Prominenten, hohen Geschäftsleuten und zwielichtigen Personen waren dieser Ort sehr beliebt und die Besitzer verdienten sich eine goldene Nase. Es war wie ein Puff nur dass es nicht so offensichtlich um das ‚Eine‘ ging und man bekam gute Cocktails. Jeder Versuch etwas Antialkoholisches zu bestellen wurde von Yoochun niedergeschlagen. Die Deutsche war nicht begeistert, doch sie wollte sich an die koreanischen Sitten halten und ihm nicht widersprechen.
Kurz nach 0 Uhr verabschiedeten sich die letzten zwei Leute von Mia und Yoochun, alle waren ziemlich betrunken und nahmen sich ein Taxi.
„Okay, wollen wir?“
Mia stand auf, doch Yoochun nahm ihren Arm und zog sie zurück auf die Couch. Die letzten zwei Stunden war er okay gewesen. Gut, er hatte Mia nicht von seiner Seite weichen lassen, hatte den Arm um sie gelegt und manchmal hatte sich seine Hand auf ihre Beine verirrt, aber es war okay.
„Wieso hast du es so eilig?“
„Weil ich morgen früh raus muss und du auch“, angewandte Taktik: Logik.
„Du musst erst um 10 Uhr im Olympiastadium sein, es ist nicht mal 1 Uhr.“
Taktik Logik niedergeschlagen.
„Wollen wir … wollen wir nicht etwas raus an die frische Luft gehen, irgendwie ist mir ziemlich warm…“
Yoochun rückte näher an sie heran und spielte mit einer Haarsträhne.
„Mia ist auch ziemlich warm, doch mir fällt da etwas ein …“
Der Sänger lehnte sich von ihr weg und fischte einen Eiswürfel aus seinem Glas. Seine Hand führte den Eiswürfel zu Mias Hals und dann in Richtung Ausschnitt. Das war der Moment wo es Mia zu viel wurde und aufstand.
„I think it’s time to get you home.“
Sie hatte ihm den Rücken zugewandt um ihre Handtasche vom Tisch zu nehmen, als sie merkte wie er hinter ihr stand.
„Ach, du magst das Ambiente nicht, sag das doch einfach. Wir können auch zu mir gehen.“
Yoochun drang empfindlich in ihren persönlichen Raum ein und drückte sie gegen die Wand.
„No! You go to your home and I’ll go …“
Je wurde sie unterbrochen als er sich küsste. Seine Hand lag auf ihrem Hinterkopf und drückte sie an ihn. Es dauerte ein paar Sekunden bis Mia sich los gerissen hatte.
„Wieso so schüchtern. Soweit mir bekannt ist hattest du schon Spaß mit Jaejoong und manche sagen auch mit Yunho … wieso nicht alle fünf bekommen?“
„Okay, you are drunk and I will not have this conversation with you. Touch me again and I’ll hurt you.“
Er glaubte ihr nicht und Mias Clutch landete gegen seinen Kopf. Sie verletzte ihn nicht wirklich, doch es reichte um ihn abzulenken. Mia stürmte aus den Raum und verschloss ihn von außen.
Zwanzig Minuten später stand Yunho vor ihr. ER hatte schon geschlafen.
„It was the right thing to call me. I’ll take care of him.“
Mia hatte die Arme verschränkt, sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut.
„I tell you what I’ll do. Tomorrow I will be off work at 7 PM, not later and on wednesday I’m taking my day off – after the nike sportweeks AND the SHINee training – because as you know I only work like five days a week.“
Ha, ha, wann hatte sie das schon mal durchgezogen?
„Why are you telling me that?“
„Because you are my boss, you are the bandleader AND you are my friend and besides that: You are the one that sent me off to this terrible evening!“
Sie hatte die Freundeskarte gespielt und gegen die konnte Yunho sich nicht wehren.
„Alright babygirl, are you sure you’re okay from here?“
„Yeah, I’ll take a taxi.“
„Just one question. How did you not get drunk?“
„After the first Soju I paid the bartender for bringing me water, not Soju.“
„Smart.“
Yunho beugte sich rüber und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„I’m really sorry for what happened.“